Sträucherhecke richtig anlegen

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Natürlicher Sichtschutz

Wer sich vor lästigen Blicken schützen will und kein Freund von Mauern und Sichtschutzwänden ist, kommt an einer Sträucherhecke nicht vorbei. Die Auswahl an unterschiedlichen Pflanzen ist enorm groß und für jeden Geschmack und jede Stilrichtung gibt es den passenden Strauch. Allerdings kommt es bei einer Hecke immer auch auf die Gesamtwirkung an. Deshalb erfordert das Pflanzen einer neuen Sträucherhecke ein wenig Planung und Vorbereitung. Neben der Auswahl der passenden Pflanzen spielen die Pflanzzeit, der Standort und der Pflanzabstand eine wichtige Rolle. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie beim Planen und Einpflanzen einer Hecke vorgehen.

Dichte Sträucher sperren neugierige Blicke aus © ThomBal, stock.adobe.com
Dichte Sträucher sperren neugierige Blicke aus © ThomBal, stock.adobe.com

Der richtige Zeitpunkt zum Anpflanzen

Grundsätzlich sind das Frühjahr und der Herbst die besten Jahreszeiten zum Einpflanzen. Erwerben Sie die Pflanzen als Containerware, ist das Pflanzen bei ausreichender Bewässerung sogar das ganze Jahr über möglich. Aber auch in diesem Fall erleichtern Sie den Sträuchern den Start mit einer Pflanzzeit von Oktober bis November oder Februar bis März. Alle eher frostempfindlichen Hecken werden idealerweise im Frühjahr eingepflanzt, damit die Sträucher vor dem Winter Zeit haben, fest anzuwurzeln. Wurzelnackte Sträucher sowie sommergrüne oder winterharte Heckenpflanzen haben im Herbst einen guten Pflanzzeitpunkt.

Info: Einige immergrüne Heckenpflanzen wie Buchs, Eibe, Kirschlorbeer oder Glanzmispel bekommen leicht Frostschäden. Ziehen Sie die Pflanzzeit etwas vor in den Spätsommer, damit die Pflanzen im Winter bereits gut eingewurzelt sind.

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Den richtigen Pflanzabstand wählen

Der Pflanzabstand hängt von der Größe und Art der ausgewählten Pflanzen ab. Immergrüne Sträucher wie Kirschlorbeer oder Glanzmispel wachsen stark in die Breite und benötigen mehr Abstand zu ihrem Nachbarn in der Hecke. Sie eignen sich hervorragend an bestimmten Stellen in der Hecke, an denen ganzjährig ein dichter Wuchs und Blätter gewünscht sind. Als Richtwert können Sie je nach Größe und Art des Strauchs zwischen 2 und 5 Pflanzen pro laufenden Meter annehmen.

Info: Bei einem laufenden Meter wird die erste Pflanze nur einmal mitgerechnet. Bei 3 Pflanzen pro laufenden Meter benötigen Sie für den ersten Meter 4 Pflanzen. Die Baumschule berät Sie.

Gehört auch zu den Pflichten eines Heckenbesitzers: das regelmäßige Zurückschneiden auf die zulässige Höhe © delkoo, stock.adobe.com
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Vorbereitung für das Anpflanzen einer Hecke

  1. Standortauswahl
    Für eine Hecke sollte ausreichend Platz vorhanden sein. Klären Sie im Vorfeld die notwendigen Abstände, die Sie zur Grundstücksgrenze einhalten müssen.
  2. Bodenbeschaffenheit
    Jeder Strauch hat seine eigenen Anforderungen an den Boden.
  3. Grenzabstände
    Ist ausreichend Platz für die Hecke da, ohne gegen behördliche Vorschriften zu verstoßen?
  4. Ist ein Pflanzgraben notwendig?
    Ein durchgehender Pflanzgraben garantiert vor allem bei kleinen Sträuchern, dass sie in einer Reihe stehen. Bei großen Sträuchern, bei denen der Pflanzabstand über 50 cm beträgt, pflanzen Sie am besten über ein Pflanzloch.
Vor dem Anpflanzen einer Sträucherhecke
Vor dem Anpflanzen einer Sträucherhecke

Heckenpflanzen, die schnell wachsen

Das Angebot an Sträuchern im Gartencenter oder in den Online-Shops ist groß. Damit ein Strauch für eine Hecke geeignet ist und vor neugierigen Blicken schützt, sollte er vor allem schnell wachsen. Um nicht gleich viel Geld für große Containerpflanzen auszugeben, können Sie stattdessen auf kleine Sträucher setzen, die sich durch ein schnelles Wachstum auszeichnen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Hainbuche, sommergrün und wächst bis zu 50 cm pro Jahr
  • Liguster, wintergrün und wächst ca. 30 cm pro Jahr
  • Glanzmispel, immergrün und blickdicht. Auch sie wächst bis zu 30 cm pro Jahr
Beim Anpflanzen der Hecke gilt es einiges zu beachten © mika, stock.adobe.com
Beim Anpflanzen der Hecke gilt es einiges zu beachten © mika, stock.adobe.com

Sträucherhecke für den Tierschutz

Wollen Sie mit der Hecke nicht nur einen Sichtschutz, sondern gezielt auch Lebensraum für viele Tiere schaffen? Dann sollten sie bei der Auswahl der Pflanzen auf einheimische Vogelgehölze setzen. Sie dienen den Vögeln, Insekten und Kleinsäugern als Unterschlupf. Die Beeren und Samen dieser Sträucher sind zudem eine wichtige Futterquelle für die Vögel. Im Unterschied zu herkömmlichen Hecken fallen Vogelschutzhecken durch einen wildromantischen Wuchs auf und meist dornige Äste.

Einheimische Beerensträucher ziehen Vögel an © Ralph Lear, stock.adobe.com
Einheimische Beerensträucher ziehen Vögel an © Ralph Lear, stock.adobe.com

Welche Vorteile hat ein Pflanzgraben?

Vor allem bei kleinen Sträuchern ist es sinnvoll, einen Pflanzgraben anzulegen. Sie stehen dadurch in einer Linie und Abstände können individuell je nach Art der Pflanze festgelegt werden. Wenn sich kleinere und größere Sträucher in der Hecke abwechseln, können die Abstände leicht variiert werden. Gleichzeitig wird aber auch der Boden gelockert und die Sträucher können besser anwachsen. Um den Sträuchern ein bestmögliches Anwachsen zu ermöglichen, mischen Sie in den Aushub humusreiche Pflanzerde. Dadurch wird der Luft- und Wasserhaushalt bei den Wurzeln verbessert und wertvolle Nährstoffe stehen für das Wachstum bereit.

Sträucherhecke im Pflanzgraben pflanzen (1)
Sträucherhecke im Pflanzgraben pflanzen (1)

In 8 Schritten eine Sträucherhecke anpflanzen

  1. Ausrichten der Pflanzen
    Damit die Hecke gerade wird, sollten Sie zwischen zwei Stäben eine sogenannte Pflanzschnur spannen. Die Sträucher werden dann entlang der Schnur im richtigen Abstand platziert.
  2. Pflanzgraben ausheben
    Möchten Sie kleinere Sträucher einpflanzen? Dann macht das Ausheben eines Pflanzgrabens mit dem Spaten Sinn. Lockern Sie dabei auch den Boden, damit die Pflanzen einfacher tief wurzeln.
  3. Organischer Dünger beimischen
    Mischen Sie in den Aushub oder die Pflanzerde organischen Dünger wie z. B. Hornspäne, um die neue Sträucherhecke beim Anwachsen zu unterstützen.
  4. Sträucher austopfen
    Entfernen Sie den Container der Pflanzen und lockern Sie den Wurzelballen vorsichtig, ohne die kleinsten Wurzeln zu verletzen.
  5. Wässern der Wurzelballen
    Tauchen Sie den Wurzelballen der Sträucher in einen Eimer mit Wasser, bis er sich komplett vollgesogen hat
  6. Strauch setzen
    Setzen Sie den Strauch in den Pflanzgraben und achten Sie darauf, dass die Oberkante des Ballens mit der Erdoberfläche abschließt. Füllen Sie den vorbereiteten Aushub auf und treten Sie mit den Füßen vorsichtig die Erde um die Pflanze fest.
  7. Angießen der Hecke
    Nach dem Pflanzen muss die Hecke gut angegossen werden. Formen Sie mit den Händen einen Gießrand in die Erde, damit das Wasser nicht wegfließt.
  8. Mulchen und düngen tun der Hecke gut
    Gönnen Sie der frisch gepflanzten Hecke eine Handvoll Hornspäne um jede Pflanze und decken Sie den Wurzelbereich mit Rindenmulch ab. Dadurch wird die Feuchtigkeit im Boden gehalten und wichtige Nährstoffe bereitgestellt.
Sträucherhecke im Pflanzgraben pflanzen (2)
Sträucherhecke im Pflanzgraben pflanzen (2)
Sträucherhecke im Pflanzgraben pflanzen (3)
Sträucherhecke im Pflanzgraben pflanzen (3)

TIPP

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Rückschnitt nach dem Pflanzen fördert Wachstum

Natürlich wollen Sie durch die neu angepflanzte Hecke so schnell wie möglich einen Sichtschutz. Deshalb tut gerade der erste Rückschnitt nach dem Pflanzen unerfahrenen Hobbygärtnern weh, der die Hecke verkleinert. Nehmen Sie aber trotzdem allen Mut zusammen und kürzen Sie alle Triebe der neu gepflanzten Hecke um ein Drittel ein. Dieser Rückschnitt fördert das Wachstum der Hecke. Sie wird schnell dicht und treibt im kommenden Frühjahr umso kräftiger aus. Eine Ausnahme bilden beim ersten Rückschnitt die immergrünen Sträucher. Sie sollten erst im Frühjahr geschnitten werden, um Frostschäden über den Winter zu vermeiden.

Tipp: Nutzen Sie für den ersten Rückschnitt eine Handheckenschere, um die neuen Äste vorsichtig zu kappen. Bei einer elektrischen Heckenschere besteht die Gefahr, dass die Blätter zerfetzt werden.

Sinnvolle Pflegemaßnahmen für frisch gepflanzte Hecke

  • Regelmäßige Wasserversorgung auch in trockenen Wintern
  • Jährlicher Formschnitt einplanen, damit die Hecke nicht in die Höhe schießt und im unteren Bereich auskahlt.
  • Regelmäßiges Düngen
Buchsbäume benötigen 2 bis 3 x im Jahr Dünger. Nach einer Attacke erholt er sich damit schneller © nadyarakoca, stock.adobe.com
Buchsbäume benötigen 2 bis 3 x im Jahr Dünger. Nach einer Attacke erholt er sich damit schneller © nadyarakoca, stock.adobe.com

Grenzabstände beachten hilft Streit vermeiden

Wenn die Hecke noch klein ist, besteht meist kein Stein des Anstoßes. Das schnelle Wachstum einer Hecke wird aber häufig unterschätzt. Mit zunehmendem Alter breiten sich die Pflanzen aus, ragen über die Grundstücksgrenze und spenden dem Nachbarn ungewollten Schatten. Wie viel überhängende Zweige und welche Höhe der Hecke zu tolerieren sind, regeln deshalb verbindliche Vorschriften – und die können je nach Bundesland variieren. Ein Anhaltspunkt ist dabei der Abstand vom Stämmchen bis hin zur Grundstücksgrenze. Bei einer 1,80 m bis 2 m hohen Hecke sollte dieser Abstand mindestens 50 cm betragen. Der erlaubte Grenzabstand ist zum größten Teil auf Länderebene geregelt. Nur ein kleiner Teil ist im Bürgerlichen Gesetzbuch im Bereich Nachbarschaft verankert.

Fazit: Eine schöne Hecke fängt bei der Planung an

Sie können einiges tun, damit Ihre neue Hecke möglichst schnell vor unerwünschten Blicken schützt. Die Auswahl der richtigen Pflanzen fängt im Gartencenter an. Lassen Sie sich beraten, welchen Pflanzabstand und welchen Standort die Sträucher benötigen, um möglichst schnell die Lücken zu schließen. Der beste Zeitpunkt, um die neue Hecke zu pflanzen, ist der Frühling oder der Herbst. Mit einem kräftigen ersten Rückschnitt regen Sie die Pflanzen zudem zum Wachstum an und fördern eine üppige, dichte Blattbildung. 

Die meisten Sträucher erhalten Sie im Container © LianeM, stock.adobe.com
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