Wege im Nutzgarten gestalten

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So legen Sie Gartenwege zwischen Ihren Beeten richtig an

Ein Nutzgarten lässt sich am besten bewirtschaften, wenn er mit Wegen strukturiert ist. Wie Sie diese Wege optimal gestalten und dabei auf ökologische Aspekte achten können, erfahren Sie im folgenden Beitrag. Dabei wird außerdem erörtert, ob und wo befestigte Gartenwege überhaupt sinnvoll sind.

Nutzgärten lassen sich mit und ohne befestigte Wege strukturieren © JackF, stock.adobe.com
Nutzgärten lassen sich mit und ohne befestigte Wege strukturieren © JackF, stock.adobe.com

Dauerhaft bauen oder jedes Jahr neue Wege anlegen?

Bevor Sie die Wege in Ihrem Nutzgarten anlegen, überlegen Sie sich, ob Sie deren Aufteilung permanent beibehalten möchten oder diese regelmäßig ändern werden. Davon hängt in erster Linie ab, wie Sie die Gartenwege befestigen und welche Materialien Sie dafür verwenden sollten.

Für eine permanente Aufteilung stehen Ihnen praktisch alle Methoden zur Verfügung, die bereits für die optimale Planung von Gartenwegen in einem anderen Beitrag beschrieben wurden. Zum Beispiel können Sie die Wege pflastern, mit Klinker oder Betonsteinen auslegen sowie mit Sand oder Kies bestreuen. Möchten Sie die Wege zwischen den Beeten immer neu gestalten, dann benötigen Sie keinen festen Belag. Im Gegenteil, er würde hier nur stören und für zusätzlichen Aufwand bei den später geplanten Änderungen sorgen.

Die übliche Methode für das Anlegen von Wegen in einem Nutzgarten ist es, nach dem Umgraben und Markieren der Flächen für die Beete diese Wege einfach festzutreten. Ziehen Sie dafür Gummistiefel oder festes Schuhwerk an. Trampeln Sie mit kleinen Schritten langsam vorwärts oder treten Sie die Erde mit seitlichen Schritten fest. Alternativ können Sie ein Brett unter die Schuhe binden oder es nach jedem Schritt versetzen, um den Boden fest anzudrücken. Weitere Arbeiten müssen Sie fürs Erste nicht erledigen, um den Pfad zwischen Möhren, Kohlrabi und Kresse anzulegen. Zusätzlich lassen sich bei Bedarf mit einfachen Maßnahmen die Trittsicherheit verbessern und das Unkraut eindämmen. Wenn Sie die Wegführung mit einer gespannten Schnur markieren, gelingt Ihnen die gerade und gleichmäßige Aufteilung leichter.

So verlegen Sie Trittplatten im Nutzgarten
So verlegen Sie Trittplatten im Nutzgarten

Legen Sie Trittsteine oder Platten auf dem Weg aus. Sie sollten ungefähr eine Schrittlänge voneinander entfernt sein. Mit diesen Platten verhindern Sie, dass der gesamte Boden des Wegs zu sehr verfestigt wird. Das reduziert die möglichen Schäden für die Bodenqualität erheblich und kann einen Einfluss auf Ihre Ernteerfolge haben. Außerdem bleiben Ihre Schuhe sauberer, wenn sie zum Ernten oder Unkraut jeden zwischen den Beeten umherlaufen. Eine ideale Größe für die Trittsteine wäre ein Durchmesser von ca. 30 Zentimetern. Sie sollten groß genug sein, mit beiden Beinen gleichzeitig darauf stehen. Geeignet wären beispielsweise diese Materialien:

  • Natursteinplatten aus Granit, Schiefer oder Sandstein
  • Ziegel, die sich auch im Verbund auslegen lassen
  • Bretter
  • Baumscheiben
Lose verlegte Trittplatten zwischen den Beeten, die sich leicht in der Position verändern lassen © Tom Bayer, stock.adobe.com
Lose verlegte Trittplatten zwischen den Beeten, die sich leicht in der Position verändern lassen © Tom Bayer, stock.adobe.com

Tipp: Legen Sie die Platten nur lose aus, wenn Sie den Weg im nächsten Jahr wieder an einer anderen Stelle verlaufen lassen möchten. Es genügt, sie leicht im aufgelockerten Erdreich anzudrücken. Den Rest erledigen Sie automatisch, wenn Sie später darüber laufen.

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Biologische Prozesse für unkrautfreie Wege nutzen

Viele Hobbygärtner achten darauf, die Wege zwischen den Beeten frei von Unkraut zu halten. Das ist einerseits günstig, um besser laufen zu können. Andererseits verhindern Sie damit, dass sich die unerwünschten Pflanzen immer wieder neu aussäen oder mit ihren Wurzeln Ausleger in die Beete schieben.

Die Vor- und Nachteile von Stroh, Grasschnitt und Rindenmulch
Die Vor- und Nachteile von Stroh, Grasschnitt und Rindenmulch

Eine bewährte Methode dafür ist es, den Gartenweg mit Mulch zu bedecken. Dafür können Sie entweder groben Rindenmulch oder Hackschnitzel aus Holz verwenden. Wer praktischer denkt, streut Rasenschnitt aus oder legt die ausgezupften Unkrautpflanzen vom Beet einfach auf den Weg. Diese Materialien fallen sowieso regelmäßig bei der Gartenpflege an und werden so sinnvoll verwendet. Außerdem sparen Sie sich die Ausgaben für gekauften Rindenmulch. Durch das Abdecken des Bodens gelangt weniger Sonnenlicht an die Erde. Entweder entwickeln sich die neuen Keime gar nicht erst oder sie haben es besonders schwer, auszuschlagen. Zusätzlich sorgt der Verrottungsprozess im Mulch dafür, dass ich weniger Unkraut darunter durchsetzt.

Ein kleiner Nachteil von mit Mulch bedeckten Wegen kann es sein, dass die Pflanzenteile aus diesem Belag unangenehm an Ihren Schuhen haften. Das gleichen Sie ganz einfach aus, indem sie flache Trittsteine oder Planken aus Holz darüber legen. Planken aus Holz bieten außerdem den Vorteil, dass der Boden darunter durch die größere Verteilung der Last weniger verfestigt wird. Für diese Methode eignen sich beispielsweise Reste vom Bauen wie Schalbretter oder Teile von alten Paletten ideal. Sie sollten nicht zu glatt abgeschliffen sein, damit Sie bei Nässe nicht darauf ausrutschen.

Mulch und Holzplanken für die Wege in einem Biogarten © Mathilde, stock.adobe.com
Mulch und Holzplanken für die Wege in einem Biogarten © Mathilde, stock.adobe.com

Randbegrenzungen mit doppeltem Wert

Für Wege im Nutzgarten, welche Sie permanent anlegen möchten, bietet sich eine Beeteinfassung an. Diese Einfassung sorgt dafür, dass die wertvolle Erde auf dem Beet bleibt. Außerdem bildet sie eine gute Wurzelsperre für Pflanzen, die keine tiefen Ausläufer bilden. Sie erleichtert es Ihnen, den Gartenweg sauber zu halten. Außerdem können Sie mit der Einfassung schöne optische Effekte erzielen, welche den individuellen Charakter Ihres Nutzgartens betonen.

Eine Kante aus Edelrostmetall ist aktuell modern und eignet sich als Beeteinfassung
Eine Kante aus Edelrostmetall ist aktuell modern und eignet sich als Beeteinfassung

Für eine Beeteinfassung eignen sich folgende Materialien:

  • Palisaden aus Holz, Naturstein oder Beton
  • Metallstreifen aus Eisen, Aluminium oder Edelstahl
  • Einfassungen aus recycelt Kunststoff
  • Ziegelsteine
  • Geflecht aus Weidenruten oder anderen biegsamen Ästen

Dieses Spiel können Sie so weit treiben, dass Sie Hochbeete oder Terrassen anlegen. Versenken Sie die Einfassung soweit in der Erde, dass sie möglichst stabil steht. In der Regel werden die Palisaden oder Streifen dafür mit zwei Dritteln eingegraben und ein Drittel schaut oben heraus. Ziegel platzieren sie entweder senkrecht der Schmalseite nach unten oder schräg versetzt entlang der Beetränder. Bei einer schrägen Anordnung bilden die Ziegel eine hübsche, gezackte Einfassung, die wunderbar zu einem Bauerngarten passen kann.

Bei der Verwendung von natürlichen Materialien wie Holz oder Weidengeflecht müssen Sie damit rechnen, dass diese Beeteinfassungen nur einige Jahre halten. Mit einer entsprechenden Imprägnierung oder Lasur lässt sich der Zeitpunkt für eine Erneuerung etwas aufschieben, allerdings ist es nicht ganz zu verhindern, dass hier die natürlichen Prozesse ihren Lauf nehmen. Wenn Sie sich weniger Arbeit machen möchten, aber die tolle Optik von Holz schätzen, finden Sie zahlreiche Produkte aus recyceltem Kunststoff oder aus Beton, die mit einer entsprechenden Struktur und Farbe aufwarten. Auch Flechtwerk aus witterungsfestem Kunststoff oder Betonplatten mit Flechtoptik sind im Fachhandel in einer ausgezeichneten Qualität erhältlich.

Kreative Beeteinfassung aus Flechtwerk für Hochbeete mit Kräutern © Sternstunden, stock.adobe.com
Kreative Beeteinfassung aus Flechtwerk für Hochbeete mit Kräutern © Sternstunden, stock.adobe.com

Tipp: Ein Hochbeet ist tolle Alternative zu einem klassischen Garten. Es lässt sich einfach mit natürlichen Materialien überlegen, kann aber auch der Verwertung von alten Gefäßen oder Baustoffen dienen. Schöne Hochbeete lassen sich zum Beispiel aus Paletten, sauberen Fässern oder einer alten Badewanne herstellen. Wichtig bei der Konstruktion ist es, dass keine Staunässe entstehen kann und dass die eingefüllten Materialien trotzdem genug Wasser speichern, um ein günstiges Wachstum der Pflanzen zu fördern.

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Die ideale Breite für den Weg zwischen den Beeten

Welche Breite die Wege in Ihrem Nutzgarten haben sollten, hängt davon ab, ob Sie nur darüber laufen möchten oder auch fahrbare Gartengeräte wie Rasenmäher und Vertikutierer in diesem Bereich nutzen werden. Zwischen Gemüsebeeten hat sich eine Wegbreite von 30 Zentimetern vielfach bewährt. Steht Ihnen genug Fläche zur Verfügung und möchten Sie etwas mehr Bewegungsfreiheit haben, können Sie diese Wege natürlich auch breiter anlegen. Zum bequemen Begehen sind beispielsweise 60 Zentimeter Wegbreite ideal. Für das Befahren wählen Sie eine Wegbreite, die mindestens der Flurbreite der entsprechenden Geräte plus einem Sicherheitsabstand von ca. 30 Zentimetern entspricht.

Um auf den Hauptwegen auch zu zweit nebeneinander laufen zu können, legen Sie diese Bereiche mit einer Breite von mindestens 1,20 Metern an. Berücksichtigen Sie dabei auch, ob häufig Taschen oder Körbe getragen werden. Wenn dies der Fall ist, schlagen Sie noch einmal 30 oder 60 Zentimeter hinzu. Solch eine großzügige Auslegung macht Ihnen das Arbeiten bei einer intensiven Bewirtschaftung des Gartens mit mehreren Personen leichter.

Die benötigten Wegbreiten für Wege im Nutzgarten mit einplanen
Die benötigten Wegbreiten für Wege im Nutzgarten mit einplanen

Benötigen Sie wirklich Wege zu allen Bäumen und Sträuchern, die Obst tragen?

Wege im Nutzgarten anzulegen lohnt sich dann, wenn Sie diese regelmäßig benutzen. Für eine Streuobstwiese wäre es schade, feste Wege anzulegen, welche den Gräsern, Blumen und Insekten wertvollen Platz rauben. Lassen Sie hier der Natur einfach ihren Lauf. Gras, Blumen und Kräuter können das ganze Jahr über wachsen, bis der Zeitpunkt der Ernte Ihrer Äpfel, Birnen und Mirabellen herangekommen ist. Dann genügt ein einmaliger Schnitt, welcher die Flächen besser begehbar macht.

Eventuell können Sie dann sogar nur schmale Pfade als Zugang freischneiden und die Flächen unter den Kronen der Bäume von hohem Gras befreien. Da die Zeit für den Obstbaumschnitt im zeitigen Frühjahr oder im Herbst außerhalb der Vegetationszeiten der Wiese liegt, haben Sie für diese Arbeiten normalerweise freie Bahn und müssen nichts weiter für einen ungehinderten Zugang vorbereiten.

Obstgarten mit Blumenwiese ohne fest angelegte Wege © Uli Geyer, stock.adobe.com
Obstgarten mit Blumenwiese ohne fest angelegte Wege © Uli Geyer, stock.adobe.com

Ein ähnliches Konzept lässt sich für fruchttragende Sträucher realisieren. Dies gilt besonders für Hochstämmchen. Beerensträucher, die nicht so hoch wachsen, profitieren von einer Umgebung mit niedrigem Bewuchs. Halten Sie deshalb das Gras in ihrer unmittelbaren Umgebung kurz und bedecken Sie den Boden unter den Sträuchern bei Bedarf mit Mulch.

Auch die Wege im Gemüsegarten lassen sich mit einer grünen Pflanzendecke anlegen. Ideal eignen sich dafür Bodendecker wie Thymian oder auch Rasen, der kurz gehalten wird. Allerdings lohnt sich das nur, wenn Sie die Aufteilung der Gemüsebeete selten ändern möchten.

Viel Spaß bei der Gestaltung Ihres Nutzgartens und dem Anlegen bequemer und schöner Wege!

Einzeln verlegte Trittsteine als Stufen im ansteigenden Gelände © refrina, stock.adobe.com
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