Eigentum energieeffizient modernisieren
Bei der energieeffizienten Modernisierung Ihres Wohneigentums spielen Sonnenschutzanlagen eine ganz entscheidende Rolle. Über diese können Sie den Hitzeschutz und die zusätzliche Wärmeisolation von Verglasungen steuern. Zudem verbessert Rollladen, Markisen, Jalousien und Co den Blend- und Sichtschutz. In unserem Beitrag erklären wir Ihnen, wie Sie am besten das Einfamilienhaus oder die eigene Wohnung mit Sonnenschutz nachrüsten und welche Varianten der Markt anbietet.
Den Sonnenschutz planen
Bevor Sie (oder ein Fachbetrieb) sich ans Werk machen, eine Sonnenschutzanlage nachzurüsten, stehen Planungsprozesse auf dem Programm. Denn nicht jeder Sonnenschutz ist für jedes Gebäude und jeden Hauseigentümer geeignet. Zu den wichtigsten Kriterien zählen die folgenden Punkte:
- Die eigenen Bedürfnisse stehen an erster Stelle. Machen Sie sich klar, worauf es wirklich für Sie ankommen soll: Reicht ein Blendschutz, der die morgendliche oder abendliche, tiefstehende Sonne abhält? Oder möchten Sie die Möglichkeit haben, Ihre Wohnräume völlig zu verdunkeln? Soll der Sonnenschutz smart sein, das heißt, sich vollautomatisch über ein Smart-Home-System steuern lassen?
- In welche Himmelsrichtung zeigen die Fenster? Ist das Schlafzimmerfenster gen Norden gerichtet, ist ein vollständiger Schutz gegen die Sonneneinstrahlung nicht notwendig. Auch dominante Wetterseiten, die oft von Sturm und starkem Wind angegriffen werden, gilt es, zu beachten.
- Klimatische Bedingungen beeinflussen die Wahl des passenden Sonnenschutzes. Wohngebäude in Küstennähe sollten Rollläden vor Markisen bevorzugen. Im Süden bieten Markisen hingegen flexiblen Schatten, sollten aber mit weiteren Sonnenschutzmaßnahmen kombiniert werden, um effektiver gegen Hitzewellen gewappnet zu sein.
- Wie ist die bauliche Situation? Planen Sie einen Neubau oder handelt es sich um ein Bestandsgebäude? Auch Bauherren, die ihr Haus sanieren, haben zusätzliche Möglichkeiten, Sonnenschutz nachzurüsten. Genaue Vorüberlegungen müssen auch Mieter treffen, da ohne Einverständnis des Vermieters nichts geht. Montierte Sonnenschutzanlagen müssen z. B. bei Auszug rückstandslos entfernt werden und dürfen keine bleibenden Schäden an der Fassade hinterlassen.
- Zu guter Letzt sollten Sie das Budget im Auge behalten: Die Neuanschaffung einer Sonnenschutzanlage ist kostenintensiv, kann sich aber bei fachlich korrekter Montage und effizientem Betrieb bereits nach wenigen Jahren auszahlen. Bedenken Sie auch, dass häufig nicht eine Anlage, sondern mehrere Sonnenschutzanlagen verbaut werden müssen, um den bestmöglichen Energiespar-Effekt zu erzielen.
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Wo kann ich Sonnenschutz nachrüsten?
An praktisch allen Bereichen Ihres Hauses ist es möglich, nachträglich einen Sonnenschutz anzubringen: schräge Dachfenster, großflächig verglaste Terrassentüren, Fenster, Balkone oder Wintergärten. Für sämtliche Situationen gibt es die passende Lösung. Grundsätzlich werden alle Sonnenschutzmaßnahmen in zwei Gruppen eingeteilt:
- innenliegender Sonnenschutz
- außenliegender Sonnenschutz
Dabei spielt es keine Rolle, wie groß oder klein Türen, Fenster und Flächen sind. So gut wie jeder Sonnenschutz ist in vielfältigen Dimensionen verfügbar, die auf Wunsch auch auf Maß gefertigt werden. Beachten Sie jedoch, dass es für außergewöhnliche Fensterformen wie runde oder dreieckige Flächen nur selten maßgenaue Lösungen gibt.
Sonnenschutz außen oder innen nachrüsten?
Ein innenliegender Sonnenschutz dient vorrangig als Blend- und Sichtschutz. Der Wärmeeintrag in die Innenräume findet trotzdem statt, da die Sonnenenergie die Verglasung erhitzt und darüber nach innen weitergegeben wird. Dennoch kann innenliegender Sonnenschutz sinnvoll sein: Über Plissees oder Jalousien lässt sich der Lichteinfall genau und individuell regulieren. Wer jedoch Sonnenschutz als Wärme- und Hitzeschutz einsetzen möchte, der kommt an außenliegendem Sonnenschutz nicht vorbei.
Außenliegender Sonnenschutz ist Teil der thermischen Gebäudehülle. Das heißt, dass er das Gebäude effektiv vor Überhitzung schützt. Die Sonnenenergie wird bereits abgefangen, bevor sie auf die Fassade oder Verglasung trifft. Eine Markise oder Rollladen verschatten die Innenräume und verhindern so einen gesteigerten Wärmeeintrag. Zusätzlich kann der Sonnenschutz, z. B. in Form von Sonnenschutzfolie, Sonnenstrahlen reflektieren und UV-Strahlen absorbieren. Die Gebäude- und Innenraumtemperatur wird effizient gesenkt, ohne den Einsatz zusätzlicher Kühlenergie, wie es bei Klimaanlagen der Fall ist.
Montageformen
Beim nachträglichen Einbau von Sonnenschutzanlagen stehen Ihnen unterschiedliche Wege zur Verfügung, wie die Anlage montiert werden kann. Rollläden mit Kassette, Elektromotor und Rollpanzer werden in aller Regel fest an der Fassade oder dem Fenstersturz verschraubt. Eine andere Lösung ist in dieser Situation aufgrund von Gewicht und Bauweise nicht möglich. Möchten Sie eine Markise nachrüsten, ist die Auswahl vielfältiger: Gelenkarmmarkisen müssen ebenfalls fest an der Fassade fixiert werden. Fallarmmarkisen gibt es hingegen auch als klemmbaren Sonnenschutz, der an zwei Teleskopstangen zwischen Boden und darüber liegender Decke, beispielsweise einem Balkon, schraubenlos verklemmt wird.
Maßgebend sind die Montagehinweise der Hersteller. Folgen Sie den Anweisungen unbedingt. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Sonnenschutz den äußeren Bedingungen wie Sturm, Regen und Schnee wirklich standhält.
Innenliegender Sonnenschutz wie Plissees, Jalousien und Rollos können außerdem geklebt werden. Hierbei ist es jedoch wichtig, den vorgeschriebenen Montagekleber zu verwenden. Werden die Vorrichtungen manuell über eine Kordel auf- und abgelassen, wirken Kräfte auf den Sonnenschutz, die bei unsachgemäßer Montage zu Schäden oder einem Abreißen des Sonnenschutzes führen können.
Vorbau- und Aufsatzlösungen
Speziell bei Rollladen und Gelenkarmmarkise bieten Hersteller und Fachbetriebe Vorbau- und Aufsatzmodelle an. Erstere sind Anlagen, die ganz einfach an der Fassade bzw. vor einem Fenster oder einer Terrassentür montiert werden. Dies ist auch nachträglich ohne große bauliche Eingriffe möglich. Die Kassette oder der Kasten, in denen sich die Markise oder der Rollpanzer mit Welle befindet, werden direkt an Wand oder Rahmen verschraubt. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie jederzeit durchführbar ist. Die Anlage ist dabei sichtbar und Teil der Fassadenansicht. Moderne Sonnenschutzanlagen sind aber so designt, dass sich die Kästen harmonisch in die Gesamtoptik des Wohngebäudes integrieren.
Aufsatzrollläden oder -markisen sitzen hingegen auf dem Fenster- oder Türrahmen auf. Diese Variante wird gewählt, wenn eine Sanierung des Gebäudes oder ein Neubau ansteht. Der Sonnenschutz wird somit von vornherein mitgeplant. Der Kasten oder die Kassette werden vollständig verputzt und verschwinden unsichtbar hinter der Fassade. Etwaige Reparaturen sind erschwert. Ebenso ist ein schneller Austausch des Sonnenschutzes kaum möglich. Um Schäden zu beheben und einzelne Teile auszutauschen, muss die Rückklappe des Rollladens geöffnet werden, was ausschließlich über den Innenraum geschieht. Die Montage eines Aufsatz-Sonnenschutzes ist nur dann sinnvoll, wenn Sie Ihr Haus sanieren oder neu bauen.
TIPP
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Sonnenschutz elektrisch nachrüsten
Auf dem Weg zum automatisierten Sonnenschutz ist es notwendig, die Anlage zunächst elektrisch nachzurüsten. Ohne die Unterstützung eines Elektromotors können Rollladen und Markise nicht smart gesteuert werden. So gut wie jeder Sonnenschutz lässt sich auch nachträglich aufrüsten, sofern eine Mechanik wie Seilzüge, Ketten oder Ähnliches vorhanden ist. Sonnenschutzfolie, die direkt auf Fensterglas montiert wird oder ein gespanntes Sonnensegel lassen sich nicht elektrisch nachrüsten.
Grundsätzlich stehen Ihnen zwei Motorarten zur Auswahl: ein sichtbar Aufputzmotor und ein in der Welle verbauter Rohrmotor, der sich unsichtbar in der Kassette befindet. Beide Motoren übernehmen dieselbe Funktion: sie treiben die Rollladen- bzw. Tuchwelle an. Der Unterschied liegt in der Montage und Sichtbarkeit. Allerdings gelten Rohrmotoren als Standard und kommen in allen modernen Sonnenschutzanlagen vor. Ein Aufputzmotor ist nur noch dann sinnvoll, wenn die Sonnenschutzanlage älter ist, aber nicht ersetzt werden soll. Um den Motor drahtlos zu bedienen, ist zusätzlich ein Funksensor und Steuerelement vonnöten.
Es kann an jeder Sonnenschutzanlage ein Elektromotor nachgerüstet werden, solange eine Stromquelle in der Nähe ist. Häufig müssen dafür kleine Durchbrüche im Mauerwerk vorgenommen werden, um die dafür notwendigen Kabel ziehen zu können. In einem Neubau oder bei der Sanierung kann dieser Schritt von vornherein geplant werden, sodass nachträgliche Baumaßnahmen überflüssig sind. Eine Besonderheit stellen solarbetriebene Elektromotoren dar, die ihre Energie autark über ein integriertes Solarpanel mit Akku beziehen.
Fachbetrieb beauftragen für eine sichere Nachrüstung
Egal ob Sie die gesamte Sonnenschutzanlage oder einen Elektromotor nachträglich planen: den Einbau sollte immer ein Fachbetrieb für Sonnenschutztechnik übernehmen. Kleinere Arbeiten wie die Montage einer Klemmmarkise können durchaus auch in Eigenregie erfolgen. Fachbetriebe unterstützen Sie bei der Beratung, beim Bezug der Geräte sowie bei der Montage und der Integration ins Smart-Home-System. Die Fachexperten stellen sicher, dass die Sonnenschutzanlage optimal und störungsfrei funktioniert, sicher verankert ist, um den Wetterbedingungen standzuhalten, und effizient arbeitet. Nur so schöpfen Sie das ganze Potenzial der Anlage ab, um langfristig Energiekosten zu sparen und das Raumklima der Innenräume zu verbessern.
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