Hausaufzüge verbessern die Mobilität in Ihrem Zuhause und können den Wert Ihrer Immobilie beträchtlich steigern. Bei der Planung eines Hausaufzugs spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, und zu den wichtigsten Aspekten dabei gehören die Komponenten des Aufzugs und die Frage, wo und wie sie am besten untergebracht werden können. Die Platzierung der Komponenten kann je nach Typ des Aufzugs variieren, und es gibt verschiedene Möglichkeiten, Platz zu sparen und die Aufzugstechnik zu integrieren.
Die gängigen Arten von Aufzügen und Liften, die in Wohnhäusern installiert werden, sind
- Innenaufzüge und Außenaufzüge mit Schacht,
- Homelifte (Miniaufzüge ohne Schacht) und
- Treppenlifte.
Diese Aufzugsarten unterscheiden sich in ihren Komponenten, der Funktionsweise und den Anforderungen an den Platz.

Wie unterscheiden sich die Komponenten von Aufzug und Lift?
Der senkrechte Innenaufzug mit Kabine ist für viele Hausbesitzer, Bauherren und Nutzer die erste Wahl, weil er sich nahtlos ins Gebäude einfügt und genug Raum bietet, um mehrere Personen komfortabel und bestens geschützt über beliebig viele Etagen zu transportieren. Klassische Innenaufzüge benötigen einen speziellen Schacht und einen Maschinenraum, der z. B. auf dem Dach oder im Keller untergebracht ist. Je nach Antrieb und Bauform kann der Aufzug außerdem noch eine sog. Grube unter dem Kabinenschacht benötigen, denn bei manchen Aufzugsantrieben müssen bestimmte Komponenten ganz unten, also auch unterhalb des ersten Einstiegs, positioniert sein.

Der Außenaufzug hingegen wird an der Außenwand des Gebäudes angebracht. Diese Variante ist die einzige Lösung, wenn für einen senkrechten Kabinenaufzug im Inneren des Gebäudes (z. B. im Treppenhaus oder einer Wohnung mit mehreren Etagen/Ebenen) nicht genug Platz vorhanden ist oder die Ein- und Umbaumaßnahmen unangemessen aufwendig wären. Bei einem Außenaufzug können alle Aufzugskomponenten außerhalb des Hauses untergebracht werden.

Homelifte und Treppenlifte bieten zusätzliche Optionen für Gebäude mit eingeschränktem Platz. Ein Homelift fährt senkrecht und ist eine kleinere und weniger komplexe Alternative zum traditionellen Kabinenaufzug. Er kann ohne Aufzugsschacht oder Maschinenraum installiert werden. Treppenlifte mit Sitz oder Plattform sind Schrägaufzüge ohne Kabine. Sie sind häufig eine gute Lösung für Gebäude mit mehreren Stockwerken und breiten, geraden Treppen. Dort kann der Treppenlift mit Führungsschiene(n) und allen Aufzugskomponenten entlang der vorhandenen Treppe installiert werden. Dazu sind keine weiteren Umbaumaßnahmen nötig, und danach nimmt der Treppenlift kaum Platz weg; lediglich der Laufweg im Treppenhaus wird ein wenig schmaler.

Der Aufzugsschacht
Der Aufzugsschacht ist eine grundlegende Komponente von Innenaufzügen und Außenaufzügen. Er dient als Führung für den Aufzug und beherbergt alle notwendigen mechanischen Komponenten. Bei einem Innenaufzug ist der Schacht üblicherweise in das Gebäude integriert, während er bei einem Außenaufzug an der Außenwand angebracht ist.
Die Gestaltung des Schachtes hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich des verfügbaren Platzes, der Bauvorschriften und der ästhetischen Vorlieben des Hauseigentümers. Bei einem außen liegenden Schacht ist es möglich, den Schacht mit farbigen Materialien zu verkleiden oder ihn mit Matt- oder Klarglas zu gestalten, um eine ansprechende Ästhetik zu erzielen.

Im Gegensatz dazu benötigen Homelifte und Treppenlifte keinen Aufzugsschacht. Homelifte sind meistens selbsttragend, da sie in dieser Form – also ohne Schacht(gerüst) – nicht nur viel weniger Platz benötigen, sondern auch viel weniger Geld kosten. Der Lift kann an jeder stabilen Wand installiert werden und nimmt dann nur so viel Raum weg, wie für die Kabine nötig ist. Es gibt allerdings auch Homelifte, für die im oder am Haus ein Schacht bzw. Schachtgerüst gebaut werden muss. Das Gerüst kann dann auf unterschiedliche Weise verkleidet werden, um ästhetisch zur Immobilie bzw. Wohnung zu passen, etwa mit Metallplatten, Milchglas oder transparenten Glaspaneelen.
Homelifte, die einen Schacht verwenden, benötigen zusätzlichen Raum hinter, unter oder neben dem Aufzug, um einen Motor unterzubringen. Ein seilgetriebener Aufzug benötigt beispielsweise einen separaten Raum für den Motor, der sich hinter dem Schacht befindet.
Aufzugstechnik platzsparend und wartungsfreundlich unterbringen
Bei der Planung bzw. Konstruktion eines Aufzugs sind die Förderhöhe (welche Höhe muss der Aufzug insgesamt überbrücken?) sowie die gewünschte Einsatzart (z. B. wie viele Personen werden befördert, Privataufzug oder Hausaufzug für viele Mietparteien) die wichtigsten Kriterien. Außerdem muss neben dem Design der sichtbaren Komponenten und Bedienelemente auch die Zugänglichkeit der für Nutzer unsichtbaren Aufzugstechnik für Service und Wartung mitberücksichtigt werden.
Eine heute weitverbreitete, besonders platzsparende und wartungsfreundliche Variante ist der maschinenraumlose (oder triebwerksraumlose) Aufzug mit sogenanntem „getriebelosem“ Antrieb. Durch den Einsatz eines Frequenzumrichters kann die Drehzahl des Aufzugsmotors präzise geregelt werden, was für ein sehr gutes Fahrverhalten (sanftes Anfahren und Bremsen, leise Fahrt) sorgt. Die gesamte Aufzugstechnik kann im Schacht untergebracht werden, einfacher Zugang ist z. B. über einen im Gang aufgestellten Schaltschrank möglich.
Bei vielen modernen, kompakten Aufzügen benötigen keine Komponenten mehr auf dem Dach oder in einer Grube unter dem Schacht installiert zu werden. Als Bauherr oder wenn Sie einen Hausaufzug im Bestand nachrüsten wollen, sollten Sie sich auf jeden Fall gründlich über alle infrage kommenden Aufzugsarten informieren und Angebote mehrerer Hersteller einholen.

Aufzugsarten im Überblick
Ein Hausaufzug kann eine wertvolle Ergänzung für Ihr Zuhause sein und viele Vorteile bieten, etwa im Hinblick auf Barrierefreiheit, Komfort,… weiterlesen
Die Aufzugskabine
Die Kabine ist der Ort, an dem die Benutzer während der Fahrt stehen oder sitzen. Bei Innenaufzügen und Außenaufzügen handelt es sich in der Regel um eine geschlossene Kabine, die Platz für mehrere Personen bietet und mit Türen ausgestattet ist, die sich automatisch öffnen und schließen. Dafür sind die Aufzugtüren mit eigenen Motoren, Sensoren und Steuerungstechnik ausgestattet.

Bei Homeliften ist die Kabine in der Regel kleiner und einfacher gestaltet. Sie kann geschlossen oder mit halbhohen Wänden und einer Sicherheitsbarriere ausgestattet sein. Nach oben offene Kabinen werden auch als Fahrkörbe bezeichnet. Normalerweise stehen im Lift ca. 0,8 bis 2 m2 Fläche für 1–2 Personen zur Verfügung. Soll der Homelift groß genug für einen Menschen im Rollstuhl (ohne Begleitperson) sein, müssen die Kabine oder der Fahrkorb mindestens eine Fläche von 1 × 1,3 m2 bieten.

Aufzugtüren
Aufzugtüren sind in aller Regel automatische Türen, die sich öffnen, wenn der Aufzug anhält, und schließen, bevor er sich bewegt. Die Automatisierung erfolgt über Sicherheitstechnik, z. B. Lichtschranken, Bewegungs- und andere Sensoren.
Homelifte können je nach Modell und Design mit unterschiedlichen Türvarianten ausgestattet sein. Einige haben halbhohe Türen oder Barrieren, während andere vollständig offen sein können. Unabhängig vom Design verfügen alle Aufzugtüren über Sicherheitsmechanismen, die sicherstellen, dass die Türen während der Fahrt sicher verriegelt sind und sich sanft öffnen und schließen, um Verletzungen zu vermeiden und maximalen Komfort zu bieten.

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Bedienung und Komfort
Die Bedienung eines Aufzugs sollte einfach und unkompliziert sein. Die meisten Aufzüge verfügen über ein Bedienfeld mit Tasten, die den Stockwerken entsprechen. Einige Aufzüge bieten zusätzliche Funktionen wie Sprachsteuerung oder Smartphone-Integration für zusätzlichen Komfort. Bei vielen Privataufzügen (z. B. Homelifts) können Steuerelemente auch ab- oder mitgenommen werden, etwa damit sich der Aufzug auch fernsteuern bzw. von einer weiteren Person bedienen lässt.


Aufzugstechnik
Die Aufzugstechnik umfasst mehrere Komponenten, darunter den Aufzugsmotor, den Technikraum, die Steuerung und die Anschlüsse. Der Motor sorgt für die Bewegung der Kabine. Er kann je nach Aufzugstyp an verschiedenen Orten untergebracht sein. Bei platzsparenden Innenaufzügen und Außenaufzügen befindet er sich im Schacht (z. B. oben im Schachtkopf), bei konventionellen Konstruktionen sitzt er im Technikraum, der sich entweder auf dem Dach, im Keller oder in unmittelbarer Nähe des Aufzugsschachts befinden kann.
Bei Homeliften und Treppenliften ist die Aufzugstechnik üblicherweise in die Konstruktion des Aufzugs selbst integriert, sodass kein separater Technikraum benötigt wird. Dies spart wertvollen Platz und erleichtert auch die nachträgliche Installation.

Die Steuerung regelt die Bewegung des Aufzugs und sorgt dafür, dass er sicher und effizient funktioniert. Sie ist oft mit verschiedenen Sicherheitsfunktionen ausgestattet, wie zum Beispiel einer Notabschaltung und einer Überlastwarnung. Moderne Aufzugssteuerungen sind oft mit Optionen zur Fernüberwachung und Fernwartung ausgestattet. Für einen besonders komfortablen und energieeffizienten Betrieb werden auch Systeme zur Rückgewinnung von Bremsenergie eingesetzt.

Die Anschlüsse für Strom und andere Dienstleistungen sind ebenfalls wichtige Komponenten eines Aufzugs. Sie müssen sicher installiert und leicht zugänglich sein, um eine einfache Wartung und Reparatur zu ermöglichen. Platzsparende Unterbringungsmöglichkeiten sind z. B. der Schaltschrank im Flur oder die Türzarge. Grundsätzlich muss die Aufzugstechnik regelmäßig von Fachleuten geprüft und gewartet werden, um sicherzustellen, dass der Aufzug einwandfrei und möglichst energieeffizient funktioniert und alle relevanten Sicherheitsvorschriften erfüllt.
Hausaufzug als Bausatz kaufen und selbst installieren?
Wer eine kostengünstigere Option zum Einbau bzw. Nachrüsten eines Privataufzugs sucht, findet den Homelift auch als Bausatz zum Selbsteinbau. Mit dem Aufzug-Bausatz lässt sich gegenüber einem vom Hersteller installierten Modell einiges an Geld sparen, doch nicht jeder Bausatz ist für jede Wohnung geeignet, und natürlich ist das Montieren eines Homelifts auch keine Arbeit für den durchschnittlichen Heimwerker. Bei nachträglichen Einbauten sind oft komplizierte Umbaumaßnahmen erforderlich, z. B. Deckendurchbrüche, die vom Statiker abgesegnet werden müssen. Der Lift sollte also auf jeden Fall von einem Fachbetrieb eingebaut und vorschriftsmäßig in Betrieb genommen werden.

Mit einem versierten Handwerksbetrieb, den Sie sich selbst aussuchen können, haben Sie als Bauherr oft eine größere Flexibilität, wenn Sie eine individuelle Installation, Gestaltung und Anpassung wünschen. Am besten planen Sie den Fachbetrieb von Anfang an mit ein, etwa indem Sie sich bei einem Vor-Ort-Termin über verschiedene Optionen und deren Vor- und Nachteile informieren oder bei Kostenvoranschlägen neben den Anschaffungskosten für den Bausatz auch die Einbaukosten samt Arbeitsaufwand realistisch kalkulieren. Nur so können Sie sicher sein, ob der Bausatz wirklich günstiger wird bzw. sich als Alternative lohnt.
Welcher Aufzug passt am besten?
Die Wahl des richtigen Aufzugs hängt vor allem vom verfügbaren Platz, vom Budget und von der geplanten Nutzung ab. Ein Innenaufzug oder Außenaufzug mit Schacht ist eine gute Wahl, wenn ausreichend Platz vorhanden ist und beim Neu- oder Umbau auch ein traditioneller Hausaufzug realisiert werden soll. Ein Homelift oder Treppenlift ist oft die beste Lösung, wenn der Hausaufzug wegen Mobilitätseinschränkungen bzw. für die künftige Barrierefreiheit von Haus und Wohnung nachträglich eingebaut werden muss. Der Treppenlift ist dabei die Variante, für die am wenigsten invasive Installation erforderlich sind; er lässt sich darum auch besonders einfach wieder abbauen, ohne Spuren an der Immobilie zu hinterlassen.

Hausaufzug planen: Normen, Vorschriften und bauliche Voraussetzungen
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