Sträucher schneiden – so geht’s

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Damit Sträucher eine schöne Form erhalten und üppig blühen, ist häufig ein regelmäßiges Schneiden des Strauchs notwendig. Dabei gibt es so einiges zu beachten. Es ist von der Art des Strauchs und der Blüte abhängig, wie er geschnitten werden muss. Zudem spielt die Jahreszeit eine entscheidende Rolle für das Gedeihen der Sträucher nach dem Schneiden. Wir erklären Ihnen, wann Sie die beliebtesten Sträucher schneiden sollten und wie Sie dabei richtig vorgehen. 

Sträucher schneiden mit der Astschere © Stefan Werner, stock.adobe.com
Sträucher schneiden mit der Astschere © Stefan Werner, stock.adobe.com

Wann ist der optimale Zeitpunkt für den Schnitt?

Selbst unter Experten gibt es keine Einigkeit, wann der beste Zeitpunkt ist, Sträucher zu schneiden. Um allerdings bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie auf die Art des Strauchs Rücksicht nehmen. Grundsätzlich haben sich vor allem der Schnitt im zeitigen Frühjahr und im späten Herbst bewährt. Aber auch im Sommer ist bei manchen Sträuchern ein leichter Schnitt empfehlenswert, um die Form zu erhalten.

Frühjahrsblüher nach der Blüte schneiden

Sträucher, die im Frühjahr blühen, bilden ihre Knospen bereits im Vorjahr. Die Blüten sind an den ein- oder mehrjährigen Trieben des Strauchs angesetzt. Ein Schnitt etwa alle drei Jahre nach der Blüte reicht vollkommen aus, um dem Strauch wieder Form zu geben. Dabei sollten Sie alte, blühfaule Äste entfernen, um Platz für junge blühfreudige Triebe zu schaffen. Lassen Sie die stärksten Jungtriebe aus der Strauchmitte heraus stehen. Danach kürzen Sie diese jungen Triebe auf unterschiedliche Höhen ein, um die Bildung von Verzweigungen zu fördern.

Frühjahrsblüher schneiden
Frühjahrsblüher schneiden

Beispiele für Frühjahrsblüher sind:

  • Forsythie
  • Deutzie
  • Kolkwitzie
  • Heckenkirsche
  • Pfeifenstrauch
  • Zierjohannisbeere
  • Flieder
  • Holunder
  • Spieren
  • Schneeball
  • Weigelie
Die Weigelie bietet Ihnen wunderschöne Blüten © funnyhill, stock.adobe.com
Die Weigelie bietet Ihnen wunderschöne Blüten © funnyhill, stock.adobe.com
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Sommerblüher im Frühjahr schneiden

Für alle sommerblühenden Sträucher ist das zeitige Frühjahr eine gute Zeit, zu schneiden. Der Strauch wird durch den Schnitt zur Blüte angeregt und gleichzeitig in die gewünschte Form gebracht. Nicht alle Straucharten eignen sich für den Schnitt im Frühjahr. Bei manchen Arten wie Deutzie oder Flieder darf der Schnitt erst nach der Blüte erfolgen. Im Frühjahr sollten Sie bei mildem Wetter möglichst früh mit dem Schnitt beginnen. Dadurch treiben die Sträucher früher aus und Sie haben mehr von der Blüte. Bei milden Temperaturen ist dieser Schnitt bereits ab Ende Januar möglich.  

Info: Schneiden Sie blühende Sträucher zu spät im Frühjahr, entfernen Sie die bereits angesetzten Knospen und die Blüte kann ausbleiben.

Sommerblüher Rose ist ein Klassiker: nach einem Rückschnitt treiben die Pflanzen neu aus © Doris Gräf, stock.adobe.com
Sommerblüher Rose ist ein Klassiker: nach einem Rückschnitt treiben die Pflanzen neu aus © Doris Gräf, stock.adobe.com

Rückschnitt im Spätherbst

Auch der späte Herbst bietet eine gute Gelegenheit, manche Sträucher im Garten zu schneiden. Ein starker Rückschnitt im späten Herbst kann vor allem bei Frühblühern und am alten Holz tragenden Sträuchern Schaden anrichten. Die Sträucher sind anfälliger gegen die Winterfröste und die Blüte im darauffolgenden Jahr fällt vielleicht weniger üppig aus. Vor allem immergrüne Sträucher können gut Herbst geschnitten werden. Es brechen dadurch weniger Zweige durch die Schneelast ab.

Eine Kirschlorbeerhecke bildet eine grüne blickdichte Wand © brudertack69, stock.adobe.com
Eine Kirschlorbeerhecke bildet eine grüne blickdichte Wand © brudertack69, stock.adobe.com

Gesetzliche Auflagen für das Schneiden von Sträuchern

Unsere einheimischen Vögel nutzen Sträucher als Rückzugsort und bauen dort ihre Nester. Deshalb verbietet auch das Bundesnaturschutzgesetz in der Zeit von 1. März bis 30. September den starken Rückschnitt und das Abkappen eines Strauchs. Eine Umgestaltung Ihres Gartens sollten Sie deshalb besser nicht in dieses Zeitfenster legen.

Zahlreiche Vogelarten brüten gerne in Hecken. Zu ihrem Schutz ist der Heckenschnitt im Sommer gesetzlich reglementiert © Torsten, stock.adobe.com
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Nicht alle Sträucher muss man schneiden

Bei manchen Straucharten bewirkt der Schnitt eine wahre Blütenexplosion. Andere wiederum vertragen das Schneiden nicht oder blühen auch ohne Rückschnitt. Vor allem Sträucher, die am ein- oder mehrjährigem Holz Blüten tragen und an der Endknospe der Zweige weiterwachsen, gehören zu den schnittempfindlichen Arten. Bei folgenden Sträuchern sollen Sie auf den Schnitt verzichten oder ihn nur sehr behutsam einsetzen:

  • Felsenbirne
  • Zierahorn
  • Hartriegel
  • Spindelstrauch
  • Goldregen
  • Maiglöckchenstrauch
  • Magnolie
Bei der Felsenbirne ist es ratsam auf den Rückschnitt weitestgehend zu verzichten © M. Schuppich, stock.adobe.com
Bei der Felsenbirne ist es ratsam auf den Rückschnitt weitestgehend zu verzichten © M. Schuppich, stock.adobe.com

Die wichtigsten Schnitttechniken

Je nach Alter und Zustand des Strauchs können Sie unterschiedliche Techniken anwenden.

  • Auslichtungs- oder Erhaltungsschnitt
    Alle 2 bis 3 Jahre werden nach der Blüte alte Triebe am Boden entfernt. Dies hält den Strauch in schöner Form und in Blühlaune. Einen kräftigen Jungtrieb an einem alten Ast können Sie getrost stehen lassen und den alten Ast oberhalb des Austriebs kappen. Dieser junge Austrieb wird sich dann besonders gut entwickeln. Lange unverzweigte Triebe sollten Sie um ein bis zwei Drittel zurückschneiden. Dies regt den Strauch an, Verzweigungen zu bilden und wird dichter.
  • Verjüngungsschnitt
    Vor allem bei Schnittfehlern oder jahrelangem Verzicht auf das Schneiden empfiehlt sich ein Verjüngungsschnitt. Dabei wird der Strauch im Spätwinter „auf den Stock gesetzt“ und alle Äste 30 bis 50 cm über dem Boden entfernt.
  • Formschnitt
    Besonders mit immergrünen Sträuchern lassen sich mit dem Formschnitt zauberhafte Skulpturen erzeugen. Dazu eignen sich unter anderem Sträucher wie Buchs, Eibe, Liguster und Stechpalme. Der Formschnitt dient dazu, einen dichten, kompakten Wuchs des Strauches anzuregen. Von Ende April bis Mitte August kann der Formschnitt mehrfach ausgeführt werden. Bei Liguster sogar bis zu sechsmal im Jahr. Der Formschnitt sollte immer bei bewölktem Wetter stattfinden, um den Sonnenbrand der Blätter zu vermeiden.
Die klassische Buchsbaumkugel © larygin Andrii, stock.adobe.com
Die klassische Buchsbaumkugel © larygin Andrii, stock.adobe.com

Basics beim Sträucher schneiden:

Bevor Sie mit dem Sträucher Schneiden beginnen, sollten Sie das richtige Werkzeug zur Hand haben und wissen, wie Sie die Äste einkürzen.

  • Werkzeug
    Mit einer scharfen Rosenschere schneiden Sie einfach Zweige bis zu einem Durchmesser von etwa 2 cm. Für stärkere Äste ist eine Astschere das richtige Werkzeug. Mit einem Teleskopgriff versehen erreichen Sie auch hoch liegende Äste. Zudem wird durch die Hebelwirkung die Kraftübertragung verbessert. Für sehr starke Äste benötigen Sie eine Hand- oder Baumsäge. Für den Formschnitt eignen sich Heckenscheren.
  • Ableitungsschnitt
    Den Ableitungsschnitt gehört zu den Grundtechniken beim Sträucher schneiden. Er verhindert, dass im Strauch unansehnliche Lücken entstehen. Wenn Sie einen langen oder stark verzweigten Trieb kappen möchten, sollten Sie nach einem darunter liegenden Seitentrieb Ausschau halten, der nach außen gerichtet ist. Wenn Sie den Strauch an dieser Stelle schneiden, übernimmt der untergeordnete Seitentrieb die Führung und bestimmt zukünftig den Wuchs.
Der Ableitungsschnitt für die gezielte Regulierung der Wachstumskräfte
Der Ableitungsschnitt für die gezielte Regulierung der Wachstumskräfte
Gut geschärfte Schnittwerkzeuge erleichtern Ihre Arbeit und hinterlassen saubere Schnittkanten. Achten Sie darauf, diese Werkzeuge regelmäßig mit Brennspiritus zu desinfizieren © ueuaphoto, stock.adobe.com
Gut geschärfte Schnittwerkzeuge erleichtern Ihre Arbeit und hinterlassen saubere Schnittkanten. Achten Sie darauf, diese Werkzeuge regelmäßig mit Brennspiritus zu desinfizieren © ueuaphoto, stock.adobe.com

Schnittbeispiele: So gehen Sie beim Schneiden vor

Bevor Sie mit dem Schnitt beginnen, sollten Sie sich vergewissern, um welchen Strauch es sich handelt. Je nachdem, wie und wann der Strauch blüht, müssen Sie den Schnitt anpassen.

Frühlingsblüher, die am jungen Holz blühen

So gehen Sie vor:

  1. Ältere Triebe bodennah entfernen, die bereits zwei- bis dreimal Blüten getragen haben.
  2. Verwelkte Blüten über dem letzten Blattpaar oder einer tieferliegenden Verzweigung kappen.
  3. Einjährige Triebe nicht entfernen. Diese erkennen Sie am weichen, hellen Holz.
  4. Stark verzweigte Triebspitzen kappen, damit der Wuchs auf einen tieferliegenden, nach außen gerichtetem Seitentrieb gelenkt wird.
Flieder ist ein beliebter Frühlingsblüher © Valerii Honcharuk, stock.adobe.com
Flieder ist ein beliebter Frühlingsblüher © Valerii Honcharuk, stock.adobe.com

TIPP

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Frühlingsblüher, die am alten Holz blühen

Der Flieder und die Berberitze gehören beispielsweise zu den Gehölzen, die am mehrjährigen Holz blühen und nur bedingt geschnitten werden sollten.

So gehen Sie vor:

  1. Nach der Blütezeit die verwelkten Blüten abschneiden.
  2. Sträucher mit Früchten oder Beeren sollten Sie nicht schneiden, sonst bleiben die Fruchtbildung aus.
  3. Falls nötig – überhängende Triebe mit einem Ableitungsschnitt entfernen.
  4. Totholz und erfrorene Äste am besten im Februar auslichten.

Sommerblühende Sträucher schneiden

Im Sommer blühende Sträucher wie beispielsweise der Sommerflieder oder die Rispenhortensie schneiden Sie im zeitigen Frühjahr kräftig zurück. Die Blüten werden danach an den einjährigen Trieben angesetzt. Die Blüten und Triebe des Vorjahres werden dabei auf die Hälfte bis ein Drittel eingekürzt.

Der Schmetterlings- oder Sommerflieder ist ein beliebter Sommerblüher und sollte daher im zeitigen Frühjahr zurückgeschnitten werden © Sarawut, stock.adobe.com
Der Schmetterlings- oder Sommerflieder ist ein beliebter Sommerblüher und sollte daher im zeitigen Frühjahr zurückgeschnitten werden © Sarawut, stock.adobe.com

Fazit: Erhaltungsschnitt im Winter, Korrekturen im Sommer

Beim Schneiden im Sommer überwiegen die Vorteile. Allerdings sollten Sie immer nur leichte Korrekturen vornehmen und die Vögel nicht beim Brüten stören. Ein radikaler Rückschnitt ist sogar gesetzlich verboten. Bei den Frühjahrsblühern schneiden Sie am besten direkt nach der Blüte. Alle sommer- und herbstblühenden Arten können im zeitigen Frühjahr bei milden Temperaturen geschnitten werden.

Sichtschutz und oft genug auch Grund für Nachbarschaftsstreitigkeiten: die Hecke an der Grundstücksgrenze © Michaela Begsteiger, stock.adobe.com
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