Anders als z. B. in Ländern Südeuropas oder den USA sind bei uns nur wenige Häuser und Wohnungen mit einer Klimaanlage ausgestattet. Doch da auch in Deutschland die Sommer immer heißer und intensiver werden, wächst das Interesse an Klimaanlagen für die Wohnung stetig an. Dazu kommt, dass es relativ unkompliziert ist, eine Klimaanlage nachzurüsten, zumal es verschiedene Möglichkeiten hierfür gibt.
Wenn auch Sie erwägen, bei sich zu Hause eine Klimaanlage nachzurüsten, finden Sie in diesem Artikel alles Wissenswerte zur Planung und Auswahl der passenden Klimaanlage.
1. Zu klimatisierende Räumlichkeiten
Wenn Sie Ihr Zuhause mit einer Klimaanlage ausstatten wollen, sollten Sie vorausschauend planen, um nicht nach einigen Jahren erneut in eine Modernisierung oder Erweiterung Ihrer Klimaanlage investieren zu müssen. Daher sollten Sie abwägen, ob Sie heute und in Zukunft nur einen Raum oder mehrere Räume klimatisieren wollen.
Für einen einzelnen Raum haben Sie die Wahl zwischen einer mobilen oder einer Singlesplit-Klimaanlage, für die Klimatisierung von mehreren Räumen sind mobile Klimaanlagen aufgrund ihrer vergleichsweise schlechten Energieeffizienz und der damit verbundenen hohen Betriebskosten hingegen nicht mehr zu empfehlen. Hier sollten Sie sich direkt für eine Multisplit-Klimaanlage entscheiden, die mit einem zentralen Kompressor mehrere Klimaendgeräte in den Räumen versorgen kann. Alles Wissenswerte zu mobilen Klimaanlagen und Split-Klimaanlagen haben wir für Sie in einem eigenen Artikel zusammengestellt.
2. Kälteleistung der Klimaanlage
Um die notwendige Kälteleistung einer Klimaanlage zu bestimmen, ist die Kühllast der zu klimatisierenden Räume von Bedeutung. Die Kühllast wird durch verschiedene thermische Einflüsse von innen und außen beeinflusst, z. B. durch Wärmequellen wie Personen, Haustiere und elektrische Verbraucher, durch die Anzahl und Größe der Fenster sowie die Ausrichtung des zu klimatisierenden Raumes zur Sonne. In einem anderen Artikel finden Sie weiterführende Informationen zur Kühllast und welche Faktoren darauf Einfluss nehmen.
Bei Multisplit-Klimaanlagen muss die erforderliche Kälteleistung für jeden Raum und verschiedene Nutzungsszenarien ermittelt werden, denn es macht für die Leistung der Klimaanlage einen großen Unterschied, ob gleichzeitig mehrere Räume zu kühlen sind oder nur der Raum, in dem Sie sich jeweils aufhalten.
Da Split-Klimaanlagen nur durch einen Fachbetrieb montiert werden dürfen, müssen Sie die Berechnung der Kälteleistung nicht selbst vornehmen, sondern können diese dem Experten überlassen.
3. Aufstellort für die Außeneinheit der Klimaanlage
Wenn Sie zu Hause eine Klimaanlage nachrüsten und sich für eine Split-Klimaanlage entscheiden, muss ein geeigneter Aufstellort für das Außengerät gefunden werden. Dieses kann sowohl (z. B. auf Balkon oder Terrasse) aufgestellt oder aufgehängt werden, sofern eine Stromverbindung vorhanden und der Untergrund ausreichend tragfähig ist, um eine stabile Montage zu gewährleisten. Das Außengerät sollte mit einem ausreichenden Abstand zu Wänden und Fenstern montiert und so positioniert werden, dass es vor Umwelteinflüssen wie starkem Wind sowie vor Laub geschützt ist. Wichtig ist zudem, dass es für Wartungsarbeiten frei zugänglich und vor unbefugtem Zugriff geschützt ist.
4. Aufstellort(e) für die Inneneinheit(en) der Klimaanlage
Raumklimageräte von Split-Klimaanlagen können an der Wand oder unter der Decke befestigt werden, wobei ein ausreichender Abstand zur Decke und zu Möbeln wichtig ist, um eine störungsfreie Luftzirkulation zu gewährleisten. Der Luftstrom aus der Klimaanlage sollte in Richtung des Raumes geleitet werden.
5. Kernbohrungen für die Klimaanlage
Bei einer Split-Klimaanlage müssen die Außeneinheit und die Raumklimageräte miteinander verbunden sein. Notwendig sind eine Kältemittelleitung sowie eine Kommunikationsleitung von der Außeneinheit zu jedem Endgerät. Für jede ist ein eigener Mauer- bzw. Wanddurchbruch erforderlich. Ebenso muss das sich in der Inneneinheit bildende Kondenswasser abgeführt werden; daher werden die Geräte in der Regel an Außenwänden montiert, um den Ablauf mit den weiteren Anschlüssen nach außen zu verlegen.
6. Leitungslängen und Niveauunterschiede zwischen Außen- und Innengerät
In einer Split-Klimaanlage wird das Kältemittel durch Pumpen im geschlossenen System der Kältemittelleitungen bewegt. Je länger die Distanzen sind, die hierbei zwischen Außen- und Innengerät liegen und je größer der Höhenunterschied zwischen beiden ist, desto mehr Energie benötigen die Pumpen und das gesamte System. Daher ist es empfehlenswert, Außen- und Innengeräte sowie die Kernbohrungen so zu positionieren, dass die Leitungen möglichst kurz ausgeführt werden können.
Kürzere Leitungen reduzieren nicht nur den Energieverbrauch der Klimaanlage, sondern auch die Anschaffungskosten, denn jeder Meter Leitung muss vom Handwerker ordnungsgemäß verlegt werden, was sich direkt auf Arbeitszeit und Material auswirkt. Dennoch können bei Bedarf die Leitungen für Kältemittel auch länger ausgeführt werden, etwa, wenn Räume in zwei Etagen von einem Außengerät versorgt werden müssen.
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7. Außengerät Klimaanlage – elektrischer Anschluss
Das Außengerät der Klimaanlage benötigt einen Stromanschluss von 220 Volt und sollte, wenn möglich, über einen eigenen Stromkreis mit eigener Sicherung versorgt werden. Die Raumklimageräte benötigen keinen eigenen Stromanschluss und daher auch keine Steckdose in der Nähe; sie werden über das Kommunikationskabel mit der Außeneinheit verbunden und von dieser mit Strom versorgt.
8. Geräuschemission der Klimaanlage
Bei der Wahl des Aufstellortes sollten Sie auch an die empfindlichen Ohren von Nachbarn oder Haustieren denken, denn das Außengerät einer Split-Klimaanlage mit Kompressor, Verdampfer, Pumpen und Ventilatoren erzeugt im Betrieb (und auch im Leerlauf) Geräusche. Die können, insbesondere in der Nacht, als störend wahrgenommen werden. Auch die Raumklimaanlagen sind mit Ventilatoren und ggf. weiteren Bauteilen ausgestattet, die im Betrieb deutlich zu hören sind und z. B. im Schlafzimmer stören können.
Wie laut eine Klimaanlage wird, können Sie entweder dem Datenblatt des Herstellers oder dem Energieeffizienzlabel entnehmen, dort sind beide Werte – getrennt nach Innen- und Außengerät – in der Einheit Dezibel (dB) aufgeführt, ggf. weiter unterteilt in Schallleistungspegel (das ist die direkt am Gerät messbare Schallleistung in dB) und Schalldruckpegel (die tatsächlich in einem normalen Abstand zum Gerät wahrnehmbare Geräuschkulisse). Je geringer beide Werte sind, desto leiser arbeitet das Gerät.
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