Smart Home: Mehr Blitzschutz im vernetzten Haus

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Smart Home ist einer der Dauertrends, seit die Digitalisierungswelle rollt. Aber die Welt des automatisierten Zuhauses ist verletzlich – eine der Bedrohungen lautet Blitzschlag. Warum das so ist und worauf es ankommt – all das kann man genau hier nachlesen.

Blitze sind schon immer eine Gefahr für Wohnhäuser – im Smart Home muss man sich besonders wappnen © mirkograul, stock.adobe.com
Blitze sind schon immer eine Gefahr für Wohnhäuser – im Smart Home muss man sich besonders wappnen © mirkograul, stock.adobe.com

Besondere Risikoabwägung

Wenn man das Schadensrisiko durch Blitzschläge beurteilen möchte, gibt es zwei Komponenten. Da ist einmal die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Blitz direkt in ein Haus oder doch so nahe dabei einschlägt, dass es zu gravierenden Schäden führt. Und da ist zweitens die Höhe des Schadens, der angerichtet werden kann. Und da kann man leicht schlussfolgern: Wenn Blitzschlag durch Überspannung vor allem die Elektronik bedroht, dann kann der Schaden umso höher ausfallen, je mehr Elektronik da ist. Im Smart Home ist viel Elektronik, also ist der potenzielle Schaden groß. Und deshalb verdient der Blitzschutz im Smart Home noch mehr Aufmerksamkeit als sonst.

Blitzeinschlag erfolgt nicht immer am höchsten Punkt!
Blitzeinschlag erfolgt nicht immer am höchsten Punkt!

Es geht übrigens nicht nur um materielle Schäden. Wer im Home-Office arbeitet, hinterlässt im Rechner womöglich Produkte seiner Arbeit – Texte, Pläne, Excel-Tabellen. Nicht alles wird immer gleich extern gespeichert – und ist damit womöglich verloren, wenn ein Blitzschlag den Computer zerstört. Und dann sind da ganz persönliche Fotos und Filme, unersetzliche Erinnerungen oft. Werden sie zerstört, sind sie oft unwiederbringlich verloren.

Smart Home – der Begriff steht für Komfort. Aber das Thema Blitzschutz darf nicht vernachlässigt werden © rh2010, stock.adobe.com
Smart Home – der Begriff steht für Komfort. Aber das Thema Blitzschutz darf nicht vernachlässigt werden © rh2010, stock.adobe.com

Die Frage wird immer gestellt, ob es nicht ausreicht, bei drohendem Gewitter einfach alle Stecker aus den Leitungen zu ziehen. Wer diese Frage aufwirft, den sollte man mit der Gegenfrage konfrontieren, ob er immer zu Hause ist, wenn Gewitter droht. Außerdem sind manche Systeme immer an die Elektroversorgung angeschlossen – Durchlauferhitzer beispielsweise oder auch Heizungsanlagen.

Erst recht kann man all die Komponenten des Smart Home nicht bei jeder Gewittergefahr voneinander trennen. Zum System gehören Steuergeräte, aber auch Verbindungskabel, das Bus-System zum Datenaustausch also. Und selbst wenn eine Trennung technisch-praktisch immer so einfach möglich wäre – wer möchte schon, dass all die Anlagen bei Gewittergefahr nicht mehr funktionieren?

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Äußerer und innerer Blitzschutz

Es führt kein Weg daran vorbei, das Smart Home verstärkt die Notwendigkeit eines funktionierenden Blitzschutzes. Dass ein solcher bei Ein- und Zweifamilienhäusern nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, spielt keine Rolle. Her muss also erstens der äußere Blitzschutz in Form eines herkömmlichen Blitzableiters. Der muss funktionieren – ob Smart Home oder nicht.

Äußerer Blitzschutz – das Prinzip
Äußerer Blitzschutz – das Prinzip

Dazu kommt, ohnehin zwingend, der innere Blitzschutz. Dieser schützt vor Überspannungen, die übrigens ja nicht nur durch Blitzschlag entstehen können. Der Überspannungsschutz besteht in der Regel aus einem dreistufigen System – der erste Schutz ist an den Hausanschlüssen von Strom-, Telefon- und Internetkabeln, der zweite im Zusammenhang von Zählern, Sicherungen und Routern, der dritte bei den Endgeräten.

Innerer Blitzschutz – das Prinzip
Innerer Blitzschutz – das Prinzip

Die beiden ersten Stufen sind auf jeden Fall eine Sache für den Fachmann, andernfalls gibt es schon mit dem Versicherungsschutz ein Problem. Gefragt ist also ein Elektriker oder ein Blitzschutzexperte. Der Schutz direkt bei den verschiedenen Geräten ist käuflich für den Endverbraucher zu erwerben. Wobei man sich im Fachhandel aber gut beraten lassen sollte, welche Smart-Home-Komponenten welche Einrichtungen zum Überspannungsschutz benötigen.

Gelegentlich sind Mehrfachsteckdosen mit eingebautem Überspannungsschutz das richtige Mittel © Yvonne Weis, stock.adobe.com
Gelegentlich sind Mehrfachsteckdosen mit eingebautem Überspannungsschutz das richtige Mittel © Yvonne Weis, stock.adobe.com

Datenleitungen nicht vergessen

Zu betonen ist, dass der Überspannungsschutz nicht nur für die Stromversorgungsleitungen, sondern auch für die Datenleitungen. Dort herrschen erheblich geringere Spannungen als im allgemeinen 220-Volt-Stromversorgungsnetz. Dementsprechend sind auch die angeschlossenen Geräte über diese Eingänge viel empfindlicher und benötigen dort anders ausgelegte Schutzeinrichtungen als am Netzanschluss.

Der direkt an den Geräten installierte Überspannungsschutz hat übrigens einen Nutzen über den Blitzschutz hinaus. Es gibt im Stromnetz auch aus anderen Gründen Überspannungsimpulse, die empfindliche Geräte belasten, eventuell Defekte verursachen. Auch diese Gefahr wird durch einen eingebauten Überspannungsschutz gebannt. Dieser direkt an den Geräten installierte Schutz ist auch gemeint, wenn von Feinschutz die Rede ist.

Der Blitzschutz ist ein Thema, das man von Anfang an mitbedenken sollte © FotoHelin, stock.adobe.com
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