Gewächshaus beheizen – wann und wie?

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Gleich vorab: Nicht jedes Gewächshaus kann oder muss beheizt werden. Foliengewächshäuser sind aufgrund des Materials nicht beheizbar. Gewächshäuser aus Glas oder Kunststoff können Sie beheizen, dann sollte aber schon das Fundament des Gewächshauses isoliert sein. Wenn Sie ein Gewächshaus mit isoliertem Fundament beheizen wollen, haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten. Welche die für Sie beste ist, hängt von der Größe des Gewächshauses und den Pflanzen ab, die im Gewächshaus die kalte Jahreszeit überstehen sollen. Beheizt wird ein Gewächshaus nur in der kalten Jahreszeit. Im Sommer reicht die Wärme, die sich in einem Gewächshaus ansammelt, auch für sehr wärmeliebende exotische Pflanzen völlig aus.

Überwintern Ihre Pflanzen im Gewächshaus, muss es gut isoliert sein – und eventuell auch beheizt © sonne_fleckl, stock.adobe.com

Vorarbeit: Isolierung ist unabdingbar

Unabhängig von der Größe des Gewächshauses und den Pflanzen, die darin überwintern sollen, gilt: Bevor Sie ein Gewächshaus beheizen, müssen Sie es isolieren. Wenn Sie das Gewächshaus nicht isolieren, geht zu viel der Wärme direkt wieder verloren und Sie verbrauchen viel zu viel Energie. Zudem kann bei klirrender Kälte Frost ins Gewächshaus eindringen. Falls das Glas oder die Kunststoffplatten am Gewächshaus kleine Beschädigungen aufweisen, sind das zusätzliche Kältebrücken. Prüfen Sie deshalb vor der Heizsaison auf Beschädigungen und bessern Sie fragliche Stellen aus. Dafür eignet sich je nach Ausgangsmaterial wasserdichte Abdichtmasse, etwa Silikonkleber, Montagekleber oder Zwei-Komponenten-Glaskleber.

Übrigens: Ein sehr gut isoliertes Gewächshaus eignet sich auch unbeheizt zum Überwintern von Pflanzen wie beispielsweise Olivenbäumen oder Oleander, die eigentlich im Mittelmeerraum beheimatet sind.

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Transparente Luftpolsterfolie als Standardisolierung

Zum Isolieren eignet sich transparente Luftpolsterfolie besonders gut. Diese Isolierfolie für die Verwendung im Gewächshaus hat etwas größere Noppen als die Folie, welche beispielsweise für Verpackungen verwendet wird. Sie ist in drei Lagen aufgebaut, die Noppen liegen in der Mitte zwischen zwei UV-stabilen Folienschichten.

Luftpolsterfolie als Gewächshausisolierung

Die Folienbahnen befestigen Sie entweder innen oder außen am Gewächshaus. Innen befestigt ist die Folie nicht so stark der Witterung ausgesetzt, sie hält also länger und kann einige Jahre lang immer wieder verwendet werden. Der Nachteil: Bei einer innen befestigten Folie kann sich zwischen Glas und Folie Kondenswasser sammeln. Dadurch können sich Algen bilden. Es ist deshalb wichtig, die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus im Winter bei einer Innenauskleidung mit Folie gut im Blick zu behalten und ausreichend zu lüften. Wenn Sie die Folie außen befestigen, umgehen Sie dieses Risiko – dafür geht die Folie aber schneller kaputt und kann bei starkem Wind abgerissen werden. Unabhängig davon, wo Sie die Folie anbringen: Sie befestigen sie am besten mit Folienhaltern und bei Bedarf zusätzlich mit UV-stabilem Klebeband.

Transparente Luftpolsterfolie ist als Isolierung für ein Gewächshaus sehr gut geeignet © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Weil die Polsterfolienbahnen stramm sitzen müssen und viel Eigengewicht mitbringen, müssen Sie die Folienhalter unbedingt mit Silikonkleber fixieren. Diese Folienhalter bestehen aus Gummisaugnäpfen mit einem kleinen Aufsatz, einer sogenannten Kunststoffmutter. Zwischen Saugnapf und Kunststoffmutter wird die Folie zunächst oben in den Ecken eingeklemmt. Von dort aus platzieren Sie etwa alle 40 bis 50 Zentimeter einen weiteren Folienhalter. Die Folie muss straffgezogen werden, damit sie eng an den Scheiben anliegt. Mindestens zehn Zentimeter sollten die Folien überlappen.

Achtung: Für eine gute Isolierung müssen Sie die gesamte Glas- beziehungsweise Kunststoffplattenfläche mit Folie bedecken – auch die Fenster.

Der richtige Platz: Die Gewächshausheizung sollte möglichst mittig oder etwas weiter hinten im Gewächshaus platziert werden. Wenn Sie eine elektrische Heizung verwenden, muss sie vor Nässe geschützt werden. Achten Sie außerdem darauf, das Gebläse so auszurichten, dass die Pflanzen durch den warmen Luftstrom nicht beschädigt werden.

Welche Heizung passt zu welchem Gewächshaus?

Je nach Größe des Gewächshauses und der später gewünschten Innen-Temperatur können Sie hier wählen zwischen Petroleum- beziehungsweise Paraffinheizungen, sogenannten Heizkanonen, strombetriebenen Gebläseheizungen, Rippenrohrheizungen oder mobilen Gasheizungsmodellen. Wichtig ist, dass alle Heizungen für ein Gewächshaus unempfindlich gegen Feuchtigkeit sein sollten.

Elektrische Frostwächter, die in stabilen Gewächshäusern mit Stromanschluss verwendet werden können, sind mit einem Thermostat ausgestattet. Sobald die Temperatur zu niedrig ist, schaltet der Frostwächter die Heizung ein. Fünf Grad Celsius sind die kritische Grenze. Wenn Sie Strom sparen wollen, können Sie zusätzlich mit einem Universalthermostat arbeiten und manuell eine Grenze von zwei Grad einstellen. Denn eine Temperatur zwischen zwei und fünf Grad ist normalerweise ausreichend, Sie müssen nicht zwingend die fünf Grad halten. Platzieren Sie einen Thermostat möglichst auf mittlerer Höhe im Gewächshaus, damit die gemessene Temperatur aussagekräftig ist.

Achtung: Vermeiden Sie im Winter zu hohe Temperaturen in Ihrem Gewächshaus. Die Winterruhe der Pflanzen kann empfindlich gestört werden, wenn die Temperaturschwankungen in einem beheizten Gewächshaus zu groß sind. Viele exotische Pflanzen treiben sogar aus, wenn im Winter für eine gewisse Zeit eine Raumtemperatur von zehn Grad überschritten wird. Bei winterlichem Lichtmangel werden diese Triebe absterben.

TIPP

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Für kleine Gewächshäuser mit einer Grundfläche von bis zu zehn Quadratmeter reicht ein elektrischer Frostwächter mit 500 bis 1000 Watt aus. Für 15 Quadratmeter sollten es mindestens 1000, besser 2500 Watt sein.

In Gewächshäusern ohne Stromanschluss können Sie eine Gasheizung nutzen. Durch einen integrierten Thermostat wird der Brenner an- und ausgeschaltet. Gasheizungen fürs Gewächshaus können je nach Modell sehr leistungsstark sein. Mit 4000 Watt können Sie beispielsweise problemlos ein Gewächshaus mit 25 Quadratmetern über den Winter bringen. Achten Sie darauf, dass eine gasbetriebene Gewächshausheizung mit einer Sauerstoffmangelsicherung ausgestattet ist. Je nach Modell und Größe des Gewächshauses kann der CO₂-Gehalt in der Luft sonst zu sehr ansteigen und den Pflanzen schaden.

Solarbetriebene Gewächshausheizungen sind sehr umweltfreundlich – allerdings müssen Sie damit rechnen, dass bei länger anhaltendem bedecktem Himmel die Energie nicht ausreicht. In Kombination mit einer Elektroheizung ist eine Solarheizung aber durchaus interessant, da der Stromverbrauch auf spürbar reduziert wird. Die richtige Ausrichtung der Solaranlage ist sehr wichtig, um ausreichend Energie für die Heizung zu erzeugen. Bei manchen Paketen ist ein Akku enthalten, der die Energie auch zeitversetzt abgeben kann. Dennoch sollten Sie Ihren Pflanzen zuliebe auf Nummer sicher gehen, und für alle Fälle eine herkömmliche Elektroheizung in der Hinterhand haben.

Gewächshausheizungen setzen Sie am besten mittig © pavelkant, stock.adobe.com

Mit Petroleum betriebene Gewächshausheizungen sind nicht regulierbar. Hier müssen Sie deshalb selbst die Temperaturüberwachung übernehmen und das Gerät manuell bei Bedarf ein- oder ausschalten. Zudem sind Brenndauer und Heizleistung im Vergleich zu Gewächshausheizungen mit Gas- oder Strombetrieb eher begrenzt. Deshalb ist eine Gewächshausheizung mit Petroleum für große Gewächshäuser nicht so gut geeignet. Allerdings kann sie gut in kleinen Gewächshäusern mit einer Größe von bis zu fünf Quadratmetern eingesetzt werden.

Wenn Sie experimentierfreudig sind und Ihr Gewächshaus nicht allzu groß ist, können Sie auch mit Kerzen oder einer Tontopfheizung arbeiten. Diese Methode ist allerdings nur geeignet, wenn Sie sicherstellen können, dass keine Kinder unbeaufsichtigt das Gewächshaus betreten. Außerdem haben Sie keine Richtwerte bezüglich der nötigen Anzahl der Kerzen oder Mindestgröße der Tontopfheizung. Denn je nach Größe des Gewächshauses, der Isolierung und der Außentemperatur variiert der Bedarf stark. Sie riskieren also, Ihre Pflanzen starken Temperaturschwankungen auszusetzen und einem zu hohen CO₂-Gehalt in der Raumluft. Sofern Sie aber bereit sind, akribisch auf die Temperatur zu achten und regelmäßig für Frischluft zu sorgen, kann für ein kleines Gewächshaus auch diese Variante ein paar Frosttage überbrücken.

Ein kleines Gewächshaus lässt sich auch mit Kerzen oder Tontopfheizung wärmen © TwilightArtPictures, stock.adobe.com

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