Jeder Mensch erzeugt in seinem Wohnumfeld Feuchtigkeit, zum einen durch natürliche Körperfunktionen wie Atmen und Schwitzen, zum anderen durch alltägliche Tätigkeiten, wie Kochen, Duschen oder das Aufstellen von Zimmerpflanzen. Diese Feuchtigkeit kann sich negativ auf die Hausbewohner und die Bausubstanz auswirken. Eine zu hohe relative Luftfeuchtigkeit bietet die idealen Bedingungen für das Wachstum von Schimmelpilzen. Ist die Luft zu trocken, hat das ebenfalls negative Auswirkungen auf das Raumklima, auf die Gesundheit und die Bausubstanz.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit – ideale Bedingungen für Schimmelpilze
Liegt die relative Luftfeuchtigkeit längere Zeit bei mehr als 65 Prozent und gibt es kalte Oberflächen, kondensiert die Feuchtigkeit daran. Es entstehen die besten Voraussetzungen für Schimmelpilze.

Die relative Luftfeuchtigkeit ist das Verhältnis des tatsächlich vorliegenden Wasserdampfgehalts der Luft zum maximal möglichen. Je höher die Lufttemperatur ist, umso mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Bleibt die Menge an Feuchtigkeit in der Luft gleich bei sinkender Temperatur, steigt die relative Luftfeuchtigkeit.
Wenn Sie im Winter nicht ausreichend heizen, besteht die Gefahr, dass die Raumluft die vorhandene Feuchtigkeit nicht aufnehmen kann. Sie kondensiert auf kühleren Oberflächen und bietet Schimmelpilzen idealen Nährboden. Besonders groß ist die Gefahr, wenn sie Räume haben, in denen sie nur sehr wenig oder gar nicht heizen.

Tipp: Wenn Sie es lieber kühl haben im Schlafzimmer und im Winter nicht ausreichend lüften, steigt die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Schimmel stark an. Denn die Feuchtigkeit, die Sie während des Schlafes durch Atmung und Schwitzen an die Raumluft abgeben, kann nicht entweichen.

Die Gefahr der Schimmelbildung ist in der wärmeren Jahreszeit nicht so hoch wie in der kalten, da die warme Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann und die Menschen meistens auch viel mehr lüften. Zudem sind die Außenwände nicht so kalt. Wasserdampf kondensiert erst gar nicht.
Schimmel in der Wohnung schadet der Gesundheit
Es gibt zahlreiche Studien, beispielsweise vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik (Fraunhofer IBP), die die gesundheitlichen Auswirkungen von Schimmel auf die Gesundheit untersucht haben. Insbesondere Atemwegserkrankungen stehen damit in Zusammenhang. Die Schimmelpilze geben Stoffwechselprodukte und Sporen an die Luft ab, die die Menschen dann einatmen. Sie können die Atemwege reizen und allergische Reaktionen hervorrufen.

Bislang gibt es noch keine Erkenntnisse dazu, ab welcher Schimmelpilz-Konzentration in der Raumluft gesundheitliche Beeinträchtigungen zu befürchten sind. Daher ist es auch noch nicht möglich, einen Grenzwert festzulegen. Hier ist das Vorsorgeprinzip anzuwenden. Schimmel stellt demnach ein hygienisches Problem in Innenräumen dar, das Sie beseitigen müssen, bevor es zu gesundheitlichen Problemen kommt.

Zu niedrige Luftfeuchtigkeit schadet ebenfalls
Wenn der Feuchtigkeitsgehalt der Luft sehr niedrig ist, ist das hilfreich bei der Bekämpfung und Vermeidung von Schimmelpilz. Ein zu trockenes Raumklima schadet der Gesundheit anders. Die zu trockene Luft führt zu trockenen Schleimhäuten, was Husten, Schnupfen und andere Atemwegserkrankungen sowie Schleimhautreizungen und tränende Augen begünstigen kann.


Das Problem ist besonders gravierend, wenn es draußen kalt ist. In Innenräumen wird die Luft bei konstantem Feuchtigkeitsgehalt erwärmt. Das hat eine sinkende relative Luftfeuchtigkeit zur Folge. Der Mensch nimmt die Luft als trocken wahr.
Es ist sinnvoll, diesem Effekt entgegenzuwirken und beispielsweise mithilfe von Wasserschalen auf der Heizung die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Lüften hilft im Winter nicht gegen die zu trockene Raumluft. Die kalte Außenluft hat ebenfalls eine sehr niedrige relative Luftfeuchtigkeit auf. Im Sommer stellt sich das Problem mit trockener Innenraumluft eher selten, da die Luftfeuchtigkeit insgesamt höher ist.


Optimales Raumklima – wenn Temperatur und Luftfeuchtigkeit stimmen
Wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, besteht die Gefahr der Schimmelbildung. Ist sie zu niedrig, kommt es zu Schleimhautreizungen und Atemwegserkrankungen. Der optimale Bereich für die Luftfeuchtigkeit liegt bei 40 bis 60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit. Das Wohlfühlklima im Winter setzt sich zusammen aus 22 °C Raumtemperatur und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50 Prozent. Unter 40 Prozent ist die Raumluft viel zu trocken. Doch in vielen Wohnungen liegen die Werte sogar weit darunter.

Tipp: Messen Sie in Ihren Wohnräumen regelmäßig Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Mit einem Hygrometer können Sie leicht erkennen, ob das Raumklima in Ordnung ist.

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