Was ist besser? Selbst messen oder Service buchen?
Möbel müssen einfach passen. Das gilt bei Maßmöbeln umso mehr. Die korrekten Maße bilden die Basis dafür, dass Schränke, Betten und Co millimetergenau an den für sie vorgesehenen Platz finden. Ein Aufmaß anzufertigen, zählt bei der Planung zu den essenziellen Schritten. Es meint das Ausmessen des Raumes und das Aufzeichnen einer Skizze. Doch wie geht man am besten dabei vor? Wir erklären es Ihnen.
Das Aufmaß selbst anfertigen
Die schnellste und kostengünstigste Variante, um ein Aufmaß anzufertigen, ist, selbst Hand anzulegen. Der Aufwand ist, je nach Raumsituation, relativ gering. Dennoch sollten Sie einige Dinge beachten, um am Ende die passenden Maße für das neue Möbel zu erhalten.
Welche Hilfsmittel benötigen Sie?
- Bleistift
- Papier
- Zollstock oder Maßband
- Malerkrepp
Wer im Zuge eines kompletten Umzugs oder Neubaus die gesamte Wohnung vermessen möchte, der sollte über ein Lasermessegerät nachdenken. Dieses misst millimetergenau den Abstand von Wand zu Wand.
Aufmaßanleitungen herunterladen
Viele Hersteller für Maßmöbel bieten Außmaßanleitungen für verschiedene Raumsituationen und Möbelarten an. Diese können Sie kostenfrei herunterladen. Die ermittelten Maße tragen Sie dann in das PDF-Formular ein und können es für eine Angebotserstellung an den Kundenservice weiterleiten. Wenn Sie Ihren Ergebnissen vertrauen, starten Sie gleich mit der Konfiguration des Möbels.
Tipp: Wer zeichnen kann, sollte auch gleich eine passende Skizze anfertigen. Zeichnen Sie auch Ausstattungsmerkmale ein und, falls möglich, kolorieren Sie die Skizze im gewünschten Farbdekor.
Das Aufmaß anfertigen: So geht’s
Auch ohne Anleitung bedarf es nur wenig Know-how, um ein Aufmaß mit den korrekten Maßen des neuen Möbels anzulegen. Wie immer gilt: Wer sich unsicher ist, lässt sich anschließend beim Kundenservice beraten und konfiguriert das Maßmöbel in Zusammenarbeit.
- Messen Sie die Höhe und Breite des Möbels am Aufstellort aus.
- Zeichnen Sie die Umrisse mit Bleistift an die Wand. Verwenden Sie Malerkrepp, das Sie abschließend wieder entfernen können.
- Alternative: Entwerfen Sie eine Papierschablone und bringen Sie diese an der Wand an.
- Nehmen Sie die Maße der angezeichneten Umrisse.
- Die Tiefe: Die Tiefe des Schranks oder Regals bezieht sich auf den Korpus. Planen Sie zusätzlich einige Zentimeter für Türen und Griffe ein. Es können ca. zwei bis vier Zentimeter hinzukommen.
- Eckschränke: Bei Eckschränken wird jeweils die komplette Länge eines Schenkels ausgemessen.
- Tragen Sie die ermittelten Maße im Online-Konfigurator ein.
Das sollten Sie beim Ausmessen beachten
Achten Sie beim Ausmessen von Schränken, insbesondere wenn es sich um Einbauschränke oder Schränke unter Treppen und Dachschrägen handelt, dass Sie 3 cm zur Decke, 3 cm zur Schräge und jeweils 3 cm zur Seite Luft lassen. Diese „Schattenfuge“ ist wichtig, damit später die Montage und das Justieren des Möbels möglich ist. Außerdem bleibt so genügend Platz, sodass Luft zirkulieren und die Wand atmen kann.
Messen Sie die Höhe und Breite sowie die Schräge immer an mindestens drei Stellen. Dieses 3-Punkte-System berücksichtigt eventuelle Unebenheiten der Wand. Verwenden Sie dann den kleinsten Wert, wenn Sie die Maße im Konfigurator eingeben. Die Differenzen der drei gemessenen Werte sollten nur wenige Millimeter betragen. Kommt es zu größeren Abweichungen, z. B. weil Sie in einer noch nicht sanierten und modernisierten Altbauwohnung leben, informieren Sie den Möbelanbieter, um die Abweichungen bei der Konstruktion einzuplanen.
Je nach Möbelstück setzt der Hersteller bestimmte Maximal- und Mindestmaße voraus. Dies hat zumeist einen bautechnischen Grund. Bestimmte Breiten und Höhen dürfen aus Gründen der Stabilität und Statik nicht über- oder unterschritten werden. Da die meisten Zuschnitte für maßgefertigte Schränke, Regale und Kommoden mittlerweile maschinell erfolgen, geben die Maschinen die machbaren Maße vor.
Einen Vor-Ort-Service für das Aufmaß buchen
Ganz auf Nummer sicher gehen Sie mit einem professionellen Aufmaßservice, den mittlerweile jeder Maßmöbelhersteller anbietet. Zu Ihrem Wunschtermin erscheint eine Fachkraft, die das Zimmer millimetergenau ausmisst. Je nach Angebot konfigurieren Sie im Anschluss direkt das Möbelstück.
Die Services unterscheiden sich teilweise im Umfang der Leistung. Dabei kann der Preis von 90 Euro bis 250 Euro variieren. Vor allem bei größeren Projekten, z. B. wenn Sie einen begehbaren Kleiderschrank oder eine maßgefertigte Küche planen, lohnt sich diese Investition.
Fazit
Das Aufmaß ist ein unverzichtbarer Teil der gesamten Planung von Maßmöbeln. Ob Sie nun selbst ein Aufmaß anfertigen oder einen professionellen Service buchen, ist vor allem eine Frage der Kosten und des Komforts. Selbst wenn Sie sich vermessen sollten, können Sie anschließend mit dem Kundenservice die Maße vor der Fertigung korrigieren. Die Anbieter zeigen häufig große Kulanz.
Ein Aufmaßservice kann sich dennoch lohnen: Augmented Reality spielt bei der Inneneinrichtung eine immer wichtigere Rolle. Mit einem 3D-Scanner wird Ihre Wohnung aufgezeichnet und als digitaler Showroom dargestellt. In das digitale Modell fügen Sie die Möbel maßstabsgetreu ein – mit allen Maßen, Ausstattungen und Dekors.
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