Jedes Jahr kostet uns die Wärmeversorgung in unseren vier Wänden mehrere hundert Euro. Ohne Warmwasser und Heizung geht es natürlich nicht. Aber oft verbrauchen wir Energie auf unnötige Weise.
Wir wollen Ihnen sechs günstige und einfache Maßnahmen vorstellen, um effektiv Heizkosten einzusparen. Ohne großes handwerkliches Geschick und mit wenig finanziellem Aufwand gestalten Sie mit diesen Tricks die Wärmeversorgung in den eigenen vier Wänden effizienter.
1. Heizung entlüften
Nach einiger Zeit sammelt sich Luft in Ihren Heizkörpern an, die das Heizwasser am Zirkulieren hindert. Obwohl Sie dann die Heizung aufdrehen und Heizenergie verbrauchen, werden die Heizkörper nicht warm. Damit Ihre Heizkörper stets Wärme in Ihre Räume manövrieren, sollten Sie diese regelmäßig entlüften.
Als idealer Zeitpunkt für die jährliche Entlüftung bietet sich der Beginn der Heizperiode an. Falls Sie Ihre Heizkörper lange Zeit nicht mehr entlüftet haben und diese bereits gluckern und blubbern, sollten Sie sofort handeln. Wer ein- bis zweimal im Jahr die Heizkörper entlüftet, kann bis zu 15 Prozent der anfallenden Heizkosten einsparen.
Zur Entlüftung Ihrer Heizkörper braucht es weder großes handwerkliches Geschick noch vieler Utensilien. Alles, was Sie benötigen, sind:
- Entlüftungsschlüssel, den Sie in jedem Baumarkt erhalten
- Tuch
- Behältnis
Bei der Entlüftung sollten Sie bei dem Heizkörper beginnen, der am nächsten am Heizkessel liegt. Wenn Sie also in einem Haus leben, in dem sich das Heizsystem im Keller befindet, sollten Sie sich vom unteren Stockwerk nach oben vorarbeiten.
Vor dem Entlüften drehen Sie zunächst die Heizkörper auf die oberste Stufe und warten zehn bis fünfzehn Minuten. Nun drehen Sie die Heizkörper wieder ab und halten ein Tuch vor das Entlüftungsventil, um das herausspritzende Wasser aufzufangen. Dann drehen Sie das Entlüftungsventil langsam auf. Eine halbe Umdrehung genügt, damit die Luft entweichen kann.
Nach einigen Sekunden endet der Luftstrom und aus dem Ventil wird Wasser dringen. Vorsicht! Das Wasser ist heiß und oft sehr dreckig. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass es nicht an Ihre Haut gelangt und nicht an Wände oder Möbel spritzt. Wenn Sie ein Behältnis unter das Ventil stellen, können Sie in diesem das tropfende Wasser auffangen. Versuchen Sie, das Ventil so schnell wie möglich wieder zuzudrehen, wenn Wasser statt Luft aus diesem dringt.
In nur kurzer Zeit und mit wenig Aufwand sind Ihre Heizkörper von der Luft befreit und das heiße Wasser kann sich wieder problemlos ausbreiten.
2. Rohre isolieren
Dieser Tipp richtet sich vor allem an Hausbesitzer. Wenn Heizrohre, über die das warme Heizwasser in Ihre Heizkörper gelangt, frei liegen, entweicht wertvolle Wärme. Gerade in Kellerräumen, in denen keine Heizwärme gebraucht wird, sollten Sie einmal nach offenen Rohren Ausschau halten. Wenn Sie freiliegende Rohre ausfindig machen, können Sie diese durch wärmedämmende Materialien abdichten und damit das Entweichen wertvoller Wärme verhindern.
3. Heizkörper an Außenwänden isolieren
Manche Heizkörper befinden sich an den Außenwänden Ihres Hauses. Vor allem, wenn diese unter Fenstern oder in Nischen, in denen die Außenwand dünner ist, angebracht sind, entweicht viel wertvolle Heizwärme nach draußen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, können Sie hinter den Heizkörpern Isolationsplatten oder Reflexionsfolien anbringen.
4. Spalten unter Türen abdichten
Zugluft fühlt sich nicht nur unschön an, sie treibt auch Ihre Energierechnung nach oben. Dabei ist es gar nicht schwer, Spalten zwischen Boden und Tür abzudichten.
Wer nach einer schnellen Lösung sucht, kann erst einmal ein Handtuch oder mit Watte ausgestopftes Stück Tuch vor die zugige Stelle legen. Natürlich ist dies keine praktische Dauerlösung, da Sie bei jedem Öffnen der Tür den selbst gemachten Zugluftstopper entfernen müssen.
Wer Hand an die Türaufhängung legen möchte, kann versuchen, durch eine neue Ausrichtung der Tür den Wärmeverlusten entgegenzuwirken. Wenn Sie das Türblatt durch Einstellen der Türbänder etwas absenken, kann es sein, dass der Spalt und damit die Zugluft einfach verschwinden.
Im Baumarkt finden Sie auch Gummidichtungen und Schaumstoffbänder, die schnell angebracht sind und eine dauerhafte Lösung gegen Zugluft und unnötigen Wärmeverlust bieten, ohne an der Türaufhängung herumwerkeln zu müssen.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Handwerkern vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
5. Räume energiesparend einrichten
Neben Türen sind auch Fenster Kältebrücken, die Sie beim Energiesparen im Augen haben sollten. Rollos und Jalousien bieten eine gute Möglichkeit, um Wärme in den Räumen zu bewahren. Im heruntergelassenen Zustand verhindern diese nämlich die Heizwärme in Ihren Räumen daran, nach draußen zu dringen. Und noch ein Vorteil: Im Sommer sind sie eine gute Barriere gegen eindringende Hitze!
Heizkörper sollten unbedingt freistehen. Viele begehen bei der Einrichtung den Fehler, unschöne Heizkörper durch einen Schrank oder einen Schreibtisch verdecken zu wollen. Durch das vorgestellte Möbelstück kommt es jedoch zu einem Hitzestau. Obwohl der Heizkörper aufgedreht ist, kann sich die erzeugte Wärme nicht im Raum verteilen.
Möbel sollten Sie nicht direkt an kalte Außenwände stellen, weil auch durch diese Kältebrücken entstehen. Neben einem teuren und umweltschädlichen Wärmeverlust können Feuchtigkeit und Schimmel die Folge sein.
Wer in einem Altbau mit hohen Räumen wohnt, kann auf Deckenventilatoren setzen. Diese manövrieren die warme Luft, die sich durch das Heizen im oberen Bereich sammelt, nach unten. Im Sommer können die Ventilatoren dann eingesetzt werden, um für eine angenehme Brise zu sorgen.
6. Auf energiesparende Armaturen setzen
Täglich verbrauchen wir beim Duschen nicht nur Wasser, sondern auch Heizenergie, da das Wasser erwärmt werden muss. Eine sinnvolle Anschaffung, um Ihren Wärmeverbrauch zu reduzieren, ist daher ein Sparduschkopf. Einen solchen können Sie für wenig Geld in jedem Baumarkt erwerben. Das Sparzubehör lässt deutlich weniger Wasser pro Minute durch die Duscharmatur fließen. Da aber der Duschstrahl ungefähr gleich stark ist wie bei einem herkömmlichen Duschkopf, werden Sie kaum einen Unterschied beim Nutzen bemerken und dennoch effektiv Wasser und Wärmeenergie einsparen.
Auch für den Waschtisch erhalten Sie Energiespar-Varianten, bei denen die Duschflussmenge gedrosselt ist. Insgesamt ist es sinnvoll, die Armatur am Waschbecken beim Aufdrehen immer auf kalt einzustellen. Dann können Sie entscheiden, ob Ihnen kaltes Wasser zum Händewaschen genügt oder Sie warmes Wasser benötigen.
Wer diese sechs Tipps beachtet, wird sich bei der nächsten Energieabrechnung nicht nur über eine deutliche Kosteneinsparung freuen können, sondern tut auch etwas Gutes für unsere Umwelt.
Acht Mythen rund ums Energiesparen
Wie in jedem Bereich unseres Lebens haben sich auch beim Energiesparen einige allgemeine Irrtümer etabliert. Ob Bildschirmschoner, An- und Ausschalten… weiterlesen