Haus oder Eigentumswohnung – was eignet sich für Sie?

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Wohneigentum kann heute viele Vorzüge bieten. Statt Miete zu zahlen, investieren Sie Ihr Geld clever in ein selbst genutztes Haus oder in eine Eigentumswohnung. Damit schaffen Sie Vermögen und können nach dem Abzahlen praktisch mietfrei wohnen. Sie sichern sich so eine solide Altersvorsorge und genießen außerdem viel mehr Sicherheit, als es Ihnen ein Mietvertrag bieten könnte. Bei der Suche nach Immobilien finden Sie sowohl Einfamilienhäuser als auch Eigentumswohnungen, die sich für eine Selbstnutzung eignen. In diesem Beitrag geht es darum, ob Sie lieber ein Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen sollten und worauf speziell beim Kauf einer Eigentumswohnung zu achten ist.

Ein freistehendes Einfamilienhaus ist für viele Menschen der schönste Traum vom Wohnen © js-photo, stock.adobe.com
Ein freistehendes Einfamilienhaus ist für viele Menschen der schönste Traum vom Wohnen © js-photo, stock.adobe.com

Vorteile, die ein Haus bietet

Ein klassisches Einfamilienhaus, aber auch eine Doppelhaushälfte oder ein Reihenhaus werden normalerweise komplett mit dem sie umgebenden Grundstück verkauft. Es gibt keine Eigentümergemeinschaft und somit auch keine Gemeinschaftsanteile an den Außenanlagen, den Nutzräumen oder Garagen. Das gesamte Objekt ist eine unteilbare Einheit, welche von einer oder mehreren Personen gemeinsam bewirtschaftet und bewohnt wird.

Beim Kauf eines Hauses sind die neuen Besitzer frei in ihren Entscheidungen, welche zum Beispiel folgende Dinge betreffen können:

  • Gestaltung von Außenanlagen wie Garten, Einfahrt, Carport oder Grundstücksbegrenzung
  • Gestaltung der Innenräume und eventuelle Veränderungen am Grundriss
  • wann welche Sanierungen oder Modernisierungen geführt werden sollen und was diese maximal kosten dürfen
  • wie häufig eine Renovierung stattfinden soll
  • welche Dienstleistungen und Wartungsverträge in Anspruch genommen werden
  • welcher Energieträger und welche Energieversorger für Heizung, Wasser und Strom infrage kommen
  • wer Zutritt zum Grundstück und zum Haus erhalten darf
  • ob und welche Tiere im Haus oder auf dem Grundstück gehalten werden dürfen
  • in welchem Turnus Reinigungsarbeiten für Nutzräume, Flure und den Außenbereich auszuführen sind
  • ob und in welcher Höhe Instandhaltungsrücklagen gebildet werden
  • ob und welche Fördermittel beantragt werden sollen
  • Regelungen zu Ruhezeiten, die nicht die Nachbarschaft betreffen

Sie genießen außerdem in einem Haus mit eigenem Grundstück mehr Privatsphäre als in einer Eigentumswohnung. Flur, Keller und Boden stehen Ihnen allein zur Nutzung zur Verfügung. Auch bei den Stellplätzen für Fahrzeuge, bei der Mülltrennung und bei anderen Kleinigkeiten sich nicht mit weiteren Eigentümern auseinandersetzen. Viele zukünftige Immobilienbesitzer entscheiden sich deshalb lieber für ein Haus als eine Eigentumswohnung. Allerdings ist das nicht überall so einfach zu realisieren. Besonders in größeren Städten und Ballungszentren kann man eher eine Eigentumswohnung erwerben, als ein zentrumsnahes einzelnes Haus zu finden.

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Haus oder Eigentumswohnung? Die Vor- und Nachteile im Vergleich
Haus oder Eigentumswohnung? Die Vor- und Nachteile im Vergleich

Diese Vorteile bietet Ihnen eine Eigentumswohnung

Wenn es in Ihrer bevorzugten Wohngegend keine oder nur sehr wenige Einfamilienhäuser zu kaufen gibt, werden Sie sich möglicherweise bald mit dem Kauf einer Eigentumswohnung beschäftigen. Diese Objekte können in begehrten Wohnlagen verhältnismäßig preiswert sein und sind häufig auch in einer größeren Anzahl zu finden als Eigenheime. Außerdem bieten sie folgende Vorteile:

  • Kostenersparnis im Unterhalt durch gemeinsam genutzte Grundstücksbestandteile und Nutzflächen (wie zum Beispiel Flure, Treppenhaus und Fahrstuhl)
  • oft kurze Wege zum Stadtzentrum oder zu den Arbeitsstätten
  • durch die kompakte Bauweise sind Mehrfamilienhäuser ökologisch und ökonomisch günstiger zu bauen und zu betreiben als Einfamilienhäuser
  • bei guter Bausubstanz weniger Energiebedarf, da es weniger Außenwände der Wohnung gibt
  • es können soziale Einrichtungen bestehen, welche von allen Eigentümern gemeinsam getragen werden (wie zum Beispiel Spielplätze im Innenhof oder Sportanlagen)
  • Meist müssen Sie sich hier wenig um die Außenanlagen kümmern. Das ist praktisch, wenn Sie wenig Zeit haben oder nicht an Gartenarbeit interessiert sind.
  • Eine Eigentumswohnung lässt sich später einfacher verwerten, wenn Sie diese vermieten oder wieder verkaufen wollen.
  • Kosten für Reparaturen an Gemeinschaftseigentum (zum Beispiel für das Dach oder für die Heizung) werden auf alle Eigentümer umgelegt und so aufgeteilt

Tipp: Beim Kauf einer Eigentumswohnung müssen Sie genauso wie beim Kauf eines Hauses auf den Zustand der Immobilie, auf die Nachbarschaft und auf Faktoren der Umgebung achten.

Eine Eigentumswohnung in einem modernen Mehrfamilienhaus kann viele Vorteile bieten © Jean-Paul Comparin, stock.adobe.com
Eine Eigentumswohnung in einem modernen Mehrfamilienhaus kann viele Vorteile bieten © Jean-Paul Comparin, stock.adobe.com

Mögliche Nachteile

Ein möglicher Nachteil beim Kauf eines Hauses kann der im Vergleich zu einer Eigentumswohnung verhältnismäßig höhere Preis sein. Außerdem befinden sich Eigenheimsiedlungen meist in der Peripherie der Großstädte. Falls Ihre Arbeitsstelle zentral gelegen ist, könnte das für Sie weite Arbeitswege bedeuten. Denken Sie dabei auch an die Schulwege oder die Wege zu Uni für ihre Kinder. Eigentumswohnungen können sich auch mitten in der Stadt befinden, was in Bezug auf ihre Mobilität sehr günstig sein kann.

Beim Kauf eines Hauses sind Sie später für alles selbst verantwortlich. Sie müssen sich selbst um Reparaturen und Sanierungen kümmern. Auch Dinge wie die Müllabfuhr oder die Straßenreinigung liegen komplett in Ihrer Hand. Für Eigentumswohnungen wird in der Regel eine Hausverwaltung eingesetzt, welche all diese Dinge professionell organisiert. Die Kosten dafür werden auf alle Eigentümer bzw. auf deren Mieter umgelegt und sind damit für den Einzelnen verhältnismäßig günstig. Natürlich können Sie auch für Ihr Haus eine Hausverwaltung beauftragen. Das wird jedoch recht hohe Zusatzkosten verursachen.

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Sind Sie für längere Zeit verreist oder im Urlaub, fällt das bei einem alleinstehenden Haus eher auf als bei einer Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus. Sie müssten also entsprechende Maßnahmen zum Schutz ihres Eigentums vornehmen, wie zum Beispiel eine Alarmanlage zu installieren oder einen Wachschutz zu beauftragen.

Beim Kauf einer Eigentumswohnung erwerben Sie einen bestimmten Anteil an einem Gebäude. Deshalb ist es hier interessant, wie die Eigentumsanteile in der gesamten Anlage verteilt sind. Gibt es einen Hauptnutzer, der mehr als die Hälfte der Anteile besitzt? Dann hätte dieser bei Abstimmungen über gemeinschaftliche Belange praktisch das alleinige Bestimmungsrecht. Das kann für die anderen Besitzer unangenehme oder auch teure Folgen haben.

Auch wenn die Eigentumsanteile der Wohnungen gleichmäßig verteilt sind, kann es zu Komplikationen und Unstimmigkeiten mit den anderen Eigentümern kommen. Wichtig sind deshalb die entsprechenden Verträge, welche das Gemeinschaftseigentum und das Verhalten im Haus und auf dem Grundstück betreffen.

Mit einer intelligenten Alarmanlage schützen Sie Ihr Haus während längerer Abwesenheiten © Hermann, stock.adobe.com
Mit einer intelligenten Alarmanlage schützen Sie Ihr Haus während längerer Abwesenheiten © Hermann, stock.adobe.com

Wichtige Tipps zum Kauf einer Eigentumswohnung

Wenn Sie eine Eigentumswohnung kaufen möchten, fordern Sie vorher unbedingt folgende Unterlagen an und überprüfen Sie diese sorgfältig:

  • Teilungserklärung (hier wird unter anderem beschrieben, welches Gemeinschaftseigentum besteht und wie dieses den einzelnen Wohneinheiten zugeordnet ist)
  • Gemeinschaftsordnung und Hausordnung (in diesen Dokumenten ist alles geregelt, was die gemeinschaftliche Nutzung von Grundstück, Treppenhaus, Dachboden, Keller und anderen Nutzflächen betrifft)
  • Protokolle der letzten Eigentümerversammlungen, wenn möglich, komplett von allen Versammlungen
  • Kopie vom Vertrag zur Hausverwaltung
  • finanzielle Verhältnisse der Eigentümergesellschaft (Höhe des Hausgeldes und Nachweis der letzten Hausgeldabrechnungen)
  • Welche zusätzlichen Belastungen sind zu erwarten? (Beispiel für Versicherungen oder Steuern)
  • Aufstellung durchgeführter Sanierungsarbeiten und deren Kosten
  • Plan für bevorstehende Sanierungen und Modernisierungen
  • Ist noch eine Sonderumlage für Sanierungen und Modernisierungen zu zahlen?
  • Wie hoch ist die Instandhaltungsrücklage und wie viel Geld ist aktuell auf diesem Konto vorhanden? Was davon gilt als Ihr Anteil oder wie viel Geld müssen Sie in Verbindung mit dem Kauf der Eigentumswohnung dafür nachzahlen?
Kauf einer Eigentumswohnung: Wichtige Tipps
Kauf einer Eigentumswohnung: Wichtige Tipps

Ansonsten läuft beim Kauf einer Wohnung fast alles so ähnlich ab wie beim Kauf eines Hauses. Auch hier wird der Kaufvertrag unter Mitwirkung eines Notars geschlossen. Als Käufer zahlen Sie neben dem Kaufpreis die Notarkosten, die Eintragungen im Grundbuch, eine Grunderwerbsteuer und eventuell auch die Gebühren für den Makler.

Tipp: Aus den Protokollen der Eigentümerversammlungen lässt sich beispielsweise ersehen, welche Probleme dort diskutiert wurden und wie sich die Eigentümer geeinigt haben. Das gibt Ihnen einen kleinen Einblick darüber, was Sie in Zukunft in dieser Gemeinschaft erwartet.

Aus den Protokollen der Eigentümerversammlung können Sie viel über die Gemeinschaft erfahren © blende11.photo, stock.adobe.com
Aus den Protokollen der Eigentümerversammlung können Sie viel über die Gemeinschaft erfahren © blende11.photo, stock.adobe.com

Haben Sie immer eine Wahl?

Es kann vorkommen, dass Sie sich gar nicht so groß zwischen dem Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung entscheiden müssen. In manchen Wohngegenden, wie zum Beispiel im ländlichen Bereich, werden eher Einfamilienhäuser oder Reihenhäuser zu finden sein. In Großstädten werden Sie nur mit viel Mühe freistehende Einfamilienhäuser zu kaufen finden. Hier ist das Angebot an Eigentumswohnungen naturgemäß wesentlich breiter gefächert.

Entscheiden Sie deshalb zuerst, wo Sie sich für die nächsten Jahre niederlassen möchten. Dieser Zeitraum sollte beim Kauf einer Immobilie mindestens zehn Jahre betragen, damit sich die Nebenkosten für den Kauf (wie Notar, Makler und Grunderwerbsteuer) einigermaßen günstig verteilen. Erst dann sollten Sie sich auf dem Markt umsehen und nach für Sie geeignetem Wohnraum suchen. Lesen Sie hierzu gerne auch unseren Beitrag „Eigenheim kaufen oder mieten“, um sich noch mehr Optionen offenzuhalten. Viel Erfolg bei der Suche nach Ihrer Traumimmobilie!

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