Selbst Hand anlegen oder Fachbetrieb beauftragen?
Motor, Markisentuch, Gestell – alle Teile einer Markise verschleißen mit der Zeit oder können beschädigt werden. Wir erklären Ihnen, wie Sie kleine Reparaturen selbst vornehmen können und ab wann Sie einen Fachbetrieb hinzuziehen sollten.
Markisenmotor reparieren
Selbständig einzelne Teile des Markisenmotors auszutauschen, die z. B. durch Wasser oder Materialermüdung beschädigt sind, ist kaum möglich. Dafür sind Fachbetriebe zuständig, die die sachgerechte und sichere Installation der Elektroteile garantieren. Wer viel Erfahrung besitzt, kann aber den gesamten Motor der Markise austauschen:
- Fahren Sie die Markise in die oberste Endlage ein und öffnen Sie die Gehäusekassette.
- Nehmen Sie die Sicherung im Haus heraus.
- Entfernen Sie die Sicherheitsschrauben des Lagerblocks und entnehmen Sie den Motor von der Tuchwelle.
- Setzen Sie den neuen Motor ein. Das Motorlager muss an den Lagerblock angeschlossen werden. Ziehen Sie nun die Sicherheitsschrauben wieder fest.
- Justieren Sie die Endlagen der Markise neu.
- Überprüfen Sie, ob die Markise widerstandslos ein- und ausfährt. Führen Sie mehrere Durchgänge durch.
- Schließen Sie die Kassette wieder.
Stellen Sie bei anderen Elektronikteilen wie Wetterwächter oder Sensoren Probleme fest oder können Sie die Fehlerursache nicht selbst ermitteln, ist immer ein Fachbetrieb hinzuzuziehen. Gerade im Außenbereich ist der Umgang mit Strom in aller Regel ein Fall für Profis.
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Markisengestell reparieren
Auch diese Arbeit übernimmt am besten ein Fachbetrieb: Gelenkarme, Kassette und Kurbelvorrichtung können über die Zeit verschleißen. Meist reicht es, die entsprechenden Teile zu ersetzen, ohne eine komplett neue Markise zu installieren. Bei der Demontage und Installation der Neuteile ist aber zu beachten, dass zumeist die Markise neu eingestellt und justiert werden muss. Das betrifft u. a. den Neigungswinkel und die Endlagen. Da bei unsachgemäßem Einbau Schäden entstehen können, sollten Sie sich unbedingt an einen Fachbetrieb wenden.
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Markise ölen
Quietsch! Nach längerer Zeit im Einsatz können verschiedene Teile der Markise beginnen zu quietschen. Das führt nicht nur zu einem unangenehmen und nervigen Geräusch, sondern ist auch ein Hinweis darauf, dass der Verschleiß zunimmt. Machen Sie nicht den Fehler und greifen Sie zum erstbesten Schmierfett oder Schmieröl. Die Lager der Gelenkarme und anderen beweglichen Bauteile sind bei Markisen oft teflonbeschichtet. Welche Schmierstoffe für die Markise wirklich geeignet sind, klärt die Gebrauchsanweisung des Herstellers.
In der Regel sollten Sie auf wasser- und schmutzabweisende Sprays zurückgreifen. Dazu zählen u. a.
- Teflonspray / PTFE (Polytetrafluorethylen)
- Silikonspray
Vergewissern Sie sich aber unbedingt vorher in der Gebrauchsanweisung, welche Schmiermittel wirklich verwendet werden dürfen. Andernfalls kommt es zu Funktionsstörungen und weiteren Schäden. Bevor Sie die Markisenlager schmieren, müssen Sie dies von Schmutz befreien. Am einfachsten gelingt das mit Petroleum oder einem Lackreiniger. Erst, wenn der Schmutz entfernt und die Reste des Reinigers verflogen sind, können Sie die Gelenklager schmieren.
Riss in der Markise
Kleine Risse können sowohl genäht als auch überlappend verklebt werden. Die zweite Variante ist deutlich sicherer und sorgt zudem dafür, dass die Markise auch wirklich wasserdicht geschlossen wird. Große Risse müssen mit einemFlicken geschlossen werden. Für alle Reparaturen von Rissen ist ein Reparaturkleber notwendig. Er muss UV-beständig und witterungsbeständig sein sowie für das Textilgewebe der Markise geeignet sein. Markisenstoffe aus Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polytetrafluorethylen (Teflon) sind nicht für Reparaturkleber geeignet.
Zuvor steht immer die Reinigung der zu verklebenden Bereiche auf der Markise an. Wie dir Reinigung klappt, erklären wir Ihnen in einem der nachfolgenden Abschnitte.
Kleine Risse schließen Sie wie folgt:
- Tragen Sie den Reparaturkleber auf die entsprechenden Stellen auf.
- Ziehen Sie nun den anderen Rand des Risses auf die Fläche mit Kleber und schließen Sie den Riss.
- Den geschlossenen Riss sollten Sie nun mit einer Klammer oder Klebeband fixieren, damit der Reparaturkleber trocknen kann und der Stoff nicht verrutscht.
- Beachten Sie die angegebene Trocknungszeit des Herstellers.
Große Risse oder Risse, die in unterschiedliche Richtungen verlaufen, sind durch Überlappen nicht mehr zu reparieren. Dann hilft nur noch ein Flicken.
- Schneiden Sie einen Flicken großzügig aus passendem Markisenstoff zu.
- Fixieren Sie den Riss rückseitig mit Klebeband.
- Tragen Sie den Reparaturkleber auf der Rückseite des Flickens auf.
- Streichen Sie den Flicken faltenfrei glatt.
- Fixieren Sie die reparierte Stelle mit Klammer oder Klebeband, damit der Kleber aushärten kann.
Loch in der Markise
Bei Löchern im Markisenstoff gehen Sie ähnlich vor wie bei Rissen. Mitunter kommen winzige Löcher im Markisenstoff vor, durch die Regenwasser tropfen kann. Um die Löcher zu schließen, reicht es aus, sie einfach mit etwas Reparaturkleber zu füllen und aushärten zu lassen.
Markisennaht reparieren
Lose Fäden am Rand des Markisentuchs können Sie ebenfalls einfach mit Reparaturkleber versiegeln. Tragen Sie etwas Reparaturkleber auf der Naht auf. Achten Sie darauf, dass die Klebestelle komplett geschlossen wird, sonst kann Wasser ins Gewebe eindringen. Damit der Kleber aushärten kann, fixieren Sie die Stelle wieder mit Klebeband. Wer das nötige Geschick besitzt, kann große, offene Nahtstellen am Rand auch mit dem passenden Kunststoffgarn abnähen.
Falten in der Markise glätten
Wird das Markisentuch nicht sauber aufgerollt, können Falten entstehen. Dabei handelt es sich in erster Linie um einen optischen Makel. Die Funktion der Markise leidet nicht darunter. Besteht das Markisentuch aus Polyester, können Sie das Tuch abnehmen und von Hand bei geringer Temperatur des Bügeleisens glatt bügeln. Dies ist allerdings sehr aufwendig. Ein bewährtes Mittel gegen Faltenwurf ist es, die Markise an einem warmen Tag einfach in der Sonne aushängen zu lassen. Ist das Tuch aufgewärmt, ziehen Sie es langsam und unter stetigem Glattstreichen wieder ein. Arbeiten Sie am besten zu zweit.
Markise neu bespannen – was kostet es?
Hängt die Markise durch oder ist stark beschädigt, muss ein neues Markisentuch her. Wer die Bespannung selbst vornehmen möchte, sollte über handwerkliche Erfahrung verfügen und die Gebrauchsanleitung genau studieren. Werden z. B. die Spannfedern im Markisenarm nicht fachgerecht gesichert, können die Arme ausschlagen und es kommt zu Verletzungen. Zusätzlich müssen die Endlagen vor der Neubespannung justiert und eingestellt werden. Bei Elektromarkisen kann es erforderlich sein, dass der Motor ausgetauscht werden muss – ein weiterer Schritt, den bestenfalls ein Fachmann übernimmt.
Die Koste für eine Neubespannung hängen von der Größe und Art der Markise sowie vom Aufwand und der Anfahrt ab. Eine Markise von 3 × 5 Metern kann bis zu 1.500 EUR kosten, inklusive aller Nebenkosten. Ein Fachbetrieb wird sie ausführlich beraten. Denn gerade bei älteren Modellen ist ein Austausch meist nicht günstiger als die Anschaffung einer neuen, modernen Markise.
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Wer zahlt die Reparatur der Markise?
Eine Frage, die vor allem für Mieter von Bedeutung ist. Muss die verschlissene Markise repariert oder gar komplett ersetzt werden, ist es entscheidend, ob die Markise Teil der Mietsache ist und im Mietvertrag aufgeführt wird. Wird sie nicht erwähnt, kommt es weiterhin darauf an, ob die Markise bereits vor Mietbeginn am Objekt vorhanden war. Ist dies der Fall, ist der Vermieter für die Reparatur oder Neubeschaffung und die Installation der Markise verantwortlich.
Sollte es der Fall sein, dass Sie die Markise vom Vormieter übernommen haben, kommen Sie für die Reparatur oder den Ersatz auf, da sich die Markise in Ihrem Besitz befindet. Achten Sie gleich bei der Wohnungsübergabe und der Vertragsunterzeichnung darauf, die Markise in den Mietvertrag aufzunehmen.
Wer repariert eine Markise?
Für die Reparatur und Installation von Markisen sind Fachbetriebe für Sonnenschutztechnik zuständig. Sie führen zudem Beratungen durch, nehmen Aufmaße und vertreiben die Technik. Wählen Sie, falls möglich, einen Fachbetrieb bei Ihnen vor Ort, um Anfahrtskosten etc. niedrig zu halten. Lassen Sie sich von mindestens zwei Fachbetrieben beraten. Vergleichen Sie die Angebote über den Kostenvoranschlag und wählen Sie das für Sie beste Gesamtpaket.
Markise entsorgen
Es hilft alles nichts: Ist die Markise nicht mehr zu reparieren und hat ihre Lebensdauer überschritten, bleibt oft nur die fach- und sachgerechte Entsorgung. Keinesfalls darf die Markise ganz oder in Teilen über den Hausmüll entsorgt werden. Eine Markise zählt als Sperrmüll. In den meisten Gemeinden wird dieser zweimal pro Jahr abgeholt.
Besitzt die Markise allerdings einen Elektromotor, zählt sie als Elektroschrott und muss dementsprechend entsorgt werden. Am einfachsten funktioniert dies über einen Wertstoffhof. Sie sollten darauf achten, dass die Markise insgesamt nicht länger als 2,20 Meter misst. Ist das der Fall, müssen Sie die Markise vorher in einzelne Teile zerlegen.
Überprüfen Sie vorher, ob der Wertstoffhof in Ihrer Gegend Elektroschrott annimmt. Auf diesem können Markisen aller Art entsorgt werden. Markisen ohne Elektrobauteile dürfen auch auf dem regulären Sperrmüll landen.
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