Pflastersteine ausfugen

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Pflasterung in der Einfahrt – so werden die Fugen schön

Beim Pflastern der Einfahrt ist das Ausfugen der Steine der krönende Abschluss. Es gibt eine große Auswahl an unterschiedlichen Fugenmassen, mit denen Sie die Optik und die Eigenschaften des Pflasterverbundes beeinflussen können. Lesen Sie hier, welche Vorteile die einzelnen Verfahren bieten und wie sei angewendet werden.

Einfamiliehaus mit Carport und gepflasterter Einfahrt © schulzfoto, stock.adobe.com
Einfamiliehaus mit Carport und gepflasterter Einfahrt © schulzfoto, stock.adobe.com

Warum sollten die Fugen im Pflaster ausgefüllt werden?

Fugen zwischen den Pflastersteinen dienen als Puffer bei Temperaturänderungen und für die Dränage von Regen oder Tauwasser. Sie verleihen dem Belag eine gewisse Flexibilität, wenn Fahrzeuge darüber fahren oder Personen das Pflaster betreten. Würden die Steine dicht an dicht liegen, könnten ihre Flächen bei den Belastungen aneinander reiben und so zu Brüchen und Abplatzungen führen. Bei Frost könnte eingedrungenes Wasser die Steine sprengen, wenn es sich nicht durch die Fugen ausdehnen würde. Bei hohen Temperaturen oder direkter Sonneneinstrahlung dehnen sich Materialien aus, was bei einem fugenlosen Pflaster zu Verwerfungen führen könnte.

Das Ausfüllen der Fugen bettet die Steine ein und stellt einen Verbund über die ganze Fläche her. Es mindert das Wachstum von Unkraut und reduziert Unfallquellen. Außerdem lässt sich mit farblich abgestimmten Fugen eine ansprechende Optik erzeugen.

So können Pflastersteine als Drainage fungieren
So können Pflastersteine als Drainage fungieren

Diese Materialien eignen sich für das Ausfugen von Pflastersteinen

Um Pflastersteine auszufugen empfehlen sich folgende Materialien:

  • Sand, Quarzsand
  • Gesteinsmehl (wie zum Beispiel Basaltmehl)
  • Fugenmörtel
  • Fugenmasse auf Kunstharzbasis

Jede Lösung hat dabei spezielle Vor- und Nachteile, die sich auf die Haltbarkeit, den Preis, die Leichtigkeit der Verarbeitung und die Resistenz gegenüber Unkraut beziehen. Auch in Bezug auf Nachhaltigkeit und umweltverträgliche Materialien haben die Varianten ihre Eigenheiten, die Sie vor der Auswahl der passenden Fugenmasse für Ihr Grundstück beachten sollten.

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Klassische Lösung: Sand für die Fugen

Sand oder Quarzsand sind echte Klassiker, was das Ausfugen von Pflastersteinen betrifft. Sie sind sehr preiswert und lassen sich absolut leicht verarbeiten. Dazu wird einfach der Sand über die gepflasterte Fläche gekippt und so lange mit einem Besen kreuz und quer verteilt, bis alle Fugen gefüllt sind. Um die Pflasterung zu stabilisieren, gehen Sie nun noch einmal mit der Rüttelplatte über die Flächen. Die Vibrationen schütteln die kleinen Körner und lassen sie dichter zusammenrücken. Das verdichtete Gefüge hält nun besser gegenüber mechanischen Belastungen, die beim Laufen oder Befahren des Pflasters auftreten können.

Tipp: Fegen Sie nach dem Rütteln noch ein paar Schaufeln Sand über die Fugen. Durch das Verdichten ist in den Ritzen zwischen den Steinen wieder etwas Platz geworden, den Sie am besten gleich auffüllen.

Fugensand einfugen © maho, stock.adobe.com
Fugensand einfugen © maho, stock.adobe.com

Spiel mit Farben: Gesteinsmehl in bunten Varianten

Wenn Sie Ihre Fugen farblich gestalten möchten, ist Basaltmehl oder sehr feiner Basaltsplitt eine gute Lösung. Dieses Gesteinsmehl bietet außerdem eine etwas bessere Stützwirkung als Quarzsand oder normaler Sand. Es harmoniert gut mit Pflastersteinen aus Granit und anderen dunklen Natursteinen. Auch zu einem Belag mit Betonsteinen oder mit Klinker kann das satte Schwarz des Basalts gut aussehen. Weitere Farbvarianten erreichen Sie zum Beispiel mit Diabas (dunkelgrau) oder Granitmehl (helleres Grau).

Sowohl bei einer Verfugung mit Sand als auch mit Gesteinsmehl bleiben die Fugen wasserdurchlässig. Es kann passieren, dass sich Unkraut oder Moose ansiedeln und auch nach dem Entfernen immer wieder austreiben. Dies lässt sich bewusst für eine „grünere“ Gestaltung der Einfahrt nutzen oder kann mit speziellen Fugenfüllern unterbunden werden.

Pflaster mit Basaltsplitt ausfugen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Pflaster mit Basaltsplitt ausfugen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Mörtel mit Zementanteil für Wege mit hoher Belastung

Ist vorauszusehen, dass Ihre Einfahrt hohen Belastungen durch das Befahren standhalten muss? Dann kann eine Verlegung des Pflasters in einem Mörtelbett und eine anschließende Verfugung mit zementhaltigem Fugenmörtel sinnvoll sein. Wenn Sie dies planen, müssen Sie schon den Unterbau entsprechend solide ausführen. Das kann eine gegossene Betonplatte oder eine anderweitig sehr stabil ausgeführte Tragschicht sein. Wichtig ist vor allem, dass die Steine später fest und ohne Wackeln in der Bettung liegen. Ist das nicht der Fall, würde der Fugenmörtel schon nach kurzer Zeit ausbrechen. Ihre Einfahrt hätte dann nie die gewünschte Stabilität und müsste permanent repariert werden.

Eine Verfugung mit zementgebundenem Mörtel dichtet das Pflaster gegen Wasser ab und hält Unkraut sicher fern. Ideale Verarbeitungstemperaturen für den Fugenzement liegen zwischen 8 °C und 30 °C. Nässen Sie die Steine vor der Bearbeitung gründlich ein, damit Sie später den überschüssigen Fugenmörtel leichter wieder entfernen können. Die Mischung sollte eine zäh fließende bis fließende Konsistenz haben. Sie sollte so gut fließen, dass alle Hohlräume gut ausgefüllt werden, aber nicht zu schnell seitlich aus den Fugen laufen. Mischen Sie sie daher zuerst etwas zähflüssiger an und probieren Sie die Fließeigenschaften an einem kleinen Stück aus. Achten Sie außerdem darauf, eine möglichst homogene Masse ohne Klumpen anzurühren.

Beginnen Sie mit dem Verfugen am höchsten Punkt der Pflasterung und folgen Sie dem Gefälle. So nutzen Sie die Schwerkraft für Ihr Vorhaben und die Masse läuft zum großen Teil von selbst in die Ritzen zwischen den Steinen.

Achtung: Es ist keine gute Idee, die trockene Mörtelmasse in die Fugen zu kehren und später zu befeuchten. Diese Methode führt zu Baufehlern wie Hohlräumen und ungleichmäßiger Verteilung der Masse.

Harzgebundene Fugenfüller mit Drainagefähigkeit

Statt zementgebundenem Fugenmörtel werden immer häufiger harzgebundene Fugenfüller beim Pflastern verwendet. Sie haben den Vorteil, wasserdurchlässig zu sein und über eine gewisse Flexibilität zu verfügen. Außerdem hemmen sie das Wachstum von Unkraut nachhaltig und liefern eine sehr ansprechende Optik.

Diese Fugenfülle gibt es als Einkomponentensysteme und als Zweikomponentensysteme.

Harzgebundene Einkomponentensysteme

Harzgebundene Einkomponentensysteme für das Verfugen von Pflaster lassen sich sehr einfach verarbeiten. Sie sind gebrauchsfertig erhältlich und müssen nur wie Sand über die Fläche verteilt und in die Ritzen gekehrt werden. Dabei ist es wichtig, dass das Pflaster penibel sauber und trocken ist. Wählen Sie am besten einen sonnigen Tag mit wenig Wind für diese Arbeit, damit Sie sich nicht mit Staub, Sand oder Regen herumärgern müssen.

Auch nach dem Verteilen der Fugenmasse sollte die vorgeschriebene Trocknungszeit eingehalten werden. Decken Sie bei unsicherem Wetter das Pflaster mit einem Regenschutz ab, bis die Masse komplett durchgetrocknet ist. Das dauert meist nur ein paar Stunden. Wird die Fugenmasse vor dem Abbinden nass, kann das zur Bildung von Schaum und unschönen Harz-Schleiern auf den Steinen führen, die sich später nur schwer entfernen lassen.

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Zweikomponentensysteme als kunstharzgebundene Fugenfüller

Etwas aufwendiger in der Vorbereitung, dafür einfacher in der Verarbeitung sind die Zweikomponentensysteme. Diese kunstharzgebundenen Fugenfüller werden vor der Verarbeitung mit einem Härter vermischt, welches den Aushärtungsprozess startet. Auf der Packung können Sie die entsprechenden Verarbeitungszeiten (Topfzeit und Aushärtezeit) ablesen. Falls Sie eine sehr große gepflasterte Fläche verfugen möchten, kann es günstig sein, den Fugenfüller portionsweise anzumischen und zu verarbeiten. Das ist besonders bei kurzen Topfzeiten zu empfehlen. Lesen Sie vor dem Mischen die Gebrauchsanweisung sorgfältig durch und halten Sie sich an die Mengenangaben, damit der Fugenfüller eine ideale Konsistenz erhält.

Die Pflasterung wird auch hier vor dem Einbringen sorgfältig gereinigt. Außerdem wird das Pflaster gut angefeuchtet. Der feine Wasserfilm, der sich dadurch auf den Steinen bildet, dient als gleitende Unterlage für den Fugenfüller, der so einfach in die Ritzen rutscht. Mit einem Besen helfen Sie beim Verteilen nach und kehren das überschüssige Material zur Seite. Nehmen Sie es gleich auf, bevor es aushärtet, damit sich keine unerwünschten, festen Klumpen neben Ihrer Einfahrt bilden. Auch hier arbeiten Sie am besten wie beim Verfugen mit zementgebundenem Mörtel vom höchsten Punkt der Pflasterung beginnend in Richtung des Gefälles.

Kopfsteinpflaster mit Abdichtungsmasse © Kara, stock.adobe.com
Kopfsteinpflaster mit Abdichtungsmasse © Kara, stock.adobe.com

Kann Fugensand als natürliche Barriere gegen Unkraut dienen?

Ja! Diesem Phänomen sind Geologen bei ihren Forschungen in Grönland auf die Spur gekommen. Bei ihren Untersuchungen in der Landschaft stellten sie fest, dass es Stellen gab, auf denen einfach nichts wächst. Der Boden dort hatte einen bestimmten Anteil an Silikaten und einen recht hohen pH-Wert, der für Pflanzen ungünstig ist, aber keine Auswirkungen wie chemische Unkrautvernichter hat. Eine dänische Firma für Baustoffe hat eine spezielle Sand-Mischung den natürlichen Vorkommen nachempfunden und kann heute einen ökologisch unbedenklichen Schutz vor Unkraut in Pflasterfugen anbieten.

Sand zum Ausfugen und Rüttelplatte zum anschließenden Stabilisieren
Sand zum Ausfugen und Rüttelplatte zum anschließenden Stabilisieren

Alternativ können Sie sich überlegen, einfach eine feine Schicht Moos oder kurzes Gras in den Fugen zuzulassen und so Ihre Einfahrt naturnah zu gestalten. Die sauberste und dauerhafteste Lösung für das Problem sind kunstharzgebundene oder zementgebundene Fugenfüller. Sie sind jedoch meist etwas kostspieliger als Sand oder Gesteinsmehl.

Pflastersteine mit grün bewachsenen Fugen © Hans und Christa Ede, stock.adobe.com
Pflastersteine mit grün bewachsenen Fugen © Hans und Christa Ede, stock.adobe.com

Pflasterfugen in der Einfahrt richtig pflegen

Die neu verfugte Pflasterfläche benötigt in der ersten Zeit keine besondere Pflege, außer regelmäßigem Kehren. Entfernen Sie Gras und Pflanzen in den Fugen frühzeitig, wenn Sie keine Begrünung wünschen. Schauen Sie nach ein paar Wochen nach, ob sich die Füllung gesetzt hat und ob eventuell mehr Sand aufgebracht werden muss.

Falls Sie Ihre Einfahrt mit einem Hochdruckreiniger säubern möchten, achten Sie darauf, nicht zu steil in die Fugen zu sprühen. Sie würden sonst den Sand auswaschen oder könnten den Kunstharz-Fugenfüller beschädigen. Wenn Sie beim Unkraut entfernen Sand aus den Fugen holen, kehren sie ihn nach Abschluss der Arbeiten wieder ein. Sehen Sie vom Einsatz von Unkrautvernichtern oder Salz ab, sondern nutzen Sie lieber mechanische oder physikalische Pflanzensperren. So bleibt die Einfahrt mit der Pflasterung lange schön und Sie haben viel Freude an einem Grundstück mit natürlicher und gesunder Umgebung.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Fugen und Pflaster zu reinigen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Fugen und Pflaster zu reinigen
Blätter und losen Schmutz vom Pflaster kehren © Sebastiano Fancellu, stock.adobe.com
Pflaster in der Einfahrt reinigen

So halten Sie Pflastersteine und Fugen einfach sauber Der Bereich in einer Einfahrt zum Haus ist das ganze Jahr über… weiterlesen

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