Welche Wärmeleistung braucht mein Kaminofen?

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Wer sich ein Auto kauft, schaut bei der Leistung auf die PS. Und wer sich einen Kaminofen zulegt, prüft die Nennwärmeleistung. Wir zeigen Ihnen, wie wichtig dieser Wert ist und worauf Sie bei der Dimensionierung Ihres Kaminofens achten sollten.

Hochwertige Einbauten wie ein Kamin oder ein Wintergarten können den Wert Ihres Hauses steigern © SyB, stock.adobe.com
Hochwertige Einbauten wie ein Kamin oder ein Wintergarten können den Wert Ihres Hauses steigern © SyB, stock.adobe.com

Warum Sie Ihren Kaminofen immer passend dimensionieren sollten

Stellen Sie sich vor, Sie wollen mit einem Kleinwagen einen Wohnwagen ziehen. Vermutlich würden Sie den Wohnwagen nach einiger Zeit bewegen können, doch wäre Ihr Motor nach kurzer Zeit überlastet. Ähnlich verhält es sich, wenn Sie eine zu niedrige Nennwärmeleistung für Ihren Kaminofen auswählen. Auf Dauer müssten Sie den Ofen immer unter Vollast betreiben. Dabei würde das Heizgerät schneller verschleißen und dennoch würde die Leistung nicht ausreichen, um Ihre Räume zu erwärmen.

Um im Bild zu bleiben: Gehen wir davon aus, Sie benötigen ein Auto lediglich, um auf dem Firmengelände bei Tempo 30 zu fahren. Allerdings wird Ihnen ein Supersportwagen bereitgestellt. Sie wären ständig darum bemüht, das Gaspedal nur minimal anzutippen, um bloß nicht zu schnell zu werden.

Weder zu wenig noch zu viel: Vor der Anschaffung unbedingt den Heizbedarf checken
Weder zu wenig noch zu viel: Vor der Anschaffung unbedingt den Heizbedarf checken

Wählen Sie einen zu leistungsstarken Kaminofen für Ihren Aufstellraum, würde Folgendes passieren. Sie legen Holz auf und Ihre Wohnräume würden dauernd überhitzen. Sie müssten dann immer wieder lüften, um die Raumtemperatur zu senken. Doch schon nach kurzer Zeit wäre der Raum wieder überhitzt und die Luft abgestanden. Sie müssten Ihren großen Kaminofen also nur mit halber Kraft betreiben, was die gesamte Feuerung sehr ineffizient machen würde.

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Es gilt bei der Kaminofenwahl das richtige Maß zwischen zu wenig und zu viel Leistung zu finden. Ein Fachbetrieb kann Ihnen dabei helfen, indem z. B. verschiedene Parameter abgefragt werden.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, den Kaminofen so klein wie möglich und so groß wie nötig zu dimensionieren, damit der Wirkungsgrad so groß wie möglich ist. Denn je höher der Wirkungsgrad, desto effizienter nutzen sie die Wärmeenergie, die durch die Verbrennung von Scheitholz, Holz oder Briketts entsteht.

Die Heizleistung des Kaminofens hängt nicht von der Nennwärmeleistung, sondern von der Menge des aufgelegten Holzes ab © Zoran, stock.adobe.com
Die Heizleistung des Kaminofens hängt nicht von der Nennwärmeleistung, sondern von der Menge des aufgelegten Holzes ab © Zoran, stock.adobe.com

Von diesen Parametern hängt die benötigte Kaminofenleistung ab

Kaminöfen gibt es in ganz unterschiedlichen Leistungsklassen. Abhängig vom gewählten Modell liefern manche Öfen nur wenige Kilowatt Wärme, während wasserführende Kaminöfen mit großem Brennraum auch deutlich über 25 Kilowatt leisten können.

Folgende Aspekte spielen für die Auswahl des Ofens eine Rolle:

  • Wie soll der Ofen genutzt werden?

Beabsichtigen Sie Ihren neuen Kaminofen lediglich im Wohnzimmer einzusetzen und nur diesen Raum beheizen, reicht eine Nennleistung von drei bis zehn Kilowatt meist schon aus. Sollen jedoch über eine Raumluftsteuerung noch mehr Räume mitbeheizt werden, können zehn Kilowatt schon zu wenig sein. Handelt es sich sogar um einen wasserführenden Kaminofen, der Ihre Zentralheizung unterstützt, müssen es in der Regel mehr als zehn Kilowatt sein, damit die Wärmeenergie sinnvoll genutzt werden kann.

  • Wie groß ist der Aufstellraum?

Die Größe Ihres Wohnzimmers oder des Raums, in welchem der Kaminofen stehen soll, ist wichtig für die Dimensionierung des Heizgeräts. Das gilt vor allem dann, wenn der Ofen raumluftabhängig betrieben wird. Am Aufstellort muss dann nämlich immer ausreichend Sauerstoff vorhanden sein, damit das Kaminfeuer überhaupt richtig brennen kann. Wird der Ofen z. B. zu groß dimensioniert, wirkt sich das deutlich auf die Raumluftqualität aus.

Eine einfache Faustregel lautet: Pro Kilowatt Leistung und pro Stunde Feuerung brauchen Sie mindestens vier Kubikmeter Raumvolumen.

Ein Beispiel: Ist Ihr Wohnzimmer 8 Meter lang, 5 Meter breit und 2,50 Meter hoch, beträgt das gesamte Raumvolumen 100 Kubikmeter. Nutzen Sie einen Kaminofen mit 5 Kilowatt Leistung, benötigen Sie mindestens 20 Kubikmeter Raumvolumen pro Stunde. Mit diesem Kaminofen könnten Sie demnach fünf Stunden effektiv heizen.

Ein anderer Richtwert: Ein bis zwei Kilowatt Leistung reichen meist aus, um eine Wohnfläche von zehn Quadratmetern bei einer durchschnittlichen Deckenhöhe von 2,5 Metern zu beheizen. Für ein 30 Quadratmeter großes Wohnzimmer müsste Ihr neuer Kaminofen demnach eine Leistung zwischen drei und sechs Kilowatt haben.

  • Wie gut ist der Aufstellraum gedämmt?

Ein entscheidender Faktor für die Wahl der Kaminofenleistung ist die Qualität der Wärmedämmung. Demnach müssen Sie Ihren Ofen deutlich kleiner dimensionieren, wenn Sie z. B. in einem modernen Energiesparhaus leben. Im Altbau, der weniger isoliert und dafür natürlich belüftet wird, muss der Kaminofen mehr Leistung mitbringen, bei gleicher Raumgröße dieselbe Wärmeleistung zu liefern.

Gebäudedämmung und Kaminofenleistung
Gebäudedämmung und Kaminofenleistung

Die folgende Tabelle gibt Aufschluss, wie die erforderliche Kaminofenleistung vom Dämmungsgrad Ihres Gebäudes abhängt:

Leistung des Kaminofens in KilowattBeheizbare Wohnfläche in einem unsanierten Gebäude mit Baujahr vor 1977 ohne WärmedämmungBeheizbare Wohnfläche in einem neueren Wohngebäude (Baujahr von 1977 bis 1992, nach Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung)NiedrigenergiehausPassivhaus
530-4050-6070-100>100
742-5670-8498-130>130
1060-80100-120140-190>190

Auf die Wärmedämmung bezogen können Sie folgende Faustregel für schlecht isolierte Gebäude anwenden: Bei einer durchschnittlichen Raumhöhe von 2,5 Metern sollte Ihr Kaminofen eine Leistung von 0,1 Kilowatt pro Quadratmeter haben. Bei einer Grundfläche von 30 Quadratmetern würde das einem Ofen mit 3 Kilowatt entsprechen.

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Was bedeutet eigentlich die Leistung eines Kaminofens?

Wenn bei Kaminöfen von Leistung gesprochen wird, handelt es sich um die sogenannte „Nennwärmeleistung“. Dabei handelt es sich um einen Wert, der unter Laborbedingungen erzielt wird.

Die Nennwärmeleistung beschreibt die maximale Wärmeleistung eines Kaminofens im Dauerbetrieb.

Es ist demnach eine Richtgröße und ein Orientierungswert. Denn wie viel Wärme Ihr Ofen erzeugt, hängt letztlich nicht von der Nennwärmeleistung ab, sondern von der Holzmenge, die Sie verfeuern. Wie viel Wärme Sie mit Feuerholz erzielen, wird zudem noch von der Holzart und der Holzfeuchte beeinflusst.

Die Faustregel hier lautet: Pro Kilogramm Feuerholz mit einer Restfeuchte von unter 20 Prozent können Sie eine Wärmeleistung von vier Kilowatt erzielen.

Und warum ist die Nennwärmeleistung dann wichtig?

Wenn Ihr Kaminofen eine Nennwärmeleistung von 4 Kilowatt hat, erzielt es seine optimale Leistung, wenn Sie ungefähr ein Kilogramm Holz verfeuern. Denn für diese Leistung ist er ausgelegt.

Die Nennwärmeleistung - die Leistung des Kaminofens
Die Nennwärmeleistung – die Leistung des Kaminofens

Fazit: Nennwärmeleistung beim Kaminofen als Orientierung

Die angegebene Wärmeleistung Ihres Kaminofens sagt noch nichts darüber aus, wie warm es später im Aufstellraum wird. Doch gibt sie den Rahmen vor, innerhalb dessen Sie Ihren Kaminofen befeuern sollten, um einen effizienten Betrieb mit hohen Wirkungsgraden sicherzustellen.

Wichtig ist dann aber auch, dass Sie Ihren Ofen nur mit ausreichend getrocknetem Holz befeuern und der Kamin mit dem dafür ausgelegten Schornstein betrieben wird.

Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine Holzfeuerung auch im Passivhaus Sinn ergeben © jgolby, stock.adobe.com
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