Eine Klimaanlage in der Wohnung kann im Hochsommer den entscheidenden Unterschied ausmachen, etwa bei Räumen im Dachgeschoss oder auf der Südseite des Gebäudes. Schnelle und vermeintlich besonders günstige Abhilfe versprechen mobile Klimaanlagen, die keine Installation erfordern, sondern einfach nur per Steckdose mit Strom versorgt werden müssen. Deutlich kostenintensiver sind hingegen Split-Klimaanlagen, die zudem durch einen Fachbetrieb installiert werden müssen, was mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.
Neben den Anschaffungs- und Installationskosten müssen jedoch auch die laufenden Betriebskosten betrachtet werden, denn Klimaanlagen laufen besonders an heißen Tagen oft zehn oder mehr Stunden am Stück, was sich – je nach Modell und Kühllast – deutlich im Stromverbrauch niederschlägt. Mit welchen Kosten Sie bei verschiedenen Klimaanlagen-Arten rechnen müssen und wie Sie vorab die Betriebskosten verschiedener Klimaanlagen vergleichen können, erläutern wir Ihnen in diesem Artikel.
Anschaffungskosten einer Klimaanlage
Der Preis, also die Anschaffungskosten einer Klimaanlage, lässt sich relativ einfach vergleichen, ist jedoch allein für sich wenig aussagekräftig. Denn wie bei anderen technischen Geräten auch, muss für einen direkten Preisvergleich die Leistung betrachtet werden. Beim Autokauf käme niemand auf die Idee, den Preis eines Kleinwagens mit Preisen von Limousinen oder SUVs zu vergleichen – und bei der Auswahl der richtigen Klimaanlage ist ein reiner Preisvergleich daher auch nicht zielführend.
Kompakte, mobile Klimaanlagen aus dem Baumarkt oder Discounter sind bereits für wenige Hundert Euro erhältlich. Allerdings arbeiten solche Klimaanlagen, die auch als „Monoblock“ angeboten werden, deutlich weniger effizient als Split-Klimaanlagen, die dafür in der Anschaffung erheblich teurer sind und zudem meist auch Baumaßnahmen am Gebäude erfordern, um eine Verbindung zwischen der Außeneinheit und dem Kühlgerät im Raum zu realisieren.
Kosten für Baumaßnahmen (nur Split-Klimaanlagen)
Mobile Klimaanlagen sind so gebaut, dass sie vor ihrer Inbetriebnahme keine zusätzlichen Baumaßnahmen erfordern.
Bei Split-Klimaanlagen müssen Leitungen (Strom und Kältemittel) vom Außen- zum Innengerät verlegt werden, für die pro Innengerät mindestens eine Kernbohrung erforderlich ist. Aufgrund ihres Aufbaus müssen Split-Klimaanlagen durch eine Fachfirma montiert und installiert werden, die im Regelfall auch die baulichen Maßnahmen vornimmt. Kostentreiber sind hier die Entfernung zwischen Außen- und Innengerät, Anzahl der installierten Geräte und Anzahl der erforderlichen Kernbohrungen.
Klimaanlage zu Hause – FAQ
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Kosten Anschluss (nur Split-Klimaanlagen)
Eine mobile Klimaanlage kann einfach im zu klimatisierenden Raum aufgestellt und per Stecker mit Strom versorgt werden, zusätzlich muss der Abluftschlauch durch ein gekipptes Fenster oder eine Tür geführt werden.
Bei einer Split-Klimaanlage müssen der außenliegende Kompressor und die innenliegenden Klimageräte miteinander verbunden werden, um einen geschlossenen Kältemittel-Kreislauf zu realisieren. Zusätzlich müssen beide Geräte mit Strom versorgt werden, was bei Split-Klimaanlagen nur durch eine Elektrofachkraft erfolgen darf.
Betriebskosten Klimaanlage
Die Betriebskosten einer Klimaanlage setzen sich zusammen aus den laufenden Kosten für den Energieverbrauch sowie den Kosten für die Wartung durch einen Techniker, die bei Split-Klimaanlagen mindestens einmal pro Jahr empfohlen wird.
Die laufenden Betriebskosten lassen sich leicht rechnerisch ermitteln:
(Leistung der Klimaanlage in Watt x Nutzungsdauer pro Monat in Stunden) / 1.000 x Strompreis pro kWh
Beispiel: Eine mobile Klimaanlage mit einer Leistung von 1.000 Watt (= 1 kW) läuft im Sommer täglich 14 Stunden, das entspricht 14 kWh. Bei einem Strompreis von 0,35 EUR/kWh entsprechen die monatlichen Stromkosten bei 30 Tagen × 14 h × 0,35 EUR/kWh = 147 EUR an Stromkosten für den Betrieb der Klimaanlage.
Die Wartung einer Split-Klimaanlage muss, wie die Installation, durch einen Fachbetrieb durchgeführt werden, um Umweltschäden durch austretendes Kältemittel zu verhindern. Dieser prüft die gesamte Anlage auf mögliche Leckagen, repariert diese, füllt bei Bedarf Kältemittel nach und reinigt Rohrleitungen und andere Bauteile, um weiterhin eine einwandfreie Funktion der Klimaanlage zu gewährleisten.
Tipp: Für Vergleiche das europäische Energielabel für Klimageräte nutzen
TIPP
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Seit Januar 2013 müssen auch Raumklimageräte – also sowohl mobile Klimaanlagen als auch Split-Klimaanlagen – in den von anderen technischen (Haus-)Geräten bekannten Energieeffizienzklassen A+++ bis D eingestuft und mit einem Energielabel versehen werden.
Das Energielabel ist sowohl direkt am Gerät zu finden als auch im Internet bei der jeweiligen Produktbeschreibung. Es informiert u. a. über die Energieeffizienzklasse, in der das Gerät eingeordnet ist, die Leistung in Kilowatt (kW), den Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh) sowie der Geräuschemission im Betrieb in Dezibel (dB).
Für möglichst geringe Betriebskosten sollten Sie eine Klimaanlage mit der besten Energieeffizienzklasse A+++ wählen, denn diese benötigt im Vergleich zu anderen Klimaanlagen mit schlechterer Energieeffizienz dauerhaft weniger Energie für die gleiche Kälteleistung. Konkret sind die Unterschiede zwischen den Energieeffizienzklassen wie folgt definiert:
Energieeffizienzklasse | Ersparnis im Vergleich zur vorherigen Klasse | Ersparnis im Vergleich zu Klasse B |
---|---|---|
A+++ | bis zu 30 % | bis zu 50 % |
A++ | bis zu 10 % | bis zu 35 % |
A+ | bis zu 10 % | bis zu 20 % |
A | bis zu 10 % | bis zu 10 % |
B | bis zu 10 % | – |
C | bis zu 10 % | bis zu -12 % |
D | – | bis zu -30 % |
Wie können die Betriebskosten einer Klimaanlage reduziert werden?
Auch wenn Sie eine Klimaanlage wählen, die eine möglichst hohe Energieeffizienz aufweist, können Sie die monatlichen bzw. jährlichen Kosten für den Betrieb eindämmen, indem Sie die Klimaanlage klug nutzen und diese Tipps beachten:
- Setzen Sie die Klimaanlage nur an sehr heißen Tagen ein.
- Je tiefer die Zieltemperatur gewählt wird und je größer die Temperaturdifferenz zwischen Außen- und Innentemperatur ist, desto mehr Energie benötigt die Klimaanlage. Zum Sparen (und aus gesundheitlichen Gründen, die wir in einem anderen Artikel ausführlich dargestellt haben) sollten Sie daher die Klimaanlage zu Hause nicht zu stark kühlen lassen.
- Durch ein offenes Fenster, auch im Nachbarzimmer, kommt dauerhaft warme Außenluft herein und die Klimaanlage muss häufiger und intensiver arbeiten. Schließen Sie daher alle Fenster, wenn Sie die Klimaanlage starten, und schalten Sie die Klimaanlage aus, wenn Sie durchlüften wollen.
- Positionieren Sie die Klimaanlage so, dass zwei Räume gleichzeitig klimatisiert werden, so erreichen Sie eine größere Wirkung, ohne den Stromverbrauch zu erhöhen.
- Eine regelmäßige Reinigung und Wartung der Klimaanlage ist unerlässlich, damit die Anlage möglichst lange und störungsfrei arbeitet.
Welche Alternativen zur Klimaanlage gibt es?
Eine Klimaanlage in der Wohnung sorgt im Sommer für angenehme kühle Temperaturen, benötigt dafür jedoch Strom. Je nach Modell, Kühllast,… weiterlesen