Wir betätigen den Lichtschalter und voilà: Die Lampe brennt. Wir füllen Pulver und Wasser in die Maschine, betätigen den Schalter und voilà der Kaffee läuft. Bereits am Morgen ist ein Leben ohne Strom vollkommen undenkbar. Mittlerweile ist er selbstverständliches Gut für uns geworden. Noch vor 100 Jahren gab es in den meisten deutschen Haushalten keinen Stromanschluss.

Doch wie vieles im Leben ist auch Strom nicht umsonst. Kostete die Kilowattstunde Strom im Jahr 2000 im Schnitt noch weniger als 15 Cent, zahlen Verbraucher heute mehr als das Doppelte. In einem Drei-Personen-Haushalt legt der Stromzähler im Jahr oft mehr als 4000 Kilowattstunden zurück. Die jährlichen Kosten belaufen sich damit mittlerweile auf 1200 EUR. Da lohnt sich die Suche nach einem günstigen Tarif auf jeden Fall.

Stromanbieter in Deutschland: Die Vielfalt nutzen
Im Jahr 1998 kam es zur Liberalisierung des Strommarkts. Seitdem steigt das Angebot an Stromversorgern in jedem Jahr. Längst liefern mehr als 1000 Anbieter Strom an deutsche Haushalte. Je nach Region können Verbraucher zwischen unterschiedlich vielen Angeboten wählen. Nicht alle Anbieter erzeugen den Strom auch tatsächlich selbst. Viele der Zulieferer konzentrieren sich nur auf den Vertrieb und beziehen die Energie von anderen Erzeugern.
Wer sich regelmäßig mit den Stromanbieter-Angeboten in seiner Region auseinandersetzt und es nicht scheut, jedes Jahr zum passenden Tarif zu wechseln, fördert den Wettbewerb und damit die Preisdynamik. Nicht immer ist es die beste Wahl, den auf den ersten Blick günstigsten Tarif zu wählen.
Beim Stromanbietervergleich haben Sie die Wahl zwischen vielen verschiedenen Tarifen. Dazu gehören:
- Stromtarife mit Sofortbonus
- Stromtarife mit Neukundenbonus
- Stromtarife mit Sachprämien
- zeitabhängige Stromtarife
- Ökostromtarife

Die verschiedenen Stromtarife
Ein Stromtarif setzt sich aus zwei Teilen zusammen: dem Preis pro Kilowattstunde und der Grundgebühr. Es gibt auch Anbieter, die Strom ohne Grundgebühr liefern. Dann ist aber der Preis pro Kilowattstunde deutlich höher, was sich vor allem bei einem hohen Stromverbrauch negativ auf die Jahresendrechnung auswirkt.

Verbraucher zahlen einen Abschlag pro Monat, der dem geschätzten Stromverbrauch entspricht. Diesen können Sie entweder selbst mithilfe alter Stromrechnungen ermitteln oder Sie stützen sich auf den jährlichen Durchschnittsverbrauch, der je nach Haushaltsgröße variiert. Am Ende des Vertragsjahres werden die Zählerstände abgelesen und der verbrauchte Strom abgerechnet. Haben Sie weniger verbraucht, erhalten Sie die zu hohen Vorauszahlungen zurück. Bei einem Mehrverbrauch müssen Sie draufzahlen.

Grundversorgung
Wenn Sie sich nicht selbst für einen Stromtarif entscheiden und einen Vertrag mit einem passenden Versorger abschließen, fallen Sie automatisch in die Grundversorgung. Bei einem Wohnungswechsel müssen Sie also niemals befürchten, ohne Stromanschluss dazustehen. Die Grundversorgung ist aber nicht die günstigste Variante der Stromzulieferung, weshalb es sinnvoll ist, sich mit den angebotenen Alternativen auseinanderzusetzen.

Stromtarife mit Sofortbonus
Stromanbieter haben viele Wege gefunden, ihre Tarife attraktiver zu gestalten. Mit Boni wollen sie Kunden animieren, einen Vertrag zu unterzeichnen. Manche Boni bringen tatsächlich einen finanziellen Vorteil für Sie als Verbraucher, andere verschleiern nur hohe Grundpreise.

Beim Sofortbonus handelt es sich um einen Betrag, den Neukunden spätestens drei Monate nach Abschluss des Vertrages erhalten. Sie müssen jedoch darauf achten, auch tatsächlich ein Neukunde zu sein. Viele Anbieter sind Teil des gleichen Unternehmens. Wenn Sie also zu einer neuen Endkundenmarke wechseln, aber beim gleichen Stromversorger bleiben, haben Sie kein Anrecht auf einen Sofortbonus. Außerdem dürfen Sie auch innerhalb der sechs Monate vor Vertragsabschluss nicht von diesem Unternehmen mit Strom versorgt worden sein.

Stromtarife mit Neukundenbonus
Auch beim Neukundenbonus handelt es sich um eine Extrazahlung bei Wechsel zu einem anderen Stromanbieter. Genau wie beim Sofortbonus gilt: Nur tatsächliche Neukunden erhalten den Bonus. Wenn Sie nur innerhalb des Unternehmens den Tarif wechseln, gibt es keinen Neukundenbonus.
Anders als beim Sofortbonus erhalten Kunden den Neukundenbonus erst nach Ablauf der Erstvertragslaufzeit. Oft gibt es Prozente auf die Jahresendrechnung, was bei einem hohen Verbrauch durchaus attraktiv sein kann. Wenn Sie aber bei einer Preiserhöhung vom Sofortkündigungsrecht Gebrauch machen, entfällt der Neukundenbonus.

Stromtarife mit Prämie
Neben Auszahlungen bieten manche Stromversorger auch Sachprämien an, um den Umstieg auf einen Tarif attraktiver zu gestalten. Zu den angebotenen Produkten gehören Handys, Fernseher, Saugroboter und Wallboxen zur Aufladung des E-Autos.

Wir empfehlen Ihnen bei solchen Prämien den Wert des Produkts gegenzurechnen und sich somit ein Bild davon zu machen, ob es sich wirklich um ein attraktives Angebot handelt. Außerdem sollten Sie überlegen, ob Sie die Prämie wirklich benötigen.

TIPP
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Zeitabhängige Stromtarife
Wenn Sie sich für einen zeitvariablen Stromtarif entscheiden, ist der Preis pro Kilowattstunde je nach Uhrzeit verschieden hoch. Abends und nachts, wenn bundesweit weniger Strom verbraucht wird, ist die elektrische Energie am günstigsten. Neben Kostenersparnis entlasten Sie mit einem solchen Tarif das Stromnetz, da Sie tarifbedingt oft weniger Strom während der Verbrauchsspitzen am Tag nutzen.
Ökostromtarife

Neben Ihren jährlichen Stromausgaben können Sie mit Ihrem Stromtarif auch Einfluss auf die Entwicklung des Energiesektors nehmen. Ökostromanbieter versorgen Sie entweder ausschließlich oder anteilig mit nachhaltig gewonnenem Strom. Auch wenn Sie sich für einen Anbieter entscheiden, der nicht 100-prozentig Energie aus erneuerbaren Quellen liefert, tun Sie etwas Gutes für die Umwelt. Anbieter von Ökostrom investieren nämlich in den Ausbau von Wasser-, Wind- und Solarkraftanlagen.

Der passende Stromtarif für Sie
Ihnen stehen in Deutschland eine Fülle an Stromversorgern zur Verfügung. Neben dem Preis sollten Sie auf die Konditionen und die Ökobilanz des gelieferten Stroms achten. Umweltbewusste, die sich den Ausbau nachhaltiger Energien wünschen, sollten natürlich auf Ökostrom setzen. Für Menschen, die tagsüber nicht zu Hause sind und vor allem am Abend und in der Nacht Strom benötigen, lohnt sich ein zeitabhängiger Tarif. Auch Angebote mit Prämien und Boni können attraktiv sein. Lesen Sie aber in jedem Fall den Vertrag sehr gründlich durch!


Stromanbieterwechsel: Darauf sollten Sie achten
Der Preis für eine Kilowattstunde Strom ist von zahlreichen Gegebenheiten abhängig. Neben den Weltmarktpreisen für Energie haben meteorologische, wirtschaftliche und… weiterlesen