So kalkulieren Sie die Kosten eines Auftrags für Handwerker

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Bei der Entscheidung für einen Handwerker spielt neben Erfahrungsberichten, Online-Bewertungen und Qualifikationen vor allem der Preis für viele Kunden eine entscheidende Rolle. Gerade bei knappen Budgets kann dieser Faktor sogar das wichtigste Kriterium für die Angebotsauswahl sein. Um die Kosten kalkulieren zu können, sollten Sie am besten folgendermaßen vorgehen.

Eine ausführliche Besprechung der gewünschten Leistungen mit dem Handwerker schützt beide Seiten vor unliebsamen Überraschungen bei der Auftragsausführung und Rechnungsstellung © K.- P. Adler, stock.adobe.com
Eine ausführliche Besprechung der gewünschten Leistungen mit dem Handwerker schützt beide Seiten vor unliebsamen Überraschungen bei der Auftragsausführung und Rechnungsstellung © K.- P. Adler, stock.adobe.com

Leistungen mit Handwerker im Detail besprechen

Für eine solide Kostenplanung sollten Sie zunächst mit dem Handwerker ganz genau besprechen, welche Leistungen der Auftrag umfasst. Hier sollten Sie wirklich alle Aufgaben benennen, die Ihnen wichtig sind.

Suchen Sie etwa jemanden, der Ihnen eine Regenwasserzisterne für die Bewässerung des Gartens installiert, ist zu klären, was mit dieser Leistung an Aufgaben verbunden sein wird. Dabei könnten folgende Fragen auftauchen:

Mit einer Tropfbewässerung bringen Sie das Wasser gezielt und dosiert zu jeder Pflanze © asferico, stock.adobe.com
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Wer ist für die Beschaffung des Materials zuständig, das für die Installation benötigt wird?

Beschaffen Sie die Zisterne und das weitere Material wie Kanalgrundrohre selbst, können Sie diesen Kostenblock separat bezahlen und er ist kein Bestandteil des Vertrages. Bedenken Sie jedoch, dass die Materialbeschaffung für Sie mit zusätzlichem Aufwand verbunden ist. Außerdem können die Handwerker zu Firmenkonditionen im Großhandel einkaufen. Damit fahren Sie häufig günstiger, als wenn Sie selbst Material kaufen.

Die Leistungsbesprechung: Basis für den Kostenvoranschlag
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Welche Qualität und Beschaffenheit soll das Material aufweisen?

Ist es Ihnen wichtig, dass die Materialien bestimmte Ansprüche erfüllen, sollten Sie das ebenfalls mit dem Handwerker besprechen. Im genannten Beispiel stellt sich etwa die Frage, ob Sie eine Zisterne aus Beton oder aus Kunststoff haben möchten. Der Vorteil von Kunststoff könnte sein, dass die Zisterne leichter ist und damit mit weniger Aufwand auf die Baustelle transportiert werden kann. Eventuell ist auch der Kaufpreis der Zisterne günstiger. Andererseits könnte die Betonzisterne langlebiger sein und mit weniger Aufwand bei der Instandhaltung verbunden sein.

Welche Maschinen kann der Handwerker einsetzen?

Weiterhin sollten Sie klären, ob Sie einen freien Zugang zur Baustelle sicherstellen können und wie viel Platz dort zum Arbeiten vorhanden ist. Davon abhängig, kann der Handwerker größere Baumaschinen einsetzen, die die Arbeit erleichtern und beschleunigen können. Haben Sie hingegen nur ein kleines Grundstück und eine enge Nachbarbebauung, sollten Sie den Handwerker davon unbedingt vorab in Kenntnis setzen. Am besten ist es, wenn Sie den Handwerker schon vor der Auftragsausführung zu sich auf die Baustelle bitten, damit er sich mit einem geschulten Blick selbst ein Bild von den Gegebenheiten machen kann. Die meisten Handwerker bieten dies von sich aus an, sofern es sich nicht um einen sehr langen Anfahrtsweg handelt.

Bei größeren und schweren Fahrzeugen muss der Zugang zur Baustelle gegeben sein © Animaflora PicsStock, stock.adobe.com
Bei größeren und schweren Fahrzeugen muss der Zugang zur Baustelle gegeben sein © Animaflora PicsStock, stock.adobe.com

Welche Tätigkeiten sind im Auftrag inklusive?

Unbedingt sollten Sie auch besprechen, welche weiteren Arbeiten mit dem Auftrag verbunden sind. Im genannten Beispiel ist zu klären, ob die Arbeit des Handwerkers mit dem Einsatz der Zisterne schon beendet ist. Oder möchten Sie, dass er auch sämtlich Zu- und Ableitungsrohre vom Haus und in den Garten verlegt? Ist es weiterhin gewünscht, dass der Handwerker danach auch alle Baugruben wieder mit Kies zuschüttet und den Boden verdichtet? Dann sollten Sie dies den Profi unbedingt im Vorfeld wissen lassen.

Nur wenn alle Leistungen vorab genau besprochen werden, können Sie eine realistische Preiskalkulation vom Handwerker erwarten. Zudem vermeiden Sie damit, dass es später zu Diskussionen oder sogar Streitigkeiten über die Auftragsausführung kommen. Liegen Ihre Angaben zum Auftrag weit von der Realität entfernt, kann dies später zu Nachforderungen des Handwerkers führen. Nicht selten ziehen solche Unstimmigkeiten über die Auftragsausführung sogar Gerichtsverfahren nach sich. 

Kostenvoranschlag erstellen lassen

Sind alle Leistungen besprochen, können Sie den Handwerker nun bitten, einen Kostenvoranschlag zu erstellen. Diese Kalkulation gibt Ihnen einen Überblick zu dem voraussichtlichen Preisrahmen des Auftrags. Der Kostenvoranschlag ist für Sie als Kunde in aller Regel kostenfrei. Möchte der Handwerker diesen Aufwand dennoch vergütet haben, muss er dies ausdrücklich mit Ihnen vereinbaren. Von Gerichten nicht anerkannt wird hingegen, wenn der Handwerker in seinen allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) aufführt, dass Kostenvoranschläge gebührenpflichtig sind. Es bedarf einer zusätzlichen, ausdrücklichen Information gegenüber dem Kunden.  

Der Kostenvoranschlag ist für Kunden wichtig, um kalkulieren und vergleichen zu können. Dieser ist in der Regel kostenlos © mapoli-photo, stock.adobe.com
Der Kostenvoranschlag ist für Kunden wichtig, um kalkulieren und vergleichen zu können. Dieser ist in der Regel kostenlos © mapoli-photo, stock.adobe.com

Möchten Sie mehrere Kostenvoranschläge einholen, um das für Sie beste Angebot zu finden, ist es wichtig, dass diese auch gut miteinander vergleichbar sind. Deshalb sollten Sie die Handwerker bitten, die jeweiligen Einzelposten des Auftrags auch separat im Kostenvoranschlag aufzuführen. Dabei sollten Materialkosten und Arbeitskosten voneinander getrennt sein. Auch den voraussichtlichen Umfang der Arbeitsstunden sollten im Kostenvoranschlag enthalten sein. Zudem sollte der Kostenvoranschlag ein Datum beinhalten und die Angabe, wie lange dieser Preis gültig ist, damit Sie noch genügend Zeit haben, die Alternativen zu prüfen.

Der Kostenvoranschlag: Diese Inhalte sollten hinein
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Preisabweichungen vom Kostenvoranschlag sind zulässig

Entscheiden Sie sich für einen Handwerker, sollte Ihnen bewusst sein, dass der Kostenvoranschlag nicht verbindlich ist, und es im Nachhinein zu höheren Kosten bei der Rechnung für Sie kommen kann, wenn die Arbeiten aufwendiger waren, als zunächst kalkuliert.

Der Handwerker hat Sie jedoch laut Gesetz unverzüglich zu informieren, sofern die Kosten wesentlich höher ausfallen als geplant. Der Begriff wesentlich ist jedoch recht ungenau und es gibt gesetzlich keine Vorgabe dazu. Nach der bisherigen Rechtssprechung kann jedoch bei einer Abweichung von mehr als 20 Prozent von wesentlich höheren Kosten gesprochen werden.

Das bedeutet, fallen die realen Kosten um weniger als 20 Prozent höher aus, muss Sie der Handwerker nicht unbedingt vorab informieren. In allen anderen Fällen unterliegt er einer Informationspflicht und Ihnen als Kunde steht es frei, sich mit den Mehrkosten einverstanden zu erklären oder den Vertrag alternativ außerordentlich zu kündigen und nur die bisher erbrachten Leistungen zu bezahlen. Versäumt der Handwerker es, Sie rechtzeitig zu informieren, können Sie sogar Schadensersatzansprüche geltend machen. Dabei ist der Kunde jedoch in der Beweispflicht, was sich in der Praxis häufig schwierig gestaltet.

Das Angebot des Handwerkers hat einen verbindlicheren Charakter als ein Kostenvoranschlag. Mit Ihrer Unterschrift stimmen Sie dem genannten Leistungsumfang zu © Talia M/peopleimages.com, stock.adobe.com
Das Angebot des Handwerkers hat einen verbindlicheren Charakter als ein Kostenvoranschlag. Mit Ihrer Unterschrift stimmen Sie dem genannten Leistungsumfang zu © Talia M/peopleimages.com, stock.adobe.com

Wichtig zu wissen: Kostenvoranschlag ist nicht gleich Angebot

Häufig werden die Begriffe Kostenvoranschlag und Angebot von Kunden synonym verwendet. Das ist jedoch nicht richtig. Im Gegensatz zum Kostenvoranschlag gibt es für ein Angebot eine höhere Verbindlichkeit. Das bedeutet, wenn der Handwerker Ihnen ein Angebot zusendet und Sie dieses annehmen, gelten die vereinbarten Leistungen und Preise als für beide Seiten verbindlich. Hier hat der Handwerker gegenüber dem Kostenvoranschlag damit später keine Möglichkeit weitere Kosten in Rechnung zu stellen.

Es sei denn, gemeinsam mit dem Angebot wurde eine Preisgleitklausel vereinbart. Hiermit kann sich der Handwerker gegenüber unerwarteten Kostensteigerungen absichern. Wird etwa das benötigte Material zwischen Auftragsannahme und Auftragsausführung durch unkalkulierbare Einflüsse deutlich teurer, wie dies etwa zuletzt im Zuge der Corona-Pandemie bei vielen Baumaterialien der Fall war, hat er bei einer entsprechenden Vereinbarung das Recht, diese Mehrkosten an den Kunden weiterzugeben. So kann er vermeiden, am Ende einen Auftrag ohne den geplanten Gewinn auszuführen.

Manche Handwerker erstellen zunächst einen Kostenvoranschlag und besprechen diesen mit dem Kunden. So hat dieser die Möglichkeit, noch einzelne Posten zu verändern. Erst im Anschluss wird dann ein verbindliches Angebot geschrieben.

Es lässt sich festhalten, dass die detaillierte Besprechung der durchzuführenden Leistungen zwischen Handwerker und Kunde vor Ärger und Missverständnissen schützen kann, die für Sie als Kunde am Ende teuer werden können. Der Kostenvoranschlag und das Angebot sind für Sie in der Regel kostenfrei. Auch mit gründlicher Kalkulation lassen sich Abweichungen beim endgültigen Preis aber nicht immer vermeiden. 

Ist der Handwerker im Haus, schauen viele Kunden genau auf die Uhr, wie lange die Arbeiten dauern. Denn der Stundenlohn macht häufig einen Großteil der Gesamtkosten aus © stasknop, stock.adobe.com
Was kostet eine Handwerkerstunde? So rechnet der Profi

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