Optimale Gartenweggestaltung für Personen mit körperlichen Einschränkungen
Altersgerechte Gartenwege berücksichtigen die Bedürfnisse von Personen, die weniger mobil sind oder mit körperlichen Einschränkungen zu kämpfen haben. Sie können Ihre Wege im Garten von vornherein so planen und ausführen, dass diese Erfordernisse bereits erfüllt sind, auch wenn Sie zum Rentenalter noch viel Zeit haben. Diese Methode spart Ihnen nicht nur später den Aufwand für Umbauten, sondern bietet Besuchern wie den Großeltern einen angenehmen Aufenthalt.
Ebene Bodenbeläge ohne Stolperkanten
Ebene Wege ohne Stolperkanten sollten für eine sicherheitsbewusste Gartengestaltung selbstverständlich sein. In einem gewachsenen Garten oder bei einem schwierigen Gelände ist das jedoch nicht immer der Fall. Große Bäume schieben ihre Wurzeln über den Weg oder heben einzelne Bereiche der Pflasterung an. In Hanglagen kann es dazu kommen, dass Wegstücke mit der Zeit ausgespült werden und einzelne Steine stärker heraustreten.
Kontrollieren Sie die Wege regelmäßig und beseitigen Sie die Unfallquellen. Um die Wurzeln eines Baumes nicht zu schädigen, können Sie eine kleine Holzbrücke an dieser Stelle anbringen oder den Verlauf des Weges ändern. Ausgewaschene Flächen füllen Sie mit Sand, Kies oder anderen geeigneten Materialien wieder auf. Ersetzen Sie auch fehlende Pflastersteine oder Klinker zeitnah. Damit erhalten Sie die Stabilität des Pflasterverbandes und reduzieren die Gefahr von Stürzen.
Wenn sich Stufen oder Kanten auf dem Weg gar nicht vermeiden lassen, markieren Sie diese optisch. Am besten eignen sich dazu Warnfarben oder leuchtende Elemente. Besonders gefährlich können für körperlich eingeschränkte Personen kleine Erhebungen von einem oder zwei Zentimetern sein. Diese Stellen sind nur schwer sichtbar, genügen aber, um mit dem Fuß daran hängenzubleiben oder bei einem Schritt nach unten zu straucheln.
Stufen vermeiden oder flacher als üblich gestalten
Für Personen mit körperlichen Einschränkungen stellen stufen oft ein unüberwindbares Hindernis dar. Gestalten Sie deshalb die Höhenunterschiede auf Ihrem Gartenweg mit einem sanften Übergang oder bauen sie Rampen ein, die leicht befahrbar sind. Falls sich eine Treppe gar nicht vermeiden lässt, versuchen Sie, die Stufen etwas flacher anzulegen.
Alternativ schauen Sie sich Lösungsmöglichkeiten aus dem öffentlichen Bereich an. Hier gibt es in Treppen eingebaute Schrägen, die sich mit einem Rollstuhl oder mit dem Fahrrad leichter bewältigen lassen. Sie sind in die Stufen integriert und bilden eine praktische Rampe, die nur bei Bedarf benutzt wird. Mit dieser Variante erhalten Sie eine sinnvolle Kombination, die ein schnelles Hochsteigen auf der Treppe und den vereinfachten Transport von Rollstuhl oder Rollator unterstützt.
Breite Wege für eine leichte Durchfahrt mit Hilfsmitteln
Für eine Anlage altersgerechter Gartenwege wird eine Breite von mindestens 1,3 Metern empfohlen. Diese Wegbreite reicht aus, um bequem mit dem Rollstuhl zu manövrieren. Das würde auch auf einem schmaleren Weg funktionieren, verleiht aber den betreffenden Personen mehr Sicherheit.
Achten Sie außerdem darauf, dass die Randbereiche entweder durch einen Bordstein begrenzt oder gut befestigt sind. So wird vermieden, dass die Räder vom Weg abkommen und der Rollstuhl im weichen Boden absackt. Gestalten Sie außerdem die Kurven nicht zu eng. Statt einem rechten Winkel eignen sich flachere Winkel besser für eine altersgerechte Wegführung.
Geländer an kritischen Stellen installieren
Bringen Sie an kritischen Stellen wie Treppen oder einzelnen Stufen ein Geländer an, an dem sich weniger mobile Personen festhalten können. Diese Geländer müssen nicht einfach nur funktionell aussehen. Vielleicht mögen Sie verspielte Elemente mit Zierrat aus Schmiedeeisen, die an historische Parkanlagen erinnern. In einen naturnahen Garten wird sich ein Geländer aus Holz ideal einpassen. Moderne Varianten mit Pfosten und Handlauf aus Edelstahl bieten einen hohen Komfort und eine ausgezeichnete Haltbarkeit. Bedenken Sie bei der Auswahl allerdings, dass Metall im Winter und bei Frost recht unangenehm anzufassen ist. Gestalten Sie daher den Handlauf im Außenbereich eventuell aus Holz oder aus witterungsfestem Kunststoff.
Damit das Geländer später eine ausreichende Stabilität aufweist, ist eine solide Befestigung nötig. Befindet sich eine Mauer in der Nähe der Treppe, kann der Handlauf oft einfach daran angeschraubt werden. Für eine freistehende Treppe montieren Sie die Pfosten des Geländers entweder mit entsprechenden Bodenhülsen direkt auf den Stufen oder fertigen dafür Punktfundamente an. Bei geeignetem Untergrund lassen sich auch Einschlaghülsen oder Schraubhülsen verwenden. Diese Bauteile haben den Vorteil, dass sie sich später bei Bedarf einfach wieder entfernen lassen.
Tipp: Achten Sie bei der Bepflanzung unter dem Geländer und in seiner Nähe darauf, dass es nicht zu schnell von den Hecken oder Sträuchern überwuchert werden kann. Lotrecht nach unten sollte nur ein niedriger Bewuchs eingeplant werden. Das ist wichtig, damit die Personen, die sich am Geländer festhalten möchten, die nötige Beinfreiheit zum Laufen haben.
Beleuchtung mit Einschaltautomatik
Mit einer Beleuchtung Ihrer Gartenwege steigern Sie deren Sicherheit für Bewohner und Gäste. Die Beleuchtung lässt sich fest integrieren oder mittels variablen Elementen ausführen. Folgende Systeme sind unter anderem üblich:
- Installation mit unterirdischem Kabel zum Leuchtsäulen oder Laternen
- Solarleuchten, die fest eingebaut werden
- Frei platzierbare Solarleuchten mit Erdspieß
- Lichterketten
- Strahler, vom Haus oder vom Tor aus den Weg beleuchten
- Fluoreszierende Elemente, die ohne Elektrizität funktionieren
Diese Beleuchtung sollte für ausreichend Helligkeit sorgen, ohne zu blenden. Idealerweise schaltet sie sich automatisch ein, wenn entweder die Dämmerung eintritt oder sich eine Person auf dem Weg befindet. Im Beitrag „Gartenwege beleuchten: für mehr Sicherheit und eine tolle Optik“ finden Sie eine ausführliche Beschreibung, wie Sie diese Anlagen am besten installieren und welche Möglichkeiten für den Betrieb es gibt.
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Tipp: Besonders energie- und damit kostensparend sind Sie mit dem Einsatz von Solarleuchten beraten. Außerdem haben Sie hier mehr Gestaltungsfreiheit, da keine Kabel für eine Stromzuführung benötigt werden. Bei Bedarf lassen sich diese Leuchten außerdem jederzeit mit kleinem Aufwand an einen anderen Platz versetzen.
TIPP
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Ruheplätze für kleine Pausen einrichten
Bei einem größeren Garten mit langen Wegen lohnt es sich, Ruheplätze entlang der Strecke einzurichten. Setzen Sie dafür eine bequeme Bank neben den Weg oder stellen Sie Gartenstühle auf, deren Position Sie nach Belieben wieder verändern können. Diese Ruheplätze werden nicht nur von Personen mit körperlichen Einschränkungen als willkommen empfunden. Suchen Sie dafür Stellen aus, neben denen es blühende Pflanzen oder duftende Kräuter zu bewundern gibt. Eine schöne Aussicht mit Blick auf die Umgebung, in den Garten oder zum Kinderspielplatz bietet außerdem Abwechslung und lädt Ihre Besucher zum Verweilen ein.
Um die Fläche im Garten optimal zu nutzen, können Sie diese Stellen auch als Basis für einen Grillplatz oder eine Picknickecke einrichten. Mit einer Überdachung bleibt die Bank auch bei Regenwetter trocken und sauber. Schön könnte eine Pergola sein, die Schatten spendet und für eine romantische Umrahmung sorgt.
Tipp: Anstelle einer Bank oder Gartenstühlen eignen sich auch kleine Mauervorsprünge als Sitzgelegenheit. Sie können mit einer Platte aus Holz oder aus wetterfestem Kunststoff versehen werden, um den Sitz bequemer zu machen.
Pflegeleichte Wege und Zuschüsse vom Staat
Falls Sie selber nicht mehr so anstrengende Arbeiten erledigen können, bieten pflegeleichte Gartenwege eine gute Unterstützung für Ihren Alltag. Wählen Sie deshalb Bodenbeläge aus, bei denen Unkraut kaum eine Chance hat. Das funktioniert auch bei Sand- oder Kieswegen. Hier wird einfach ein Unkrautvlies eingebracht, welches den Bewuchs wirkungsvoll stoppt.
Weitere passende Bodenbeläge wären:
- Natursteinpflaster
- Klinker
- Betonpflaster
- Langsam wachsende und trittfeste Bodendecker
Außerdem gibt es zahlreiche technische Hilfsmittel, mit denen Sie Reinigungsarbeiten schnell und einfach bewältigen. Das könnten zum Beispiel eine mechanische Kehrmaschine, ein Laubbläser oder ein Hochdruckreiniger sein.
Vielleicht beauftragen Sie einen Hausmeisterdienst oder einen Gartenbau- und Landschaftspfleger mit der Betreuung Ihres Außenbereichs. In diesem Fall und wenn Sie steuerpflichtig sind, erhalten Sie vom Staat eine anteilige Unterstützung: Die Kosten für Gartenarbeiten, die von Fachfirmen ausgeführt werden, lassen sich bis zu einer bestimmten Obergrenze und unter bestimmten Bedingungen als haushaltsnahe Dienstleistungen steuerlich absetzen.
Tipp: Für Personen, die einen Pflegegrad beanspruchen, gibt es Zuschüsse für Umbauten, die den Alltag erleichtern. Fragen Sie in diesem Fall bei Ihrer Pflegekasse nach, ob diese Zuschüsse auch für die Anpassung der Wege in Ihrem Garten verwendet werden dürfen.
Mit diesen Anregungen genießen Sie Ihren Garten bis ins hohe Alter und auch bei körperlichen Einschränkungen optimal. Planen Sie die Maßnahmen schon jetzt ein und gestalten Sie Ihre Gartenwege barrierefrei und sicher.
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