Welche Maßnahme ist wann sinnvoll?
Damit das Raumklima zuhause gesund ist, gibt es Luftbefeuchter, Luftentfeuchter und Luftreiniger. Ist die Luft zu trocken, zu feucht oder verunreinigt, kann dies das Wohlbefinden erheblich beeinflussen und sich sogar auf die Gesundheit auswirken. Das Raumklima verändert sich je nach Jahreszeit und Nutzung eines Raumes. Im Winter, wenn die Luft draußen sehr kalt ist, kann sie weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Drinnen ist die Luft ebenfalls sehr trocken durch die Zentralheizung. Lüften hilft nicht viel, weil die Außenluft ebenfalls sehr trocken ist.

Im Keller oder im Badezimmer ist es oft nur schwer oder sogar gar nicht möglich zu lüften. Dann sammelt sich die Feuchtigkeit und kann sich an den Wänden oder in schlecht belüfteten Ecken niederschlagen und zu Schimmelbildung führen. Baustoffe und Einrichtungsgegenstände können Schadstoffe ausgasen, von draußen und auch von Quellen im Haus belastet Feinstaub die Raumluft. Doch in welchen Fällen ist welches Gerät sinnvoll?
Luftbefeuchter helfen gegen trockene Heizungsluft

In Herbst und Winter, wenn vermehrt die Heizung läuft und die kalte Außenluft ebenfalls sehr trocken ist, kann die Luftfeuchtigkeit auf ein Niveau absinken, das gesundheitsschädlich ist. Trockene Heizungsluft verursacht unter anderem Schleimhautreizungen, tränende Augen und Kopfschmerzen. Angenehm ist die Luftfeuchtigkeit, wenn sie zwischen 40 und 60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit beträgt. Oft hilft es, mehr zu lüften und die Raumtemperatur etwas abzusenken. Auch Zimmerpflanzen können das Raumklima verbessern. Doch das funktioniert nicht in jedem Raum. Wenn die Luftfeuchtigkeit dauerhaft unterhalb von 30 Prozent liegt und sich durch einfache Maßnahme nicht dauerhaft erhöhen lässt, kann ein Luftbefeuchter Abhilfe schaffen.

Tipp: Reinigen Sie Ihren Luftbefeuchter regelmäßig. Damit beugen Sie Schimmelbildung und Bakterienansammlungen im Gerät vor und es bleibt hygienisch einwandfrei.
Luftreiniger sorgen für saubere Luft
Wenn sich in der Raumluft Schimmelsporen, Allergene, Rauch, Haus- und Feinstaub, Gerüche, Viren und Bakterien tummeln, kann ein Luftreiniger die Raumluft wesentlich verbessern. Zum Teil entfernen die Geräte sogar flüchtige Chemikalien oder Tierhaare aus der Luft. Sie sind dennoch kein Ersatz dafür, regelmäßig zum Lüften die Fenster zu öffnen. Asthmatiker, Allergiker und Menschen, die in Gebieten leben mit einer hohen Feinstaubbelastung, profitieren vom Einsatz eines Luftreinigers.

Luftentfeuchter helfen Schimmel vorzubeugen
Luftentfeuchter sind vor allem dort sinnvoll, wo die Raumluft sehr feucht ist, beispielsweise in Küche oder Bad. Reines Lüften reicht häufig nicht aus, um die gesamte Feuchtigkeit zu entfernen. Sie sind auch dort empfehlenswert, wo die Raumluft dauerhaft oberhalb von 40 bis 60 Prozent liegt.

Luftentfeuchter nehmen die Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und binden sie. So nehmen sie Schimmelpilzen den Nährboden. Allerdings ist ein Luftentfeuchter keine Dauerlösung. Die Bausubstanz und auch die Atemwege können Schaden nehmen. Bei dauerhaft zu hoher Luftfeuchtigkeit ist es wichtig nach der Ursache zu suchen.

So lange und so oft ist Lüften sinnvoll
Es ist gar nicht so einfach, richtig zu lüften. Wer zu wenig lüftet, begünstigt die Bildung von Schimmel, wer zu lange lüftet, treibt die Heizkostenabrechnung in die Höhe. Das Fenster in Kippstellung lassen, kühlt den Raum aus, hat aber keinen nennenswerten Effekt auf die Luftqualität.

Beim Lüften geht es in erster Linie darum, die verbrauchte Luft nach draußen zu leiten und frische Luft hereinzulassen. Dabei ist es wichtig, dass insbesondere im Winter nicht zu viel Wärme verloren geht. Damit Schadstoffe, schlechte Gerüche und die Feuchtigkeit ihren Weg nach draußen finden, muss das Lüften ausreichend lange erfolgen. Doch wie gut das funktioniert, ist auch von der Außentemperatur abhängig. Dabei gilt: Ein großer Temperaturunterschied sorgt für einen schnellen Luftaustausch zwischen drinnen und draußen.
So lange sollten die Fenster offen bleiben
Wie lange ein Lüftvorgang dauern sollte, hängt vor allem von der Jahreszeit ab. Wenn die Außentemperatur höher ist, müssen Sie länger lüften. Dabei ist es wichtig, die Fenster ganz weit zu öffnen und die Heizung herunterzudrehen. Besonders effektiv ist Querlüften, das bedeutet, dass gegenüberliegende Fenster ganz geöffnet sind.
Monat | Richtwert für die Dauer des Lüftungsvorgangs |
---|---|
Dezember, Januar, Februar | 5 min |
März und November | 10 min |
April und September | 15 min |
Mai und Oktober | 20 min |
Juni bis August | 25 min |
Wie oft Sie lüften sollten
Die Häufigkeit hängt vor allem vom Feuchtigkeitsaufkommen in einem Raum ab. In einem Vier-Personen-Haushalt, der durch alltägliche Verrichtungen und natürliche Körperfunktionen etwa 10 bis 12 Liter Wasser pro Tag an die Raumluft abgibt, muss häufiger lüften als ein Ein-Personen-Haushalt. Im Schlafzimmer sollte jeder direkt nach dem Aufstehen einmal gründlich durchlüften.
Bei längerer Abwesenheit ist es tagsüber sinnvoll, wenigstens dreimal am Tag querzulüften. Bei mehr Anwesenheit, beispielsweise am Wochenende, sind vier- bis fünfmal pro Tag notwendig. Häuser, die gut gedämmt und mit neuen, dichten Fenstern ausgestattet sind, müssen Sie häufiger lüften als einen etwas zugigen Altbau. In Küche oder Badezimmer, wo immer sehr viel Luftfeuchtigkeit entsteht, ist es sinnvoll immer direkt nach dem Kochen oder Duschen zu lüften.

So bleibt der Schimmel draußen
Wenn Sie die Feuchtigkeit nicht richtig abführen, besteht die Gefahr, dass sich Schimmelpilze entwickeln. Denn die Raumluft hat nur eine begrenzte Kapazität, Feuchtigkeit aufzunehmen. Kommt sie an ihre Grenzen, schlägt sich die überschüssige Feuchtigkeit auf kühleren Oberflächen nieder. Dort, wo es besonders feucht ist, hat Schimmel den idealen Nährboden, um zu gedeihen. Wenn Sie allerdings clever heizen, lüften und die Luft entsprechend entfeuchten, hat Schimmelpilz keine Chance und die Luftqualität verbessert sich wesentlich.

Was bewirkt ein feuchtes Raumklima bei Mensch, Tier, Pflanze, Möbel etc.?
Liegt die Luftfeuchtigkeit deutlich über 60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit, hat das nicht nur ein erhöhtes Risiko für die Bildung von… weiterlesen