Die umwelt- und klimafreundliche Alternative zum Treibhausgas
Schärfere Gesetze für den Klimaschutz, steigende Anforderungen an die (Energie-)Effizienz von Kühl- und Klimaanlagen sowie hohe Energiekosten haben dazu geführt, dass die Hersteller von Kältemaschinen, Klimageräten und Wärmepumpen verstärkt auf hocheffiziente Systeme (z. B. reversible Klimaanlagen mit Invertertechnik) und Kältemittel mit möglichst niedrigem Treibhauspotenzial setzen.
Natürliche Kältemittel wie Propan tragen deutlich weniger zur Erderwärmung bei und belasten die Umwelt auch nicht mit „Ewigkeitschemikalien“ wie PFAS, die in vielen synthetischen Kältemitteln enthalten sind. In Europa wird der Einsatz klimaschädlicher Kältemittel laut F-Gase-Verordnung schrittweise reduziert, was die Umstellung auf Kältemittel mit niedrigem GWP (Global Warming Potential) beschleunigt.
Welche Hersteller bieten Propan-Klimaanlagen an?
Zukunftssichere Alternativen wie Propan-Klimaanlagen werden bereits von etlichen renommierten Herstellern wie dem japanischen Weltmarktführer Daikin, Midea oder Godrej & Boyce angeboten. Der indische Hersteller Godrej hat schon vor Jahren in Zusammenarbeit mit deutschen Experten eine 5-kW-Split-Klimaanlage entwickelt, die nur 360 g Propan benötigt. Die Propan-Klimaanlage vom chinesischen Marktführer Midea wurde hierzulande als Erste mit dem Blauen Engel zertifiziert.
Die klimafreundlichsten Modelle deutscher Hersteller wie Vaillant, Buderus oder Bosch arbeiten dagegen üblicherweise mit dem Übergangs-Kältemittel R 32. Natürliche Arbeitsgase wie Propan (R 290), Ammoniak (R 717) oder CO₂ (R 744) werden zwar zunehmend für Wärmepumpen und mobile Klimaanlagen, vor allem jedoch für große Kältemaschinen, Klima- und Kühlanlagen in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie verwendet. Aber warum ist das so? Müsste es aufgrund von Bedarf und Nachfrage und wegen der unübersehbaren Vorteile natürlicher Kältemittel nicht längst viel mehr Propan-Klimaanlagen in Privathaushalten geben?
Propan-Klimaanlagen und das Problem mit der Füllmenge
Die meistverwendeten Raumklimaanlagenweltweit sind Split-Klimaanlagen mit bis zu 5 kW Leistung und einer Kältemittel-Füllmenge von bis zu 3 kg. Nutzen Sie eine stationäre Klimaanlage für zu Hause, das Büro oder Ihren Laden/Betrieb, handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein solches Gerät. Und wahrscheinlich arbeitet Ihre Klimaanlage wie mehr 90 Prozent ihrer „Artgenossen“ mit einem synthetischen Kältemittel wie R410A (GWP 2088), R 134a(GWP 1430) oder R32 (GWP 675).
Diese voll- oder teilhalogenierten Fluorkohlenwasserstoffe (FKW, HFKW) sind klimaschädliche Treibhausgase; der GWP-Wert gibt an, um wie viel stärker sie das Klima belasten als CO₂ (GWP 1). Der Grenzwert für Klimaanlagen mit bis zu 3 kg Füllmenge liegt derzeit bei 2500 und wird phasenweise weiter sinken; Kältemittel mit einem GWP >750 dürfen voraussichtlich ab 2025 nicht mehr nachgefüllt werden. Wollen Sie Ihre alte Klimaanlage möglichst lange weiterbetreiben, ist das ein guter Grund mehr für die regelmäßige professionelle Klimaanlagenwartung und Dichtheitsprüfung.
TIPP
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Mit Propan (GWP 3) lassen sich Klimaanlagen viel umweltfreundlicher und auch stromsparender betreiben. Gerade in Anlagen mit bis zu 7 kW ist Propan die beste Alternative zu (H)FKW. Allerdings erschweren hierzulande dieNormvorgaben, vor allem die Füllmengenbegrenzungen, die Verbreitung von Propan-Klimaanlagen. Diese dürfen aufgrund der leichten Entflammbarkeit von A3-Kältemitteln, zu denen auch Propan gehört, nur mit Füllmengen von maximal 1 kg (beidirektverdampfenden Systemen wie den haushaltsüblichen Split-Anlagen)betrieben werden. Neben diesem allgemeinen Maximalwert sind bei jedem Einzelfall ggf. weitere Faktoren wie Installationshöhe oder Raumgröße mit einzurechnen, um die maximal zulässige Füllmenge zu ermitteln.
Hinweis: Die zugrundeliegenden Normen sind die produktübergreifende EN 378 sowie die klimaanlagen- und wärmepumpenspezifische EN IEC 60335-2-40 („Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke – Besondere Anforderungen für elektrisch betriebene Wärmepumpen, Klimageräte und Raumluft-Entfeuchter“.
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Sind Klimaanlagen mit Propan gefährlich?
Die leichte Entflammbarkeit von Propan stellt bei sach- und fachkundiger Installation der Klimaanlage keinerlei Gefahr für die Nutzer dar. Die Klimaanlage muss natürlich für den Betrieb mit Propan geeignet sein; die damit einhergehenden Herausforderungen lösen die Hersteller bei der Produktentwicklung und Produktion. Als Verwender brauchen Sie sich darum nicht zu kümmern; achten Sie lediglich darauf, ein auf dem EU-Markt zugelassenes, entsprechend zertifiziertes und gekennzeichnetes Gerät zu kaufen.
Die Installation von Split-Klimaanlagen muss von zertifizierten Fachleuten (etwa einem Fachbetrieb für Kälte und Klimatechnik) durchgeführt werden. Der Selbsteinbau ist seit 2008 verboten, dasselbe gilt für die Wartung oder Reparatur. Oft fährt man daher am besten, wenn man die Klimaanlage von einem Fachbetrieb in der Nähe installieren lässt, der das Gerät kennt, empfiehlt und auch Montage und Anschluss, Dichtheitsprüfung und andere Wartungs- oder Reparaturarbeiten erledigen kann.
Um Fachbetriebe in Ihrer Nähe zu finden, die Sie fachkundig beraten und rund um Kauf, Installation und Nutzung von Klimaanlagen unterstützen, können Sie gern auch unseren kostenlosen, unverbindlichen Angebotsservice nutzen. Schicken Sie damit einfach Ihre Anfrage(n) an mehrere Betriebe und vergleichen Sie dann in Ruhe deren Angebote, Leistungen und Preise.
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