Wissenswertes rund um den UV-Schutz
Die natürlichen Sonnenstrahlen spenden Licht und Wärme, wenn sie durch Fenster und Glastüren in Innenräume fallen. Allerdings enthält ein Teil der Sonnenstrahlung UV-Strahlen, die über einen längeren Zeitraum unserer Gesundheit schaden und Möbel ausbleichen können. Einen wichtigen Beitrag zum Schutz vor UV-Strahlen liefert das Fensterglas.
Was sind ultraviolette Strahlen?
Bei der ultravioletten Strahlung (UV) handelt es sich um einen Teil des elektromagnetischen Lichtspektrums, der nicht mehr sichtbar ist. Er liegt außerhalb der noch sichtbaren violetten, kurzwelligen Strahlen. Die UV-Strahlen komplettieren das Spektrum der Sonnenstrahlen, die sich darüber hinaus aus dem sichtbaren Licht und den Infrarotstrahlen (Wärmestrahlen) zusammensetzen.
Gefahren der UV-Strahlung
UV-Strahlen wirken sich vor allem auf unsere Augen und die Haut aus. Sie dringen in die Haut ein und werden von den Zellen absorbiert. Je nach Art der UV-Strahlen, der Dauer und Intensität können UV-Strahlen zu bekannten Erscheinungen wie Sonnenbrand oder Hornhautentzündungen am Auge führen.
Die Gefahr der UV-Strahlung durch handelsübliche Fenster ist nur wenigen Menschen bewusst. Deshalb sollten Sie beim Neubau oder der Sanierung Ihres Eigenheims unbedingt auf das richtige Fensterglas achten, um das Risiko der in die Innenräume fallenden UV-Strahlen zu senken. Alternativ können auch Bestandsverglasungen durch zusätzliche Sonnenschutzmaßnahmen vor UV-Strahlen geschützt werden.
BEG-Förderung für Sonnenschutz
Energieeffizienten Sonnenschutz staatlich fördern lassen Um Gebäude energieeffizienter zu betreiben, bietet das BAFA ein Förderprogramm für Modernisierungsprojekte an. Das Ziel… weiterlesen
Die drei Unterscheidungen der UV-Strahlung
Für die Einteilung des UV-Lichts wird die Wellenlänge zugrunde gelegt. Demnach wird das UV-Licht in drei Arten eingeteilt:
- Bei UV-A liegt der Wellenbereich zwischen 320 – 400 nm. Dieser Teil des Spektrums trifft nahezu ungehindert auf die Erde und somit auch auf die Verglasung von Gebäuden. Zusammen mit UV-B ist die UV-A Strahlung für die Bildung von Vitamin D unter der Haut zuständig. Die dauerhafte Aussetzung führt zur natürlichen Hautalterung.
- Die UV-B Strahlung liegt im Wellenbereich zwischen 280 und 320 nm. Bereits einfaches Fensterglas lässt nur noch wenige Prozent UV-B hindurch. Das Spektrum verursacht u. a. die Bräunung der Haut und den gefürchteten Sonnenbrand.
- Die UV-C Strahlung im Wellenbereich zwischen 200 und 280 nm bildet die Ozonsphäre aus und trifft – im Normalfall – nicht auf die Erdoberfläche. Durch Ozonlöcher erreicht die Strahlung nahezu ungehindert die Erde. Dies kann bei längerer Aussetzung zu schwerem Sonnenbrand einhergehen. UV-C steigert die Hautkrebsgefahr um ein Vielfaches.
Sonnenbrand durchs Fenster – ist das möglich?
Wenn sich die Haut bräunt, ist dies auf eine Schutzreaktion der Haut zurückzuführen. Die Haut wird dunkler und verhindert so, dass die UV-Strahlung in die tieferen Hautschichten vordringt. Doch bereits einfaches Fensterglas hält die dafür verantwortliche UV-B Strahlung ausreichend ab. Sich einen Sonnenbrand durchs Fenster zuzuziehen, ist daher eher unwahrscheinlich.
Das gilt jedoch nicht für die UV-A Strahlung, die die Haut altern lässt. Schützt die einfache Verglasung also nicht ausreichend gegen UV-Licht, kann die Hautalterung beschleunigt werden. Für besseren Sonnenschutz sorgen, mit einer speziellen Thermofolie versehenes Isolierglas und Verbundsicherheitsglas.
Hinweis: Auch Fenster, die zur Nordseite zeigen, sollten mit entsprechendem Verbundsicherheitsglas bestückt werden, wenn Sie sensibel auf Sonnenstrahlung reagieren.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Markisen-Fachbetrieben vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Die UV-Durchlässigkeit von Glas im Bauwesen
Im Bauwesen legt die DIN EN 410 im Wellenbereich von 280 bis 380 nm die Kenngrößen für die UV-Durchlässigkeit von Verglasungen fest. Immer ausgehend von einer Dicke von 1 cm weist reines Kalk-Natron-Silikatglas eine UV-Durchlässigkeit im Bereich von 200 bis 340 nm auf. Bei normalem Kalk-Natron-Silikatglas (Fensterglas) liegt der Wellenbereich bei 260 bis 380 nm, wodurch immer noch einige Prozent an UV-B Strahlen hindurchkommen. Noch undurchlässiger ist Verbundsicherheitsglas (VSG), da sich im Raum zwischen den Scheiben eine Folie aus Polyvinylbutyral (PVB) befindet. VSG lässt UV-Strahlung nur noch sehr begrenzt hindurch – in etwa 2 – 4 %. Somit ist es z. B. für Gewächshäuser nicht geeignet.
Hinweis: Bei handelsüblichen Fenstern wird Flachglas (Floatglas) oder Isolierglas verwendet. Hierbei ist auf die Dicke der Scheiben und auf die Anzahl der verbauten Scheiben zu achten. Floatglas lässt noch einen Großteil der UV-A Strahlung hindurch, UV-B wird überwiegend absorbiert. Kostenintensives VSG kommt überwiegend bei Gebäuden mit hohen Sicherheitsstandards zum Einsatz.
Nachträglich UV-Schutz erhöhen
Möchten Sie Ihre Fenster zusätzlich gegen UV-Strahlung schützen, bieten spezielle Sonnenschutzfolien eine flexible Lösung. Die Folien aus getöntem PET können bis zu 99 % der UV-Strahlung absorbieren. Möglich macht dies zum einen die Tönung der Folie, zum anderen eine verspiegelte Außenseite, die die Sonneneinstrahlung reflektiert. Für den höchsten Schutz sorgen Folien, die außen am Fenster montiert werden. Sie fangen den Großteil der UV-Strahlung ab, bevor diese auf das Fensterglas treffen.
Sonnenschutzfolien erhalten Sie als Meterware oder als maßgeschnittene Fensterfolien. Befinden sich die Fenster in den oberen Etagen, sollten Sie einen Fachbetrieb für die fachgerechte und sichere Montage beauftragen.
Sonnenschutz für Fenster, Terrasse, Balkon und Garten
Welche Arten gibt es? Der richtige Sonnenschutz für Fenster, Glastüren, Balkon und Terrasse entscheidet über Komfort und Wohngefühl, aber auch… weiterlesen