Sie planen, eine Decke im Kinder- oder Wohnzimmer abzuhängen? Dies ist ein Heimwerkerprojekt für Fortgeschrittene, lässt sich mit der richtigen Anleitung aber problemlos sowie ohne Hilfe vom professionellen Handwerker erledigen. Der nachfolgende Ratgeber erklärt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie vorgehen sollten und welches Material Sie benötigen. Dazu gibt es wie immer jede Menge Tipps und Tricks.
Mehr als funktional: Warum es sich lohnt, eine Decke abzuhängen
Wer sich dafür entscheidet, eine Decke abzuhängen, kennt vermutlich die Vorteile, die dies mit sich bringen kann. An erster Stelle steht dabei für viele: Eine abgehängte Zimmerdecke hilft Heizkosten zu sparen. Denn je niedriger die Deckenhöhe, desto schneller heizt sich der Raum auf. Vor allem bei Altbauten, in denen die Decken oft überdurchschnittlich hoch sind, kann dies – nicht zuletzt angesichts steigender Energiepreise – ein äußerst angenehmer Pluspunkt sein. Und im Winter wiederum freut sich jeder, wenn die eigenen vier Wände schnell wohlig-warm werden.
Überdies verbessert sich der Schallschutz durch die Deckenabhängung und Kabel von Beleuchtungen lassen sich hierunter stilvoll verstecken. Zusammengefasst bedeutet dies: Die Raumwirkung kann merklich von einer Deckenabhängung profitieren.
Holz oder Metallprofile: Unterkonstruktion für die Deckenabhängung
Zum Anbringen einer Deckenabhängung stehen zwei Varianten zur Wahl: eine Unterkonstruktion aus Holz oder Metallprofilen für den Trockenbau. Wer ungeübt ist bzw. sich zum ersten Mal an dieses Heimwerker-Projekt heranwagt, sollte die Metallprofile bevorzugen. Denn eine Unterkonstruktion aus Holz ist weitaus komplizierter zu errichten, sodass nicht nur mehr Zeit, sondern vor allem auch fachliches Wissen und Geschick gefragt sind. Wer ein derartiges Rundum-Paket nicht mitbringen kann, ist mit einer Konstruktion aus Direktabhängern und Trockenbauprofilen aus Metall (CD- und UD-Profile) bestens beraten. Sie basiert auf einem Gerüst aus Grund- und Traglattung, auf welche Gipskartonplatten befestigt und anschließend verspachtelt werden. Damit ist diese Variante zeitsparender, einfacher und meist auch kostengünstiger.
Info: Ein Deckenabhängsystem kaufen Sie am besten im Fachhandel. Beim Baumarkt Ihres Vertrauens dürften Sie fündig werden. Denn viele Heimwerkerläden bieten diverse Systeme für abgehängte Decken an. Insbesondere der Klassiker mit Gipskartonplatten im Trockenbau gehört meist zum Standardsortiment und ist in diversen Ausführungen erhältlich.
Material und Werkzeug zum Decke abhängen: Das brauchen Sie
Wer selbst eine Decke abhängen möchte, muss nicht nur einiges an Know-how mitbringen, sondern braucht außerdem noch allerhand Spezial-Equipment. Denn längst nicht alles, was man für eine Deckenabhängung benötigt, hat jeder Heimwerker in seiner Werkstatt vorrätig. Doch keine Sorge, unsere Checkliste macht es Ihnen leicht, alles parat zu haben, wenn Sie das Projekt „Decke abhängen“ selbst erledigen wollen.
Material- und Werkzeugliste zum Decke abhängen:
- Deckenabhängsystem (inkl. Holz- oder Metallprofile)
- Deckenplatten (z. B. aus Gipskarton)
- Wasserwaage
- Leiter
- Bohrmaschine
- Schrauben und Dübel (abgestimmt auf Deckenart)
- Dichtungsband
- Bleistift
- Schlagschnur
- Cuttermesser
- Spachtel
- Spachtelmasse
- Gipskartonhobel
- ggf. Dämmmaterial (wie z.B. Steinwolle)
Tipp: Um es sich leicht(er) zu machen, gehen Sie die Aufgabe „Decke abhängen“ am besten zu zweit, anstatt solo an. Vor allem beim Anbringen der Gipskartonplatten ist es äußerst nützlich, eine helfende Hand zur Seite zu haben.
Anleitung zum Decke abhängen: 5 Schritte zum Erfolg
Das Deckenabhängesystem ist gekauft; Wasserwaage, Dichtungsband und Co. liegen bereit. Hervorragend! Dann können Sie direkt mit dem Abhängen der Zimmerdecke starten. Unsere Anleitung führt Sie Schritt für Schritt durch den Arbeitsvorgang.
Schritt 1: Profile an der Wand anbringen
Die Profile bilden das Grundgerüst Ihrer neuen Deckenverkleidung. Damit diese später auch tatsächlich schön gerade wird, müssen Sie sich zum Einzeichnen der Einbauhöhe an den Wänden orientieren. Das gilt insbesondere bei Altbauten, in denen die Decken oftmals ziemlich ungerade sind.
Messen Sie zunächst also aus, auf welcher Höhe die Profile angebracht werden sollen und zeichnen Sie den Verlauf mit der Wasserwaage ein. Eine Leiter ist dabei absolutes Muss – wie sonst sollten Sie so weit oben bequem und sicher arbeiten können.
Danach kleben Sie das Dichtungsband auf die Rückseite der Profile, ehe Sie die auf dem Profil vorgegebenen Löcher auf der Wand einzeichnen und mit dem Bohrer festschrauben. Schon sind die Profile an der Wand montiert.
Schritt 2: Direktabhänger montieren
Nun geht es an die Grundlattung, auf der später die Traglattung des Abhängsystems montiert wird. Eine wortwörtlich tragende Rolle spielen dabei die Direktabhänger, die die Profile der Unterkonstruktion stabil und fest fixieren. Dafür legen Sie zuallererst mittels der Schlagschnur die Ausrichtung der Grundlattung fest und markieren, wo genau die einzelnen Tragschienen angebracht werden sollen.
Kleine Hilfe zur Abstandsmessung: Zwischen den Direktabhängern sollte der Abstand längs maximal 80 cm, in der Breite maximal 50 cm betragen. Die beiden Außenlatten montieren Sie jeweils ca. 20 cm von der Wand entfernt. Ist das erledigt, heißt es Löcher in die Decke bohren und Direktabhänger mit den passenden Dübeln und Schrauben festschrauben.
Schritt 3: Profile für Unterkonstruktion befestigen
Die Direktabhänger sind montiert – damit wäre die Basis für die Grund- und Traglattung schon mal gelegt. Jetzt gilt es, die Unterkonstruktion abzuschließen. Dafür fixieren Sie die Grundlattung an den Direktabhängern. Mit Bohrer und den entsprechenden Schrauben haben Sie dies ruckzuck erledigt.
Sollten Sie eine Dämmung anbringen wollen, ist jetzt der richtige Moment dafür gekommen.
Füllen Sie also das Dämmmaterial Ihrer Wahl ein, bevor Sie im nächsten Schritt die Traglattung abbringen: Hierfür montieren Sie die Leisten der Tragschienen mit Kreuzverbindern an der Grundlattung. Wichtig: Mehr als 40 cm Abstand sollten nicht dazwischen liegen.
Gut zu wissen: Sie fragen sich, wie viel es kostet, eine Decke abzuhängen? Nun, das lässt sich nicht pauschal beantworten. Wie so oft sind mehrere Faktoren verantwortlich dafür, wie teuer das Heimwerkerprojekt wird. So können die Kosten für die Deckenabhängung variieren, je nachdem für welches System Sie sich entscheiden, ob Sie eine Dämmung mit einarbeiten müssen bzw. wollen und wie Sie die neue Decke nachbearbeiten möchten.
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Schritt 4: Gipskartonplatten zurechtschneiden
Weiter geht es nun mit dem Anbringen der Gipskartonplatten. Diese müssen Sie zunächst auf die entsprechenden Maße zurechtschneiden. Ausgestattet mit einem scharfen Cuttermesser, Wasserwaage und der richtigen Technik geht das ganz leicht: Für einen geraden, sauberen Schnitt ritzen Sie entlang der Wasserwaage die Gipskartonplatte zunächst an, ehe Sie sie an einer scharfen Kante abbrechen. Reste, die überstehen, scheiden Sie mit dem Cutter nach, die Schnittkanten wiederum fasen Sie schräg an und glätten Sie mit einem Gipskartonhobel.
Schritt 5: Deckenplatten anbringen
Jetzt können die Gipskartonplatten endlich an die Decke wandern – ganz klar ist das ein Zwei-Personen-Job. Starten Sie damit, indem Sie die Wandanschlüsse mit Papiertrennstreifen versehen. Sie sind das Zünglein an der Waage für eine wirklich stabile Deckenabhängung. Danach schrauben Sie die Platten an die Decke: Quer zur Traglattung, an einer Ecke beginnend, mit einem Abstand von etwa 10 cm – lautet hier die Faustregel. Die nächsten Reihen montieren Sie im sogenannten Schiffsverband und versetzen sie je um gut eine Traglattenbreite.
Schritt 6: Fugen und Bohrlöcher verspachteln
Alle Gipskartonplatten hängen fest an der Decke – dann sind Spachtelarbeiten angesagt. Schließlich wollen Sie eine glatte Oberfläche erzielen und dafür müssen Fugen und Bohrlöcher ausgebessert werden. Also, Spachtelmasse anrühren und mit dem Spachtel alle Unebenheiten glätten und Löcher füllen.
Denken Sie daran: Beim Spachteln müssen Masse und Werkzeug immer schön sauber sein, damit nichts klumpt. Daher waschen Sie Spachtel und Eimer zwischendurch mit Wasser gründlich aus und verarbeiten Sie keine alte Spachtelmasse, sondern rühren Sie diese frisch an. Möchten Sie, dass Ihre abgehängte Zimmerdecke rundum perfekt wird, lautet unser Tipp: Schleifen Sie die Oberfläche sorgfältig ab, nachdem die Spachtelmasse getrocknet ist. Damit bessern Sie selbst kleinste Unebenheiten aus.
Schritt 7: Das Finish: Decke streichen oder tapezieren
Eine solche kahle Decke aus Gipskartonplatten verbreitet nicht gerade Wohlfühlflair. Deshalb sollten Ihre Renovierungsarbeiten am besten noch weitergehen, sobald Sie mit der abgehängten Zimmerdecke fertig sind. Für ein gelungenes Finish empfiehlt es sich, die Decke zu tapezieren und/ oder ihr einen Farbanstrich zu gönnen.
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