Das sind die typischen Brandursachen im Haushalt

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Defekte an elektrischen Geräten sind die Brandursache Nummer eins im Haushalt. Oftmals stecken aber auch menschliche Fehler dahinter. Erfahren Sie, welche die wichtigsten Gefahrenquellen im Haushalt sind und wie Sie sich davor schützen können.

Die Waschmaschine ist in vielen Haushalten im Dauerbetrieb. Die hohe Stromlast führt zu einem erhöhten Brandrisiko © Goffkein, stock.adobe.com
Die Waschmaschine ist in vielen Haushalten im Dauerbetrieb. Die hohe Stromlast führt zu einem erhöhten Brandrisiko © Goffkein, stock.adobe.com

In Familien mit Kindern ist die Waschmaschine meist im Dauerbetrieb. Was viele dabei unterschätzen, ist das Brandrisiko, welches von diesen Geräten ausgehen kann. Statistiken des Instituts für Schadensverhütung und -forschung der öffentlichen Versicherer (IFS) belegen, dass die „weiße Ware“ zu den häufigsten Brandursachen im Haushalt zählt. Neben Waschmaschinen fallen darunter unter anderem auch Spülmaschinen, Kühlschränke, Tiefkühltruhen oder Trockner.

Elektrische Geräte als Gefahrenquelle

Das Brandrisiko im Haushalt geht jedoch weit über die genannten Geräte hinaus. Im Prinzip ist alles, was mit Strom betrieben oder versorgt wird, eine potenzielle Gefahr. Dazu zählen etwa folgende Gegenstände, die sich in aller Regel im Haushalt befinden:

  • Elektroherd
  • Backofen
  • Toaster
  • Kaffeemaschine
  • Heizung
  • Solaranlage
  • Wallbox
  • Elektrogrill
  • Staubsauger
  • Föhn
  • Fernseher
  • WLAN-Router
  • Computer

Die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen und zeigt, dass praktisch überall im Haus Gefahrenquellen lauern. Das Brandrisiko steigt dabei mit höherer Nutzungsintensität und größerer Stromlast kontinuierlich an. Deshalb erfordert insbesondere der Dauerbetrieb von stromintensiven Geräten im Haushalt erhöhte Wachsamkeit bei den Bewohnern.

Stromkabel beschädigt? Besser professionell reparieren lassen oder das Gerät austauschen © Pixel-Shot, stock.adobe.com
Stromkabel beschädigt? Besser professionell reparieren lassen oder das Gerät austauschen © Pixel-Shot, stock.adobe.com

Um einen zusätzlichen Schutz zu erhalten, sollten gerade größere elektrische Geräte, wie etwa die Heizung, einer regelmäßigen Wartung durch Fachpersonal unterzogen werden. Bei Kleingeräten wie dem Toaster oder dem Föhn gilt, dass diese im Zweifelsfall besser durch ein neues Modell ausgetauscht werden. Zum Beispiel, falls das Stromkabel beschädigt ist oder bei der Nutzung bereits ein leichter Brandgeruch wahrzunehmen ist.

Der vorbeugende Brandschutz soll den Ernstfall verhindern © CameraCraft, stock.adobe.com
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Risiko durch akkubetriebene Geräte steigt

Der Trend zu mobilen Geräten, die sich auch unterwegs nutzen lassen, führt dazu, dass Akkus zu einem weiteren ernst zu nehmenden Brandrisiko im Haushalt geworden sind. Als besonders brandanfällig gelten Lithium-Ionen-Akkus, wie sie etwa in Smartphones verbaut sind. In den Medien finden sich Berichte von Handynutzern, die erzählen, dass sich ihr Gerät beim Telefonieren plötzlich stark erwärmt habe und schließlich zu brennen anfing.

Die Hersteller versuchen solchen Vorfällen durch eine robustere Technik entgegenzuwirken. Jedoch werden die Smartphones zugleich immer leistungsfähiger und sind mit schnelleren Chips ausgestattet. Die hohe Rechenleistung führt zu einer starken Belastung der sehr komprimiert gebauten Akkus.

Zudem geht der Trend zu Modellen mit großen Bildschirmen, die aber dennoch leicht in der Hand liegen sollen. Damit wird es für die technischen Entwickler immer anspruchsvoller, einen Akku zu konstruieren, der diese Kriterien erfüllt und zugleich wenig brandanfällig ist.

Lithium-Ionen-Akkus - ein ernst zu nehmendes Brandrisiko im Haushalt © bht2000, stock.adobe.com
Lithium-Ionen-Akkus – ein ernst zu nehmendes Brandrisiko im Haushalt © bht2000, stock.adobe.com

EU will den Austausch von Akkus erleichtern

Nutzer konnten die stark beanspruchten Akkus bislang nur in seltenen Fällen selbst tauschen, da diese bei den meisten Herstellern fest verbaut sind. Dies soll sich jedoch bald ändern. Die Europäische Union hat dazu eine Verordnung beschlossen, wonach neue Modelle ab dem 2027 über einen wechselbaren Akku verfügen müssen. Ein frühzeitiger Austausch könnte zu einem niedrigeren Brandrisiko beitragen.

Jedoch sind Smartphones längst nicht die einzigen akkubetriebenen Geräte im Haushalt, von denen ein Brandrisiko ausgeht. Auch Notebooks, E-Bikes, Staubsauger- oder Mähroboter sind mit entsprechenden Akkus ausgestattet. Deshalb sollten diese Geräte ebenfalls regelmäßig überprüft werden.

Der Föhn entwickelt im Betrieb viel Wärme. In der Nähe von brennbaren Materialien kann sich schnell ein Feuer entzünden © Goffkein, stock.adobe.com
Der Föhn entwickelt im Betrieb viel Wärme. In der Nähe von brennbaren Materialien kann sich schnell ein Feuer entzünden © Goffkein, stock.adobe.com

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Kleine Unachtsamkeiten mit großen Folgen

Viele Brände im Haushalt werden zudem durch menschliche Fehler verursacht. Laut der Statistik des IFS lässt sich mehr als jeder fünfte Brand (22 Prozent) auf diese Ursache zurückführen. Schon eine kleine Unachtsamkeit des Hausbewohners reicht oftmals aus, um ein Feuer zu entfachen. Wird etwa der Herd an einem Freitagabend versehentlich angelassen und die Bewohner sind über das Wochenende verreist, kann dies katastrophale Folgen haben.

Auch ist darauf zu achten, dass Geräte, die eine starke Wärme entwickeln, nicht direkt und über längere Zeit mit anderen brennbaren Materialien in Berührung kommen. Wird der Föhn während des Betriebs auf einem Handtuch im Bad abgelegt, weil es plötzlich an der Haustür klingelt, kann bereits in kurzer Zeit ein Brand entstehen. Weiterhin sollten Geräte in den Kinderzimmern, die Wärme erzeugen, wie etwa die Leselampe am Bett, jeden Abend ausgeschaltet werden. Kommt die Lampe über längere Zeit mit der Bettdecke in Berührung, kann sich auch hier ein Feuer entzünden.

Elektrogeräte nachts vom Strom nehmen
Elektrogeräte nachts vom Strom nehmen

Grundsätzlich empfiehlt es sich insbesondere vor dem zu Bett gehen am Abend sowie bei längeren Aufenthalten außerhalb des Haushaltes, gründlich alle möglichen Gefahrenquellen im Haus durchzugehen.

Tipp: Erstellen Sie eine Checkliste zum Abhaken, damit keine Gefahrenquelle vergessen wird. 20 wertvolle Tipps zum Brandschutz, die beim Anfertigen dieser Checkliste helfen können, gibt es in dieser Übersicht.

Rauchwarnmelder können Schlimmeres verhindern

Einen zusätzlichen Schutz, gerade bei einem Brandausbruch in der Nacht, bieten Rauchwarnmelder. Diese erkennen den aufsteigenden Rauch, der von der Brandquelle ausgeht, und informieren die Bewohner durch einen Signalton auch im Schlaf. Somit kann ein Brand frühzeitig erkannt und die Gefahren von Schäden im Haus, aber auch für Leib und Leben, etwa durch eine Rauchvergiftung, deutlich reduziert werden.

Rauchmelder sind auch für Privatwohnungen Pflicht
Rauchmelder sind auch für Privatwohnungen Pflicht

Gut zu wissen: Die Rauchwarnmelder sind nicht nur „nice-to-have“, sondern gesetzlich in den meisten Räumen im Haus vorgeschrieben. Allerdings weichen die Regelungen je nach Bundesland voneinander ab. Deshalb ist es empfehlenswert, sich bei den zuständigen Stellen in seinem Bundesland nach den geltenden Vorschriften zu erkundigen. Dies ist oftmals über die offizielle Website des Staatsministeriums für den Verbraucherschutz möglich. Mehr Informationen zu Rauchwarnmeldern sind in diesem Artikel zusammengestellt.

Rauchmeldepflicht für Bestandsbauten in den Bundesländern
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Poster für den Brandschutz

Ist ein Brand im Haushalt trotz aller Vorkehrungen dennoch ausgebrochen, sollten sich Hausbewohner schnellstmöglich in Sicherheit bringen und umgehend die Feuerwehr informieren.

Anschauliche Informationen mit den wichtigsten Vorkehrungen und Maßnahmen zum Brandschutz im Haus hat hausberater.de in einer Illustration zusammengestellt, die sich als Poster herunterladen und ausdrucken lässt.

Mit dem Feuerlöscher lässt sich ein Brand frühzeitig unter Kontrolle bringen © engel.ac, stock.adobe.com
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