Hausaufzug planen: Normen, Vorschriften und bauliche Voraussetzungen

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Ob im Neubau oder als nachträgliche Ergänzung im Bestand: Ein Hausaufzug muss gründlich geplant werden, um später genauso genutzt werden zu können, wie gedacht. Die Planung übernimmt im Kundenauftrag entweder ein Architekt auf Honorarbasis oder das Unternehmen, das den Hausaufzug fertigt und einbaut – in diesem Fall sind die Planungskosten in der Regel Teil der Gesamtkosten des neuen Hausaufzugs. Allerdings sind Sie dann auch meist an die Aufzugmodelle des jeweiligen Herstellers gebunden – daher empfiehlt sich zunächst, den Markt für Hausaufzüge zu sondieren und im Rahmen des Auswahlprozesses verschiedene Anbieter einzuschalten, damit Sie sich vor der endgültigen Auftragsvergabe einen Eindruck über Kosten, Leistungen und weitere Konditionen verschaffen können.

Immer mehr Bauherren denken beim Neubau bereits an Morgen und Übermorgen – und planen direkt einen barrierefreien Hausaufzug mit ein © picture-avenue.de, stock.adobe.com
Immer mehr Bauherren denken beim Neubau bereits an Morgen und Übermorgen – und planen direkt einen barrierefreien Hausaufzug mit ein © picture-avenue.de, stock.adobe.com

Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Punkte vor, die bei der Planung eines Hausaufzugs berücksichtigt werden müssen, da sie sich direkt oder indirekt auf die Auswahl des geeigneten Aufzugmodells auswirken.

Planung Aufzug und Lift
Planung Aufzug und Lift

Nutzung

Entscheidend für die Planung ist zunächst, wie genau Sie den neuen Hausaufzug nutzen wollen. Wie viele Etagen müssen überbrückt/verbunden werden? Wie viele Personen werden den Aufzug verwenden? Wie oft und lange wird er pro Tag in Betrieb sein? Wie groß muss die Kabine sein, welche Bedienung ist gewünscht, welche Tragfähigkeit ist erforderlich?

Fragen zur Nutzung
Fragen zur Nutzung

Standort

Bei einem Neubau lässt sich der Standort des Hausaufzugs relativ frei festlegen und in die umliegende Architektur einbinden. Der Aufzug lässt sich sowohl innerhalb des Gebäudes als auch an der Außenseite anbinden, was eine Vielzahl von Optionen der technischen und optischen Ausgestaltung zulässt. Möchten Sie einen Hausaufzug nachträglich im Bestand einbauen, muss zunächst ein geeigneter Platz gefunden werden.

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Aufzugsschacht

Ein neuer Aufzugsschacht kann relativ einfach entweder an einer Außenseite des Gebäudes oder im Innenbereich im Treppenauge montiert werden. Dabei sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:

  • Kabinengröße und Tragkraft: beide werden durch die Größe des Schachtes bestimmt;
  • Barrierefreiheit: sind Vorgaben zur Barrierefreiheit zu berücksichtigen (z. B. Kabinen-/Türabmessungen gemäß EN 81–70)?
  • Türen und Türanbindungen: Sind alle Etagen erreichbar und können die Türanbindungen wie erforderlich realisiert werden?
  • Maschinenraum: Ist ein Maschinenraum möglich und notwendig?
  • Statik: Ist eine Anbindung des Schachtes an das Gebäude sicher möglich? Reicht die Tragfähigkeit der Fassade? Wie wird der Untergrund stabilisiert? Ragt der Schachtkopf über das Dach hinaus? Werden Abstandsflächen zu Nachbargrundstücken eingehalten?
  • Schachtausführung: Welche Materialien können beim Schachtaufbau genutzt werden (z. B. Beton, Glasbausteine, Stahlträger, Paneele etc.)? Muss der Schacht thermisch isoliert werden?
Kompakter Hausaufzug ohne eigenen Maschinenraum © Andrey Popov, stock.adobe.com
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Aufzugsschacht Übersicht
Aufzugsschacht Übersicht
Bei einem Neubau kann der Aufzugsschacht planerisch optimal in das Gebäude integriert werden © Kara, stock.adobe.com
Bei einem Neubau kann der Aufzugsschacht planerisch optimal in das Gebäude integriert werden © Kara, stock.adobe.com

Kabinengröße

Wie viele Personen sollen den Hausaufzug gleichzeitig nutzen? Die Kabinengröße hat direkten Einfluss auf die Größe der gesamten Aufzuganlage und die zur Auswahl stehenden Antriebskonzepte. Je größer die Kabine, desto größer muss auch der Aufzugsschacht dimensioniert werden und desto stärker müssen Motoren und andere Komponenten ausgelegt sein. Allerdings sollte die Kabine auch nicht zu klein sein, wenn Sie z. B. planen, diese später auch mit einem Rollstuhl, Rollator oder anderen Mobilitätshilfen benutzen zu wollen.

Bei einem privaten Hausaufzug reicht meist eine kleine Kabine für 1–2 Personen aus © Drobot Dean, stock.adobe.com
Bei einem privaten Hausaufzug reicht meist eine kleine Kabine für 1–2 Personen aus © Drobot Dean, stock.adobe.com

Maschinenraum

Wenn ein Maschinenraum für das gewählte Aufzugmodell erforderlich ist, muss dieser bestimmte baurechtliche Bedingungen erfüllen. So muss der Aufzug-Maschinenraum z. B. vollwandig gebaut und beleuchtet werden, zudem ist eine ausreichende Be- und Entlüftung sicherzustellen. Technisch einfacher und kostengünstiger ist ein Hausaufzug ohne eigenen Maschinenraum, wie er von vielen Herstellern speziell für private Einfamilienhäuser angeboten wird.

Kompakter Hausaufzug ohne eigenen Maschinenraum © Andrey Popov, stock.adobe.com
Kompakter Hausaufzug ohne eigenen Maschinenraum © Andrey Popov, stock.adobe.com
Maschinenraum Übersicht
Maschinenraum Übersicht

Antriebskonzept

Für Hausaufzüge gibt es verschiedene gängige Antriebskonzepte wie Seilzugantrieb, hydraulischer Antrieb und Spindelantrieb. Bei kleinen Aufzuganlagen, die nur 1–2 Stockwerke Höhenunterschied überwinden, werden in der Regel Modelle mit Seilzugantrieb eingebaut, die dank moderner Technik heute meist ohne Maschinenraum auskommen und damit besonders platzsparend zu installieren sind. Hydraulische oder per Spindel angetriebene Aufzüge sind deutlich leistungsstärker, teurer und können Höhenunterschiede von bis zu 15 Meter und mehr überwinden.

Antriebskonzepte im Vergleich
Antriebskonzepte im Vergleich

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Design und Ästhetik

Der Hausaufzug soll sich harmonisch in die Umgebung einfügen und optisch zur übrigen Architektur passen. Optimal sind daher maßstabsgetreue Visualisierungen, anhand derer sich der Bauherr vorab ein Bild davon machen kann, wie der Aufzug in der bestehenden Umgebung wirkt.

Barrierefreiheit

Viele Hausbesitzer entscheiden sich für einen Hausaufzug als Alternative z. B. zum Treppenlift und stellen so sicher, dass sie auch im Alter oder in Zeiten eingeschränkter Mobilität alle Etagen ihres Hauses nutzen können. Daher sollten Sie sich bereits bei der Planung eines Hausaufzugs darüber Gedanken machen, ob und wie der neue Aufzug die Barrierefreiheit erhöht und gezielt Angebote dazu einholen. Das lohnt sich auch finanziell, denn von der KfW und anderen gibt es bundesweite und/oder länderspezifische Förderprogramme für barrierefreie Ein- und Umbauten.

Zahlreiche Fördermöglichkeiten für barrierefreie und altersgerechte Immobilien federn die finanzielle Mehrbelastung von Kauf oder Bau ab © VRD, stock.adobe.com
Zahlreiche Fördermöglichkeiten für barrierefreie und altersgerechte Immobilien federn die finanzielle Mehrbelastung von Kauf oder Bau ab © VRD, stock.adobe.com

Energieeffizienz

In Zeiten steigender Energiekosten werden auch Hausaufzüge zunehmend unter dem Aspekt der Energieeffizienz bewertet. Der Energieverbrauch eines Hausaufzugs wird durch verschiedene Faktoren bestimmt, etwa dem Energiebedarf pro Fahrt, dem Energieverbrauch im Stand-by und dem Energieverlust durch entweichende Wärme bei der Schachtentlüftung.

Die Stillstands- bzw. Stand-by-Kosten machen bei einem Hausaufzug bis zu 70 Prozent der Gesamtkosten für Energie aus, daher lohnt es sich hier besonders, auf moderne, energieeffiziente Aufzugstechnologie zu setzen. Die Leistungsaufnahme und damit der Energieverbrauch im Betrieb hängt direkt mit den gewählten Systemkomponenten (Antrieb, Bremse, Steuerung) zusammen und wird durch deren Energieeffizienz mitbestimmt. Daher kann bei einem Hausaufzug, der die meiste Zeit ungenutzt im Stand-by-Betrieb läuft, durch eine moderne Steuerung der Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent verringert werden. Ebenso lässt sich durch eine Schachtentrauchungsanlage der Energieverlust aufgrund von entweichender Wärme im Aufzugsschacht erheblich verringern, was ebenfalls die Betriebskosten reduziert.

Energieeffizienz
Energieeffizienz

Wartung und Service

Eine fachgerechte, nachhaltige Aufzugswartung, die von qualifiziertem Fachpersonal auf der Basis der EN 13015 durchgeführt wird, ist für einen dauerhaft sicheren Betrieb ebenso unverzichtbar wie für den Erfolg von Energiesparmaßnahmen. Bei der Kostenplanung sollten Sie daher die Kosten für einen Wartungsvertrag immer einrechnen, um ein vollständiges Gesamtbild aller Kosten zu haben.

Die Wartung und regelmäßige technische Überprüfung eines Hausaufzugs oder Homelifts muss durch einen Fachbetrieb erfolgen © Kadmy, stock.adobe.com
Die Wartung und regelmäßige technische Überprüfung eines Hausaufzugs oder Homelifts muss durch einen Fachbetrieb erfolgen © Kadmy, stock.adobe.com
Wenn Sie bereits bei der Planung einen Hausaufzug berücksichtigen, können Sie diesen direkt im Treppenhaus integrieren, ohne die Wohnfläche zu sehr einzuschränken © mapo, stock.adobe.com
Aufzug im Einfamilienhaus

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