Haus bauen oder kaufen – eine Entscheidungshilfe

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Ein eigenes Haus ist für Familien oder auch für Paare eine gute Möglichkeit, das Alter vorzusorgen, mehr Platz zu haben oder Arbeit und Wohnen miteinander zu verbinden. Wer noch kein Haus besitzt, hat entweder die Möglichkeit, eine Immobilie zu kaufen oder selbst ein Bauprojekt zu starten. Beide Varianten bieten Vor- und Nachteile, über die Sie sich vor einer Entscheidung Gedanken machen sollten. Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit diesem Thema und leuchtet die entsprechenden Begleitumstände aus.

Für einen Hauskauf benötigen Sie meist weniger Zeit als zum Bauen und können schon bald ins neue Heim umziehen © Antonioguillem, stock.adobe.com

Welche Vorteile bietet es, ein Haus zu kaufen?

Falls Sie sich dafür entscheiden, ein Haus zu kaufen, ist dieses Vorgehen mit zahlreichen Vorteilen verbunden. Dazu zählen unter anderem:

nach Abschluss des Kaufvertrages können Sie meist relativ schnell in das Haus einziehen und müssen keine Doppelbelastung von Miete und Immobiliendarlehen tragen
die Risiken, dass beim Bau Mehrkosten entstehen, sind bei einem fertigen Haus relativ gering
fertige Häuser befinden sich meist in einer gewachsenen Umgebung, die mit einer guten Infrastruktur versorgt ist
hier müssen Sie oft keine weiteren Arbeiten am Außengelände vornehmen, da bereits Garten, Wege und Grundstücksbegrenzungen vorhanden sind
Sie müssen keine Zeit für die Baubetreuung aufwenden
manchmal ist es möglich, eine Bestandsimmobilie sehr günstig zu erwerben und damit viel Geld zu sparen

Außerdem können Sie beim Hauskauf die Immobilie vorher persönlich besichtigen. Dabei ist es möglich, sich alle Räume in Ruhe anzuschauen und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Leben in solch einem Haus ablaufen könnte. Viele ältere Häuser besitzen außerdem einen eigenen Charme, den Sie bei einem Neubau eventuell nicht vorfinden werden.

Tipp: Stellen Sie sich eine Wunschliste zusammen, bevor Sie sich auf die Haussuche begeben. Schreiben Sie dort alle Eigenschaften auf, die Ihr Traumhaus haben soll. Haken Sie dann bei jedem Objekt ab, welche der Punkte erfüllt werden – so können Sie mit der Zeit herausfinden, ob der Kauf einer Bestandsimmobilie für Sie infrage kommt.

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Welche Vorteile bietet der Bau eines eigenen Hauses?

Statt ein fertiges Haus zu kaufen, können Sie natürlich auch selbst bauen. Eigenheime gibt es in zahlreichen Varianten, die praktisch alle Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner berücksichtigen. Zu den wichtigsten Vorteilen, welche Bau eines Hauses bietet, gehören diese Fakten:

Sie bestimmen selbst, welche Grundriss und welche Details die Immobilie haben soll
Sie erhalten automatisch einen Neubau
moderne Technik, wie die Nutzung erneuerbarer Energien, lässt sich hier von Anfang an integrieren
anhand von Größe und Ausstattung des Hauses haben Sie Möglichkeiten, den Preis für den Bau indirekt zu beeinflussen
möglicherweise können Sie Förderprogramme in Anspruch nehmen
Falls Sie bereits ein passendes Grundstück besitzen, kann der Bau eines Eigenheims günstiger sein als ein Kauf.
Manchmal ist ein passendes Grundstück leichter zu finden als eine fertige Immobilie. Das ist besonders bei der Nutzung von neuen Erschließungsgebieten der Fall. Auch hier könnte bauen günstiger sein als kaufen.
Wenn Sie handwerklich geschickt sind, können Sie eventuell einen Teil der Bauleistungen selbst übernehmen und so Geld sparen.

So finden künftige Bauherren das passende Grundstück

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Tipp: Schauen Sie sich auf den Seiten der Anbieter von Fertighäusern, Massivhäusern und Passivhäusern die aktuellen verfügbaren Angebote an und bekommen Sie so ein Gefühl dafür, was ein Neubau mit den von Ihnen gewünschten Eigenschaften ungefähr kosten würde. Beachten Sie dabei, dass die dort offerierten Preise meist noch keine Zusatzleistungen für spezielle Wünsche enthalten.

Baustelle mit fast fertiggestelltem Eigenheim – Beim Hausbau haben Sie mehr Möglichkeiten für eine individuelle Gestaltung des Gebäudes, müssen aber auch Risiken in Kauf nehmen © DanBu.Berlin, stock.adobe.com

Mit diesen Risiken müssen Sie beim Hauskauf rechnen

Der Kauf eines Hauses ist eine erhebliche Investition, die gut überlegt und vorbereitet sein will. Mögliche Risiken beim Hauskauf wären:

verdeckte Mängel, die vom Vorbesitzer nicht bekannt sind (zum Beispiel Schädlinge im Holz, Schwamm, Probleme mit dem Bauuntergrund)
Nachbarschaft oder Umgebung entwickelt sich anders, als Sie dies nach den Besichtigungen vermutet hätten
Umbau, Sanierung oder Modernisierung werden teurer als geplant
geplante Erweiterungen oder Umbauten können wegen fehlender Genehmigung nicht wie gewünscht durchgeführt werden
es fallen schneller als erwartet Reparaturen für die Haustechnik, am Dach oder an anderen Gebäudebestandteilen an, weil diese schon etwas älter sind
es werden ungeplante Anliegerkosten fällig, weil beispielsweise Straße oder Gehweg von der Gemeinde erneuert werden

Die meisten dieser Risiken lassen sich mit einer gründlichen Überprüfung der Bausubstanz und der Umgebung minimieren. Trotzdem sollten Sie beim Kauf eines Altbaus immer noch eine Reserve an Mitteln besitzen, die Ihnen nötige Reparaturen ermöglicht. Bei schwerwiegenden verdeckten Mängeln ist es unter Umständen möglich, den Kauf rückgängig zu machen. Kümmern Sie sich deshalb beim Entdecken solcher Mängel möglichst schnell um eine Klärung und holen Sie sich dazu anwaltliche Hilfe.

Tipp: Eventuell kann es sich lohnen, einen Sachverständigen für die Bewertung der zu kaufenden Immobilie heranzuziehen. Dies sollte allerdings aus Kostengründen erst dann geschehen, wenn Sie sich sehr sicher sind, dass Sie genau dieses Haus kaufen möchten.

Diese Gefahren lauern beim Bau eines Hauses

Auch der Bau eines Hauses kann mit so manchen Tücken verbunden sein. Das beginnt schon bei der Auswahl des richtigen Grundstücks. Weiterhin müssen Sie bei der Planung und bei der Gestaltung des Werkvertrages für den Bau genau aufpassen, um die für Sie besten Konditionen zu erhalten. Achten Sie zum Beispiel darauf, dass die Baubeschreibung vom Hersteller möglichst detailliert ausgeführt ist. Dazu zählen nicht nur solche Fakten wie die Dicke der Wände und Größe für Fenster und Türen, sondern auch, aus welchen Materialien alle baulichen Elemente genau hergestellt sind.

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Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einhaltung von Terminen beim Bau. Verzögert sich der Baufortschritt aus irgendwelchen Gründen, so kann dies insgesamt dazu führen, dass Sie erst viel später in das neue Haus einziehen können, als es geplant war. Das kann zu erheblichen Mehrkosten führen, wenn Sie parallel noch die Miete für Ihre Wohnung bezahlen und außerdem schon die Raten für das Baudarlehen begleichen müssen. Verzögerungen können durch verschiedene Ereignisse entstehen:

Lieferengpässe für Baumaterial
Probleme bei der Koordination der Gewerke
technische Probleme am Bau
mangelnde Genehmigungen
Einspruch durch Nachbarn oder die Gemeinde
Witterungseinflüsse (bei Frost kann zum Beispiel nicht betoniert werden)

Weiterhin kann es beim Bauen eines Hauses immer einmal passieren, dass etwas nicht so gelingt und sie mit dem Ergebnis nicht vollständig zufrieden sind. Manchmal lässt sich das im Nachhinein korrigieren, doch bei einigen Fehlern wäre der Aufwand einfach zu hoch.

Die meisten dieser Risiken lassen sich ebenfalls mit einer akribischen Vorbereitung und mit wasserdichten Verträgen abfedern. Holen Sie sich auf alle Fälle kompetente Unterstützung und schließen Sie die nötigen Versicherungen (zum Beispiel Bauherrenhaftpflicht) bereits vor Beginn der Maßnahmen ab.

Tipp: Oft ist es möglich, bei einem Baudarlehen zum Beginn eine tilgungsfreie Zeit zu vereinbaren. Fragen Sie beim Abschluss Ihren Finanzierungsberater danach und vereinbaren Sie diese tilgungsfreie Zeit möglichst für die gesamte Bauzeit.

Ein Hausbau erfordert eine gründliche Vorbereitung und Planung © amnaj, stock.adobe.com

Was ist teurer? Bauen oder Kaufen?

Oft spielt der Gesamtpreis für das Projekt eine wesentliche Rolle, um sich für die eine oder andere Art des Immobilienerwerbs zu entscheiden. Hier lässt es sich allerdings nicht pauschal sagen, ob Sie beim Bauen oder beim Kaufen mehr Geld investieren müssen.

Beim Bauen wird zum Beispiel nur die Grunderwerbsteuer für den Kauf des Grundstücks fällig. Wenn Sie ein fertig gestelltes Haus kaufen, wird die Grunderwerbsteuer anhand des kompletten Kaufpreises fällig. Ähnlich sieht es bei den Maklergebühren und für die Notargebühren aus, welche beim Neubau nur das Grundstück betreffen, bei einem Kauf aber für das gesamte Objekt gelten.

Dafür kann ein Neubau durch die moderne Ausstattung teurer werden, als ein Altbau zu erwerben wäre. Dies wird allerdings durch den höheren Komfort und durch die längere Nutzungszeit ab Ihrem Einzug wieder ausgeglichen. Bei einem Altbau haben Sie dafür oft ein schon gepflegtes Grundstück mit Einfahrt und Zaun. Diese Bestandteile müssen bei einem Neubau in den meisten Fällen erst noch erstellt werden.

Am Ende kommt es auch immer darauf an, welche Immobilien und Grundstücke zu welchen Preisen in Ihrer gewünschten Wohngegend verfügbar sind.

So fällen Sie die richtige Entscheidung

Um sich zwischen Bauen oder Kaufen zu entscheiden, sollten Sie einfach ein paar Tage oder Wochen die aktuellen Immobilienanzeigen in Ihrer Gegend verfolgen. Lassen Sie sich Angebote von Architekten, Baufirmen oder von Anbietern für Fertighäuser machen und vergleichen Sie diese mit den Preisen auf dem Immobilienmarkt. Berücksichtigen Sie dabei auch, was ein Grundstück in der betreffenden Gegend kosten würde. Letztlich spielen auch persönliche Interessen und Wünsche eine Rolle: Möchten Sie lieber in einem Neubau mit modernen Grundrissen und energetisch sparsamer Technik leben? Oder können Sie sich besser für einen charmanten Altbau mit Geschichte und schönen historischen Details begeistern? Sicher finden Sie nach einigen Überlegungen die für Sie ideal passende Lösung heraus.

Finden Sie für sich heraus, ob Sie lieber ein Haus kaufen oder bauen möchten © MIND AND I, stock.adobe.com

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