Wandmuster selbst streichen: Tipps, Tricks und Ideen
Jeder, der sich schon mal mit Wohndesigns und -konzepten beschäftigt hat, weiß: Nicht allein die Farbauswahl, auch das Muster auf den Wänden trägt maßgeblich zur Raumwirkung bei. So können Sie mit den passenden Streichideen extravagante Akzente setzen, Übergänge kreieren oder eine schnöde Wand in ein trendiges Designwunder verwandeln. Was Sie dafür wissen müssen: wie die Streichtechniken funktionieren und welches Wandmuster am besten passt. Deshalb liefern wir Ihnen nachfolgend nützliche Tipps, Tricks und Inspirationen hierzu.

Streichideen: Farbverläufe, Muster, Motive, Effekte und Strukturen
Bei der Wandgestaltung mit Farbe möchten Sie gern etwas Neues ausprobieren und eine Streichidee umsetzen, die kreativ ist und sich positiv auf das Raumambiente auswirkt? Hierfür stehen Ihnen verschiedene Streichtechniken offen – einige gelingen im Handumdrehen sogar Anfängern, andere bedürfen etwas mehr Aufwand und Geschick, sorgen jedoch für einen ausdrucksstarken Wow-Effekt an den Wänden. Für alle geben wir Ihnen wertvolle Tipps und Tricks, damit Sie genau die Streichtechnik auswählen, die sich am besten an Ihren Wänden macht.
Abklebetechnik für geometrische Muster
Die Abklebetechnik ist der Klassiker schlechthin und kommt eigentlich bei (fast) allen Malerarbeiten zu Einsatz – selbst wenn keine originellen Streichideen umgesetzt werden. Denn mit ihr lassen sich einzelne Bereiche sauber abteilen und unterschiedlich färben. Beste Voraussetzungen, um Motive, Muster oder Formen auf die Wände zu streichen. Aktuell voll im Trend: Geometrische Wandmuster! Kreise, Dreiecke, Rauten, Streifen und Co. – sie alle heben die Wandgestaltung mit Farbe auf ein neues Level und verhelfen Ihrem Einrichtungsdesign zu einem extravaganten Finish.

Um solche Formen akkurat umzusetzen, ist die Abklebetechnik überaus Erfolg versprechend. Alles, was Sie hierfür tun müssen: Zuerst das Motiv mit Bleistift und Lineal bzw. Zollstock auf die Wand vorzeichnen und dann entlang der Linien Malerklebeband anbringen. Achten Sie darauf, dass das Malerklebeband gut sitzt, damit keine Farbe darunter läuft. Die Bleistiftmarkierungen sollten Sie mit einem Radierer entfernen, ehe Sie das Wandmuster streichen. Für kleinere Flächen genügt ein Pinsel, große Motive verlangen hingegen nach einer Malerrolle. Nach dem Anstrich sollten Sie das Malerklebeband direkt entfernen und die Farbe möglichst nicht antrocknen lassen.
Tipp: Bei zwei- oder mehrfarbigen Mustern sollten Sie stets mit dem hellsten Farbton beginnen. So stellen Sie sicher, dass keine Farbe durchscheint, sondern alles schön gleichmäßig und akkurat gestrichen ist.
Technik für Struktureffekte
Sie wollen eine körnige Oberfläche erzielen, haben aber keine Lust Ihre Wände mit Raufaser zu tapezieren? Dann könnte Rollputz eine vielversprechende Lösung für Sie sein. Diesen tragen Sie wie Wandfarbe auf, danach können Sie den Putz farbig streichen, mit Wandmustern versehen usw. – einfacher geht es nicht.

Farbverlauf: Wände im Ombré-Look
Zugegeben, Wände mit Farbverlauf zu streichen, ist nicht ganz easy. Haben Sie den Dreh jedoch einmal raus, winkt Ihnen ein Wandmuster, das mit stilvoller Extravaganz auftrumpft. Deshalb geben wir Ihnen ein paar Tipps, wie Sie eine Ombré Wand streichen.
Ehe Sie den Pinsel bzw. die Malerrolle schwingen, müssen Sie zunächst die einzelnen Farbbereiche abstecken. Dafür unterteilen Sie die Wand in vier bis sieben Abschnitte. Kleine Orientierungshilfe: Je mehr Unterteilungen, desto natürlicher bzw. fließender wird später der Verlauf. Haben Sie die Farbbereiche eingezeichnet und gemäß der Abklebetechnik vorbereitet, können Sie die Farbflächen streichen – von hell nach dunkel lautet hier die Richtungsempfehlung.

Wichtig: Arbeiten Sie zügig, damit Sie die Farben danach gut verblenden können. Hierfür benutzen Sie entweder einen Pinsel oder Schwamm, den Sie anfeuchten, ehe Sie ihn mit kreuzförmigen Bewegungen über die Farbbereiche wischen. Auf diese Weise mischen sich die Farben sanft ineinander. Der Ombré Look macht sich nicht nur beim Badezimmer streichen hervorragend, auch in Küche, Wohnzimmer oder Flur kreieren Sie mit dieser Streichtechnik einen extravaganten Hingucker in Ihrem Zuhause.

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Schwammtechnik: Einfach und genial
Die Schwammtechnik gehört zu den allzeit beliebten Klassikern. Und das aus gutem Grund, schließlich ist sie ebenso einfach wie genial: Mit einem feuchten Schwamm wischen, tupfen oder streichen Sie über die frisch angepinselte Wand – ganz so wie es Ihnen gefällt. Dabei entstehen Muster, die vor Individualität und Raffinesse nur so strotzen. Ob Sie die Schwammtechnik mit ein, zwei oder mehreren Farben umsetzen, bleibt Ihnen überlassen.

Unser Tipp, wenn Sie einen dezenten, unaufgeregten Designstil bevorzugen: Bleiben Sie einer Farbfamilie treu. Aus dieser können Sie verschiedene Farbtöne miteinander kombinieren. Möchten Sie hingegen ein Highlight der Extraklasse kreieren, dürfen Sie sich an kontrastreiche Farbkombinationen heranwagen. Beachten Sie dabei: Eine Farbe sollte dominieren, da es sonst zu unruhig wirken kann.
Damit die Schwammtechnik funktioniert, muss die Wand zunächst grundiert werden. Danach können Sie mit dem Malern loslegen und Ihre Streichideen frei entfalten. Dass dies so wunderbar leicht ist, eignet sich die Streichtechnik perfekt für Anfänger. Denken Sie jedoch daran, vorher alles sorgfältig mit Malervlies und Folie abzudecken. Denn beim Anwenden der Schwammtechnik kann so mancher Farbklecks danebengehen.
Wischtechnik: Mediterranes Flair für Ihr Zuhause
Sie wollen in Ihrem Zuhause mediterranes Flair genießen? Dann ist die Wischtechnik die perfekte Lösung für Ihre Wandgestaltung mit Farbe. Mit dieser Streichidee zaubern Sie im Handumdrehen einen Look, der an unverputzte Steinmauern erinnert und damit ein Ambiente wie in Bella Italia oder Südfrankreich verströmt.

Besonders gut zu dieser Streichtechnik harmonieren Naturtöne, wie Terracotta, Senfgelb oder Hell- bzw. Dunkelbraun. Doch auch mit anderen Farben lassen sich ausdrucksstarke Wandeffekte erzielen. Farbkombinationen sind erlaubt, sollten sich jedoch am besten auf eine Farbfamilie begrenzen oder zumindest ein Duo aus Komplementärfarben wiedergeben – also beispielsweise Rot und Grün, Blau und Orange, Gelb und Violett.
Das Hauptwerkzeug der Wischtechnik? Ganz klar: Ein Naturschwamm – mit dem wischen Sie über die Wand, so wie es Ihnen gefällt. Eine Regel gibt es bei der Wischtechnik nicht. Alternativ zum Schwamm können Sie auch eine Bürste, einen Lappen oder ein Handtuch verwenden. So oder so: Freuen Sie sich auf ein Wandmuster, mit dem Sie sich einen Hauch mediterraner Leichtigkeit nach Hause holen.
Praktische Helferlein: Werkzeuge, um Wandmuster selbst zu machen
Welches Malerwerkzeug Sie genau benötigen, kommt selbstverständlich darauf an, welche Streichtechnik Sie anwenden wollen. Ein paar Tools machen sich jedoch in jeder (Hobby-) Malerwerkstatt gut und glänzen als 1A-Helferlein zum Streichen von Wandmustern.
Ganz weit vorn mit dabei sind Motiv-Schablonen: Sie eignen sich prima für eine Wandgestaltung mit Bordüren oder wenn Sie Wandmuster, wie Kreise, Sterne oder Figuren, anbringen möchten. Solche Motivschablonen können Sie fertig im Baumarkt kaufen oder selbst anfertigen. Bei der DIY-Variante winkt Ihnen ein Extraplus an Individualität. Die Anwendung ist bei allen Motiv-Schablonen herrlich einfach: Motiv auf die Wand zeichnen und die Flächen ausmalen.

Mindestens genauso beliebt und praktisch wie Motivschablonen sind Strukturrollen, auch als Relief- oder Musterwalzen bekannt. Sie alle machen es Ihnen ungeahnt leicht, selbst filigrane Wandmuster im Detail umzusetzen. Denn mit ihnen rollen Sie Motive, Formen und Figuren einfach auf den Untergrund. Bedeutet: Dank Strukturrollen gibt es die Wandmuster zum Aufrollen. Ob Sie dabei eine Spezialwalze verwenden oder mehrere miteinander kombinieren, entscheiden Sie allein.


Mögen Sie Holzoptiken an den Wänden, greifen Sie bei Ihren Malerarbeiten am besten zum Maserungskamm. Mit diesem lassen sich Holzoptiken authentisch mit Farbe nachbilden. Welche Holzart genau, richtet sich danach, welche Farbe(n) Sie verwenden. In puncto Anwendung ist alles gleich einfach: Maserungskamm über den noch feuchten Anstrich ziehen, trocknen lassen, fertig.


Das richtige Werkzeug für Malerarbeiten
Welches Werkzeug braucht man für Malerarbeiten? Wer sein Zuhause professionell renovieren möchte, engagiert am besten einen erfahrenen Maler für die… weiterlesen