Abstellplatz für Fahrzeuge optimal in den Bereich vorm Haus einplanen
In dicht besiedelten Wohngegenden sind Parkplätze oft rar. Daher werden häufig Flächen in den Vorgärten zum Abstellen von Fahrzeugen verwendet. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, wie Sie dieses Vorhaben optimal umsetzen, dabei Kosten sparen sowie möglichst wenig die Natur eingreifen.
Wird wirklich ein Parkplatz auf dem eigenen Grundstück benötigt?
Bevor Sie die Parkfläche für Ihr Auto im Vorgarten einrichten, prüfen Sie genau, ob das tatsächlich nur auf diesem Wege zu realisieren ist. Bieten sich eventuell Parkmöglichkeiten in der Nähe an, welche Sie kostenfrei nutzen können? Vielleicht können Sie auch eine Garage mieten, welche sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad gut erreichen lässt. Falls sich Ihr Haus in der Nähe von Mehrfamilienhäusern oder Bürokomplexen befindet, könnten Sie dort nach freien Stellplätzen im Außenbereich oder in deren Tiefgarage fragen. Mit solch einem Arrangement nutzen Sie die vorhandene Infrastruktur optimal und müssen keine neuen Flächen für das Abstellen ihres Autos blockieren. Bei einem langfristigen Mietvertrag könnten die Gebühren wesentlich geringer sein, als der Aufwand für den Bau einer eigenen Stellfläche oder einer eigenen Garage.
Falls der Bau des Hauses noch in Planung ist, wäre es sinnvoll, Möglichkeiten für die Einrichtung einer Tiefgarage oder eine anderweitige Integration des Fahrzeug-Stellplatzes in das Haus zu überdenken. Eine Tiefgarage lohnt sich dann, wenn das Grundstück recht klein ist, Sie nur über einen kleinen Vorgarten verfügen und es außerdem nicht genügend Parkplätze vor dem Haus gibt. Gelegentlich werden Bauherren auch dazu verpflichtet, für zusätzliche Parkflächen auf dem Grundstück zu sorgen, um die öffentlichen Straßen zu entlasten. Das ist allerdings häufiger beim Bau von Mehrfamilienhäusern üblich als beim Bau von Eigenheimen.
Parkmöglichkeiten außerhalb von Straßen und Wohngrundstücken:
- Parkhäuser
- Bürokomplexe mit Tiefgarage
- Bestehende Garagenkomplexe
- Freie Plätze in den Tiefgaragen von benachbarten Mietshäusern
- Öffentliche Stellplätze
Tipp: Für solche Erkundigungen nutzen Sie Annoncen zur Vermietung von Garagenplätzen, fragen ein wenig bei den Nachbarn herum oder lassen sich Auskunft bei der örtlichen Gemeinde geben.
Flächen für mehrere Nutzungen planen
Wenn es sich nicht umgehen lässt, einen Stellplatz auf dem eigenen Grundstück einzurichten, versuchen Sie die entsprechenden Flächen möglichst vielfältig zu nutzen. Vermeiden Sie es, den Boden zu versiegeln. Gestalten Sie den Platz unter anderem so, dass am Tage die Kinder dort spielen können, wenn Mama oder Papa mit dem Auto unterwegs sind.
Dabei sollten Spielgeräte einfach wegzuräumen sein. Stellen Sie eine Kiste für Bälle, Springseile und Sandspielzeug auf, in der die Sachen bei Bedarf mit wenigen Handgriffen verschwinden. Ein Basketballkorb wird normalerweise sowieso so hoch angebracht, dass er beim Parken nicht stört. Für Sportgeräte wie Tischtennisplatte oder Federballnetz gibt es praktische Lösungen, die sich schnell und platzsparend verstauen lassen.
Weitere Ideen für eine mehrfache Nutzung der Fläche wären:
- Wäscheplatz
- Grillecke
- Auslauf für Haustiere wie Ihren Hund oder Ihre Katze
- Fitnessbereich
Bodenversiegelung vermeiden
Vermeiden Sie bei der Anlage ihres Parkplatzes, den Boden zu versiegeln. Nutzen Sie Rasengittersteine, versickerungsfähiges Pflaster oder Schotter, damit das Wasser auf dieser Fläche versickern kann. Das ist nicht nur im Sinne des Umweltschutzes gut, sondern kann Ihnen auch eine Menge Gebühren sparen. Viele Gemeinden erheben eine Gebühr für versiegelte Flächen, da diese den Kanal für das Regenwasser zusätzlich belasten.
Mit einem kleinen Trick in der Planung reduzieren Sie die befestigten Flächen für den Stellplatz in ihrem Vorgarten auf ein Minimum. Legen Sie diesen Platz möglichst dicht neben der Einfahrt bzw. der Straße an. So müssen Sie nur den Stellplatz selbst und nicht außerdem die Zufahrt zu diesem Platz befestigen. Das spart für sie eine Menge Kosten und Arbeit. Außerdem bleibt eine größere Fläche für die Vegetation wie Blumen oder Sträucher frei.
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So geben Sie der Natur den Lebensraum zurück
Der Lebensraum, der durch die Stellfläche für Ihr Auto blockiert wird, kann mit einigen einfachen Maßnahmen wieder kompensiert werden. Stellen Sie ein Carport oder eine Pergola auf, die rankenden Pflanzen Halt geben. Das Dach eines Carports lässt sich mit Sukkulenten, Gräsern oder anderen genügsamen Pflanzen begrünen. Damit diese Pflanzen dort wachsen können, sind Dränageschichten und eine gute Abdichtung gegen ihr Wurzelwerk nötig. Viele Anbieter von Carports haben entsprechende fertige Lösung in ihrem Programm.
Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung von Rasengitterelementen, welche sie unter dem Stellplatz eingraben. Sie bestehen aus wabenförmig gestalteten Kunststoffplatten, die zwischen dem Gitterwerk nach oben und unten offen sind. Unter diese Platten kommt eine Tragschicht aus Kies, welche für Stabilität sorgt, wenn Sie Ihr Fahrzeug darauf abstellen. Die Platten selbst werden mit Muttererde ausgefüllt, wobei ca. ein bis zwei Zentimeter Erde über dem Rasengitter aufgebracht wird. So ist es später nicht mehr sichtbar, sorgt aber für einen soliden Untergrund auf Ihrem Stellplatz. In die oberste Schicht wird Sportrasen gesät, den Sie später ganz normal mähen und pflegen können wie alle anderen Rasenflächen.
Hinweis: Kennzeichnen Sie beim Verlegen der Rasengitterelemente deren Außengrenzen. Das hilft Ihnen dabei, den Bereich später auszusparen, falls Sie Ihren Rasen vertikutieren möchten.
Änderungen in der Familie berücksichtigen
Bei Veränderungen der Familie kann es sein, dass Sie den Bedarf an Stellflächen für eigene Fahrzeuge an die neuen Bedingungen anpassen möchten. Das könnten die Aufnahme einer Arbeit an einem anderen Ort, der Beginn der Rentenzeit, ein zusätzliches Kind oder ein neues Hobby sein. Überlegen Sie vor den Veränderungen gründlich, wie lange sie die zusätzliche Stellfläche benötigen. Vielleicht lässt sich ja auch hier eine temporäre Lösung finden, wie sie bereits im ersten Teil dieses Beitrags beschrieben wurde.
Fahrgemeinschaften statt neuer Parkflächen bilden
Eine Methode, die gerade von jungen Leuten immer häufiger genutzt wird, ist die Bildung von Fahrgemeinschaften. Hierfür ist einiges an Organisation nötig, damit alle Beteiligten immer rechtzeitig zu den gewünschten Orten kommen. Wenn das System gut funktioniert, lassen sich jedoch einige Fahrzeuge und damit auch eine Menge Kosten einsparen.
Fahrgemeinschaften lohnen sich besonders dann, wenn:
- der Arbeitsweg, Beginn und Ende der Schichten gleich sind
- Kinder gemeinsam die Schule oder Freizeiteinrichtungen besuchen
- man den gleichen Hobbys nachgeht oder gleiche Freizeiteinrichtungen wie Sportclubs besucht
- bestimmte Aktivitäten die Einkäufe gemeinsam oder abwechselnd erledigt werden können
In größeren Städten bieten Vereine dafür ein Carsharing an, bei dem Sie sich nicht mit den anderen Nutzern der Fahrzeuge auseinandersetzen müssen. Im ländlichen Bereich sind diese Angebote leider seltener, lassen sich aber bei einer guten Nachbarschaft und mit einer offenen Kommunikation bestimmt ebenso aufbauen.
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Nicht nur gut für die Umwelt, auch für Ihre Gesundheit
Prüfen Sie außerdem, ob sich nicht Bus und Bahn für Ihre Wege nutzen lassen, statt ein weiteres Auto anzuschaffen und dafür einen zusätzlichen Stellplatz auf ihrem Grundstück einzurichten. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern kann auch Ihrer Gesundheit guttun. Statt nur die zwei Schritte von der Haustür bis zum Auto zu laufen und am Ziel ebenfalls nur kurze Wege zu nutzen, bewegen Sie sich beim Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln wesentlich mehr. Auch wenn das nur zehn Minuten Fußmarsch pro Tag sind, kann es günstige Effekte für Ihren Kreislauf, Ihr mentales Wohlbefinden und Ihre Figur zeigen.
Rückbau gepflasterter Flächen ermöglichen
Falls sich ihre Lebenssituation so geändert hat, dass sie die Stellplätze im Vorgarten nicht mehr benötigen, können Sie darüber nachdenken, die versiegelten Flächen wieder zurückzubauen. Das ist auch sinnvoll, wenn Sie ein Haus mit Grundstück gekauft haben und Sie finden, dass einfach zu viel Fläche zubetoniert ist. Mit einem Rückbau verbessern Sie Ihre Wohnqualität. Pflanzen und lebendige Erde sorgen für eine optimale Sauerstoffproduktion, regulieren die Feuchtigkeit in der Umgebung und spenden Schatten, wenn sie groß genug sind. Sie können herrlich duften und Ihre Augen mit leuchtenden Farben und sattem Grün erfreuen.
Möglicherweise können Sie sich bei diesem Vorhaben von der Gemeinde oder durch öffentliche Fördergelder des Bundes unterstützen lassen. Für bestimmte Maßnahmen, welche der Rückgewinnung von Grünflächen dienen, kann ein Zuschuss zu den Kosten beantragt werden. Da sich die Bedingungen für eine Förderung immer wieder ändern, informieren Sie sich am besten direkt bei Ihrer Gemeinde oder in der Förderdatenbank des Bundes.
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