Was sich lohnt und effizient vor Hitze schützt
Der fortschreitende Klimawandel sorgt für höhere Temperaturen und Hitzewellen in Europa. Fast jährlich werden neue Spitzenwerte gemessen, selbst in gemäßigten Gefilden wie Mittel- und Nordeuropa. Immer mehr Hausbesitzer beginnen, ihr Eigentum gegen die steigende Wärme schützen. Klimageräte stehen dabei ganz oben auf der Liste. Doch sind sie wirklich die beste Lösung? Wir vergleichen Klimageräte und Sonnenschutz und erklären Ihnen, was sich wirklich lohnt.
Sonnenschutz vs. Klimageräte – ein neuer Vergleich
Warum sollte man Sonnenschutzanlagen und Klimageräte überhaupt vergleichen? Schließlich tragen beide zu einer angenehm kühlen Wohnung im Sommer bei. Neben ganz praktischen Kriterien lohnt sich ein Blick auf deren Effizienz und Klimabilanz: Die Unternehmensberatung „Guidehouse“ hat eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben, die belegt, dass intelligenter Sonnenschutz das Potenzial aufweist, die Kühlenergie in Gebäuden um 60 % im Vergleich zu Klimaanlagen bis 2050 zu senken. Damit wären Einsparungen von 285 Milliarden Euro möglich.
Theoretisch könnten Sonnenschutzanlagen den neuen Einbau von Klimageräte bis 2050 vollständig stoppen, sofern sie als Vorab-Maßnahme in Gebäuden um Wärme- und Hitzeschutz verbaut werden. Die europäische Dachorganisation der Sonnenschutz-Industrie (kurz: ES-SO) drängt darauf, die angefertigte Studie in EU-Richtlinien zur Gesamteffizienz von Gebäuden zu integrieren. Eine Folge könnte die verstärkte Förderung von Sonnenschutzmaßnahmen sein und die gebremste Installation von ressourcen- und kostenintensiveren Klimageräten mit höherer CO₂-Emission.
Sonnenschutz vs. Klimagerät – darin liegt der Hauptunterschied
Sonnenschutz ist ein Überbegriff für verschiedene Maßnahmen und Lösungen, die Sonneneinstrahlung auf Wohnflächen, Außenflächen und Verglasungen zu minimieren. Zu Sonnenschutzanlagen zählen Rollos, Rollläden, Markisen, Fensterschutzfolien, Vorhänge und vieles mehr. Die Kernaufgabe liegt darin, das Gebäude vor Überhitzung zu schützen – sowohl über außenliegende als auch innenliegende Anlagen. Eine Klimaanlage schützt nicht etwa vor Sonneneinstrahlung, sondern kühlt warme Räume aktiv. Der Wärmeeintrag in Innenräume wird nicht verhindert.
Die Grenzen der Klimageräte
An heißen Tagen sind unsere Körper teils großen Klima- und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Da wir uns bewegen und nicht permanent am gleichen Ort verweilen, liegen nur wenige Augenblicke, in denen sich unser Körper von der heißen Außentemperatur im Sommer an stark klimatisierte Innenräume gewöhnen muss. Die von Klimaanlagen verursachte trockene Raumluft kann zudem Atemwegsbeschwerden, gereizte Schleimhäute und trockene Haut begünstigen. Kam ein Klimagerät schafft es, ein für den Menschen angenehmes Raumklima von ca. 22 °C und 55 % Luftfeuchtigkeit zu erzielen. Ebenso schafft es ein Klimagerät nicht, die für unsere Haut und Augen schädlichen UV-Strahlen abzuhalten.
Hinzu kommen die wirtschaftlichen Kosten: Die Anschaffung, Montage und Wartung einer Klimaanlage sind enorm. Der Stromverbrauch für den Betrieb der Anlage stellt eine weitere, dauerhafte Belastung dar. Ein Klimagerät der mittleren Preisklasse kann auf jährliche Kosten von ca. 300 EUR beziffert werden, zzgl. Wartung und Reinigung. Gemessen daran, dass eine Klimaanlage oft nur für wenige Wochen in Betrieb genommen wird, stellt die Anschaffung eine hohe finanzielle Belastung dar.
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Intelligenter Sonnenschutz macht Gebäude klimaresistent und energieeffizient
Sonnenschutz an den Vorteil, dass er Sonneneinstrahlung abfängt, bevor sie auf die Verglasung oder Flächen treffen. Das bedeutet, dass z. B. Wohnräume verschattet werden und dadurch kühl bleiben. Der Effekt tritt vor allem bei außenliegendem Schutzschutz wie Markisen, Rollläden und Raffstores auf. Zum einen reflektieren sie die Sonnenstrahlen und – je nach Sonnenschutz – absorbieren zusätzlich die UV-Strahlung. In Innenräume findet somit ein geringer Wärmeeintrag statt, der eine weitere Kühlung durch ein Klimagerät überflüssig macht.
Sonnenschutz kann einen großen Beitrag für klimaresistente und energieeffiziente Gebäude liefern, sofern dieser intelligent – oder smart – gesteuert wird. Nur Sonnenschutzanlagen, die präzise auf äußere Bedingungen reagieren können, erzielen energetische Erfolge und eine spürbare Reduktion der Energiekosten. Das ermöglichen sogenannte Sensoren oder Wächter: Dazu zählen u. a. Regen- und Eiswächter, Windwächter, Lichtsensoren und Temperaturfühler. Über ein Smart-Home-System werden konkrete Szenarien festgelegt, die auf die von den Sensoren gemessenen Werte reagieren und den Sonnenschutz ein- und ausfahren.
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Sonnenschutz ist eine Lösung für alle Jahreszeiten
Anders als ein Klimagerät, das nur in den wenigen wirklich heißen Wochen des Jahres zum Einsatz kommt, erfüllt der Sonnenschutz in jeder Jahreszeit eine Funktion: Wird er im Sommer ausgefahren, um die Innenräume vor Überhitzung zu schützen, bleibt er im Winter offen, um die Sonnenenergie als Unterstützung für die Heizungsanlage zu nutzen. Sie sparen effektiv Heizenergie! Nachts kann dann ein Rollladen zur zusätzlichen Isolation der Fenster genutzt werden, da über diese die Raumwärme nach außen abgegeben wird.
Sonnenschutz ist Klimageräten wirtschaftlich überlegen
Die Anschaffung und Installation von Sonnenschutzanlagen ist nicht günstig – vor allem nicht bei automatisierten, hochwertigen Geräten. Dennoch fallen im Nachhinein kaum zusätzliche Betriebskosten an. Viele Anlagen können mittlerweile per Solar betrieben werden, wodurch sie ihre Energie autark beziehen. Wartung und Reinigung sind minimal und mit geringem Aufwand verbunden. Die Lebensdauer ist im Vergleich zu Klimageräten ähnlich: elektrisch betriebene Rollläden und Markisen weisen eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren auf. Eventuelle Reparaturen sind zumeist günstig und werden problemlos durch Fachbetriebe übernommen.
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