Gurke säen und pflanzen
Die saftige und kalorienarme Gurke gehört in Deutschland zu den Top-Lieblingsgemüsen. Ihr Anbau gelingt kinderleicht und ist auch auf dem Balkon möglich. Und selbst im Topf erzielt jeder schon mit einer Pflanze gute Erträge. Noch ein weiterer Grund für den Selbstanbau: Es gibt eine große Gurkenauswahl, die Sie aus Samen ganz einfach ziehen können. Eine Anleitung.

Gurken aus Samen selbst ziehen
Grundsätzlich gibt es drei Sorten von Gurken, die Sie im Beet und sehr gut auch im Topf anbauen können: die üblichen Salatgurken, die kleineren und dickeren Freilandgurken und kleinwüchsige Einlegegurken. Roh oder als Salat gegessen, sind die Unterschiede zwischen Salat- und Freilandgurken nicht sonderlich groß. Allerdings eignen sich Freilandgurken auch sehr gut zum Dünsten oder Einlegen, etwa als Senfgurken. Nachteil der Freilandgurke: Sie muss meist geschält werden, da ihre Schale dicker als die der Salatgurke ist.

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Gurken aus Samen selbst zu ziehen, ist eine der einfacheren Arbeiten bei der Aussaat von Gemüse. Hierzu sollten Sie sich rechtzeitig im Fachhandel oder spezialisierten Onlineshops eine Tüte mit Samen kaufen. Dabei haben Sie, je nach Anbieter, oft die Qual der Wahl, da es zahlreiche Sorten gibt; übrigens auch unter den Salatgurken.
Wenn Sie übliche Haushaltsmengen an Gurken verspeisen, dann sind zwei Pflanzen ausreichend. Die Samen dafür kommen Anfang bis Mitte April in kleine Töpfe (9 cm oder größer) mit normaler Pflanzerde, wenn Sie die Pflanzen vorziehen möchten. Vorziehen ist aus mehreren Gründen sinnvoll:
- Direktsaat ist nicht vor Mitte Mai (Frostgefahr) ratsam
- Aussaat im Beet verzögert die Ernte um ein paar Wochen (nicht ab Anfang Juli)
- Bei Direktsaat werden die Jungpflanzen oft von Schnecken abgefressen
Zurück zur Aussaat von Gurken. Die Samen werden 1 cm tief mit dem spitzen Ende nach oben in die Erde gesteckt und der Topf angegossen. Tipp: Geben Sie pro Topf zwei Samen mit etwas Abstand hinein. Sollten beide keimen, dann entfernen Sie die schwächere Pflanze. So machen das die Profis, um Ausfälle zu vermeiden.

Nun kommen die angehenden Gurkenpflanzen an einen 15 – 20 Grad warmen und hellen Ort im Haus. Sie keinem in der Regel in 7 – 14 Tagen. Den Topf bis zur Pflanzung an einen hellen Fensterplatz stellen und mäßig gießen.
Gurkenpflanzen nach der Aussaat
Die schnellwachsenden Pflanzen können bei angenehm warmen Temperaturen tagsüber an die frische Luft. Aber Vorsicht: Anfangs nicht (!) in die pralle Sonne stellen. Das intensive UV-Licht, welches sie auf der Fensterbank hinter der filternden Glasscheibe abbekommen, verursacht schnell starke Verbrennungen, die den Setzling absterben lassen könnte.
Gurken pflanzen
Mitte Mai – je nach aktuellem Wetterbericht – ist mit den Eisheiligen in der Regel die Frostgefahr vorüber. Dann dürfen die Pflanzen an einen sonnigen bis halbschattigen Standort in humus- und nährstoffreiche – verbessert zum Beispiel durch Kompost – Erde. Das kann im Gemüse- oder Hochbeet und im Gewächshaus sein oder in einem Topf, der 20 Liter Erdvolumen haben sollte.

Tipp: Ob Topf oder Beet – Ein Rankgitter in die Erde zu stecken ist sinnvoll, den Gurkenpflanzen klettern nach etwas anfänglicher Hilfe und halten sich selbst fest. Dadurch werden die Gurken nicht vom Erdreich schmutzig, wird viel Platz für die wuchsfreudige Gurke gespart und die Krankheitsanfälligkeit reduziert. Im Gewächshaus klappt das Klettern wunderbar mit einer stabilen Schnur.

Praxistipps für den Gurkenanbau
- Gurken sind besonders aromatisch, wenn sie jung geerntet werden.
- Je öfter Sie sie abernten, desto mehr kommt nach.
- Unregelmäßiges Gießen vermeiden. Da kann der Fruchtentwicklung schaden, indem die Pflanze vornehmlich männliche Blüten ausbildet.
- Nektarreiche Blühpflanzen im Gurkenbeet oder nahe am Topf kann die Ausbeute erhöhen.
- Für schnelleres Wachstum und höheren Ertrag können Sie das Beet unter der Gurkenpflanze mit wasserdurchlässiger Mulchfolie (z. B. Unkrautvlies) setzen. Der Boden erwärmt sich so schneller und hält nachts die Temperatur gut.
- Gurken regelmäßig mit einem flüssigen Gemüsedünger nach Anleitung düngen.
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Gurken aus selbstgesammelten Samen ziehen?
Ob alte Sorte oder moderne Züchtung, aus „naturbelassenen“, reifen Gurken können Sie problemlos Samen für das nächste Jahr gewinnen. Naturbelassen heißt hier, dass es keine Züchtungen, also sogenannte F 1-Hybriden sind. Hybriden werden für höheren Ertrag und Krankheitsresistenz gezüchtet, doch die Samen übernehmen nicht die Eigenschaften dieser Pflanze. Es kann sogar sein, dass das Ergebnis bittere Gurken sind, die Gesundheitsrisiken bergen.

Tipp: Freilandgurken sollten Sie für die Samengewinnung gelb werden lassen. Dann ist gesichert, dass die Samen reif sind.
Den gleichen Effekt haben veredelte Pflanzen auf ihre Samen. Hierbei wird eine Pflanze auf die andere aufgesetzt, um die Eigenschaften von zwei Pflanzen zu verbinden. Aus Samen dieser Pflanzen selbstgezogene Gurken haben nicht die Eigenschaften, die einem bis zum Ende der Saison von der Ursprungspflanze begeisterten.
Tipp: Samen von gekauften Gurken sind meist ebenfalls nicht dazu geeignet, sie für die eigene Anzucht zu verwenden. Denn meist, insbesondere bei Salatgurken, sind sie ebenfalls von den erwähnten Hybrid-Pflanzen.
Fazit: Gurken aus Samen selbst ziehen ist kinderleicht. Und wenn Sie keinen Gemüsegarten haben, dann ist selbst ein Topf absolut ausreichend für die Kultivierung eigener Gurken.

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