Tipps zum Anbauen von Spinat
Spinat hält sich nicht lange frisch und seine Vitamine „verfliegen“ rasch in der Gemüsetheke. Nicht nur deshalb kaufen ihn viele Konsumenten aus der Tiefkühltruhe. Wer etwas Platz im Topfgarten oder Gemüsebeet hat, sollte das vielseitige Gemüse auch mal selbst anbauen. Das ist einfach und das Ergebnis überzeugt. Eine Anleitung mit Tipps und Tricks.

Spinat hatte lange keinen guten Ruf und das als grüner Brei servierte Gemüse war und ist vielen Kindern ein Graus. Seitdem er als kurz gedünstetes Blattgemüse oder als knackiger Salat auf den Teller kommt, hat sich das ein wenig geändert. Zumal er wirklich gesund ist.
Spinat ist gesund
Der Mythos mit dem sehr hohen Eisenanteil im Spinat wird wohl jedem bekannt sein. Er entstand durch eine versehentliche Verschiebung des Kommas. Dennoch ist der Anteil beträchtlich.

Weiterhin liefert Spinat Folsäure, die in unserem Körper die Zellteilung fördert und das ebenfalls enthaltene Betacarotin ist nicht nur gut für die Augen, sondern stärkt auch noch das Immunsystem. So wie das enthaltene Vitamin C. Zudem liefert Spinat Vitamin K und B-Vitamine.
Spinat hat allerdings einen hohen Gehalt an Oxalsäure. Diese behindert die Eisenaufnahme. Zumindest bei rohem Spinat, was aber bei einem normalen Konsum kein Problem darstellen sollte. Oxalsäure wird übrigens neutralisiert, wenn Spinat kurz blanchiert wird.
Tipps für den Standort
Spinat ist keine anspruchsvolle Pflanze. Sie gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit ein paar Sonnenstunden am Tag. Einzig der Boden ist wichtig. Dieser sollte locker sein, was der Fachmann tiefgründig nennt. Der Grund: Spinat wurzelt schnell 25 – 30 cm tief. Ist der Boden lockerer, dann fällt ihm das Wachstum leichter. Die Erde darf gerne etwas Kompost enthalten, was aber nicht zwingend nötig ist, da Spinat nur wenig Nährstoffe benötigt.
In welchen Zeitraum kann ich Spinat säen?
Spinat können Hobbygärtner über einen langen Zeitraum säen. Theoretisch von März bis September; mit Gewächshaus oder Frühbeetkasten in milderen Lagen auch noch im Oktober. Allerdings neigt Spinat bei hohen Temperaturen zum Schießen. Schnell sind seine Blätter dann ledrig. Blüht er gar, dann sollten Sie ihn nicht mehr essen, da er bitter wird.

Daher ist es ratsam, Spinat von März bis Anfang Mai zu säen und dann wieder im August und September. Da Spinat bereits nach 8 bis 12 Wochen – je nach Temperatur – ausgewachsen ist, gibt es schnell gesundes Grün zu Essen. Spinat keimt ab 10 – 12 Grad. Über 20 Grad keimt er eher schlecht.

Tipps:
- Achten Sie auf frühe und späte Sorten (Sommer- vs. Winterspinat). Diese sind an den Aussaatzeitpunkt angepasst.
- Die Saattiefe beträgt etwa 2 cm.
- Den Boden in der Keimphase und im Jungstadium feucht halten.
- Junge Blätter eignen sich besonders für Salat.
- Die ausgewachsenen Blätter besser kochen/dünsten.
- Spinat breitwürfig auf unkrautfreiem Gemüsebeet oder in Reihe säen, mit Abstand von 2, 3 cm und in der Reihe etwa 10 cm.
- Spinatliebhaber säen regelmäßig nach.
Spinat aus dem Topfgarten?
Topfgärtner können sich freuen, denn Spinat gedeiht wunderbar im Topfgarten. Selbst im Balkonkasten gedeiht er, wenn auch meist dann mit kleineren Blättern, da er nicht so tief wurzeln kann.

Krankheiten und Schädlinge am Spinat
Spinat neigt leider allzu gerne zu Echtem und Falschem Mehltau. Um das Risiko etwas zu minimieren, sollten Sie Spinat etwas entfernt von Pflanzen säen, die ebenfalls zu einem Befall neigen. Hierzu gehören Gurken oder Zucchini.
Insbesondere im Frühjahr kann es zu Blattlausbefall an den zarten Spinatblättern kommen.

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Spinatpflanzen richtig pflegen und Tipps zur Ernte
Außer Feuchtigkeit ist nicht sonderlich viel nötig, um mit dem Spinatanbau erfolgreich zu sein. Selbst eine zusätzliche Düngung ist für den Schwachzehrer nicht nötig. Im Gegenteil, denn diese würde zu einer nicht erwünschten Nitratanreicherung führen. Tipp: Am Morgen ist Spinat am wenigsten nitratreich. Die Morgenstunden sind daher der richtige Erntezeitpunkt.
Sofern möglich, sollten Sie die Anbaufläche jährlich wechseln.
Geerntet werden die Blätter ab etwa 5 cm Größe. Werden nur immer ein paar Blätter von einer Pflanze abgeerntet, dann regt dies den Neuaustrieb an.


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