Tipps für Kellerfarbe und Malerarbeiten im Keller
Keller streichen – diese Malerarbeit steht zwar nicht allzu oft auf dem Plan, doch hin und wieder muss auch in den unterirdischen Etagen ein neuer Anstrich her. Klarer Vorteil für alle, die keinen Keller haben. So müssen sie den Keller auch nicht streichen. Wer sich nicht zur kellerlosen Fraktion zählen kann, sollte hingegen unbedingt wissen, wie man Kellerräume am besten streicht, denn dabei gibt es so einiges zu beachten. Doch keine Sorge, wir erklären Ihnen ausführlich, worauf Sie bei Malerarbeiten im Keller achten müssen und welche Farbe für den Keller am besten geeignet ist.

Keller streichen – die wichtigsten Besonderheiten
Das Wichtigste zuerst: Zum Streichen des Kellers sollten Sie tendenziell keine gewöhnliche Wandfarbe benutzen. Warum? Ganz einfach: Kellerräume befinden sich meist vollständig oder zumindest teilweise im Erdreich. Deshalb sind sie dem Einfluss von Feuchtigkeit deutlich stärker ausgesetzt als oberirdische Etagen. So kann beispielsweise Regen oder Grundwasser von außen in die Kellerräume einsickern, wodurch sich das Feuchtigkeitsniveau massiv erhöht. Kurzweilig mag dieser gesteigerte Pegel unproblematisch sein, dauerhaft sollte er jedoch keinesfalls anhalten. Andernfalls können Wände, Decken und Böden schnell von Schimmel und dergleichen befallen werden.
Was dieses Risiko oft noch verstärkt: Die meisten von uns nutzen den Keller als Heizungs-, Wasch- und Trockenraum. Auch daraus ergibt sich ein Anstieg der Raumfeuchtigkeit. Diesen besonderen Anforderungen muss die Kellerfarbe trotzen. Anderenfalls hält sie nicht lange durch und der Keller sieht schnell schlimmer aus als vorher. Übrigens: Auch bei gut belüfteten und mit einer passenden Dämmung ausgestatteten Kellerräumen empfiehlt sich keine klassische Wandfarbe. Zwar können Sie Neubaukeller gegebenenfalls mit normaler Wandfarbe streichen – wir empfehlen dies jedoch nicht.
Vor dem Anstrich: Bausubstanz und Raumklima des Kellers prüfen
Bevor Sie in den nächsten Baumarkt gehen, um eine Kellerfarbe zu kaufen, müssen Sie zunächst Ihre Kellerräume genauer unter die Lupe nehmen. Denn je nachdem, wie die Bausubstanz und die Raumfeuchtigkeit dort ausfallen, entscheidet sich, welche Farbe zum Streichen des Kellers geeignet ist. Das Wichtigste: Alles sollte schön trocken sein. Denn feuchte Untergründe sind extrem anfällig für Schimmel und andere gravierende Feuchtigkeitsschäden. Was Sie bei der räumlichen Bestandsaufnahme ebenfalls unbedingt berücksichtigen sollten: das Baujahr. Denn Keller von Altbauten streichen Sie anders als Kellerräume in Neubauten.
Wichtig: Feuchte Keller streichen – dies gilt als absolutes No-Go! Denn damit sind Schäden, Schimmelbildung und Co. gleich vorprogrammiert. Sollte Ihr Keller feucht sein, müssen Sie ihn also erst einmal gründlich renovieren und trocknen. Dafür müssen Sie beispielsweise das Mauerwerk sanieren, den Grundputz aufarbeiten oder die Außendämmung erneuern.

Neubaukeller streichen: Einfacher als gedacht
Planen Sie einen Neubaukeller zu streichen, haben Sie es denkbar einfach. Denn, sofern die Bausubstanz stimmt und kein Schimmel oder feuchtigkeitsbedingte Schäden am Mauerwerk auszumachen sind, können Sie so ziemlich jede Farbe für den Kelleranstrich verwenden. Sie benötigen also keine spezielle Kellerfarbe, sondern können ebenso gut mit gewöhnlicher Dispersionsfarbe ans Werk gehen. Sogar Wände verputzen oder tapezieren ist im Neubaukeller möglich – vorausgesetzt, die Bausubstanz lässt es zu.
Dennoch sollten Sie im Hinterkopf haben, wie bzw. wofür Sie den Kellerraum nutzen möchten: Soll er ganz klassisch als Vorratslager und Waschküche dienen oder planen Sie einen Partykeller, eine Sauna oder ein Fitnessstudio einzurichten – je nachdem, wie Ihre Pläne aussehen, lohnt es sich, gegebenenfalls doch spezielle Kellerfarbe zu verwenden. Dies ist auch der Tipp der Profis, denn mit spezieller Kellerfarbe sind Sie auch im Neubaukeller immer auf der sicheren Seite.
Altbaukeller streichen: Darauf sollten Sie achten
Einen Altbaukeller zu streichen, ist etwas komplizierter und erfordert mehr Planung. Denn Gebäude, die vor den 1960er-Jahren errichtet wurden, kennzeichnen sich durch eine besondere Kellergestaltung. Das Besondere: Kellerfenster im Altbau sind meist nicht ganz dicht. Dies stellt jedoch keinesfalls einen Mangel dar, sondern ist sogar genau so gewollt. Denn diese Bauweise erlaubt es, dass die Luft auch bei geschlossenen Fenstern zirkulieren kann. Sie sind also für eine gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung unentbehrlich. Würden Sie wiederum alte Kellerfenster durch neue, dicht abschließende ersetzen, ginge dieser Effekt verloren. Eine mögliche Folge: Schimmelbildung.

Ähnlich sieht es beim Wandaufbau aus. So gibt der Altbaukeller Feuchtigkeit über die Wände an den Boden ab, weshalb die Poren der Wände keinesfalls ganz geschlossen werden dürfen.
Vielmehr sollte die gesamte Wandgestaltung darauf abgestimmt sein, dass der Luftaustausch jederzeit gewährleistet ist. Mit gewöhnlicher Dispersionsfarbe oder gar Vinyl- und Latexfarbe gelingt dies nicht. In Altbaukellern sind sie demnach strikt tabu. Als Alternative tun sich Kalkfarbe oder Silikatfarbe hervor.
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Silikatfarbe und Kalkfarbe – Das Spitzenduo der Kellerfarben
Silikat- und Kalkfarbe – diese beiden Wandfarben-Arten eignen sich hervorragend als Kellerfarben, sowohl im Altbau- als auch im Neubau. Denn sie decken gleich die ganze Bandbreite an erforderlichen Eigenschaften ab: Sie zeigen sich unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, sind hoch diffusionsoffen, lösemittelfrei, witterungsbeständig und obendrein noch umweltschonend. Füllstoffe, Fette, Harze, organische Bindemittel haben in solchen Kellerfarben ebenfalls nichts zu suchen.
Zugegeben, das Arbeiten mit diesen Kellerfarben ist etwas umständlicher als mit gewöhnlicher Wandfarbe. Schließlich lassen sie sich aufgrund der fehlenden fixierenden Bindemittel nicht so leicht auftragen und haften nicht so gut wie Dispersionsfarbe. Sie sind also nicht haft- und wischfest. Das macht aber nichts, denn dafür bieten sie das Komplettpaket, um Kellerräume perfekt zu streichen.

Kalkfarbe: Vielseitiger Allrounder
Obwohl Kalkfarbe nicht ganz so leicht zu verarbeiten ist wie Dispersionsfarbe, wartet sie mit allerlei Vorteilen auf. Allen voran: Sie ist günstig und erfüllt die Anforderungen an eine gute Kellerfarbe mit Bravour. Darüber hinaus eignet sie sich für diverse Arten von Wandputzen und mineralische Untergründe – Zementputz, Kalkputz und Lehmputz sind typische Beispiele.
Tipp: In Kellerräumen ist Gips wenig vorteilhaft. Daher sollten Sie etwaige Schichten aus Gips bzw. Gipsputz vor dem Anstrich unbedingt entfernen. Alternativ können Sie die Wände grundieren, beispielsweise mit einer Sperrschicht.
Silikatfarbe: Powerpaket mit hoher Deckkraft
Silikatfarbe ist der zweite Topfavorit unter den Kellerfarben. Sie ist zwar etwas teurer als Kalkfarbe, dafür deckt sie jedoch besser und erweist sich als robuster gegenüber Abrieb. Für Lehmputze ist Silikatfarbe wiederum nicht geeignet, für mineralische Untergründe, Beton, Kalk- und Zementputze hingegen schon. Bei gipsartigen Untergründen macht die Silikatfarbe genauso wie die Kalkfarbe schlapp. Deshalb sollten Sie Gipsuntergründe auch vor dem Anstrich mit Silikatfarbe entfernen.

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