Die richtige Beleuchtung fürs Gewächshaus

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Gleich vorab: Die Installation eines Beleuchtungssystems ist nicht in jedem Gewächshaus und auch nicht für alle Pflanzen nötig. Ob eine Beleuchtung sinnvoll ist, hängt davon ab, zu welcher Jahreszeit welche Pflanzen in Ihrem Gewächshaus gedeihen sollen. Sofern Sie für Ihr Gewächshaus einen optimalen Standort gewählt haben, brauchen Sie im Sommer grundsätzlich keine zusätzliche Lichtquelle. Wenn Sie aber auch im Frühjahr oder im Herbst das Wachstum ankurbeln und die Bedingungen optimieren möchten, lohnt es sich, in ein Beleuchtungssystem zu investieren. Auch, wenn Sie Pflanzen in Innenräumen oder in geschlossenen Gewächshäusern ohne ausreichend Tageslicht ziehen wollen, ist zusätzliche Beleuchtung unumgänglich. Allerdings ist es ratsam, sich vorab eingehend mit dem Lichtbedarf der Pflanzen zu beschäftigen, denn: Es gibt auch zu viel des Guten.

Über zusätzliches Licht freuen Pflanzen sich vor allem in der dunkleren Jahreszeit oder in Räumen mit zu wenig Sonne © evgeniusd, stock.adobe.com
Über zusätzliches Licht freuen Pflanzen sich vor allem in der dunkleren Jahreszeit oder in Räumen mit zu wenig Sonne © evgeniusd, stock.adobe.com

Wann ist Beleuchtung im Gewächshaus sinnvoll?

Im Sommer ist eine zusätzliche Beleuchtung in einem Gewächshaus an einem gut gewählten Standort nicht nötig. Die meisten Pflanzen benötigen zwischen 12 und sechzehn Stunden Licht pro Tag. Das bekommen Sie während der Sommermonate in einem Gewächshaus mit gut gewähltem Standort ohnehin. Wenn Ihr Gewächshaus schon eine Zeit lang an diesem optimalen Standort steht, könnte es allerdings sein, dass mit den Jahren ein Baum oder Strauch so sehr gewachsten ist, dass dieser nun das Gewächshaus beschattet. Unvorhergesehene Baumaßnahmen in der Nachbarschaft können ebenfalls dazu führen, dass das einst optimal ausgerichtete Gewächshaus inzwischen nicht mehr genug Sonne abbekommt. Wenn Sie mit dem Wachstum Ihrer Pflanzen nicht mehr zufrieden sind, überprüfen Sie zunächst, ob das Tageslicht optimal genutzt werden kann. Falls Sie Schattenquellen ausmachen und beseitigen können, ist das schon die halbe Miete.

Sorgen Sie im Gewächshaus an dunklen Tagen für extra Licht © Marina Lohrbach, stock.adobe.com
Sorgen Sie im Gewächshaus an dunklen Tagen für extra Licht © Marina Lohrbach, stock.adobe.com

Im Frühjahr oder im Herbst ist die Lichtausbeute durch weniger Sonnenstunden naturgemäß sehr begrenzt. Mit einem passenden Beleuchtungssystem können Sie die Bedingungen optimieren, um im Frühjahr das Wachstum Ihrer Pflanzen zu beschleunigen und im Herbst die Wachstumsphase zu verlängern. Allerdings ist Licht nicht gleich Licht. Deshalb gibt es für Gewächshäuser unterschiedliche Lichtquellen, mit deren speziellen Eigenschaften Sie sich vorab vertraut machen sollten. Neben LED-Systemen werden in Gewächshäusern vorwiegend Natriumdampflampen und auch Leuchtstofflampen eingesetzt.

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LED: Energiesparende Beleuchtung fürs Gewächshaus

Zu den gängigsten Beleuchtungsvarianten im Gewächshaus zählen LED-Systeme. Beliebt sind LED-Lampen, weil sie sehr energieeffizient sind. Langfristig sind LEDs also auch eine kostensparende Lösung. Außerdem bedienen sie verschiedene Lichtspektren, die für das Pflanzenwachstum vorteilhaft sind.

Für die Anzucht kann im Frühjahr künstliches Licht hilfreich sein © DimaBerlin, stock.adobe.com
Für die Anzucht kann im Frühjahr künstliches Licht hilfreich sein © DimaBerlin, stock.adobe.com

Vollspektrum-LEDs: Als Allrounder decken Vollspektrum-LEDs ein breites Lichtspektrum inklusive des Lichts im UV-Bereich ab, das dem natürlichen Sonnenlicht ähnelt. Deshalb sind Vollspektrum-LEDs auch für die künstliche Beleuchtung während aller Phasen des Pflanzenwachstums besonders gut geeignet, sowohl bei der Keimung als auch bei voller Blüte.

Tageslicht-LEDs: Wie der Name schon ahmen Tageslicht-LEDs das natürliche Tageslicht nach. Sie bieten ein ausgewogenes Verhältnis von Blau- und Rotlicht und können damit das Wachstum und die Photosynthese Ihrer Pflanzen unterstützen.

Blaulicht-LEDs: Auch bei Blaulicht-LEDs ist der Name Programm. Sie emittieren hauptsächlich blaues Licht und sind, welches Ihre Pflanzen speziell für das Wachstum von Blättern und Stängeln benötigen. Mit Blaulicht-LEDs können Sie deshalb beispielsweise eine besonders kompakte und buschige Form der Pflanzen erreichen.

Rotlicht-LEDs: Das vorwiegend rote Licht von Rotlicht-LEDs ist vorteilhaft für die Blüte- und Fruchtbildung. Deshalb ist der Einsatz von Rotlicht-LEDs nicht für das frühe Wachstumsstadium ab der Keimung, sondern erst später sinnvoll.

LED-Lampen für's Gewächshaus im Vergleich
LED-Lampen für’s Gewächshaus im Vergleich

Pflanzen brauchen auch Dunkelphasen! Eine durchgehende Dauerbeleuchtung kann unerwünschte Effekte auf das Pflanzenwachstum haben:

  • Verbrennungen: Zu viel Licht kann bei den Pflanzen zu photo-oxidativem Stress, Zellschäden und Verbrennungen führen. Besonders rasch kann das passieren, wenn die Lichtquelle nicht weit genug von den Pflanzen entfernt ist. Sie erkennen solche Verbrennungen beispielsweise an Verfärbungen, wie etwa braunen Flecken auf den Blättern. In der Folge ist die Photosynthese beeinträchtigt.
  • Wachstumsstörungen: Bei zu viel Licht verändert sich das Wachstum der Pflanzen. Beispielsweise können dünne und schwache Stiele entstehen, das Wachstum an sich zu gestreckt und die Blätter und Blüten verkümmert wirken.
  • Ausbleibende Ruhephasen: Die natürlichen Ruhephasen Ihrer Pflanzen, die für einen gesunden Stoffwechsel nötig sind, werden durch dauerhafte Beleuchtung gestört. Manche Entwicklungsprozesse geraten so durcheinander. Das wirkt sich unter dem Strich negativ auf Ihre Pflanzen aus.
Bei zu hohen Temperaturen können Pflanzen im Gewächshaus absterben © Corri Seizinger, stock.adobe.com
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Gleich vorweg: Genug Licht ist für Pflanzen im Gewächshaus das Wichtigste. Sie benötigen Licht für die Photosynthese. Deshalb ist auch… weiterlesen

Informieren Sie sich vorab deshalb unbedingt über die jeweiligen Lichtbedürfnisse der Pflanzen, die in Ihrem Gewächshaus gedeihen sollen. Denn nicht jede Pflanze hat in jeder Wachstumsphase exakt dieselben Ansprüche. Sobald Sie sich für ein Beleuchtungssystem entschieden haben, sollten Sie die Effekte gut im Auge behalten, damit Sie und Ihre Pflanzen auch wirklich von der Beleuchtung profitieren und Sie direkt reagieren können, falls die Beleuchtung sich negativ auswirken sollte.  

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Natriumdampflampen

In Natriumdampflampen wird Strom durch eine mit Natrium gefüllte Glasröhre geleitet. 

Es gibt Natriumdampfhochdrucklampen (HPS) und Natriumdampfniederdrucklampen (LPS). Für die Pflanzenbeleuchtung werden in der Regel HPS-Lampen eingesetzt, denn die Lichtausbeute von LPS-Lampen ist geringer.

Das gelbliche, warme Licht der HPS-Lampen ist dem Licht der Herbstsonne sehr ähnlich. Bedient wird vor allem das gelb-orange Lichtspektrum. Dieses fördert vor allem die Blüten- und Fruchtbildung.

Achtung: Natriumdampflampen geben mehr Wärme ab, als beispielsweise LEDs. Deshalb sollten Sie beim Einsatz von Natriumdampflampen besonders gut auf den empfohlenen Abstand zwischen Lichtquelle und Pflanze achten.

Was kostet die Anschaffung einer Gewächshausbeleuchtung?

Je nach Leistung und Qualität kosten Natriumdampflampen zwischen 20 und 100 EUR. Sehr hochwertige Lampen können auch mit mehr zu Buche schlagen. Ähnlich verhält es sich bei LED-Lösungen. Es gibt kleine und kostengünstige Varianten im zweistelligen Euro-Bereich, es gibt aber auch große Paneele, die schnell auch mehrere hundert Euro kosten können. Natriumdampflampen verbrauchen etwas mehr Energie als LEDs. Deshalb werden LED-Beleuchtungssysteme speziell bei Hobbygärtnern stetig beliebter. Dennoch nutzen viele professionelle Gärtner und versierte Hobbygärtner gerne Natriumdampflampen in der Blüte- und Fruchtbildungsphase der Pflanzen. Denn die Lichtausbeute ist sehr hoch und der Nutzen für Wachstum, Blüte und Fruchtbildung bemerkenswert.

Beleuchtung im Gewächshaus: Wie und wie lange?

Als grundsätzliche Orientierung können Sie davon ausgehen, dass die meisten Pflanzen nicht mehr als 16 Stunden Licht pro Tag für ein gutes Gedeihen benötigen. Mindestens zwölf Stunden gelten als optimal. Wichtig ist dabei die Regelmäßigkeit, damit sich ein zuverlässiger Rhythmus zwischen Ruhephasen und Photosynthese ergibt.

Entscheidend sind überdies die Intensität des Lichts sowie der Abstand der Lichtquelle zur Pflanze. Welcher Abstand für welche Lichtquelle in welcher Wachstumsphase ideal ist, ist nicht pauschal zu beantworten. Auch hierbei gibt es Unterschiede, die zu ergründen Ihnen die Zeit für ein gutes Ergebnis bei Ihrem individuellen Pflanzenprojekt wert sein sollte.

Auch in Regale kann eine zusätzliche Beleuchtung für Pflanzen im Gewächshaus integriert sein © Madison, stock.adobe.com
Auch in Regale kann eine zusätzliche Beleuchtung für Pflanzen im Gewächshaus integriert sein © Madison, stock.adobe.com

Installation einer Gewächshausbeleuchtung

Eine einfache hängende Installation mit Ketten oder einer entsprechenden Deckenvorrichtung für eine Beleuchtung von oben ist ebenso möglich wie eine Wandmontage der Beleuchtung. Je nach Ihren Bedürfnissen und denen Ihrer Pflanzen kann das eine oder das andere besser zu Ihrem Gewächshaus passen. Eine Wandmontage ist für vertikale Anbausysteme gut geeignet. Sofern Sie in Regalen oder auf Gestellen Pflanzen in unterschiedlicher Höhe anbauen, decken Sie mit einer wandmontierten Beleuchtung den Lichtbedarf auf jeder Höhe. Es gibt auch Beleuchtungssysteme, die direkt im und am Regal angebracht und in dabei die Lichtintensität und der Winkel der Beleuchtung angepasst werden können.

Ob Sie einen Stromanschluss für die Beleuchtung eines Gewächshauses benötigen, hängt davon ab, welche Art der Beleuchtung Sie wünschen.  Bei besonders leistungsstarken Beleuchtungssystemen mit Natriumdampflampen oder großen LED-Paneelen ist ein Stromanschluss unumgänglich. Denn die Beleuchtung muss über einen längeren Zeitraum funktionieren und die nötige Leistung wäre allein mit Batterien kaum abzudecken.

Es sind allerdings auch kleinere LED-Gewächshausbeleuchtungssysteme erhältlich, die Sie mit Batterien betreiben können. Zimmerpflanzen, Kräuter oder kleine Gemüsepflanzen können Sie so beim Wachsen unterstützen.

Bedenken Sie: In einem Gewächshaus ist es feucht. Sobald Elektrizität im Spiel ist, müssen Sie sehr sorgfältig planen, damit nichts und niemand zu Schaden kommt. Wenn noch kein Stromanschluss in Ihrem Gewächshaus vorhanden ist, lassen Sie sich der Sicherheit zuliebe von einer Fachfirma unterstützen.

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