Planung der Terrassenüberdachung – daran sollten Sie denken

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Eine Terrassenüberdachung bauen Sie vermutlich nur einmal oder einige wenige Male in Ihrem Leben. Sie bleibt wahrscheinlich über Jahrzehnte stehen, wenn sie gut durchdacht ist und Ihnen nach der Fertigstellung in jeder Hinsicht gefällt. Für die Planung eines Terrassendachs sollten Sie sich deshalb ausreichend Zeit nehmen, damit Sie keinen wichtigen Punkt außer Acht lassen. Eine entscheidende Rolle spielt außerdem die Sicherheit, denn die Überdachung muss bei Wind und Wetter sicher sein. Stehen Sie noch ganz am Anfang Ihrer Überlegungen, finden Sie in unserem Ratgeber „Die Terrasse überdachen – diese Möglichkeiten haben Sie“ viele Vorschläge, wie Sie Ihre Terrasse mit einem Dach versehen können.

Ein gut geplantes Terrassendach lässt sich relativ schnell aufstellen © schulzfoto, stock.adobe.com
Ein gut geplantes Terrassendach lässt sich relativ schnell aufstellen © schulzfoto, stock.adobe.com

Die Größe und Höhe

Ein Terrassendach hat oft die gleiche Größe wie der Terrassenfußboden. Es kann aber natürlich auch größer oder kleiner sein. Ragt es ein Stück über die Terrasse, hat dies den Vorteil, dass selbst bei schräg fallendem Regen der gesamte Fußboden trocken bleibt. Ist es kleiner, können Sie einen Teil der Terrasse für Sonnenbäder nutzen oder dort Ihren Grill anzünden, sofern der Wind aus der richtigen Richtung weht.

Der Abstand vom Terrassenfußboden bis zur Unterkante des Dachs sollte mindestens 2,50 Meter betragen, damit Sie sich nicht eingeengt fühlen. Zudem haben nicht wenige Menschen eine Körpergröße von zwei Metern oder mehr. Sie werden sich auf Ihrer Terrasse nur wohlfühlen, wenn Sie nicht ständig befürchten müssen, sich den Kopf zu stoßen. Planen Sie Ihr Terrassendach jedoch ruhig noch höher, sofern Sie die Möglichkeit haben. Besonders wichtig ist dies bei blickdichten Eindeckungen aus beispielsweise Holz, denn sie wirken niedriger als ein transparentes Dach mit freiem Blick in den Himmel. Denken Sie außerdem an die Schräge, mit der wir uns im nächsten Punkt befassen.

Die wichtigsten Aspekte für die Terrassendach-Planung im Überblick
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Sehr wichtig: eine ausreichende Schräge

Damit Regen, Hagel und andere Niederschläge nicht auf dem Dach liegen bleiben, sollte das Dach ein Gefälle in Richtung des Gartens haben. Die empfohlene Mindestneigung für Pultdächer, die in den meisten Fällen für Terrassenüberdachungen genutzt werden, beträgt . Sie darf aber natürlich auch größer sein. Dies ist vor allem für Regionen zu empfehlen, in denen regelmäßig viel Schnee fällt, denn bleibt Schnee auf dem Dach liegen, stellt er für das Grundgestell und die Eindeckung eine extrem hohe Belastung dar. Ein stärkeres Gefälle hat zudem den Vorteil, dass Regenwasser den Schmutz besser vom Dach spült. Berücksichtigen Sie bei der Festlegung der Neigung aber auch, dass Sie manche Eindeckungen gemäß der von den Herstellern empfohlenen Neigung verlegen sollten. Entsprechende Vorgaben gibt es unter anderem für Kunststoffplatten wie die Wellplatten aus Acryl.

Auf einem schrägen Dach bleibt kein Wasser stehen © jehafo, stock.adobe.com
Auf einem schrägen Dach bleibt kein Wasser stehen © jehafo, stock.adobe.com

Eine Neigung von 5° bedeutet, dass der Höhenunterschied pro laufenden Meter 8,71 Zentimeter beträgt. Möchten Sie die Neigung genau berechnen, nehmen Sie einen Taschenrechner mit Sinus-Funktion und tippen ein:

Neigung in Grad sin x Dachtiefe in Zentimetern =

Beispiel: Bei einem drei Meter tiefen Dach und einer gewünschten Neigung von 5° geben Sie 5 sin x 300 = ein und erhalten als gerundetes Ergebnis 26,15. Das Dach müsste an der Hauswand also 26,15 Zentimeter höher als an der Vorderkante sein.

Mögliche Materialien

Mit den Materialien, die Sie für das Grundgerüst und die Eindeckung verwenden können, befassen wir uns in separaten Artikeln. Sind Sie noch unentschlossen, lesen Sie am besten unsere Ratgeber „Das Traggerüst einer Terrassenüberdachung – aus Holz oder Metall?“, „Das transparente Terrassendach – aus Glas oder Kunststoff?“ und „Blickdichte Eindeckungen für die Terrassenüberdachung“. Vielleicht wäre für Sie aber auch eine Überdachung interessant, die sich verändern lässt. In diesem Fall empfehlen wir Ihnen unseren Artikel „Flexible Lösungen für die Terrassenüberdachung“.

Geeignete Materialien für ein Terrassendach
Geeignete Materialien für ein Terrassendach

Extras schon bei der Planung berücksichtigen

Stromkabel für eine in das Dach integrierte Beleuchtung lassen sich am einfachsten während der Montage verlegen und hinter den einzelnen Elementen verstecken. In unserem Ratgeber „Eine Beleuchtung in das Terrassendach integrieren – Ideen und Tipps“ finden Sie viele Vorschläge, wie Sie Ihre Terrasse von oben perfekt ausleuchten.

Mit einer schönen Beleuchtung ist Ihre Terrasse auch abends gemütlich © Ursula Page, stock.adobe.com
Mit einer schönen Beleuchtung ist Ihre Terrasse auch abends gemütlich © Ursula Page, stock.adobe.com
Stilvolle Terrassenbeleuchtung mit LEDs
Stilvolle Terrassenbeleuchtung mit LEDs

Denken Sie außerdem an die Entwässerung des Dachs und bei einer Eindeckung aus einem transparenten Werkstoff an einen Sonnenschutz. Unter einem Glasdach und einer Eindeckung aus durchsichtigem Kunststoff ist es im Frühling und im Herbst zwar angenehm warm, an sonnigen Sommertagen jedoch schnell unerträglich heiß.

Dachrinne und Fallrohr leiten Regenwasser zügig vom Dach © timltv, stock.adobe.com
So fließt Regenwasser kontrolliert von Ihrem Terrassendach

Ein Terrassendach sollte immer etwas schräg verlaufen, damit Regenwasser in Richtung des Gartens und nicht in Richtung der Hauswand fließt.… weiterlesen

Die Baugenehmigung

Für eine Terrassenüberdachung kann eine Baugenehmigung erforderlich sein, denn ein Dach stellt im rechtlichen Sinne einen Ausbau des vorhandenen Gebäudes dar. Dies bedeutet jedoch nicht, dass für die Überdachung einer Terrasse mitten im Garten grundsätzlich keine Genehmigung erforderlich ist.

Ab einer bestimmten Dachgröße brauchen Sie in den meisten Bundesländern eine Baugenehmigung © Stockfotos-MG, stock.adobe.com
Ab einer bestimmten Dachgröße brauchen Sie in den meisten Bundesländern eine Baugenehmigung © Stockfotos-MG, stock.adobe.com

Ob Sie eine Baugenehmigung benötigen, hängt davon ab, in welchem Teil Deutschlands Sie leben. Die Vorschriften sind in jedem Bundesland unterschiedlich. Eine weitere wichtige Rolle spielt die Größe des Dachs, denn in vielen Bundesländern sind Überdachungen bis zu einer bestimmten Größe genehmigungsfrei. Die Grenze liegt oft bei 30 Quadratmetern. Es können aber auch im örtlichen Bebauungsplan Einschränkungen festgelegt sein. Überdies müssen Sie in den meisten Fällen einen Mindestabstand zum Nachbargrundstück einhalten. Dies ist beispielsweise bei einem Reihenhaus jedoch kaum möglich, deshalb greifen dort besondere Regelungen. All diese Fragen lassen sich ohne Hilfe durch einen Fachmann kaum klären. Erkundigen Sie sich deshalb vor Beginn der Planung beim für Sie zuständigen Bauamt.

Hinweis: Aus welchem Material Ihr Terrassendach besteht, spielt bei der Frage, ob Sie eine Baugenehmigung benötigen, keine Rolle.

Teilt Ihnen das Bauamt mit, dass Ihr Terrassendach genehmigungsfrei ist, lassen Sie sich am besten eine schriftliche Bestätigung geben. So vermeiden Sie späteren Ärger mit der Behörde. Ist Ihre Terrassenüberdachung genehmigungspflichtig, müssen Sie einen Bauantrag stellen. Er besteht in der Regel aus dem ausgefüllten Antragsformular, einem Lageplan Ihres Grundstücks, den Sie im Katasteramt bekommen, und Dokumenten, in denen das Vorhaben detailliert beschrieben wird. Die Bearbeitung Ihres Antrags kostet für gewöhnlich nicht mehr als etwa 120 Euro, kann aber eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.

Standsicherheit - die Statik berechnet die Beanspruchung des Terrassendachs
Standsicherheit – die Statik berechnet die Beanspruchung des Terrassendachs

Die Statik

Haben Sie sich für einen Bausatz entschieden, können Sie sich in der Regel darauf verlassen, dass er vom Hersteller im Hinblick auf die Statik geprüft ist. Von ihm bekommen Sie meist auch die nötigen Informationen hinsichtlich des notwendigen Fundaments. Bei einem Eigenbau sind Sie dagegen selbst für die Statik verantwortlich. Ziehen Sie deshalb einen Statiker oder einen anderen Fachmann hinzu. Seine Berechnungen benötigen Sie bei einem genehmigungspflichtigen Terrassendach für den Bauantrag und natürlich beim späteren Bau der Terrassenüberdachung. Halten Sie sich hierbei an seine Vorgaben, damit das Dach nicht einstürzt und schlimmstenfalls Menschen verletzt.

Eine dicke Lage Schnee hat ein hohes Gewicht © sv_production, stock.adobe.com
Eine dicke Lage Schnee hat ein hohes Gewicht © sv_production, stock.adobe.com

Eine statische oder baustatische Berechnung umfasst auch besondere Belastungen wie etwa die großen Kräfte, die bei einem Sturm auf das Dach einwirken. Bei diesem Punkt spielt die Verankerung des Dachs an der Hauswand und im Untergrund eine entscheidende Rolle. Ebenso problematisch für die Statik einer Überdachung ist Schnee, der in größeren Mengen ein hohes Gewicht hat und dadurch selbst stabile Dächer von Gebäuden zum Einsturz bringt. Durch die Einbeziehung dieser temporären höheren Anforderungen in die statische Berechnung ist die Stabilität auch in Zeiten gewährleistet, in denen Ihre Terrassenüberdachung extremen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist.

Die stärksten Herausforderer für Terrassendächer: Sturm und Schnee
Die stärksten Herausforderer für Terrassendächer: Sturm und Schnee
Ein Sonnensegel entfernen Sie besser vor den ersten Herbststürmen © Günter Menzl, stock.adobe.com
Die Terrasse überdachen – diese Möglichkeiten haben Sie

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