Gute Akustik im Neubau

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Spricht man von einer schlechten Akustik, ist in der Regel der Nachhall gemeint. Umgangssprachlich wird dieser Effekt auch einfach als Hall bezeichnet. Er entsteht, wenn Schallwellen sich in einem Raum ungedämpft ausbreiten können, von den Wänden reflektiert und in den Raum zurückgeworfen werden, sich somit überlagern. Das hörbare Ergebnis ist ein erschwertes Sprachverständnis, an sich „harmlose“ Geräusche, wie zum Beispiel Geschirr klappern oder spielende Kinder, werden als stark störend empfunden. Was in großen Räumen wie Kirchen oder Konzertsälen ein Problem ist, kann auch im Neubau auftreten.

Nicht nur in großen Konzertsälen kann eine schlechte Akustik das Wohlgefühl und das Hörempfinden unangenehm beeinflussen © Pavel Losevsky, stock.adobe.com
Nicht nur in großen Konzertsälen kann eine schlechte Akustik das Wohlgefühl und das Hörempfinden unangenehm beeinflussen © Pavel Losevsky, stock.adobe.com

Nachhall im Neubau

Betrachtet man aktuelle Wohntrends, geht die Tendenz häufig zu großen, offenen, hohen und spärlich eingerichteten Räumen mit vielen glatten Oberflächen. Gerade dies bietet den Schallwellen zahlreiche Reflexionsflächen, denn: Je glatter und härter eine Oberfläche, umso stärker wird der Schall absorbiert und umso länger ist die Nachhallzeit, die eine schlechte Akustik bewirkt. Flächen, die den Schall nahezu komplett reflektieren, sind:

  • Glasflächen
  • Beton und glatt verputzte oder gespachtelte Wände
  • Fliesen- oder Parkettboden
  • „harte“ Möbel mit viel glatten Flächen
  • Große Räume

Sind zwei oder mehr dieser Komponenten in einem Wohnhaus kombiniert, führt das dazu, dass sich Geräusche lange im Raum halten und damit als störend oder belastend empfunden werden. Um diesen Effekt gar nicht erst aufkommen zu lassen, sollte bereits bei der Planung auch die Raumakustik mit einbezogen werden.

Tipp: Ein weiterer Punkt, bei dem die Akustik eine große Rolle spielt, sind Hörräume oder Heimkinos. Gerade hier muss für eine ideale und komfortable Wirkung das Verhältnis von Raumgröße, Nachhallzeit und Position und Art der Lautsprecher gut aufeinander abgestimmt sein, um keine störenden Höreffekte zu erzeugen, die den Hörgenuss beeinträchtigen. Für diesen Spezialfall bietet es sich an, einen Akustikexperten zurate zu ziehen.

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Planungsgrundlagen für gute Akustik

Die gute Nachricht: Da lange Nachhallzeiten vor allem in sehr großen Räumen eine Rolle spielen, lassen sich in nahezu jedem Wohnhausgrundriss durch entsprechende Inneneinrichtungen und -ausbauten akustische Störgeräusche beseitigen. Wer bereits bei der Planung eventuelle Stolperfallen im Hinblick auf Akustik umgehen will, sollte Parameter wie Raumhöhe und Raumgröße, bzw. Raumvolumen möglichst gering halten und bedenken, dass gerade offene Grundrisse und Galerien den Nachhall begünstigen.

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Ein weiterer Planungsparameter, mit dem die Akustik günstig beeinflusst werden kann, ist die richtige Wahl der Ausbaumaterialien im Zuge der Bemusterung. Statt harter Bodenbeläge wie Fliesen oder Parkett sorgen weiche Beläge wie Kork oder Teppich für eine verbesserte Schallabsorption und damit für eine gute Akustik. Gleiches gilt für die Wände und Decken. Fliesenspiegel, große Fensterflächen und glatte Wände und Decken begünstigen ebenfalls den Nachhalleffekt.

Wer sich auf einen minimalistischen Wohnstil mit den oben genannten Komponenten festgelegt hat und dazu noch ein Mobiliar wählt, das ebenfalls aus vielen glatten und harten Oberflächen besteht – wie zum Beispiel wandhohe Spiegelschränke – sollte planerisch und auch hinsichtlich der Kosten Akustiklösungen mit einplanen, die als Raum- und Gestaltungselemente die Schallabsorption verbessern.

Schallabsorber wie Akustikpaneele oder Akustikbilder schlucken Schall und dienen gleichzeitig als Gestaltungselement im Raum © yosef19, stock.adobe.com
Schallabsorber wie Akustikpaneele oder Akustikbilder schlucken Schall und dienen gleichzeitig als Gestaltungselement im Raum © yosef19, stock.adobe.com

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Schallabsorber als Gestaltungselement

Absorbierende oder auch schallstreuende Elemente reduzieren Nachhallzeiten in Räumen und lassen sich auch gestalterisch gerade in moderne Wohnstile bestens einpassen. Schallabsorber sind in unterschiedlichsten Varianten erhältlich, die Auswahl umfasst spezielle Akustikdecken, Akustikpaneele oder auch Akustikputze. Meist werden poröse Schallabsorber verwendet. Sie bestehen aus mineralischen oder organischen Faserstoffen oder Schaumkunststoffen, „schlucken“ den Schall und verwandeln ihn in Wärmeenergie. Resonanzabsorber dagegen arbeiten mit einer Veränderung der Schallfrequenzen, indem sie mit den Schallwellen mitschwingen. Als Resonanzabsorber können Wandverkleidungen aus dünnen Plattenmaterialien wie Gipskarton oder Holzfaserplatten mit dienen.

Gute Akustik im Neubau
Gute Akustik im Neubau

Die einfachste Variante, um eine übermäßige Schallreflexion im Neubau zu beseitigen, ist die Verwendung von weichen Materialien wie Polstermöbeln und Kissen, Gardinen oder Dekoration und Pflanzen. Passt dies zum gewünschten Wohn- und Einrichtungsstil, kann die Akustik auch in großen Wohnräumen oft bereits signifikant verbessert werden und das ohne Zusatzkosten.

Akustikpaneele – Schalldämpfung und Raumdekoration von unauffällig bis Blickfang © Elodie, stock.adobe.com
Akustiklösungen für Wohnräume

Die Lösung für eine schlechte Akustik in Räumen mit langen Nachhallzeiten und damit störender Geräuschentwicklung ist die Absorption von Schall.… weiterlesen

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