Die Bodenplatte oder auch Sohlplatte ist die unterste Geschossebene eines Hauses ohne Keller. Unterscheiden lassen sich je nach Konstruktion tragende Bodenplatten, die gleichzeitig das Hausfundament bilden, sowie nichttragende Platten, die den Innenraum vom Erdreich abgrenzen und die Rohdecke für den späteren Fußbodenaufbau bilden.

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Begriffsabgrenzung: Bodenplatte und Fundamentplatte
Der Begriff der Bodenplatte wird umgangssprachlich generell verwendet, wenn es um die Betonplatte geht, die die unterste Ebene eines Gebäudes bildet. Fachlich gesehen spricht man von einer Bodenplatte, wenn diese nichttragend ist und lediglich zur Abgrenzung von Innenraum und Untergrund geht. Übernimmt die Platte auch tragende Funktionen und dient als Fundament, spricht man von einer Fundamentplatte oder auch einer Plattengründung.
Die nichttragende Bodenplatte
Nichttragende Bodenplatten sind Stahlbetonplatten, die auf einem Streifenfundament aufgelagert sind. Während das Fundament die Hauptlasten des Gebäudes abträgt, stehen auf der abgedichteten und gedämmten Bodenplatte die nichttragenden Innenwände, weiterhin bildet die nichttragende Bodenplatte die Grenze zwischen Haus und Untergrund.
Die Kombination aus nichttragender Bodenplatte – korrekt heißt diese Platte „elastisch gebettete Sohlplatte“ – und Streifenfundamenten kommt meist bei unterkellerten Gebäuden zur Anwendung. Um alle Lasten dauerhaft abzutragen, werden stabile tragende Kellerwände auf einem Fundament errichtet, anschließend wird die Platte gegossen und muss lediglich die Lasten der leichten, nichttragenden Innenwände sowie die Verkehrslasten abtragen.
Die tragende Bodenplatte – Standard fürs Einfamilienhaus
Das moderne Einfamilienhaus ohne Keller gründet sich heute in der Regel auf einer Fundamentplatte. Diese erfüllt zum einen die Aufgabe der Lastabtragung und dient zum anderen als unterer Abschluss des Hauses und Erdgeschossfußboden. Im Einzelnen dient eine Fundamentplatte:
- der gleichmäßigen Verteilung der Hauslasten sowie der Lastabtragung ins Erdreich.
- der Abdichtung und Dämmung des Hauses gegen das Erdreich.
- dem Ausgleich von Eigenbewegungen des Bodens und dem Schutz der tragenden Wände.

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Der Aufbau der Fundamentplatte
Der Aufbau einer Plattengründung beginnt mit der Vorbereitung des Untergrundes. Dazu wird eine Baugrube ausgehoben, deren Tiefe sich nach der erforderlichen Stärke der Bodenplatte sowie dem geplanten Höhenniveau des Gebäudes richtet. Tragende Bodenplatten für Einfamilienhäuser sind in der Regel zwischen 30 und 35 cm dick. Die Fundamentsohle wird mit einer verdichteten Sauberkeitsschicht aus Kies, Schotter oder auch Magerbeton eingeebnet. Diese Schicht sorgt gleichzeitig für einen guten Abfluss von Feuchtigkeit unterhalb der Platte und verhindert, dass sich die Bewehrung beim Verlegen nicht in das Erdreich drückt.
Den genauen Aufbau der Sauberkeitsschicht sowie den Aufbau der Fundamentplatte bestimmt der Statiker anhand des Baugrundgutachtens und der Hauskonstruktion bzw. Statik. Er erstellt einen Fundamentplan, in dem auch bereits erforderliche Durchbrüche, zum Beispiel für das Abwasser oder Verstärkungen für schwere Punktlasten, mit angegeben sind. Bevor die Platte eingebaut werden kann, wird eine entsprechende Schalung entlang der Plattengrenzen verlegt. Der grundsätzliche Aufbau der tragenden Bodenplatte sieht folgendermaßen aus:
- Wasserabweisende PE-Folie als Trennlage zwischen Sauberkeitsschicht und Dämmebene
- Dämmmaterial, zum Beispiel Polystyrol-Hartschaumplatten (XPS) oder Schaumglas gemäß Wärmeschutznachweis
- Bewehrungsmatten und -profile gemäß Fundamentplan
- Flüssigbeton als Transportbeton zum Gießen von Bodenplatte und Frostschürze.
- Abdeckplanen für die Nachbehandlung und als Frost-, Regen- oder Sonnenschutz
Nach dem Einbau wird der Beton verdichtet und geglättet, sodass eine ebene Oberfläche entsteht. Eine dem Wetter entsprechende Nachbehandlung verhindert Rissebildung und gewährleistet das gleichmäßige Aushärten. So muss zum Beispiel der Beton bei hohen Temperaturen regelmäßig gewässert werden; bei starkem Regen schützt eine Abdeckplane vor einer „Verwässerung“ des Materials.

Die Bedeutung der Frostschürze
Die Frostschürze ist ein Betonstreifen, der entlang der Plattenränder verläuft. Optisch ähnelt sie einem Streifenfundament, erfüllt jedoch die Aufgabe, den Plattenrand vor Frost zu schützen. Die Sohle der Frostschürze liegt mit 80 bis 120 cm im frostfreien Bereich und verhindert so, dass der Rand der Bodenplatte auffriert, indem Regen oder Tauwasser unterhalb der Platte in das Erdreich eindringt und dieses unterspült.

Frostschürzen können bewehrt oder unbewehrt ausgeführt sein. Durch eine zusätzliche Perimeterdämmung lässt sich die Tiefe reduzieren; mit einer Bewehrung kann dieses Bauteil zusätzlich auch statische Funktionen übernehmen.

Alternativ zur Frostschürze lässt sich eine Bodenplatte auch mit einer Schaumglasschicht vor Frost schützen. Dazu wird unterhalb der Platte Schaumglasschotter, der überwiegend aus recyceltem Glas besteht, eingebaut. Für einen zuverlässigen Schutz wird die Schotterschicht ca. einen Meter über die Ränder der Bodenplatte hinausgeführt.
Tipp: Feinsandige, lehmige und tonhaltige Böden sind besonders frostempfindlich. Welche Bodenart vorliegt und welche Maßnahmen zum Frostschutz erforderlich sind, richtet sich nach den Ergebnissen aus dem Bodengutachten.

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Die Bewehrung der Bodenplatte
Bei einer Flach- oder Plattengründung werden die Lasten aus dem Haus flächenförmig verteilt und in den Baugrund abgeleitet. Damit es nicht zu Verbiegungen der Platte und dadurch zu Rissen oder Setzungen kommt, wird Stahl in den Beton der Bodenplatte eingelegt. Dies erfolgt in Form von Bewehrungsmatten sowie einzelnen Formteilen an besonders gelasteten Bereichen, zum Beispiel in den Hausecken oder unter einem geplanten Schornstein. Wie viel und in welcher Anordnung die Bewehrung verlegt werden muss, wird rechnerisch durch den Statiker ermittelt. Im Fundamentplan sind alle Angaben für das ausführende Unternehmen ersichtlich.

Tragende Bodenplatte: die einzelnen Bauschritte
- Aushub der Baugrube für Bodenplatte und Frostschürze in einer Tiefe von 40 bis 150 cm.
- Begradigung und Verdichtung der Grubensohle
- Einbau und Verdichtung der Sauberkeitsschicht mit Verlegung von Abwasserrohren, Leerrohren und Versorgungsleitungen
- Aufstellen der Schalung zur Begrenzung der Plattenränder
- Einbau einer Schicht aus ca. 5 cm Magerbeton als Sauberkeitsschicht
- Eventuell Einbau einer Untersohlendämmung, je nach Wärmeschutznachweis
- Einlegen des Bewehrungsstahls gemäß Fundamentplan
- Einbau eines Fundamenterders in die Schalung der Frostschürze zum Schutz vor Blitzschlag
- Auffüllen der Schalung mit Transportbeton gemäß Statik
- Verdichtung und Nachbehandlung des Betons.

Bis die Bodenplatte vollständig belastbar ist, dauert es ca. 4 Wochen (28 Tage). Allerdings ist die Trockenzeit auch abhängig von der Stärke der Platte, Witterung und Umgebungstemperatur. Begehbar ist die Bodenplatte bereits nach 24 Stunden, die Mauerarbeiten mit dem Aufstellen der Wände kann einige Tage nach der Fertigstellung starten. Den genauen Zeitpunkt bestimmen Architekt bzw. Bauleiter und legen diesen im Bauzeitenplan fest.

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