In Deutschland verunglücken jedes Jahr zahlreiche Kinder bei Stromunfällen. Einige davon verlaufen tödlich. Die meisten Unfälle passieren dabei im häuslichen Umfeld. Um Ihr Kind vor den Gefahren durch Elektrizität zu schützen, ist es wichtig, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. So kann sich Ihr Kind frei entwickeln und Sie müssen keine Angst haben.
Seien Sie der Begleiter Ihres Kindes auf seiner Entdeckungsreise durch die Welt
Sobald die Kleinsten in der Lage sind, sich fortzubewegen, geht das Abenteuer los. Das ganze Haus wird zu einem großen Abenteuerspielplatz, auf dem es viel zu entdecken gibt. Da kleine Kinder furchtlos sind, müssen die Eltern in dieser Zeit doppelt wachsam sein.
Mit der Zeit erfassen Kinder eher die Gefahren in Ihrem Umfeld. Begleiten Sie Ihr Kind in dieser Zeit und klären Sie es in altersgerechter Form über die möglichen Gefahren auf, die von Strom ausgehen.
Kinder lernen von Vorbildern
Kinder lernen am meisten, wenn sie das Verhalten der Eltern nachahmen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie selbst immer mit gutem Beispiel vorangehen. Bedienen Sie beispielsweise niemals den Mixer, wenn Ihre Hände nass sind. Schalten Sie die Sicherung aus, wenn Sie eine Glühlampe austauschen. Lassen Sie keine Elektrokleingeräte im Badezimmer mit dem Stecker in der Steckdose, beispielsweise Föhn oder Rasierer.
Welche Gefahren lauern in einem Stromschlag?
Ein Stromschlag, der den Körper durchfährt, kann von einfachen Hautverbrennungen über Herzrhythmusstörungen bis hin zu Organschäden, schwere Verletzungen verursachen. Wenn Ihr Kind einen Stromschlag erlitten hat, gehen Sie mit ihm zum Arzt, auch wenn Ihnen der Stromschlag harmlos erschien.
In häuslicher Umgebung kommt es häufig zu Stromschlagunfällen mit Kleinkindern. Das hängt stark mit der Neugier von kleinen Kindern zusammen, die ihre Umwelt entdecken wollen. Viele elektrisch Anlagen sind genau auf der Höhe von Kindern.
Eine Hauptgefahrenquelle sind Steckdosen. Für Kinder sind sie sehr geheimnisvoll. Die kleinen Löcher in der Wand verlocken sie dazu, mit ihren Fingern daran zu spielen und die Finger hineinzustecken.
Auch andere Gegenstände, die Ihr Kind auf seiner Entdeckungsreise antrifft, können zur Gefahrenquelle werden, beispielsweise Verlängerungskabel, die über den Boden verlaufen, oder elektrische Geräte in Reichweite. Letztere können sogar ausgeschaltet eine Gefahr sein. Eine weitere Unfallquelle im Zusammenhang mit Strom sind defekte Stromanlagen.
Was können Sie tun, um Stromunfälle mit Kindern zu vermeiden?
Eine erste, sehr einfache, aber wirkungsvolle Maßnahme, um Ihren Nachwuchs vor Stromunfällen zu schützen, sind Kindersicherungen für die Steckdosen in Ihrem Haushalt. Besonders effizient sind Saugnapfdeckel oder Abdeckungen, die Sie abschließen können. Es gibt auch spezielle Steckdosen, in die ein Kindersicherungssystem integriert ist oder Sicherheitssteckdosen mit Nachtlicht für Kleinkinder.
Tipp: Wichtig ist auch, die elektrischen Anlagen alle abzusichern. Steckdosen und Lichtschalter sollten keine Defekte aufweisen und in ordnungsgemäßem Zustand sein. Alle elektrischen Drähte müssen gut isoliert sein.
Fehlerstrom-Schutzschalter sind für jedes Haus und jede Wohnung vorgeschrieben. Diese hochsensiblen Schalter schalten den Strom beim geringsten Kurzschluss automatisch ab.
Wenn Sie ein Gerät oder einen Schalter berühren und Sie haben dabei ein Hitzegefühl oder spüren ein Kribbeln, müssen Sie das von einem Elektriker überprüfen lassen. Überhaupt ist es für Ihre gesamte Familie wichtig, die elektrische Anlage zu Hause regelmäßig warten und Instand setzen zu lassen. Diese Arbeit sollte auf jeden Fall ein Fachmann übernehmen.
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Auch die kleinen Dinge nicht vergessen
Im Alltag gehen die kleinen Dinge schnell unter. Doch sie können die Sicherheit aller gefährden. Netz- oder Verlängerungskabel sollten, auch wenn sie angeschlossen sind, nicht auf dem Boden liegen. Zum einen nehmen Kleinkinder alles in den Mund. Zum anderen begreifen Sie auch sehr schnell, dass der Stecker in die Steckdose passt. Räumen Sie die Kabel weg oder lassen Sie sie hinter den Möbeln verschwinden. Am besten ist es, wenn Sie gar keine Verlängerungskabel brauchen, sondern alle Kabel im Haus unter Putz liegen.
Lampen, die sich in Reichweite von Kindern befinden, müsse Sie regelmäßig überprüfen. Alle Plätze sollten mit Glühbirnen bestückt sein. So kann Ihr Kind nicht in die Fassung greifen, wo es Kontakt zwischen den leitenden Teilen herstellen würde. Die Folge wäre ein Stromschlag. Die Nachttischlampe Ihres Kindes ist am besten ebenfalls ohne Kabel.
Wasser und Strom sind eine besonders gefährliche Kombination. Deshalb ist es enorm wichtig, dass Sie im Badezimmer immer alle Stecker aus der Steckdose ziehen, und die Geräte im Schrank verstauen. Auch in der Küche sollten Sie alle Elektrogeräte in der Nähe des Spülbeckens immer vom Netz trennen.
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Nachtlichter zur Orientierung
Kinder brauchen im Dunkeln Orientierung. Wenn sie nachts schon allein auf die Toilette gehen oder sich auf den Weg ins elterliche Schlafzimmer machen, helfen Nachtlichter, Unfälle zu verhindern. Besonders hilfreich sind Nachtlichter, die Sie direkt an der Steckdose anbringen oder die in diese integriert sind. Manche können Sie auch auf den Nachttisch stellen. Sie wirken beruhigend und helfen bei Angst im Dunkeln.
Tipp: Achten Sie darauf, dass das Nachtlicht keinen zu hohen Blauanteil hat. Das könnte sonst zu Schlafstörungen führen, weil das blaue Licht verhindert, dass der Körper das Schlafhormon Melatonin ausschüttet.
Besonders praktisch für den Weg ins Badezimmer sind Nachtlichter mit Bewegungsmelder. Dann ist das Licht nicht die ganze Zeit eingeschaltet, sondern erst, wenn jemand in die Nähe kommt.
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