Die Kosten für einen privaten Hausaufzug oder Lift sind von verschiedenen Faktoren abhängig und können je nach Art und Größe des Aufzugs stark variieren. Daher ist es kaum möglich, verbindliche allgemeine Aussagen über die Kosten von Aufzügen zu machen. Um Ihnen dennoch einen groben Eindruck der Kostendimensionen zu verschaffen, stellen wir Ihnen zunächst die wichtigsten Kostentreiber vor und zeigen Ihnen dann zwei Rechenbeispiele für unterschiedliche Aufzugvarianten.

Welche Kostenfaktoren müssen bei einem Aufzug berücksichtigt werden?
Etagenanzahl: Auf jeder Etage, die der Hausaufzug ansteuern soll, muss ein Zugang eingerichtet werden. Daher ist die Anzahl der zu überwindenden Etagen bzw. die sogenannte Förderhöhe ein entscheidender Kostentreiber.
Art des Aufzugs: Hydraulische Aufzüge, die einen Maschinenraum und eine Grube erfordern, sind schon deswegen teurer und aufwendiger zu installieren als Modelle mit Seilzug. Ein Außenaufzug oder Homelift lässt sich oftmals einfacher nachrüsten als ein klassischer (Innen-)Aufzug, daher sind die Kosten für diese Varianten vielfach deutlich geringer.
Größe und Tragfähigkeit: Wie groß der Aufzug sein soll und welche Last er maximal transportieren kann, bestimmt die Kosten ebenfalls mit. Denn größere Aufzüge mit höherer Tragfähigkeit erfordern mehr Raum, mehr Material, mehr Aufwand beim Einbau und in aller Regel auch mehr Energie für den Betrieb.

Einbau und Montage: Die Kosten für den Einbau und die Montage des Hausaufzugs variieren je nach den baulichen Gegebenheiten. Sind umfangreiche bauliche Anpassungen erforderlich, um den Aufzug zu installieren, steigen auch die Kosten. Dasselbe gilt übrigens auch für Treppenlifte, deren Schienen immer für das jeweilige Treppenhaus individuell hergestellt bzw. zusammengefügt werden. Je länger die Strecke, je mehr Kurven und je ungewöhnlicher der Gesamtverlauf, desto komplizierter ist die Planung und Herstellung des Systems, und desto teurer wird der Lift.
Zusätzliche Ausstattung: Alle zusätzlichen Ausstattungsmerkmale, z. B. automatische Türen, Notrufsystem, spezielle Beleuchtung, Fernsteuerung o. Ä., erhöhen die Kosten des Aufzugs. Dabei ist je nach Fall zu prüfen, welche Förderungen und Zuschüsse beantragt und genutzt werden können, wenn z. B. ein altersgerechter Umbau ansteht oder das Gebäude rollstuhlgerecht gemacht werden muss.
Wartung und Service: Jeder Hausaufzug muss regelmäßig gewartet werden, um einen dauerhaft zuverlässigen und gleichbleibend sicheren Betrieb zu gewährleisten. Die Kosten für die Wartung und ggf. Ersatzteile und Reparaturen sollten bereits bei der Planung des Aufzugs bzw.
Gesamtkostenkalkulation berücksichtigt werden. Dafür lohnt es sich auch in jedem Fall, vorab Angebote von verschiedenen Herstellern einzuholen und sich sowohl von Aufzugsherstellern als auch von herstellerunabhängigen Anbietern ausführlich beraten zu lassen, um sich nicht zu verschätzen und später teure Überraschungen zu erleben.

Preisbeispiel 1: Einbau Außenaufzug
Preisbeispiel 1: Einbau Außenaufzug | |
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Anzahl Haltepunkte/Etagen | 2 |
Aufzugart | Homelift mit Schacht |
Tragfähigkeit | 3 Personen/240 kg |
Antrieb | Hydraulik |
Geschätzte Kosten Aufzug und Montage | ca. 20.000 – 45.000 EUR |
Preisbeispiel 2: Einbau Innenaufzug
Preisbeispiel 2: Einbau Innenaufzug | |
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Anzahl Haltepunkte/Etagen | 3 |
Aufzugart | Aufzug mit Schacht |
Tragfähigkeit | 3 Personen/240 kg |
Antrieb | Seilantrieb |
Geschätzte Kosten Aufzug und Montage | ca. 25.000 – 55.000 EUR |
Welche laufenden Kosten verursacht ein Hausaufzug?
Ein Aufzug verursacht im laufenden Betrieb Kosten, z. B. für Wartung und Reparaturen, Reinigung und natürlich für die Energie, mit der er betrieben wird. Der größte Posten ist dabei der Strom, dessen Verbrauch von der Größe, Geschwindigkeit, Bauart und natürlich der Nutzungshäufigkeit des Aufzugs abhängt. Genaue Informationen zum Energieverbrauch erhalten Sie vom Hersteller bzw. Installateur des Aufzugs, daher sollten Sie diese Angaben genau vergleichen.

Was Sie beim Betrieb eines Hausaufzugs beachten sollten
Ein Hausaufzug erhöht den Wohnkomfort, steigert den Wert der Immobilie und ist eine optimale Investition in eine barrierefreie oder zumindest… weiterlesen
Wichtig: Angesichts steigender Energiekosten sollten Sie nicht nur die Kosten für die Anschaffung vergleichen, sondern auch die zu erwartenden Energie- und anderen Unterhaltskosten, die über die zu erwartende Nutzungsdauer (in der Regel 8–10 Jahre) anfallen. Denn auf lange Sicht kann es sich durchaus lohnen, etwas mehr Geld zu investieren, um z. B. einen teureren Aufzug mit einem Energierückgewinnungssystem anzuschaffen und dafür den Energieverbrauch jeder einzelnen Fahrt zu minimieren.

Auch die regelmäßige Wartung, die bei Personenaufzügen im Innenbereich alle zwei Jahre, bei Außenaufzügen nur alle vier Jahre vorgesehen ist, verursacht Kosten – selbst dann, wenn der Inspekteur keine Mängel findet und daher keine weitergehenden Reparaturen erforderlich sind.

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Gibt es Förderungen beim Kauf bzw. Einbau eines Hausaufzugs?
Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten bei der Anschaffung und dem Einbau eines Hausaufzugs oder Lifts, insbesondere wenn dies zur Förderung von barrierefreiem Wohnen und der Schaffung eines altersgerechten Umfelds erfolgt. Hier sind die wichtigsten Optionen, die Sie als Bauherr genauer unter die Lupe nehmen sollten, um möglichst hohe Fördergelder und Zuschüsse zu erhalten:
KfW-Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“:
Dieses Programm der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet mit dem Kredit KfW 159 einen zinsgünstigen Kredit für Maßnahmen zur Barrierereduzierung und zum altersgerechten Umbau von Gebäuden bzw. Wohnungen. Auch der Einbau eines Hausaufzugs wird unter bestimmten Voraussetzungen gefördert. Nähere Informationen zu den Förderkonditionen und Antragsverfahren finden Sie unter anderem direkt auf der Website der KfW. Die maximale Kreditsumme beläuft sich auf 50.000 EUR. Wichtig: Das zu fördernde Projekt darf noch nicht begonnen sein.

Der Investitionszuschuss KfW 455-B kann aktuell nicht mehr beantragt werden, da die Fördermittel aufgebraucht sind. Die KfW weist darauf hin, dass die Antragstellung im Jahr 2023 wieder möglich sein wird, sobald neue Fördermittel bereitgestellt werden. Auch für diesen Zuschuss, der sich bisher auf maximal 5.000 EUR belief, kann nur gewährt werden, wenn das zu fördernde Projekt noch nicht begonnen wurde.
Landesförderprogramme:
Es gibt verschiedene Landesförderprogramme, die den Einbau eines Hausaufzugs unterstützen können. Weil die genauen Förderbedingungen und Zuschusshöhen je nach Bundesland variieren, ist es empfehlenswert, sich bei den Behörden vor Ort oder auf der Website Ihrer Landesregierung zu informieren.
Pflegekassen:
In manchen Fällen gibt es auch von den Pflegekassen finanzielle Unterstützung beim Einbau eines Hausaufzugs oder Lifts. Voraussetzung ist, dass der Aufzug zur Erleichterung der häuslichen Pflege beiträgt. Die maximale Fördersumme beträgt 4.000 EUR, wobei bei einer Haus- oder Wohngemeinschaft mit mehreren Pflegebedürftigen bis zu 5 Personen diese Förderung beantragen und erhalten können, sodass die Gesamtförderung durch die Pflegekasse auf bis zu 20.000 EUR ansteigt. Am besten setzen Sie sich direkt mit Ihrer Kranken- bzw. Pflegekasse in Verbindung, um die Details zu erfragen und Ihre individuellen Fördermöglichkeiten voll auszuschöpfen.

Versicherungen:
Einige Versicherungsunternehmen bieten spezielle Tarife oder Rabatte für den Einbau von Hausaufzügen an, etwa in Verbindung mit der Wohngebäudeversicherung oder der privaten Pflegeversicherung. Auch hierzu lassen sich keine pauschalen Angaben machen, doch es ist nie verkehrt, bei der Wahl des Versicherers oder einer eventuell geplanten Tarifänderung auch nach diesbezüglichen Vergünstigungen bzw. Vorteilen zu fragen – vor allem, wenn Sie bereits über den Einbau eines Hausaufzugs nachdenken oder die Anschaffung fest eingeplant haben.
Aufzug leasen statt kaufen – eine sinnvolle Alternative?
Einige Anbieter bzw. Hersteller von Hausaufzügen bieten Leasingmodelle an, bei denen der Kunde den Aufzug mietet und dafür eine monatliche Gebühr zahlt. Möglich und sinnvoll ist das Aufzug-Leasing jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen:
- Sie benötigen den Hausaufzug nur einen begrenzten und eher kurzen Zeitraum von einem Jahr oder weniger – also etwa bei einer langwierigen Verletzung, die Ihre Mobilität zeitweise einschränkt.
- Es sind für die Montage keine oder nur geringe bauliche Veränderungen am Gebäude oder am Aufzug erforderlich.
- Der Aufzug kann schnell aufgebaut werden, d. h., er lässt sich mit einem freistehenden Schachtgerüst außen am Gebäude aufstellen und nutzen.
- Die Montage und spätere Demontage kann schnell und einfach erfolgen.
Die monatlichen Leasingraten beinhalten sämtliche Kosten für Montage, Wartung und die spätere Demontage, die Betriebskosten trägt der Mieter.
Finanziell lohnt sich ein Aufzug-Leasing nur bei kurzen Laufzeiten – und auch dann sollten Sie genau kalkulieren und sich verschiedene Angebote einholen. Je länger Sie einen Hausaufzug leasen, desto höher werden die Gesamtkosten und können, je nach Leasingvertrag, bereits nach 3–4 Jahren die Kosten für einen selbst finanzierten Hauslift – der Ihre Immobilie im Übrigen dauerhaft aufwertet – überschreiten.

Bekannte Hersteller von Aufzügen und Aufzugskomponenten
Hersteller von Komplettaufzügen bieten die komplette Aufzugsanlage aus einer Hand. Dazu gehören in aller Regel auch umfassende Dienstleistungen und Services… weiterlesen