Der Erbsenanbau lohnt sich
Erbsen mag ja fast jeder, vielleicht aus dem Grund, dass das vielseitige, süß schmeckende Gemüse sich sehr flexibel in der Verwendung zeigt. Das Schöne: Erbsen lassen sich kinderleicht selbst anbauen, ob im Gemüsebeet, dem Topf oder Hochbeet. Zumal Erbsen sehr gesund sind, zahlreiche Proteine liefern und von der Aussaat bis zur Ernte kaum Arbeit machen. Was Sie über den Anbau von Erbsen wissen müssen und warum sich die Anzucht einer speziellen Erbsensorte auch finanziell lohnt.
Erbsen haben lange Tradition
Die Erbse und ihre gleichnamige kugelige Frucht kennen heute jeder. Die ältesten Funde stammen aus Syrien und sind auf etwa 10.000 vor Christus datiert. Irgendwann im Laufe der Geschichte gelangte sie als Grundnahrungsmittel und Futterpflanze für Tiere nach Europa, kam jedoch lange nicht über den Norden der Alpen hinaus.
Doch spätestens im Mittelalter gehörte die getrocknete Erbse zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln in unseren Breiten, die das ganze Jahr über zu einem nahrhaften Brei verkocht wurde. Dann war sie lange Zeit durch den Trend zu Bohnen und Kartoffeln nicht mehr ganz so angesagt. Erst mit den modernen Konservierungsmethoden (einfrieren, einkochen) wurde sie wieder sehr beliebt in der mitteleuropäischen Küche. Auch in der modernen Vollwertküche erlangte die Trockenerbse wieder Aufmerksamkeit.
Warum der Anbau so einfach ist
Topf, Hochbeet, Gemüsebeet – selbst magere Böden und nicht die allerbesten Anbaubedingungen machen der Erbse nichts aus. Erbsen wachsen praktisch überall, wo es sonnig oder halbschattig ist. Während ihr Bodennährstoffe nicht so wichtig sind, da sie in ihren Wurzeln eigenen Stickstoff produziert, mag sie gelegentliche Wassergaben. Größere Sorten der 0,5 – 2 Meter rankenden Pflanzen schätzen zudem ein Rankgitter. Sie könnten zwar auch am Boden entlangkriechen lassen, dann werden die Schoten allerdings unnötig schmutzig, Schneckenbefall ist absehbar und bei der Ernte übersehen Sie sicher einige Schoten. An Rankgittern werden sie nur selten Opfer der unbeliebten Gartenmitbewohner.
Da Erbsen bei niedrigen Temperaturen (etwa 5 Grad Celsius) bereits keimen, können Sie schon ab März und bis Juni regelmäßig gesät werden. Der frühe Zeitpunkt ist insbesondere dann sinnvoll, wenn Sie ein Schneckenproblem im Garten haben, da die jungen Erbsenpflanzen gerne von Schnecken „geköpft“ werden. Alternativ ziehen Sie sie in Töpfen vor. Ebenfalls ab März. Hierzu werden 3, 4 Erbsen in einen etwa 10 cm großen, mit einfacher Pflanzerde gefüllten Topf gesteckt. 2, 3 cm tief, wie es bei der Freilandsaat auch.
Im Freiland sollten Sie beim Erbsenanbau einen Abstand zwischen den Samen von etwa 5 cm einhalten.
Tipp: Wie für alle sehr großen Samen gilt: Wenn Sie die Kerne über Nacht in Wasser einweichen, dann keimen sie viel schneller.
So gesund sind Erbsen
- Erbsen sind sehr proteinreich und ein guter Lieferant von besonderen Aminosäuren, die zahlreiche Stoffwechselfunktionen im menschlichen Körper positiv beeinflussen.
- Erbsen enthalten zahlreiche Mineralstoffe wie Zink, Kalium, Calcium, Eisen oder Phosphor.
- Auch wertvolle Vitamine wie Vitamin C und A, sowie Folsäure und Vitamine der B-Gruppe bieten die Hülsenfrüchte. Durch den Eigenanbau und die erntenahe Verarbeitung ist der Gehalt an den empfindlichen Vitaminen besonders hoch.
- Zudem liefern sie einen hohen Anteil an Ballaststoffen.
Welche Inhaltsstoffe machen Obst so gesund?
Obst enthält zahlreiche Inhaltsstoffe, die entweder direkt überlebenswichtig sein können oder die Gesundheit fördern. Zu diesen Stoffen gehören beispielsweise Vitamine… weiterlesen
Praxistipps für den Erbsenanbau
- Eine Rankhilfe ist sinnvoll. Auch bei kleinwüchsigen Sorten. Das kann ein Hasendraht sein, ein Zaun, oder, je Reihe, zwei stabile Stützstäbe zwischen die Gartenschnur oder Draht in mehreren Reihen gespannt ist. Höhe nach Packungsangabe auswählen.
- Erbsen sind reif, wenn die Schoten prall gefüllt aussehen. Ausnahme: Zuckerschoten oder Zuckererbsen. Diese sollten noch möglichst flach sein. Dann sind die Hülsenfrüchte, die im Ganzen gegessen werden (roh, kurz blanchiert oder gedünstet), besonders zart.
- Ich Sachen Preis-Leistung ist der Anbau grüner, gelber oder roter Zuckerschoten besonders attraktiv. Denn eine kleine Schale mit wenigen Schoten kostet im Handel gleich mehrere Euro. Und selbst dort ist die Schote selten erhältlich.
- Haben sich bereits deutlich Erbsen im Inneren der Zuckerschoten ausgebildet, ist das allerdings auch nicht schlimm. Die Hülle sollte auch dann noch zart sein, was nach wie vor zum Verzehr im Ganzen einlädt. Tipp: Insbesondere bei großen Exemplaren die seitlichen Fäden abziehen.
TIPP
Nutzen Sie unseren Service: Kostenlos Angebote für Gartenarbeiten einholen
Schädlinge und Krankheiten an Erbsen
Es kommt häufig vor, dass Erbsen von dem Echten wie Falschen Mehltau befallen werden. Das Risiko für einen Befall kann mit der vorsorglichen Gabe des Pflanzenstärkungsmittels Ackerschachtelhalm (fertig im Handel erhältlich) reduziert werden. Schoten, die nicht befallen sind, können Sie bedenkenlos verarbeiten.
Ein häufiger Schädling ist die Erbsenblattlaus. Oft sitzen sie anfänglich zwischen den noch nicht völlig geöffneten, jungen Blättern und saugen an den zarten Trieben. Wenn sie die noch zarte Triebspitzen befallen, dann sterben diese oft ab. Die Pflanze überlebt dies zwar, wird aber im Wuchs geschwächt. Nur wenn sehr junge Pflanzen befallen sind, dann können diese absterben.
Meist unentdeckt schaden die Raupen des Erbsenwicklers und des Erbsenkäfers. Beide fressen sich durch die Samen, was ausgehöhlte Erbsen zurücklässt. Die Arbeit des Schädlings ist auch an seinen Kotkrümeln im Inneren erkennbar. Die betroffenen Schoten sollten Sie entsorgen. Gegen beide Schädlinge hilft nur, im Folgejahr den Standort zu wechseln, da die Larven beziehungsweise Käfer in der Erde überwintern.
Erbsensamen für die nächsten Jahre sammeln
Handelt es sich um eine samenfeste Sorte, dessen Verpackung nicht mit „F1“ gekennzeichnet ist, dann können Sie wie folgt Ihre eigenen Samen produzieren. Diese sind ein paar Jahre haltbar und keimfähig:
- Eine gewünschte Anzahl an Schoten nicht abernten.
- Sie sollten möglichst an der Pflanze ausreifen. Das ist der Fall, wenn die Hülsen austrocknen und braun werden.
- Gegebenenfalls an einem trockenen und warmen Ort völlig austrocknen lassen.
- Bei kleineren Mengen die Schale entfernen. Größere Mengen können Sie z. B. in einen Kopfkissenbezug geben und die Samen mit leichten Stockschlägen von der Schale lösen.
- Gewonnene Samen kühl und trocken lagern. Am besten in einer luftdurchlässigen Verpackung wie einer Papiertüte.
- Waren ein paar Erbsen mit z. B. dem Erbsenwickler befallen? Dann alle Samen für 14 Tage in die Tiefkühltruhe geben und anschließend wieder abtrocknen lassen. Die tiefen Temperaturen lassen eventuell vorhandene Schädlinge absterben.
Knackiger Genuss aus dem Garten: Karotten anbauen
Karotten anbauen im Garten und auf dem Balkon Nach der Tomate ist die Karotte, Möhre, Mohrrübe oder Gelbe Rübe das… weiterlesen