Verschattung im Smart Home integrieren
Verschattung mit Köpfchen! Moderne Wohneinheiten und Einfamilienhäuser kommen kaum mehr ohne eine zentrale Smart-Home-Steuerung aus: Heizung, Beleuchtung, Belüftung. Alles ist aufeinander abgestimmt und kann drahtlos über eine App gesteuert werden. Auch Sonnenschutzanlagen wie Markisen und Rollläden werden zunehmend ins Smart Home eingebunden. Damit das möglich ist, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen, die Sie unbedingt bei der Planung beachten sollten.
Zu jeder Jahreszeit den besten Sonnenschutz genießen
Jede Jahreszeit stellt an den Sonnenschutz eigene Herausforderungen: Möchten man im Sommer die Innenräume verschatten, um sie kühl zu halten, soll im Winter die Sonnenenergie genutzt werden, um zumindest ein paar Euro Heizkosten zu sparen. Dank einer smarten Verbindung kann der Sonnenschutz so optimiert werden, dass er zu jeder Zeit im richtigen Modus genutzt wird. So lassen sich effektiv Kosten sparen und der Wohnkomfort steigern.
Die intelligente Verschattung ist Teil des Smart Homes. Ohne eine zentrale Steuerung, die u. a. auch Heizung, Belüftung und Beleuchtung zusammenfasst, ist eine smarte Bedienung des Sonnenschutzes nicht möglich. Die dafür nötigen Informationen und Daten erheben verschiedene Sensoren, die untereinander kommunizieren und die ermittelten Werte an den Smart-Home-Hub weitergeben.
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Voraussetzungen für einen vollautomatisierten Sonnenschutz
Noch per Kurbel angetriebene Rollläden und Markisen lassen sich nicht in ein zentrales Steuerungsnetz integrieren. Bei ihnen ist noch reine Muskelkraft gefragt. Ehe alle Verschattungsanlagen in Ihrem Haus smart miteinander kommunizieren können, müssen drei grundlegende Bedingungen erfüllt sein:
- Alle Anlagen müssen über einen elektrischen Antrieb verfügen. Je nach Modell kann es sich dabei um einen in der Kassette versteckten Rohrmotor, einen Außenmotor oder eine mit Akku ausgerüsteten Solarmotor handeln.
- Die Markise oder der Rollladen wird über eine Zeitschaltuhr oder Sensoren gesteuert. Bei der Zeitschaltuhr werden konkrete Zeitszenarien programmiert, zu denen der Sonnenschutz ein- und ausgefahren wird. Sensoren berücksichtigen vor allem die äußeren Bedingungen wie Temperatur, Regen und Wind. Abhängig von den gemessenen Werten werden die Sonnenschutzanlagen automatisch bedient.
- Die Sensoren müssen mit den Aktoren vernetzt sein. Aktoren sind Bauteile wie Schalter oder Steuergeräte, die direkt an den Elektromotoren des Sonnenschutzes anliegen und über elektrische Signale die mechanische Bewegung in Gang setzen. Das erfolgt über Kabel, Funk oder – im Falle einer Smart-Home-Steuerung – über WLAN.
Automatische Steuerung in Gruppen möglich
Die Automation von Sonnenschutz ist praktisch und komfortabel – die Markise wird einfach per Knopfdruck oder über eine smarte Steuerung ausgefahren. Bei Einfamilienhäusern und Wohnungen mit einer Vielzahl an Fensterflächen bedarf dies einer umfassenden Programmierung. Um diesen Aufwand zu umgehen, können mehrere Sonnenschutzanlagen in Gruppen zusammengefasst werden. So können Sie beispielsweise die Rollläden des Schlafzimmers oder Rollläden, die in derselben Himmelsrichtung ausgerichtet sind, zusammenfassen. Die Gruppensteuerung erleichtert die Automation und macht sie in der zentralen Smart-Home-Steuerung übersichtlicher.
Legen Sie verschiedene Szenarien fest
Im zentralen System der Smart-Home-Steuerung, das Sie über eine App öffnen, können Sie diverse Szenarien festlegen und programmieren. Auf Grundlage von bestimmten Werten oder Situationen öffnen und schließen sich die Sonnenschutzanlagen. Die Szenarien sind nicht auf den Sonnenschutz begrenzt, sondern können auch weitere Anlagen wie Heizung, Lüftung oder Beleuchtung einbeziehen. Die Programmierung eines Szenarios kann von drei Faktoren abhängen:
- Wetter
- Temperatur
- Situation (Abwesenheit, Dunkelheit …)
Hinweis: Ein oft genutztes Szenario ist die Verschattung nach dem Sonnenstand. Berücksichtigen Sie bei der Installation auch die natürliche Verschattung, die sich an Ihrem Wohnhaus befindet. Bäume, Büsche und Fassadenbegrünung spenden bereits Schatten. Um die Wohnräume nicht komplett vom Tageslicht fernzuhalten, sollte der Sonnenschutz und die natürliche Verschattung aufeinander abgestimmt werden. Beobachten Sie deshalb den Lichteinfall zu jeder Tages- und Jahreszeit, um dementsprechend das Szenario zu wählen.
Welche Sensoren gibt es für Sonnenschutzanlagen?
- Helligkeitssensoren: Sie messen die Helligkeit der inneren und / oder äußeren Umgebung. Bei einsetzender Dämmerung werden Rollläden geschlossen, um Sichtschutz zu bieten. Markisen werden ausgefahren, sobald ein festgelegter Wert der Sonneneinstrahlung erreicht ist.
- Temperaturfühler: Die Messung der Raumtemperatur und Außentemperatur gehört zu den wichtigsten Werten, die der zentrale Server des Smart Homes zur Steuerung der Verschattung, Heizung und Kühlung verwendet. Nach definierten Werten wird u. a. der Sonnenschutz im Sommer ausgefahren, um die Raumtemperatur kühl zu halten.
- Wind- und Sonnenwächter: Wie der Name verrät, reagieren diese Sensoren auf Windstärke und Sonneneinstrahlung. Dazu gehört auch, dass bei einer bestimmten Windstärke die Markise eingefahren wird, um Schäden zu vermeiden. Ab welcher Windstärke eine Markise eingefahren werden sollte, legt der Hersteller fest.
- Eiswächter: Moderne Systeme besitzen Eiswächter. Diese messen den Frost. Wird eine bestimmte Temperatur und Luftfeuchtigkeit erreicht, die zu Frost führen kann, werden Rollläden, Markisen und Co eingefahren. Sonst droht die Technik zu verreisen und Schäden entstehen.
Die verschiedenen Sensoren kommunizieren über Kabel, Funk oder WLAN in einem zentralen Server mit den Aktoren der Sonnenschutzanlagen. Sie reagieren auf vorher definierte Szenarien wie Temperaturen, Windstärke, Helligkeit oder Sonneneinstrahlung. Werden die Grenzwerte erreicht, senden sie an die Aktoren das Signal, den Motor des Sonnenschutzes in Gang zu setzen und die Anlage ein- oder auszufahren.
TIPP
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Fachgerechter Einbau durch Sonnenschutztechniker
Grundsätzlich lassen sich Sonnenschutzanlagen eigenständig smart nachrüsten. Wer jedoch über keine Vorkenntnisse in der Elektrik und Programmierung von Sonnenschutzanlagen verfügt, sollte die Finger davon lassen. Die Unfallgefahr und potenzielle Schäden an den Anlagen sind viel zu hoch. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die Programme nur unzureichend programmiert werden und der Sonne- und Hitzeschutz nicht sein Einsparpotenzial erreicht.
Die sach- und fachgerechte Installation übernehmen zertifizierte und geprüfte Sonnenschutztechniker. Sie liefen eine umfassende Beratung, übernehmen den Einbau der Sonnenschutzanlagen und machen Markisen fit für das Smart Home. Ein Fachbetrieb gibt Ihnen die Garantie, dass Sie das Maximum aus Ihrem Sonnenschutz herausholen – das spart Nerven, Zeit und vor allem Energiekosten.
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