Nie wieder kalte Füße im Winter? Eine Fußbodenheizung ist der Inbegriff von Komfort und Luxus. Wir erklären, welche Varianten sich je nach Budget realisieren lassen und wo die Vorteile liegen.
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Warum soll ich eine Fußbodenheizung installieren?
Jenseits der Tatsache, dass niemand kalte Füße mag – viele Häuser und Wohnungen sind mit alten Heizkörpern ausgestattet, die die heutigen Standards in puncto Effizienz und Komfort nicht mehr erfüllen.
Möchten Hausbesitzer die alten Radiatoren ersetzen, können sie modernere Heizkörper kaufen oder gleich eine umfassende Sanierung planen und ihr Zuhause mit einer Fußbodenheizung ausstatten. Wer neu baut, sollte ohnehin eine Fußbodenheizung in Betracht ziehen.
Die Vorteile einer Fußbodenheizung gegenüber herkömmlichen Heizkörpern sind zahlreich:
- Strahlungswärme statt Konvektion – Im Gegensatz zu Radiatoren, die vor allem mittels Konvektion, also über die Bewegung von Luftmassen heizen, haben Fußbodenheizungen einen hohen Strahlungsanteil. Die Strahlungswärme erwärmt Festkörper direkt und punktuell, ohne die Luft aufzuwirbeln. Das ist vor allem für Allergiker von Vorteil.
- Optische Vorteile – egal wie kompakt und modern – klassische Heizkörper wirken immer klobig und nehmen Platz weg. Bei Fußbodenheizungen verschwinden dagegen die Heizungsrohre unter dem Bodenbelag, was mehr Platz für Schränke und andere Möbelstücke bedeutet.
- Gleichmäßige Wärme – in der Nähe der Heizkörper ist es angenehm warm. Je weiter man sich entfernt, desto kühler wird es. Fußbodenheizungen erwärmen dagegen den Raum gleichmäßig, da die Heizungsrohre überall im Raum verteilt sind.
- Optimaler Betrieb mit Wärmepumpe – Wärmepumpen benötigen eine niedrige Vorlauftemperatur von maximal 50 Grad, die sich für herkömmliche Heizkörper nicht eignet. Fußbodenheizungen lassen sich dagegen dank ihrer großen Oberfläche mit einer Vorlauftemperatur von 30 bis 40 Grad betreiben – und ermöglichen den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe.
Neben den Vorteilen gibt es allerdings auch Nachteile, insbesondere bei Bestandsbauten. Zum einen liegen die Installations- und Materialkosten höher als bei einem herkömmlichen Heizungssystem. Je nach Verlegungsart entstehen Gesamtkosten von bis zu 100 EUR pro Quadratmeter, eine Nachrüstung schlägt mit bis zu 150 EUR pro Quadratmeter zu Buche.
Zusätzlich handelt es sich bei Fußbodenheizungen um träge Systeme. Das bedeutet, dass sie nach dem Einschalten lange brauchen, um Wärme abzugeben, und nach dem Ausschalten noch lange Wärme abgeben. Das ist besonders ungünstig in Räumen, die nicht immer benutzt werden, wie Hobbyräume, Wintergärten und Garagen.
In den nächsten Abschnitten schauen wir uns an, welche Arten von Fußbodenheizungen möglich sind sowie die Vor- und Nachteile jeder Variante.
Wasserführende Fußbodenheizung
Bei wasserführenden Fußbodenheizungen verlaufen unter dem Bodenbelag Rohre mit Heizungswasser, das von einem Kessel oder einer Wärmepumpe auf 30 bis 40 Grad erwärmt wird. Das Wasser überträgt dann die Wärme an den Bodenbelag, der sie an die Umgebung abgibt. Der Strahlungsanteil liegt bei 50 bis 60 Prozent, normale Flachheizkörper kommen dagegen auf 20 bis 30 Prozent Strahlungswärme.
Was die Montage angeht, unterscheidet man zwei Systeme:
- Bei Nasssystemen werden die Rohre in den feuchten Estrich integriert und mit Klammern, Klemmschienen oder Noppenplatten befestigt. Alternativ dienen Stahlwabenplatten oder mit Vlies beschichtete Trägermatten als Unterlage. Indem der Estrich die Rohre komplett umgibt, überträgt er die Wärme besonders effizient und ohne Verluste. Die Nass-Variante eignet sich vor allem bei Neubauten – und punktet durch vergleichsweise geringe Kosten von 40 bis 80 EUR pro Quadratmeter.
- In Bestandsbauten ist eine Verlegung im Estrich nicht mehr ohne hohen Aufwand, da der Boden schon besteht. Hier legt man die Heizungsrohre auf Gipsfaserplatten oder Trockenestrichplatten, darunter empfiehlt sich eine Dämmschicht. Darüber kommt optional eine weitere Dämmung sowie der gewünschte Bodenbelag, der allerdings trittfest und eben sein muss. Vorteilhaft sind bei dieser Variante die geringe Aufbauhöhe, die circa 15 Millimeter beträgt, sowie die unkomplizierte Installation. Dafür liegen die Kosten bis 70 bis 100 EUR pro Quadratmeter höher, auch sinkt wegen der Luftschichten zwischen den einzelnen Schichten die Effizienz im Vergleich zu Nasssystemen.
Strombetriebene Fußbodenheizungen
Wasserführende Fußbodenheizungen ermöglichen den Betrieb in Kombination mit einem Kessel oder mit einer Wärmepumpe, jedoch ist die Montage vergleichsweise aufwendig.
Strombetriebene Fußbodenheizungen kommen dagegen ohne wasserführende Rohre aus, was die Installationskosten senkt. Auch hier gibt es verschiedene Ausführungen:
- Heizmatten – hier sind die Heizkabel in eine Matte aus Kunststoff integriert.
- Heizfolien – bei dieser Variante heizt sich die dünne Carbon-Heizfolie selbst
- Heizgewebe – ein Gitter aus Glasfasern fungiert in diesem Fall als Heizelement, das Gewicht und die Aufbauhöhe sind minimal
Bei allen Varianten reicht es, die Heizmatten beziehungsweise Heizfolien auf den Estrich zu legen und darüber beispielsweise Laminat oder Fliesen zu legen. Die Aufbauhöhe beträgt nur wenige Millimeter, sodass eine Integration überall möglich ist. Des Weiteren zeichnen sich die elektrischen Systeme durch einen geringen Wartungsbedarf aus.
Die Kosten variieren je nach Hersteller und Material, bewegen sich im Schnitt aber um die 50 bis 60 EUR pro Quadratmeter. Damit liegen strombetriebene Fußbodenheizungen preislich auf dem gleichen Niveau wie nassgeführte wasserführende Systeme.
Mit einer Leistung bis zu 250 Watt pro Quadratmeter versorgt eine solche strombetriebene Fußbodenheizung die Räume zuverlässig mit Wärme. Als Hauptheizungssystem verursachen sie jedoch hohe Stromkosten. Wer beispielsweise einen 10 Quadratmeter großen Raum 10 Stunden lang heizt, verbraucht satte 15 Kilowattstunden. Aus diesem Grund eignen sie sich als Hauptheizungssystem nur in Niedrigenergiehäusern oder Passivhäusern, bei denen der Wärmebedarf ohnehin gering ist.
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Unterflurkonvektoren
Bodenkonvektoren – auch Bodenkanalheizungen genannt – kennt man aus Büros, öffentlichen Gebäuden oder Hotellobbys. In Kombination mit bodentiefen Fenstern sind sie besonders vorteilhaft, da sie die Bildung von Kondenswasser an den kalten Scheiben unterdrücken.
Die rechteckigen Blechwannen werden im Fußboden versenkt und schließen bündig mit dem Bodenbelag ab, wodurch sie sich unauffällig in jeden Raum integrieren.
Unterflurkonvektoren gibt es im Handel in vielen Bauarten, beispielsweise gebogen, gerade oder gewinkelt. Die Schienen, die die Heizelemente enthalten, werden in Kanäle integriert und verschwinden im Fußboden, abgedeckt werden sie von lamellenförmigen Abdeckrosten. Das Prinzip ist immer gleich: Im Inneren heizt ein Heizdraht die Luft, die nach oben steigt und die Glasflächen erwärmt. Manche Systeme sind zusätzlich mit einem elektrischen Gebläse ausgestattet, das die warme Luft im Raum verteilt.
Zu den Vorteilen zählen die günstige Anschaffung sowie die schnelle Wärmeabgabe. Allerdings verbrauchen sie wie alle Stromheizung viel Energie, weswegen ein Betrieb sich nur in Gebäuden mit modernen Energiestandards lohnt. Alternativ dienen Bodenkanalheizungen als Unterstützung, um die Spitzen abzudecken.
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Welcher Bodenbelag eignet sich für eine Fußbodenheizung?
Sie möchten Ihre Räume mit Parkett oder Naturstein aufwerten? Oder lieber pflegeleichtes Laminat? Das ist kein Problem, denn eine fachkundig verlegte Fußbodenheizung lässt sich mit jedem Bodenbelag kombinieren.
Dadurch, dass die Vorlauftemperatur maximal 50 Grad beträgt und meist darunter liegt, werden die Materialien nicht beschädigt.
Kann man mit einer Fußbodenheizung auch Räume kühlen?
Wer eine zentrale Lüftungsanlage hat, kann in Kombination mit einer Wärmepumpe mit Inverter-Technologie im Sommer seine Räumlichkeit kühlen. Eine solche Wärmepumpe lässt sich auch zusammen mit einer Fußbodenheizung auf zwei Weisen als Klimaanlage nutzen.
Bei einer aktiven Kühlung zirkuliert kaltes Wasser durch die Rohre. Dieser Betrieb ist allerdings begrenzt. Kondensiert an heißen Tagen Wasser an den kalten Rohren im Fußboden, wird der Belag beschädigt. Auch kann Schimmel entstehen. Aus diesem Grund soll die Wassertemperatur nie unter 18 sinken. Dennoch reicht der Effekt aus, um eine angenehme Kühle zu spüren, die aus dem Boden hochsteigt.
Die passive Kühlung umgeht den Kältemittelkreislauf und nutzt die Wärmetauscher, um die Wärme der Räume an das Erdreich beziehungsweise Grundwasser zu übertragen. Beide Quellen behalten auch an heißen Sommertagen eine stabile Temperatur von circa 10 Grad. Ein solcher Betrieb ist also nur mit einer Wasser-Wasser- oder mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe möglich. Die Außenluft ist dagegen im Sommer zu heiß, um als „Kältequelle zu dienen“, weswegen Luft-Wasser-Wärmepumpen nicht passiv kühlen können.
Die passive Kühlung verbraucht im Vergleich zur aktiven Kühlung weniger Energie, ist aber auch weniger effizient. Generell erreicht eine Fußbodenheizung jedoch ohnehin nie die Kühlleistung einer Klimaanlage. Wer also in einer heißen Gegend lebt oder besonders hitzeempfindlich ist, soll darüber nachdenken, eine Luft-Luft-Wärmepumpe mit Inverter-Technologie einzubauen. Diese dient im Sommer als Klimaanlage und unterstützt vor allem in den Übergangszeiten das Hauptheizungssystem.
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