Wie bewahrt man Farben und Lacke richtig auf?
Ganz gleich, ob bereits geöffnet oder noch vor dem ersten Gebrauch: Wer Farben und Lacke richtig aufbewahren will, muss einiges zu beachten. Nur dann ist ein sicherer Umgang mit Pinsel, Farbrolle und Co. an und die Ergebnisse der Malerarbeiten wissen tatsächlich zu überzeugen. Deshalb liefert unser Ratgeber viele wertvolle Tipps und erklärt Ihnen, wie Sie zu Hause Farben und Lacke richtig lagern.
Tipps zum Aufbewahren von Farben und Lacken
Ob nach dem Streichen des Badezimmers oder einem neuen Anstrich von Möbel, Zäunen, Türen oder Fensterrahmen – bei Malerarbeiten bleibt in puncto Farben und Lacke häufig etwas übrig. Doch wie bewahrt man solche Reste von Farben und Lacken richtig auf? Schließlich sind diese viel zu schade, um ungenutzt im Müll zu landen. Sie lassen sich prima für spätere Malerarbeiten verwenden – sofern Sie angebrochene Farben und Lacke richtig lagern. Beherzigen Sie die nachfolgenden Tipps, dürfte Ihnen das problemlos gelingen.
Extravorteil: Mit wiederverwendeten Farb- und Lackresten schonen Sie nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Denn je weniger Lack- und Farbreste Sie entsorgen müssen, desto geringer ist die Gefahr, dass giftige Schadstoffe in die Umwelt gelangen. Kurz: Das richtige Aufbewahren von Farb- und Lackresten ist umweltschonend, sicher, nachhaltig und effizient.
Tipp 1: Lack- und Farbreste kühl und trocken lagern
Wenn Sie angebrochene Farben und Lacke aufbewahren und sicher lagern möchten, sollten Sie dafür den richtigen Ort auswählen. Dies ist das A und O, damit die Reste später mit der gleichen Qualität überzeugen wie beim ersten Gebrauch. Das Wichtigste dabei: Kühl, trocken und idealerweise möglichst dunkel sollte der Raum sein, in dem Lacke und Farben untergebracht werden. Demzufolge ist der Keller zum Lagern von Farben und Lacken geradezu prädestiniert. Hier ist es weder zu warm, noch zu feucht und die Reste können lichtgeschützt stehen. Vermeiden Sie jedoch, Farben und Lackreste im Heizungsraum oder in der Nähe von Wärmequellen zu lagern. Der Grund: Bei zu warmen Temperaturen können die Lösungsmittel entweichen.
Alternativ zum Keller kann mitunter der Kühlschrank in Erwägung gezogen werden. Doch Vorsicht: Nicht alle Produkte vertragen die dort vorherrschende Kälte gleichermaßen gut. So können einige Farben und Lacke bei Temperaturen unter 5 Grad an Qualität einbüßen. Vor Frost sollten wiederum alle Farben und Lacke geschützt werden. Gänzlich unbeheizte Räume, wie eine Garage oder ein Gartenschuppen, sind demzufolge als Aufbewahrungsort nicht unbedingt empfehlenswert – vor allem im Herbst und Winter, wenn die Temperaturen bis in die Minusgrade absinken. Dies kann nicht nur die Qualität stark beeinträchtigen, sondern die Farben mitunter völlig unbrauchbar machen. Frieren überdies die Verschlüsse zu, erschwert dies den Wiedergebrauch zusätzlich.
Tipp 2: Zum Lagern Farben und Lacke sorgfältig verschließen
Eine der goldenen Regeln zum sicheren Lagern von Farb- und Lackresten: Gefäße sorgfältig verschließen! Andernfalls können die enthaltenen Lösungsmittel verdunsten. Diese braucht es jedoch, damit die Farben flüssig blieben und sich gut auftragen lassen. Daher sollten Sie die Gebinde nach jedem Gebrauch fest verschließen – am besten luftdicht, damit die Farben nicht austrocknen.
Die Lösung, wenn Verschmutzungen oder eingetrocknete Farbreste ein rundum dichtes Verschließen erschweren: Kanten von Gebinde und Deckel reinigen. Mit Wasser oder Verdünnungsmittel klappt das kinderleicht.
Tipp 3: Farb- und Lackreste vor dem Austrocknen schützen
Damit die Farb- und Lackreste frisch und gebrauchsfähig bleiben, lohnt es sich, sie mit etwas Wasser oder Lösungsmittel zu bedecken. So verhindern Sie, dass sich Haut auf der Oberfläche bildet. Ein weiterer Trick, der dem Austrocknen der Farben entgegenwirkt: Dosen andersherum, also auf den Kopf gestellt, lagern. Dadurch kann Luft nicht so leicht ins Gefäß eindringen. Sollten Sie diese Methode ausprobieren wollen, ist es umso wichtiger, darauf achtzugeben, den Deckel gut zu verschließen. Andernfalls kann schnell was daneben gehen. Legen Sie eine kleine Schale oder Kartonpappe unter den Farb- bzw. Lackbehälter, sind gegen ungewollte Farbergüssen gut gewappnet.
Tipp 4: Das richtige Gefäß, um Lacke und Farben sicher aufzubewahren
Idealerweise bewahren Sie übrig gebliebene Lacke und Farben in der Originalverpackung auf. Ist das nicht möglich – beispielsweise, weil der Deckel nicht mehr richtig schließt – sollten Sie ein anderes Gefäß zum Aufbewahren der Farbreste auswählen. Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass der Behälter hierfür geeignet und sicher ist.
Eine gute Wahl sind bruchsichere Gefäße, die luftdicht verschließbar sind – insbesondere sogenannte Patentdeckeldosen haben sich diesbezüglich bewährt. Klassische Haushalts- und Küchenbehälter, wie Marmeladengläser, Glasflaschen und dergleichen sind wiederum nur bedingt zu empfehlen. Zum einen, weil sie leicht zerbrechen können, zum anderen, weil es bei fehlender oder unzureichender Kennzeichnung schnell zu gefährlichen Verwechslungen kommen kann – das gilt für Haushalte, in denen Kinder leben. Deshalb sollten grundsätzlich alle Farben und Lacke außer Reichweite von Kindern aufbewahrt werden!
In den passenden Behältern verstaut, haben Sie Farben und Lacke aller Art immer direkt zur Hand, wenn Sie Malerarbeiten selbst erledigen wollen. Vor allem, wenn Sie im Nachhinein mal etwas ausbessern müssen, erweist sich der Vorrat als überaus praktisch. Ein weiterer Grund, warum Sie Farben und Lacke aufheben sollten: Aus den Restmengen können Sie stets neue Wandfarbe anmischen – passend zu der von Ihnen gewünschten Farbauswahl.
Tipp 5: Farb- und Lackreste beim Aufbewahren kennzeichnen
Wollen Sie Ihre Farben bzw. Lacke umfüllen, ist es wichtig, dass Sie die Gefäße entsprechend kennzeichnen. Denn nur so wissen Sie tatsächlich, was drin ist. Ergänzend dazu lohnt es sich, das vom Hersteller ausgewiesene Haltbarkeitsdatum zu vermerken. Denn je nach Produkt variiert die exakte Haltbarkeitsdauer. Hilfreich zur Orientierung: Ungeöffnet sind Farben und Lacke meist mehrere Jahre haltbar. Sind sie erst einmal geöffnet, gilt das allerdings nicht mehr. Einige Monate halten sie sich dann aber meist schon – länger als ein Jahr können die meisten Farben und Lacke jedoch nicht mehr verwendet werden, ohne dass ein Qualitätsverlust befürchtet werden muss.
Extratippp: Möchten Sie Farben und Lacke verwenden, die bereits länger als ein Jahr geöffnet sind, aber während der gesamten Zeit optimal gelagert waren, empfiehlt es sich, einen Test der Produkte durchzuführen. Probieren Sie zum Beispiel auf einem Stück Probetapete oder -holz, ob sich Farbe und Lack noch wie gewohnt verhalten, ehe Sie direkt die ganze Wohnzimmerwand streichen.
Auf Nummer Sicher: Verdorbene Farb- und Lackreste entsorgen
Bilden die aufbewahrten Farben bzw. Lacke unangenehme Gerüche aus oder sind sie nicht mehr flüssig, deutet dies darauf hin, dass ihre Haltbarkeit überschritten ist. Dann hilft nur noch eins: verdorbene Farben und Lacke entsorgen! Während eingetrocknete Restmengen im Hausmüll landen dürfen, müssen flüssige Farb- und Lackreste speziell entsorgt und auf einem Wertstoffhof oder bei einer Schadstoffsammelstelle abgegeben werden.
Keine gute Idee: Farben und Lacke in den Abfluss gießen! Denn sie können nicht nur die Rohre verstopfen, sondern auch das Abwasser verschmutzen und die Umwelt schädigen. Befolgen Sie daher am besten immer die Entsorgungsangaben des Herstellers, wenn Sie Ihre Farben und Lacke sicher entsorgen wollen.
Malerwerkzeug richtig reinigen
Wie reinigt man Pinsel, Farbrollen und Co. richtig? Nach dem Streichen erstrahlen Wände und Decken im neuen Look, doch an… weiterlesen