Kleintiere in der Wohnung: Darauf sollten Sie achten

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Hamster, Meerschwein oder Kaninchen sind beliebte Haustiere, vor allem bei Familien mit Kindern. Oft werden die Tiere in entsprechenden Käfigen in Innenräumen gehalten und genießen ab und an auch Freilauf in der Wohnung. Damit die kleinen Nager oder deren Behausung keinen Schaden anrichten und weder Schmutz noch Gerüche den Hausfrieden stören, sollten Sie bestimmte Details besonders im Auge behalten.

Je mehr Tiere sich einen Stall teilen, desto größer muss dieser sein © Shutterbas, stock.adobe.com
Je mehr Tiere sich einen Stall teilen, desto größer muss dieser sein © Shutterbas, stock.adobe.com

Kleintierkäfig: Der richtige Standort

Es versteht sich von selbst, dass der Käfig eine dem Tier entsprechende Größe haben muss. Das bringt mit sich, dass die Standortfrage innerhalb der Wohnung mitunter schwierig sein kann. Auch wenn Hamsterkäfige in einer Standardgröße mit einer recht kleinen Grundfläche im Handel angeboten werden, gelten diese vor dem Hintergrund der Lebensweise von Hamstern aus Sicht des Tierschutzes als zu klein. Denn in der Natur legen Hamster oft große Strecken zurück. Damit sie sich entsprechend ausleben können, ist also eine größere Behausung durchaus zu befürworten. Und für größere Käfige, wie sie beispielsweise auch für Kaninchen oder Meerschweinchen empfohlen werden, gibt es meist nicht viele Alternativen für einen passenden Standort innerhalb der Wohnung. Da die standardisierten Käfige für Kleintiere oft eine zu kleine Grundfläche aufweisen, entscheiden sich viele Halter auch dafür, selbst ein passendes Gehege für die Wohnung zu bauen.

Mindestanforderungen: Hamster sind in der Regel Einzelgänger, Meerschweinchen und Kaninchen sind gesellige Tiere. Deshalb braucht ihre Behausung ausreichend Platz für zwei Tiere. Das bedeutet, Sie benötigen als Grundfläche für den Stall sowohl für zwei Kaninchen als auch für zwei Meerschweinchen oder einen Hamster mindestens vier bis sechs Quadratmeter – besser sogar mehr. Zusätzlich sollten die Tiere regelmäßig Auslauf bekommen.

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Bei der Auswahl des passenden Standortes in Haus oder Wohnung kann es passieren, dass Sie erst einmal Platz schaffen müssen. Denn: Der Ort sollte sowohl für die Tiere als auch für Sie akzeptabel sein. Möglicherweise möchten Ihre Kinder den Käfig unbedingt im Kinderzimmer unterbringen. Da aber das Wohl der Tiere an erster Stelle stehen sollte, ist das Kinderzimmer nicht die beste Lösung. Denn wo Kinder spielen und auch gelegentlich Besuch empfangen, haben die Tiere keine Ruhe.

Der Standort für den Kleintierkäfig sollte aber stets folgende Kriterien erfüllen:

  • ruhig
  • keine direkte Sonneneinstrahlung
  • gut belüftet, aber
  • keine Zugluft
  • nicht direkt vor einem Heizkörper
  • stabiler Untergrund
  • gut zugänglich, um den Stall regelmäßig zu reinigen
Wichtige Anforderungen an den Standort
Wichtige Anforderungen an den Standort

Wenn das Kinderzimmer also ausscheidet, bleiben je nach Größe Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses noch Wohn- oder Esszimmer, Schlafzimmer oder gegebenenfalls das ein Gäste-, Arbeitszimmer oder Hobbykeller übrig. Bad und Küche sind als Standort ungeeignet, da dort regelmäßig durch Kochen und Duschen durch den Wasserdampf eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit entsteht. Auch in Fluren oder unter einer Treppe fühlen sich Kleintiere nicht besonders Wohl, wenn dort im Alltag viel Durchgangsverkehr herrscht.

Ein elektrischer Luftbefeuchter kümmert sich vollautomatisch um die richtige Luftfeuchtigkeit © Sebastian, stock.adobe.com
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Sofern Sie im Wohnzimmer ausreichend Platz zur Verfügung haben, kann dort ein guter Standort für den Käfig sein. Entscheidend ist, dass die Kriterien erfüllt werden und in Ihrem Wohnzimmer nicht zu oft zu viel Trubel herrscht.

Im Fachhandel gibt es auch Kleintierkäfige auf Rollen. Diese Rollen sind praktisch, um den Käfig für eine Reinigung des Fußbodens unter dem Stall kurz beiseitezuschieben oder um den Stall für eine Komplettreinigung nach draußen auf die Terrasse zu bringen. Allerdings sollten die Rollen nicht dazu verleiten, den Käfig mitsamt den Tieren permanent von einem Zimmer ins andere zu schieben. Das verunsichert die Tiere und kann dazu führen, dass sie mit der Zeit sehr schreckhaft werden.

Häufige Ortswechsel der Tiere vermeiden
Häufige Ortswechsel der Tiere vermeiden

Auch das Schlafzimmer ist unter Umständen gut geeignet, allerdings empfinden die meisten Tierhalter die nächtliche Aktivität von vielen Nagern als störend. Am Ende müssen Sie abwägen, mit welcher Lösung Sie selbst am besten zurechtkommen. Den Käfig in den Keller zu stellen, ist aus mehreren Gründen nicht ratsam. Zum einen ist natürliches Sonnenlicht dort Mangelware und zum anderen gilt auch bei Kleintieren oft: aus den Augen, aus dem Sinn. Wenn die Tiere nicht in der Nähe der Menschen wohnen, die sich um sie kümmern, geraten ihre Bedürfnisse eher in Vergessenheit. 

In einem Freilaufgitter hat der kleine Mitbewohner etwas mehr Bewegungsfreiheit. Auf Fliesenboden können eventuelle Urinflecken gut entfernt werden © MiKa, stock.adobe.com
In einem Freilaufgitter hat der kleine Mitbewohner etwas mehr Bewegungsfreiheit. Auf Fliesenboden können eventuelle Urinflecken gut entfernt werden © MiKa, stock.adobe.com

Gehege selbst bauen: Das sollten Sie beachten

Ein maßgeschneiderter Stall für Ihre Kleintiere hat den Vorteil, dass er sich individuell an Ihren Wohnraum anpassen und auch optisch angenehm integrieren lässt. Zudem können Sie so bestens auf die Bedürfnisse der Tiere eingehen. Sofern Sie handwerklich geschickt sind, können Sie so eine optimale Lösung schaffen. Wichtig dabei ist:

  • Sorgen Sie für etwas Abstand zwischen der Zimmerwand und der Rückseite des Geheges. So stellen Sie eine ausreichende Luftzirkulation sicher und sorgen dafür, dass sich keine Feuchtigkeit hinter dem Stall sammelt.
  • Achten Sie darauf, dass alle Bereiche des Geheges für Sie gut erreichbar sind, damit Sie es problemlos sauber halten können.
  • Stellen Sie sicher, dass auch vor dem Gehege ausreichend Platz ist. Neben der täglichen Grundreinigung ist die wöchentliche mit größerem Aufwand verbunden, der bei zu wenig Platz zusätzlich erschwert wird.
  • Informieren Sie sich umfassend über die Materialien. Speziell Rückwand und Boden des Geheges müssen so beschaffen sein, dass Urin nicht in das Material einziehen und den Stall beschädigen kann. Wenn Sie Holz verwenden, decken Sie mindestens den Boden des Geheges ab oder versiegeln Sie ihn mit einem ungiftigen Lack.
  • Überlegen Sie vorab gut, ob der Stall wirklich langfristig an der von Ihnen gewählten Stelle bleiben soll. Wenn Sie erst im Nachhinein feststellen, dass die Tiere Ihnen für den gewählten Standort, beispielsweise im Wohnzimmer, doch zu viel Schmutz verursachen, ist ein maßgeschneidertes Gehege nur schwer an eine andere Stelle in der Wohnung einzufügen, die dann auch dem Wohl der Tiere in Bezug auf die Raumverhältnisse entspricht.
Wichtiges zu selbstgebautem Gehege
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Kosten Kleintierstall: Standard oder „Marke Eigenbau“?

Gegenüber standardisierten Kleintierbehausungen und Bausätzen aus dem Fachhandel ist ein komplett selbstgebautes Gehege nicht unbedingt preiswerter. Während einfache Kleintierbehausungen mit den Mindestmaßen und Plastikwanne bereits ab rund 100 EUR zu haben sind, liegen die Preise für fertige Ställe oder Bausätze aus Holz zwischen 200 und 300 EUR oder auch etwas mehr.

Je nach Anspruch benötigen Sie für ein selbstentworfenes Gehege aber bestimmte hochwertige Materialien, damit sich der Aufwand lohnt und Sie lange Freude an Ihrem Kleintiergehege haben. Beispielsweise sind Plexiglasplatten widerstandsfähiger gegenüber Urin als lackiertes Holz, Aluminiumbauteile machen die Konstruktion langlebiger, das Konstruktionsholz braucht einen hochwertigen Anstrich, Winkel, Schrauben und das passende Werkzeug kommen auch noch hinzu. Unter dem Strich summieren sich also die Kosten für eine selbstgebaute Kleintierbehausung schnell auf, sodass sie damit mindestens genauso teuer sind, wie die vorgefertigten Varianten.

Bei der wöchentlichen Komplettreinigung des Stalls sollten stets die hölzernen Unterschlupfmöglichkeiten penibel sauber gemacht werden © Michael Tieck, stock.adobe.com
Bei der wöchentlichen Komplettreinigung des Stalls sollten stets die hölzernen Unterschlupfmöglichkeiten penibel sauber gemacht werden © Michael Tieck, stock.adobe.com

Regelmäßig säubern ist Pflicht

Unterschätzen Sie die Aufgabe der artgerechten Kleintierhaltung nicht: Nur weil Kleintiere klein sind, machen sie nicht weniger Arbeit. Der Käfig muss penibel sauber gehalten werden, um die Gesundheit der Tiere nicht zu gefährden und auch, um unangenehmen Gerüchen und Schimmelbildung innerhalb des Geheges vorzubeugen.

Bedenken Sie: Die Reinigung des Käfigs ist nicht mit dem Entfernen der Hinterlassenschaften erledigt. Das Einstreu muss regelmäßig komplett erneuert und der Boden, die Einlegebretter und Häuschen von Urinresten befreit, also mit Wasser gereinigt werden.

Die Komplettreinigung des Stalls verursacht mitunter mehr Schmutz im Bereich rings um den Stall, als die Tiere das im Alltag tun. Deshalb ist es wichtig, dass Sie je nach Bodenbelag des Standortes daran denken, eine passende Unterlage bereitzuhalten. Während Fliesen problemlos gereinigt werden können, wird ein Holzboden empfindlich auf regelmäßige wiederkehrende Wasserpfützen reagieren. Und auf die regelmäßige sorgfältige Reinigung auch mit Wasser sollten Sie bei allem Aufwand den Tieren zuliebe nicht verzichten. Aber das bedeutet auch, dass sie regelmäßig in dem Raum mit Wasser hantieren müssen, wo das Gehege sich befindet. Zudem muss das Zubehör nach der Reinigung getrocknet werden. Auch das erfordert Platz und Zeit. Bodenschutzmatten aus Kunststoff eignen sich gut als Unterlage für den Putzvorgang. Sie lassen sich problemlos abwischen und der Bereich vor dem Käfig bleibt trocken und sauber.

Achtung: Während der wöchentlichen Intensivreinigung des Stalls müssen die Kleintiere vorübergehend ausziehen. Setzten Sie die Tiere dafür sicher in einen zweiten Käfig, eine Kiste oder, falls vorhanden, ein Freilaufgitter. Sofern Sie die Tiere komplett freilaufen lassen wollen, tun Sie das nur, wenn Sie sicher sein können, dass der Raum Kleintiersicher – also frei von offen liegenden Kabeln, giftigen Substanzen und für sie nicht zugänglichen Schlupflöchern – ist. 

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