Die Folgen des Klimawandels wie steigende Temperaturen und weniger Niederschläge sind auch eine Herausforderung für den heimischen Garten. Sträucher, die früher mit den Witterungsbedingungen vor Ort gut klarkamen, leiden unter der zunehmenden Trockenheit des Bodens. Wer jetzt einen Garten neu anlegt oder vertrocknete Sträucher ersetzt, sollte in Zukunft auf robuste Arten setzen, die dem Klimawandel standhalten. Wir klären auf, worauf es ankommt.

Was macht robuste Arten aus?
Sträucher, die Hitze und hohen Temperaturen vertragen, entstammen wärmeren Klimazonen. Die meist aus Südeuropa, Asien oder Nordamerika stammenden Gehölze zeichnen sich durch kleinere Blätter und tiefe Wurzeln aus. Somit sind sie perfekt an trockene Bedingungen angepasst. Klären Sie vor dem Kauf eines neuen Strauchs folgende Punkte im Vorfeld ab, um die passende Art für den gewünschten Standort zu finden.
- Beschaffenheit des Bodens
- Lage in der Sonne, Halbschatten oder im Schatten
- Zur Verfügung stehende Platz für den Strauch
Diese Sträucher eignen sich für den trockenen Garten
Wir stellen Ihnen hier einige der robustesten Sträucher vor, die in Zukunft mehr verwendet werden sollten:
Bartblume
Die Bartblume gehört zu den kleinen Sträuchern im Garten, die mit ihren dünnen, silbriggrauen Blättern an sonnige, trockene Standorte und einen sandigen Boden gut angepasst ist. Ab August zeigen sich lavendelblaue Blüten, die einer Vielzahl von Insekten als Nahrungsquelle dienen. Neben der Bartblume eignen sich noch weitere Kleinsträucher sehr gut für den Garten. Dazu zählen die Blauraute, die Zierquitte und die Winterheckenkirsche. Ein Geheimtipp sind Kleinsträucher mit sogenannten Schmetterlingsblüten. Der Buschklee und der Indigostrauch sind ebenfalls bestens gegen die Veränderungen im Klima gewappnet.

Berberitze
Berberitzen sind sehr anspruchslos in Bezug auf Standort und Bodenqualität. Vor allem die immergrünen Berberitzen-Arten gedeihen auch noch an halbschattigen bis schattigen Plätzen gut. Die sommergrünen Arten gefallen mit einer attraktiven Herbstfärbung und schönen Früchte. Berberitzen bilden mit ihren Dornen hervorragenden Schutz für Vogelnester und Kleinsäugetiere. Sie lassen sich zudem sehr gut schneiden und als Hecken ziehen.

Wildrosen
Eine besondere Bedeutung kommen in Zukunft auch den Wildrosen zu, die leider zu selten in den Baumschulen zu finden sind. Mit ihren einfachen Blüten kann sie zwar in puncto Schönheit nicht mit den gezüchteten Rosensorten mithalten. Sie sprüht aber vor natürlicher Authentizität und ist in ihrem Anspruch an den Standort wesentlich genügsamer als die edlen Züchtungen. Wildrosen lieben bis auf wenige Ausnahmen Sonne und einen lehmigen, tiefgründigen Boden. Sie blühen meist nur einmal, schenken dem Garten im Herbst aber Hagebutten, die sich zur Zubereitung von Nahrungsmitteln eignen.

Tamariske
Tamarisken sind in einheimischen Gärten noch selten zu finden und die meisten von Ihnen kennen sie eher aus dem Urlaub am Mittelmeer. Durch den Klimawandel ist der elegant wirkende Strauch aber ein idealer Solitär für unsere Gärten. In Verbindung mit weiteren Pflanzen aus dem Mittelmeerraum schaffen Sie ein mediterranes Ambiente auch auf sehr kleinem Raum.

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Ginster
An besonders trockenen und heißen Standorten überrascht der Ginster mit einer gelben Blütenfülle. Der Ginster hat eine tiefe Pfahlwurzel und die rutenförmigen Zweige sind je nach Sorte mit Stacheln oder Dornen besetzt. Die Wuchshöhen variieren meist zwischen einem halben bis zwei Metern. An einem sonnigen Standort ist der Ginster sehr genügsam und benötigt kaum Nährstoffe im Boden. Schatten mag er hingegen nicht und stellt sofort seine Blühfreude ein.

Fingerstrauch
Der kleine Fingerstrauch ist sehr hart im Nehmen, wenn es um die klimatischen Bedingungen geht. Trotz heißen und sehr sonnigen Plätzen blüht er in gelben, weißen oder orangefarbigen Blüten ohne große Ansprüche an den Boden zu stellen. Lediglich nach dem Einpflanzen benötigt der Fingerstrauch regelmäßig eine Bewässerung.

Sanddorn
Der windfeste, sommergrüne Sanddorn wächst meist sparrig und unregelmäßig. Der Sanddorn ist zweihäusig, weshalb sie immer einen männlichen und weiblichen Sanddorn pflanzen müssen. Die männliche Pflanze dient als Pollenspender, die weibliche Pflanze trägt dann die begehrten und sehr gesunden orangefarbenen Früchte. Der Sanddorn muss weder gewässert noch gedüngt werden und kommt mit sehr trockenen Standorten gut klar. Lediglich nach der Pflanzung profitiert der Sanddorn von einer einmaligen Düngung mit Hornmehl.

Ölweide
Die Ölweide mit ihren schmalen, silbriggrauen Blättern gehört zu den robusten Sträuchern mit wenig Ansprüchen an den Boden. In Zeiten des Klimawandels ist sie durch ihre hohe Trockenheitsverträglichkeit interessant für alle kleinen und großen Gärten. Sie eignet sich sowohl als Solitär als auch für die Kübelbepflanzung.

Sträucher, die mit dem Klimawandel Schwierigkeiten haben
Viele beliebte Sträucher in unseren Gärten kommen mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen nicht gut zurecht. Sie stammen ursprünglich aus kühlfeuchten Wäldern oder alpinen Zonen und lieben feuchte Standorte. Sie reagieren auf lange Hitze- und Trockenperioden sehr empfindlich und es ist notwendig, dass diese Sträucher zusätzlich gewässert werden.

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Zu den zukünftig kritischen Sträuchern zählen unter anderem:
- Schneeball
- Thuja
- Spiräen
- Flieder
- Rhododendron
- Weigelien
- Forsythien
- Zaubernuss
- Duftjasmin
Info: In langen Trockenperioden und Wasserknappheit dürfen die Behörden Gießverbote ausrufen. Setzen Sie deshalb bei der Neuanlage des Gartens auf Sträucher, die gut mit trockenen Bedingungen auskommen.
So helfen Sie dem Garten im Klimawandel
Das viele Gießen in heißen und trockenen Sommern ist lästig und zeitaufwendig. Und manch ein Gärtner überlegt, die Pflanzenvielfalt einzuschränken, um die Arbeit zu erleichtern. Dabei gibt es noch mehr Möglichkeiten, mit Trockenheit und Hitze umzugehen.

- Pflanzen vor Wind und Verdunstung schützen
Große Sträucher an der nördlichen und windzugewandten Seite schützen den Garten vor Austrocknung. Bei der Auswahl der Sträucher sollten Sie auf Arten achten, die auf den Standort perfekt abgestimmt sind. Sanddorn, Schlehen oder Wildrosen sind dafür ideal geeignet. - Hecken pflanzen, die den Wind ableiten
Hecken aus einheimischen Sträuchern mit einer Höhe von 1,50 m leiten den austrocknenden Wind bis in 25 Meter Entfernung ab. Dadurch sinken die Windgeschwindigkeit und die Verdunstung ab und die Feuchtigkeit des Bodens wird erhöht. - Für Kühle im Garten sorgen
Auch wenn der Teich klein ist – das darin enthaltene Wasser und die Pflanzen verdunsten und kühlen die Umgebung ab. Bauen Sie zudem künstliche Senken in Ihren Garten ein, in denen sich vermehrt Wasser sammeln kann. - Achten Sie auf Biodiversität
Pflanzen müssen nicht nur mit trockenen Bedingungen auskommen. Sie bilden auch Nahrung und Lebensraum für Tiere, die unbedingt erhalten bleiben müssen. Achten Sie deshalb auf bienenfreundliche Sträucher und Vogelgehölze.

Fazit: Manche Sträucher mögen es heiß
Das Klima wandelt sich. Dies ist eine Tatsache, die Sie auch bei der Gartengestaltung berücksichtigen sollten. Viele unserer einheimischen Sträucher fühlen sich mit diesen neuen Bedingungen nicht mehr so wohl. Bei der Neupflanzung von Sträuchern empfiehlt sich Arten zu berücksichtigen, die mit langen Trocken- und Hitzeperioden gut auskommen. Die Tendenz geht daher eher zu Sträuchern, die charakteristisch für südlichere Regionen sind. Beliebte Ziersträucher, die frische und feuchte Standorte bevorzugen, müssen in Zukunft das ganze Jahr über vermehrt gewässert werden.

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