Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, aber auch für alle, die jetzt schon an später denken oder generell so barrierefrei wie möglich wohnen möchten, ist der Einbau oder das Nachrüsten eines Hausaufzugs sinnvoll. Denn wenn es in einem Haus oder einer Wohnung mit mehreren Ebenen nur Treppen gibt, lässt sich Barrierefreiheit schlicht nicht erreichen.
Zwei beliebte Varianten des Hausaufzugs sind der Treppenlift und der Homelift. Aber wie unterscheiden sich diese beiden Aufzugstypen? Welche Vorteile und Nachteile bringen sie mit, und welche Aufzugsart ist für Sie, Ihr Haus oder Ihre Wohnung am besten geeignet? Im Folgenden haben wir den Treppenlift und den Homelift für Sie verglichen und ihre Eigenschaften, Vor- und Nachteile genauer unter die Lupe genommen.

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Treppenlift und Homelift: Definition und Unterschiede
Ein Treppenlift ist ein Schrägaufzug, der entlang einer (Führungs-)Schiene auf- und abfährt, die an der Treppe bzw. im Treppenhaus befestigt ist. Treppenlifte können einen Sitz oder eine Plattform haben, einige sind zudem mit Sicherheitsbügeln und -gurten ausgestattet. Die meisten Treppenlifte können zusammengeklappt werden, wenn sie nicht in Gebrauch sind, um einen möglichst freien Zugang zur Treppe zu ermöglichen. Die kleinsten Treppenlifte haben eine Tiefe von nur rund 40 cm, während größere Plattformlifte, die einen Rollstuhl aufnehmen können, in der Regel bis zu 90 cm Platz benötigen.
Ein Homelift ist im Grunde ein kleiner Aufzug, der in ein Wohnhaus oder eine Wohnung mit mehreren Ebenen (Maisonettewohnung) eingebaut werden kann. Homelifte gibt es in vielen Größen und Ausführungen. Der größte zulässige Homelift bietet eine Fläche von rund 2 m², der kleinste von knapp 1 m². Nicht nur die Abmessungen der Kabine und die Tragfähigkeit variieren, sondern der Hausaufzug kann innen oder außen angebracht werden und zwei oder auch mehr Etagen/Ebenen miteinander verbinden. Es gibt Homelifte, die einen Schacht und zusätzlichen Raum für den Motor brauchen, aber auch selbsttragende Homelifts und Aufzüge, die keinen Schacht zur Führung und nur den für die Kabine selbst erforderlichen Raum benötigen. Der Antrieb dieser schachtlosen, selbsttragenden Lifte ist üblicherweise oberhalb der Kabine bzw. im oberen Kabinenteil integriert.

Welchen Antrieb ein Homelift hat, hängt vor allem von der Förderhöhe ab. Seilzugantriebe sind optimal, wenn der Aufzug nur zwei Etagen miteinander verbinden soll. Ab ca. 3 m bis 13 m Förderhöhe werden meist Homelifte mit Spindelantrieb installiert, bei noch größeren Förderhöhen Hydraulikaufzüge.
Treppenlift: Vor- und Nachteile
Treppenlifte sind eine praktische Lösung für Menschen, die Schwierigkeiten beim Treppensteigen haben. Der schräg fahrende Plattform- oder Sitzlift ist eine sichere und komfortable Option, um in mehrgeschossigen Wohnumgebungen die Mobilität zu verbessern oder trotz Mobilitätseinschränkung in der gewohnten Umgebung wohnen zu bleiben.
Es gibt verschiedene Modelle, die sich an unterschiedliche Treppenformen und -größen anpassen lassen, auch an steilere, kurvige oder gewendelte Treppen und enge Treppenhäuser. Ist die Situation im (Treppen-)Haus so beengt, dass der Einbau eines Treppenlifts nicht infrage kommt, kann der Schrägaufzug auch außen angebracht werden.

Ein Nachteil von Treppenliften ist, dass die gängigen Modelle nur eine Person transportieren können und diese gewissermaßen „öffentlich“ durchs Treppenhaus fährt. Weil Treppenlifte in aller Regel keine geschlossene Kabine haben, kann der damit fahrende Mensch von allen anderen, die im Treppenhaus unterwegs sind, gesehen oder angesprochen werden. Das kann schon störend sein, wenn man z. B. häufig wechselnde Nachbarn hat, viele Mitmieter kaum kennt oder sich nicht mit allen im Haus versteht. Außerdem kann der Lift im Weg sein, selbst in zusammengeklapptem Zustand, etwa bei Ein- und Auszügen oder wenn jemand den Kinderwagen durchs Treppenhaus transportiert.
Der Einbau eines Treppenlifts dauert selten länger als einen Tag; in vielen Fällen ist nach zwei bis vier Stunden schon alles erledigt und fertig für die erste Fahrt. Damit die Installation reibungslos abläuft und keine wichtigen Details vergessen werden, sollte der Einbau von einem Fachbetrieb bzw. dem Montageteam des Herstellers durchgeführt werden.

Treppenlift als Sitzlift
Ob aus Altersgründen, bei Mobilitätsproblemen oder chronischen Krankheiten: Treppensteigen kann aus unterschiedlichen Gründen zur Belastung werden. Die gute Nachricht: Ein… weiterlesen

Bei einfachen, also geraden, ausreichend breiten und nicht zu langen Treppen ist ein Treppenlift grundsätzlich um einiges günstiger als ein Homelift. Komplizierte Treppenverläufe und lange Distanzen können die Kosten jedoch enorm in die Höhe treiben. Die Führungsschiene wird für jeden Treppenlift individuell gefertigt, und je weniger Standardteile dazu verwendet werden können, desto teuer wird die Anlage. Sind bauliche Anpassungen im Treppenhaus erforderlich, verursachen diese weitere Zusatzkosten. Plattformlifte, die auch einen Rollstuhl transportieren können, benötigen erheblich mehr Platz als Treppenlift mit Sitz.
Wichtig: Die Installation eines Treppenlifts in einem Mietshaus erfordert die Genehmigung des Vermieters; in einem Haus mit Eigentumswohnungen muss die Eigentümergemeinschaft einverstanden sein.
Homelift: Vor- und Nachteile
Homelifte sind eine sehr komfortable Lösung für Menschen, die Schwierigkeiten mit Stufen bzw. dem Treppensteigen haben. Der klassische Homelift ist ein Senkrechtaufzug mit geschlossener Kabine, der mindestens 2 Personen transportieren kann und bei der Positionierung eine größere Flexibilität bietet als ein Treppenlift. Denn Homelifte sind klein genug, um an vielen Stellen ins Haus zu passen, und können unabhängig von Treppe oder Treppenhaus sowohl im Innen- als auch im Außenbereich installiert werden.
Selbsttragende Homelifte benötigen zur Führung keinen Schacht und können quasi freistehend im Raum installiert werden. Weil in vielen Häusern gar kein Platz für einen Aufzug mit Schacht ist, wird meist die selbsttragende Variante nachgerüstet. Das spart außerdem nicht nur Platz, sondern ist auch deutlich günstiger und einfacher einzubauen. Bei Homeliften mit Schacht wird ein Schachtgerüst erstellt und später mit Paneelen verkleidet. Damit der Lift sich harmonisch ins Gesamtbild einfügt, bieten die Hersteller eine Vielzahl von Designs zur Innen- und Außengestaltung der Lifte an; auch transparente oder isolierte Paneele sind erhältlich.

Im Vergleich zum Treppenlift bietet der Homelift mehr Sicherheit und Schutz für die Fahrgäste, etwa durch Lichtschranken, Abstands- und Sicherheitssensoren, wie man sie auch von großen Personenaufzügen in Kaufhäusern und öffentlichen Gebäuden kennt. Die Sicherheitstechnik sorgt unter anderem dafür, dass der Lift erst starten kann, wenn die Türen sicher verschlossen sind, und die Fahrt sofort gestoppt wird, wenn die Sensoren ein Hindernis erkennen. Viele Homelifte haben außerdem einen Sicherheitsakku, damit sie selbst bei einem Stromausfall noch sicher bis zur nächsten Etage fahren können.

Schon ein kleiner Hausaufzug, z. B. im Einfamilienhaus, kann einen großen Mehrwert für alle Bewohner bieten. Zudem erhöht ein Lift, egal ob er als Innen- oder Außenaufzug ausgeführt wird, den Wohn- und Verkaufswert der Immobilie – nicht nur für Senioren und Menschen mit Mobilitätsproblemen, sondern auch für Familien, Hunde- und Katzenhalter und alle, denen Komfort und Sicherheit in den eigenen vier Wänden besonders wichtig sind.

Zu den Nachteilen von Homeliften gehört, dass sie schwieriger zu installieren sind als Treppenlifte, weil üblicherweise umfangreiche bauliche Veränderungen wie Deckendurchbrüche vorgenommen werden müssen. Je nach Modell und Ausführung kann der Lift ziemlich viel Platz einnehmen, auch sind Homelifte in der Regel lauter als Treppenlifte. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Installation eines Homelifts je nach Situation mehrere Wochen dauern kann und die Baustelle natürlich Unannehmlichkeiten für die Bewohner mit sich bringt, z. B. Lärm und Staub.
Wie beim Treppenlift gilt auch beim Homelift im Mietshaus, dass die Installation die Genehmigung des Vermieters erfordert. Darüber hinaus können die Möglichkeiten für größere bauliche Veränderungen in einem Mietshaus eingeschränkt sein. In Ihrem eigenen Haus können Sie dagegen jede Aufzugsanlage planen, einbauen oder nachrüsten lassen, die in oder an die Immobilie passt und sich auch mit Ihrem Budget verträgt.
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Kosten für Treppenlifte und Homelifte im Vergleich
Die hier genannten Kosten sind Richtwerte, die Ihnen eine grobe Orientierung liefern können, was bei der Anschaffung eines Homelifts oder Treppenlifts finanziell auf Sie zukommen könnte. Verbindliche Kostenvoranschläge bekommen Sie auf Anfrage von den Herstellern bzw. zertifizierten Fachbetrieben. Deren Angebote umfassen in aller Regel die Herstellung, Lieferung und Installation des Aufzugs oder (Treppen-)Lifts.

Ein Treppenlift über eine Etage, entlang einer geraden Treppe, kostet im Durchschnitt zwischen 3.500 und 5.000 EUR. Der Preis für den Treppenlift selbst variiert dabei zwischen 1.000 und 3.000 EUR, der Rest sind Installationskosten, die bei komplizierten Treppenverläufen, schwierigen Bausituationen und längeren Strecken sehr viel höher ausfallen können.
Für einen Homelift müssen Sie in den meisten Fällen mehr Geld ausgeben als für einen Treppenlift. Hier gibt es allerdings wegen der vielen Bauformen und Gestaltungsoptionen auch eine wesentlich größere Bandbreite beim Preis. Ein Homelift über eine Etage kostet im Schnitt zwischen 20.000 und 25.000 EUR, wobei sich die Kosten für den Lift und die für den Einbau ungefähr die Waage halten. Bei speziell ausgestalteten Kabinen oder größeren Förderhöhen steigen die Kosten für den Aufzug natürlich ebenfalls deutlich an.


Aufzugsarten im Überblick
Ein Hausaufzug kann eine wertvolle Ergänzung für Ihr Zuhause sein und viele Vorteile bieten, etwa im Hinblick auf Barrierefreiheit, Komfort,… weiterlesen