Gartenwege naturnah integrieren

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Wege für den Gartenbau ökologisch planen

Gartenwege lassen sich auf vielerlei Arten anlegen. Sie können die Wege pflastern, mit Kies oder Sand ausfüllen oder mit einem Belag aus Rindenmulch versehen. Wenn Sie Ihren Garten möglichst ökologisch ausrichten möchten, empfehlen sich Materialien, die entweder einen organischen Ursprung haben oder aus Naturstein bestehen. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, wie Sie naturnahe Gartenwege optimal gestalten.

Gartenweg mit unregelmäßigem Natursteinpflaster aus großen Platten © milezaway, stock.adobe.com
Gartenweg mit unregelmäßigem Natursteinpflaster aus großen Platten © milezaway, stock.adobe.com

Welche Voraussetzungen muss ein ökologisch angelegter Gartenweg erfüllen?

Ein ökologisch angelegter Gartenweg erfüllt folgende Voraussetzungen:

  • Wasserdurchlässigkeit (Flächen nicht versiegeln)
  • Natürliche Materialien
  • Frei von Schadstoffen
  • Möglichst lange haltbar
  • Platz für Kleinlebewesen und Pflanzen
  • Boden unter dem Weg so wenig wie möglich verdichten
  • Möglichkeiten zur Durchlüftung des Bodens
  • Harmonische Optik, die zum Naturgarten passt
Mit Kies bedeckte Gartenwege zwischen den Gemüsebeeten © Paul Maguire, stock.adobe.com
Mit Kies bedeckte Gartenwege zwischen den Gemüsebeeten © Paul Maguire, stock.adobe.com

Die meisten dieser Ansprüche lassen sich mit einfachen Mitteln realisieren. Oft genügt es, nur minimal in die Umgebung einzugreifen, um ein naturnahes Konzept zu realisieren. Mit einer gezielten Materialauswahl lassen sich außerdem stabile, lange haltbare und pflegeleichte Wege im Garten anlegen, die der Natur und Ihnen ausreichend Platz zum Leben lassen.

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Wasserdurchlässige oder versickerungsfähige Bodenbeläge

Sowohl für unser Grundwasser als auch das Klima wichtig: unversiegelte Flächen und Wege
Sowohl für unser Grundwasser als auch das Klima wichtig: unversiegelte Flächen und Wege

Um einen Gartenweg möglichst ökologisch anzulegen, sind versickerungsfähige oder wasserdurchlässige Bodenbeläge wichtig. Zu diesen Belägen gehören zum Beispiel:

  • Kies,
  • Sand,
  • Mulch,
  • Pflastersteine oder
  • Rasengittersteine.

Wer mag, kann auch einfach die Erde festtreten, so wie es früher für die schmalen Wege zwischen den Beeten üblich war. Bei dieser Methode haftet allerdings beim Laufen oft etwas vom Boden an den Schuhen und wird entweder ins Haus, auf die Terrasse oder auf andere Gehwege getragen. Das lässt sich mit dem Aufschütten von Kies oder Sand, Mulch oder Schotter verhindern.

Damit die Schichten wasserdurchlässig bleiben, sollte die Gründung darunter ebenfalls wasserdurchlässig sein. Für einen Gartenweg, der nur zu Fuß begangen wird, sind nicht unbedingt Tragschichten nötig. Sie müssen nur dann eingeplant werden, wenn der Weg mit einem Pflaster aus Natursteinen, Betonsteinen oder Klinker belegt werden soll. Rasengittersteine für Fußwege können Sie direkt auf die Erde oder in ein Sandbett verlegen. Da hier die Belastungen nicht sehr groß sind, wird weniger Stabilität benötigt.

Sandweg entlang der Rasenflächen und Beete im Garten © graefin2502, stock.adobe.com
Sandweg entlang der Rasenflächen und Beete im Garten © graefin2502, stock.adobe.com

Wasserdurchlässiges oder versickerungsfähiges Pflaster erhalten Sie, wenn Sie als Fugenmasse Sand, Splitt oder kunstharzgebundene Mischungen einfüllen, Steine mit Sickerfugen benutzen oder haufwerksporige Pflastersteine verwenden. Eine Anleitung dazu finden Sie im Beitrag „Wasserdurchlässige Pflasterung der Einfahrt“.

Regen muss versickern können
Regen muss versickern können

Nachwachsende Rohstoffe oder Gartenabfälle sinnvoll verwenden

Nachwachsende Rohstoffe für den Belag von Gartenwegen wären zum Beispiel Rindenmulch, Rasenschnitt, Stroh oder Holzschnitzel. Sie werden einfach locker auf den Wegen verteilt und bilden eine weiche Schicht, auf welcher Sie wie auf einem Waldboden laufen. Solche Wege müssen regelmäßig gepflegt werden. Da das organische Material mit der Zeit verrottet, ist es jährlich nachzufüllen. Wenn in Ihrem Garten viel Verschnitt anfällt, können Sie diesen für die Pflege Ihrer Wege oder auch für Pflanzungen wie Beerensträucher oder bei Obstbäumen verwenden. In diesem Fall lohnt es sich möglicherweise, einen eigenen Häcksler anzuschaffen.

Das organische Material bietet Kleinstlebewesen einen Lebensraum. Wenn es beginnt, sich in Humus zu verwandeln, kann es von den Wegen zum Kompost transportiert werden. Dort wird die Rotte weitergeführt und Sie erhalten schon nach kurzer Zeit wertvolle Gartenerde. Alternativ lassen Sie den Mulch einfach liegen und geben eine neue, dünne Schicht frisches Material darüber.

Rindenmulch als Belag für naturnahe Gartenwege © Wilm Ihlenfeld, stock.adobe.com
Rindenmulch als Belag für naturnahe Gartenwege © Wilm Ihlenfeld, stock.adobe.com

Tipp: Wenn Sie Ihre Gartenwege mulchen, verwenden Sie nicht zu frischen Grünschnitt. Lassen Sie Gras oder abgeschnittene Pflanzenteile zuerst ein wenig antrocknen und schichten sie das Material nicht zu dick auf. Ansonsten könnte sich zu schnell Fäulnis bilden und die Wege werden rutschig.

Einzelne Trittplatten im Rasen

Rindenmulch oder Hackschnitzel sind herrlich natürlich, haften aber besonders bei nassem Wetter leichter an den Schuhen. Daher entscheiden sich viele Gartenbesitzer eher für Wege, die mit festen Platten oder Kies bedeckt sind. Um nicht zu viel Bodenfläche zu verfestigen, können Sie einzelne Trittsteine oder Platten als Weg anlegen. Für diese Methode eignen sich folgende Materialien:

  • Schieferplatten
  • Betonplatten
  • Holzbohlen
  • Natursteinplatten wie Granit, Sandstein oder Basalt
  • Ziegelsteine oder Klinker
  • Kunststoffplatten, die besonders verwitterungsfest sind und optimalerweise aus recyceltem Material bestehen
Tief genug verlegt lassen sich Trittsteine mit dem Rasenmäher überfahren © 7monarda, stock.adobe.com
Tief genug verlegt lassen sich Trittsteine mit dem Rasenmäher überfahren © 7monarda, stock.adobe.com

Um die Menge der Platten zu ermitteln, laufen sie einfach den Weg in normalem Tempo ab. Zählen Sie dabei Ihre Schritte. Für jeden Schritt benötigen Sie einen Trittstein plus einmal einen Stein für den Beginn des Weges. Alternativ messen Sie die Länge des Weges aus. Der empfohlene Abstand für Trittsteine oder Trittplatten im Garten beträgt 30 bis 40 cm. Berechnen Sie die Anzahl nach folgender Formel:

Weglänge in Metern / 0,3 + 1 = Anzahl der Trittplatten

Beispiel für einen 9 Meter langen Weg:

9 / 0,3 + 1 = 31

oder

9 / 0,4 + 1 = 23,5 (gerundet 24)

Passen Sie die Abstände der Trittplatten Ihren individuellen Gewohnheiten an. Wenn Sie und Ihre Familie eher mit großen, ausgreifenden Schritten unterwegs sind, sind Abstände von 40 cm bequemer. Mögen sie es, gemütlich durch den Garten zu schlendern, werden kürzere Abstände angemessen sein.

So ermitteln Sie ganz schnell die benötigte Plattenanzahl für Ihren Gartenweg
So ermitteln Sie ganz schnell die benötigte Plattenanzahl für Ihren Gartenweg

Die Trittplatten verlegen Sie direkt auf die Erde. Schachten Sie dafür jeweils genau den Bereich aus, den die Platte bedecken wird. Ihre Oberkante sollte mit der Oberkante des Bodens abschließen. Wenn Sie den Boden etwas tiefer auskoffern und Sand als Puffer einfüllen, erhalten die Platten mehr Stabilität. Das ist besonders dann vorteilhaft, wenn sie Natursteinplatten mit einem unebenen Boden verwenden.

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Trittfeste Bodendecker und Steingartenpflanzen

Für selten begangene Wege eignet sich eine Bepflanzung mit Rasen, Bodendeckern oder Steingartenpflanzen. Wählen Sie dafür robuste Arten aus, denen ist nichts ausmacht, wenn sie ab und zu betreten werden. Mögliche Sorten wären beispielsweise:

  • Zwerg-Fiederpolster
  • Römische Teppich-Kamille
  • Sternmoos
  • Teppich-Verbene
  • Sand-Thymian
  • Poley-Minze
  • Mauerpfeffer
Römische Kamille, Teppich-Verbene und Sternmoos sind robuste Begleiter auf Gartenwegen
Römische Kamille, Teppich-Verbene und Sternmoos sind robuste Begleiter auf Gartenwegen

Einige dieser Sorten sind so robust, dass sie sich auch für häufiger begangene Gartenwege eignen. Dies sind unter anderem das Sternmoos, die Römische Kamille und die Teppich-Verbene. Viele dieser Bodendecker sehen nicht nur schön aus und sind pflegeleicht, sondern geben bei jedem Schritt einen feinen Duft ab. Einige Sorten locken Insekten und Bienen an. Das ist zum Beispiel bei Thymian der Fall. Besonders angenehm zum Barfußlaufen fühlt sich eine Bepflanzung mit Mauerpfeffer an.

Tipp: Wenn sie etwas Zeit haben, bevor sie Ihre Gartenwege mit Bodendeckern bepflanzen, holen Sie sich ein paar einzelne Pflanzen verschiedener Sorten und stellen Sie diese im Freien auf. Beobachten Sie das Wachstum, die Blüten und welche Insekten davon angelockt werden. Dies ist nicht nur von den Pflanzen selber, sondern auch von der Umgebung abhängig. Wählen Sie in Ruhe die Sorten aus, die Ihnen mit ihren Eigenschaften am besten gefallen.

Imprägnierte Holzbohlen für feste Laufstege

Imprägnierte Holzbohlen eignen sich wunderbar für die Anlage von befestigten Gartenwegen. Sie lassen sich direkt auf dem Erdreich verlegen oder mittels einer Trägerkonstruktion als podestartige Plattenwege bauen. Es gibt vorgefertigte Bohlen, wie sie für den Bau von Terrassen verwendet werden. Sie haben oft geriffelte Oberflächen, die für eine gute Trittsicherheit sorgen. Außerdem sind sie in zahlreichen schönen Designs erhältlich. Sie finden diese Planken aus Materialien wie Fichte, Douglasie oder Kiefer in vielen verschiedenen Farben.

Vielleicht haben Sie ja noch Altholz vom Bau übrig. Diese Bretter und Bohlen schneiden Sie gleichmäßig zu und schleifen ihre Oberflächen ab. Dabei können gerne noch feine Strukturen bestehen bleiben. Sie ergeben eine bessere Trittsicherheit. Glätten Sie lediglich spitze Kanten und entfernen Sie herausstehende Splitter. Damit das Holz nicht so schnell verrottet, lasieren sie es mit einem für den Außenbereich geeigneten Holzschutzmittel. Verwenden Sie möglichst biologisch abbaubare und unbedenkliche Lasuren, damit sie Ihrem Garten und die Umwelt nicht unnötig belasten. Außerdem können Sie das Holz konstruktiv vor der Verwitterung schützen.

Mit einer wasserdurchlässigen Tragschicht würde das wie folgt funktionieren: Koffern Sie die Wege mit einer Tiefe von ungefähr 10 cm plus der Tiefe der Holzbohlen aus. Schütten Sie Kies oder Split in die Vertiefung und verteilen Sie das Material gleichmäßig. Diese Schicht leitet das Wasser schneller in den Boden ab, wodurch das Holz der Planken besser abtrocknen kann.

Alternativ stellen sie einen Unterbau wie bei einer Terrasse auf. Dafür gibt es vorgefertigte Stelzlager oder Stelzfüße, welche nicht nur den Abstand zum Boden herstellen, sondern auch kleine Höhenunterschiede ausgleichen. Denken Sie beim Auslegen der Platten daran, auch für eine seitliche Stabilität zu sorgen. Das lässt sich mit gekanteten Profilen oder mit Erdankern in regelmäßigen Abständen erreichen.

Holzbohlen für die Befestigung von Gartenwegen © Anna, stock.adobe.com
Holzbohlen für die Befestigung von Gartenwegen © Anna, stock.adobe.com

Auswahl der geeigneten Variante und spätere Pflege

In einem Garten und seine Wege so naturnah wie möglich zu gestalten, ist es vorteilhaft, die Wegstrecken zu reduzieren. Legen Sie nur dort Wege an, wo Bewohner und Gäste häufiger laufen. Alle anderen Bereiche lassen sich mit Rasen oder Bodendeckern gut versorgen.

Überdenken Sie dabei auch immer den Aufwand für die spätere Pflege. Dieser ist für Trittsteine oder für gepflasterte Wege am geringsten. Mit Sand oder mit Kies bestreute Gartenwege bilden normalerweise keine Sperre gegen Unkraut und müssen deshalb regelmäßig davon befreit werden. Um hier die Arbeiten zu reduzieren, können Sie vor der Anlage der Wege ein Unkrautvlies darunter anbringen. Auch mit Bodendeckern bepflanzte Bereiche benötigen Ihre Aufmerksamkeit. Zwischen den kleinen Pflänzchen kommen immer wieder andere Sorten wie Gräser oder Brennnesseln durch, die sie bald entfernen sollten. Dieses Aufkommen wird jedoch mit der Zeit immer geringer, je dichter sich der Teppich mit Thymian oder Mauerpfeffer gebildet hat.

Viel Spaß beim Gärtnern und beim Anlegen Ihrer grünen Oase!

Jasmin – ein herrlich blühender und intensiv duftender Strauch © lenaivanova2311, stock.adobe.com
Düfte und Aromen entlang der Gartenwege

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