Je nach Modell und Vor-Ort-Situation kann ein Treppenlift mit hohen Kosten verbunden sein. Preise zwischen 5.000 und 10.000 Euro sind keine Seltenheit. Zum Glück gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Treppenlift zu finanzieren oder Zuschüsse zu erhalten.
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Der Kauf eines Treppenlifts ist mit erheblichen Kosten verbunden. Wer nicht alles in einem Rutsch bezahlen kann oder möchte, sollte Finanzierungsmöglichkeiten sichten. Denn die sind vielfältiger, als man auf den ersten Blick denken mag.
Drei Finanzierungsmöglichkeiten rund um den Treppenlift
1. Ratenkauf oder Bankdarlehen
Bei zahlreichen Treppenlift-Anbietern lässt sich der Lift nicht nur kaufen. Viele Anbieter bieten zusätzlich eine Wartung und bequeme Finanzierungsmodelle an. Im Rahmen der Kaufentscheidung vereinbart der Verkäufer mit Ihnen eine mögliche Finanzierung, die auf Ihr monatliches Budget angepasst wird; oft ist zusätzlich eine Einmalzahlung erforderlich. Finanziert wird meistens über eine Partnerbank, mit welcher der Anbieter zusammenarbeitet. Vorteil für Sie als Nutzer: Sie ersparen sich zusätzliche Wege rund um die Finanzierung.
Eine Alternative stellt ein Darlehen über Ihre Hausbank oder ein Kreditinstitut dar. Sprechen Sie mit Beratern und lassen sich Angebote geben, die zu Ihren finanziellen Möglichkeiten passen. Am besten verschiedene Kreditinstitute miteinander vergleichen und ins Kleingedruckte schauen.
2. Mieten statt kaufen
Wer einen Treppenlift benötigt, muss nicht zwangsläufig immer direkt kaufen. Viele Anbieter aus diesem Bereich bieten an, geeignete Modelle für einen bestimmten Zeitraum zu mieten. Die Zahlung erfolgt in der Regel monatlich. Achten Sie hier allerdings darauf, dass mögliche Zusatzkosten auf Sie zukommen könnten. Denn das Schienensystem muss in der Regel speziell an den Treppenaufgang angepasst werden. Auch das verursacht Kosten.
3. Ein gebrauchtes Modell kaufen
Auch der Kauf eines gebrauchten Treppenlifts kann eine interessante Alternative sein. Manche Anbieter haben sich auf den Vertrieb generalüberholter Modelle spezialisiert, andere Hersteller vertreiben neue und gebrauchte Modelle. Auch hier gilt: Vor allem bei komplizierten Treppen lässt sich nur der Sitz und der Antrieb gebraucht kaufen. Das Schienensystem muss häufig neu auf die Vor-Ort-Situation angepasst werden.
Übrigens: Im Umkehrschluss kann es sinnvoll sein, sich an einen Hersteller zu wenden, wenn das eigene Modell nicht mehr gebraucht wird. Viele Unternehmen kaufen ihren ehemaligen Kunden Treppenlifte wieder ab. Die Frage „Wie entsorge ich einen gebrauchten Treppenlift?“ erledigt sich dann von selbst.
Zuschüsse und Förderungen rund um den Treppenlift
Neben den obenstehenden Möglichkeiten haben Sie die Chance, Zuschüsse und Förderungen zu erhalten, die den Treppenlift finanzierbarer machen.
Mögliche Optionen:
- Eine Finanzierung bzw. eine Förderung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sie ist über das Programm „Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss (455)“ als Zuschussvariante für barrierefreie Maßnahmen möglich. Ist der jährliche Zuschuss ausgeschöpft, muss man auf das nächste Jahr warten.
- Die Unterstützung durch die Krankenkasse durch einen Pflegekostenzuschuss von bis zu 4.000 Euro pro Person. Voraussetzung: Es muss ein Pflegegrad 2 vorliegen.
- Kommt die Pflegeversicherung nicht infrage und wird mit dem Treppenlift eine Person unterstützt, die für eine erfolgreiche Wiedereingliederung einen Treppenlift benötigt, unterstützt die Agentur für Arbeit den Kauf.
- Soll der Treppenlift aufgrund eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit angeschafft werden, übernimmt die Berufsgenossenschaft Kosten in voller Höhe.
Tipp: Je nach Vor-Ort-Situation kann es sich lohnen, mit anderen Bewohnern, die ebenfalls Interesse an einem Treppenlift haben, Rücksprache zu halten – zum Beispiel in einem Mietshaus. Je mehr pflegebedürftige Menschen in einem Haus wohnen, desto höher fallen in der Regel auch die Zuschüsse aus.
Wer ist der richtige Ansprechpartner für die Finanzierung eines Treppenlifts?
Mittlerweile gibt es viele Stellen, die Zuschüsse für Treppenlifte vergeben. Wer jedoch der richtige Ansprechpartner ist, ist vom jeweiligen Einzelfall abhängig.
- Liegt ein Pflegegrad vor, ist es sinnvoll, sich zunächst an die zuständige Krankenkasse zu wenden.
- Wurde der Bedarf an einem Treppenlift durch einen Berufsunfall hervorgerufen, gibt die Berufsgenossenschaft Auskunft.
- Möglicherweise kann auch die zuständige Rentenversicherung weiterhelfen. Dies gilt vor allem für Unternehmen, die beispielsweise durch die Integration eines Treppenliftes die Wiedereingliederung von Mitarbeitern gewährleisten möchten.
- Eine Förderung durch den Bund bzw. die jeweilige Gemeinde kommt immer dann infrage, wenn der Fokus – zum Beispiel in einem größeren Wohnhaus – auf ein etwas altersgerechteres Wohnen gelegt werden soll.
Praktisch ist die Tatsache, dass viele Anbieter von Treppenliften gut über etwaige Förderungsmöglichkeiten informiert sind. Wer sich unsicher ist, wie viel Unterstützung ihm in diesem Bereich zusteht, kann sich in der Regel direkt an den Hersteller wenden.
Lassen sich Kosten für einen Treppenlift von der Steuer absetzen?
Ja, das geht. Wer einen Treppenlift gekauft hat, kann diesen in seiner Steuererklärung in der Kategorie der „außergewöhnlichen Belastungen“ angeben – zumindest dann, wenn nachgewiesen werden kann, dass es sich bei dem Modell um eine sogenannte „medizinische Notwendigkeit“ handelt. Am einfachsten geht das mit einem Attest Ihres zuständigen Arztes.
Fazit
Ein Treppenlift erleichtert das Leben vieler Menschen und gibt Selbstbestimmtheit im Alltag zurück. Manche sind darauf dringend angewiesen, für andere bedeutet der Treppenlift eine erste Alltagshilfe. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, den Treppenlift klug finanzieren, sich für ein gebrauchtes Modell zu entscheiden und gegebenenfalls sogar Förderungen zu erhalten.
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