Bereichern Sie Ihren Gemüsegarten mit Kürbis
Kürbis ist ein beliebtes und vielseitiges Gemüse. Ihn im Garten oder Topf anzubauen, ist gar nicht so schwer und verspricht viel Ertrag. Kürbis säen und richtig pflanzen. Auch im Topfgarten.

Kürbis säen
Kürbis zu säen ist einfach und die Keimung erfolgt in nur wenigen Tagen. Am besten ziehen Sie den schnellwüchsigen Kürbis zwischen Mitte März und Anfang April vor, dann hat er bis zum Pflanztermin nach den Eisheiligen Mitte Mai bereits eine stattliche Größe und wird zeitnah blühen. Für die Direktsaat können Sie Kürbissamen aber auch zwischen Mitte Mai und Anfang Juni direkt am sonnigen Standort stecken. Dann dauert es bis zur ersten Ernte etwas länger.

Zurück zur Voranzucht. Befüllen Sie einen 10 – 15 cm (Durchmesser) großen Topf mit frischer Pflanzerde. Die Verwendung von Anzuchterde wie für die Anzucht von Tomaten, Paprika oder Chili ist hier nicht nötig. Kürbisse wachsen so schnell, dass die Verwendung vorgedüngter Pflanzerde ratsam ist.

Stecken Sie ein Samen mit dem spitz zulaufenden Ende nach oben etwa zwei Zentimeter tief in die Erde, bedecken Sie den Samen mit Erde und gießen Sie die Erde an. Der Standort für die Keimung sollte hell sein. Die Temperatur sollte mindestens 20 Grad an diesem Standort betragen. Zur Keimung kommt es in etwa 7 – 10 Tagen.
Je nach Witterung, Aussaatzeitpunkt und gewählter Topfgröße kann es sich lohnen, Ihre Kürbisse nochmals in einen größeren Topf umzutopfen, bevor sie ihren finalen Standort nach den Eisheiligen Mitte Mai beziehen.
Kürbis pflanzen: Viel hilft viel
Manch ein Hobbygärtner hat sich schon verwundert die Augen gerieben, als er, wohl aus dem Küchenabfall gekeimt, einen oder mehrere Kürbisse auf seinem Kompost wachsen sah. Kürbisse gehören zu den sogenannten Starkzehrern, die froh über eine große Menge an Nährstoffen im Erdreich sind. Kein Wunder, bilden sie doch in nur einer kurzen Gartensaison meterlange Ranken und daran mehr oder minder große Kürbisse.

Jetzt hat nicht jeder einen Komposthaufen oder möchte seinen Kürbis dort hineinpflanzen, doch: Die Gabe von Nährstoffen bei der Pflanzung ist sinnvoll und trägt zu gesundem Wachstum und erhöhtem Ertrag bei. Folgende Stoffe bieten sich an, der Erde beizumischen:
- Kompost (gibt es auch säckeweise zu kaufen, wenn kein eigener Kompost vorhanden)
- Abgelagerter Mist
- Rinder- oder Pferdedungpellets
- Schafwollpellets
- Hornspäne (besser: schneller verfügbare Nährstoffe von Hornmehl)
- Urgesteinsmehl

Während bei Pellets, Hornspäne und Urgesteinsmehl eine halbe Hand voll ausreicht, dürfen es bei Mist und Kompost gerne 2, 3 Hände voll sein.
Zusätzlich kann alle paar Wochen die Gabe von Flüssigdünger für Gemüse sinnvoll sein.
Zur Pflanzung ist zu sagen, dass Sie Kürbisse gerne tiefer setzen können als in der Anzucht. An diesem Haupttrieb bilden sich weitere Wurzeln, über die die Pflanzen Wasser und Nährstoffe aufnehmen können.
Der Standort sollte möglichst sonnig sein.
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Kürbis im Topf ziehen?
Die Topfkultur von Kürbissen ist möglich. Das Volumen sollte aber mindestens 30 Liter betragen, gerne mehr. Zusätzlich wichtig sind die erwähnten Nährstoffe.
Ranken kürzen
Kürbispflanzen bleiben kompakter, wenn Sie ihre Ranken einkürzen. Dies sollte geschehen, sobald Sie einen eindeutigen Fruchtansatz sehen. Vor diesem verbleiben zwei, maximal drei Blätter. Alles dahinter wird abgeschnitten.

Dieser Vorgang ist zwar kein Muss, doch es hat den Vorteil, dass die Früchte mehr Chancen haben, größer zu werden und der Durst der Pflanze ist anschließend geringer. Zudem ist es von Vorteil, wenn Sie bei Sorten, die sehr große Kürbisse bilden, die Zahl der Früchte auf 2 oder 3 begrenzen, bei kleineren auf 5 bis 6.

Was sollte man beim Kürbisanbau nicht tun?
Es gibt so ein paar Dinge, die man beim Kürbisanbau vermeiden sollte. Ein Fehler darunter: Speisekürbis und Zierkürbis zusammen anzubauen. Die optisch ansprechenden, für die Herbstdekoration gerne genutzten Zierkürbisse sind in der Regel giftig und sollten unter keinen Umständen gegessen werden. Sie enthalten den Giftstoff Cucurbitacin, den Sie allerdings sofort an seinem sehr, sehr bitteren Geschmack erkennen. Werden Zier- und Speisekürbis zusammen angebaut, dann kann es zu unerwünschten Kreuzungen kommen. Ein absolut schöner Zierkürbis, der dennoch essbar ist, ist die Bischofsmütze.

Cucurbitacin, genauer, Cucurbitacine, ist eine Stoffgruppe, die in Gurken- und Kürbisgewächsen – also auch in Zucchini und Melonen – vorkommen kann, eine sehr toxische Wirkung hat und bereits in kleinen Mengen Erbrechen und Magen-Darm-Beschwerden auslösen können. Bei übermäßigem Genuss kann diese Mahlzeit sogar tödlich enden. Normalerweise enthalten kultivierte Kürbisse, Gurken, Zucchini oder Melonen keine Cucurbitacine, doch durch Trockenstress, starke Temperaturschwankungen oder Überreife kann sich der Stoff schon mal bilden. Tipp: Beim Anschneiden einer Gurke oder eines anderen Kürbisgewächses aus dem Garten immer einen kurzen Geschmackstest machen.
Eigene Samen Jahr für Jahr wieder verwenden oder selbst gewinnen? Bei samenfesten Sorten können Sie das machen. Allerdings kann es zur genannten Rückkreuzung mit Zierkürbissen kommen. Die aus den gewonnenen Samen wachsenden Pflanzen sind dann nicht mehr frei von diesem Giftstoff. Prinzipiell spricht allerdings nichts gegen die Gewinnung eigener Samen. Der Geschmackstest (siehe Infokasten) bringt auch bei der nächsten Generation die Sicherheit.

Vermeiden Sie zu dichte Pflanzungen. Wenn eine einzige Zucchini schon ganz locker einen Quadratmeter einnimmt, dann können Sie mit dem Dreifachen an Flächenbedarf für einen gängigen Kürbis einrechnen. Die grünen Ranken schlängeln sich zwar überall durch, doch dichtes Blattwerk sorgt eher für lange feuchte Blätter und darauf bildet sich nur allzu gerne der Falsche Mehltau.

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Tipp: Gönnen Sie Ihrem Kürbis doch ein Rankgerüst. Das spart Platz in heute oft kleinen Gärten und reduziert das Krankheitsrisiko durch Bodenfeuchte. Zum Ranken benötigt die Pflanze anfangs etwas Hilfe.

Was Sie auch vermeiden sollten: Wenn der Kürbis erst Anfang Herbst langsam reif wird, diesen auf dem blanken Gartenboden liegenzulassen. Das erhöht das Fäulnisrisiko und sorgt auch mal für Schneckenfraß am noch unreifen Kürbis mit noch weicher Schale. Tipp: Betten Sie ihn auf einer Lage Stroh, auf einem Stück Holz oder etwas wie eine Gehwegplatte oder ein Pflasterstein.
Kürbis wann ernten?
Ein Kürbis ist reif und mehr oder minder lange lagerfähig, wenn der Stielansatz verholzt ist. Der Stielansatz sollte dann möglichst nah an der Ranke abgeschnitten werden. Eventuell anhaftende Erde wird entfernt. Kühl und trocken lagern.

Eigene Samen gewinnen
Um aus Ihrem Kürbis eigene Samen zu gewinnen, die später auch keimen, muss er völlig reif sein und darf keine Hybridsorte – Samen oder Pflanze mit F1 gekennzeichnet – sein. Die Samen lassen sich leicht aus der Frucht lösen. Eventuell anhaftendes Fruchtfleisch wird entfernt. Anschließend die Samen 2, 3 Wochen auf einem Tuch oder einem Teller trocknen lassen und kühl und trocken lagern. Tipp: Gebrauchte Briefumschläge sind hierfür gut geeignet. Beschriftung mit Sortenname und Jahr der Gewinnung nicht vergessen. Selbstgewonnene Kürbisssamen sind bei richtiger Lagerung 2, 3 Jahre keimfähig.


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