Eigenschaften einschaliger Mauerwerke
Wenn die tragenden Wände eines Gebäudes aus einschaligem Mauerwerk bestehen, spricht man von monolithischer Bauweise. Verwendet werden können dafür Leichtbeton, Porenbeton oder Mauerziegel. Durch besten Wärmeschutz werden sehr gute U-Werte erreicht, der Verzicht auf zusätzliche Dämmebenen verkürzt die Bauzeit und ist ideal in Sachen Umweltschutz.

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Eine Schicht, die alles kann
Der klassische Wandaufbau beim Einfamilienhaus besteht häufig aus einer Wandschicht, die tragende Funktionen erfüllt, sowie einer zusätzlichen Dämmschicht, zum Beispiel als Wärmedämmverbundsystem (WDVS), die für die vorgeschriebene Wärmedämmung sorgt. In den vergangenen Jahren hat sich der Mauerwerksbau gewandelt: Hochwärmedämmende Wandmaterialien ermöglichen wirtschaftliche Bauweisen mit kurzen Bauzeiten und einem hohen Maß an Nachhaltigkeit.

Bei der monolithischen Bauweise übernimmt eine einschalige Wand sämtliche Funktionen, die von einer Außenwand gefordert werden, nämlich Tragfähigkeit und Wärmeschutz. Die Hersteller haben dafür spezielle Mauersteine entwickelt bzw. neue Materialtechnologien geschaffen:
- Leichthochlochziegel mit einem Lochanteil von bis zu 60 % und Wärmeleitfähigkeiten von 0,09 W/ mK mit der für den Einsatz erforderlichen Anforderungen an die Tragfähigkeit
- Porenbetonsteine mit geringer Rohdichte und geringen Wärmeleitfähigkeiten ab 0,08 W/ mK
- Leichtbetonsteine mit Leichtzuschlägen und besonderer Locharchitektur mit Wärmeleitfähigkeiten ab 0,14 W/ mK

Entscheidend dafür, dass die erforderlichen U-Werte für Außenwände erreicht werden, ist die Verringerung des Fugenanteils. Dies wird erzielt, indem die Steine mit Nut und Feder versehen sind und im Dünnbettverfahren mit möglichst großformatigen Steinen vermauert bzw. verklebt werden.

Tipp: Kalksandsteine sind aufgrund der vergleichsweise schlechten Wärmedämmfunktionen nicht für die monolithische Bauweise geeignet.

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Geringe U-Werte durch monolithische Außenwände
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt für Außenwände bei Neubauten mittlerweile sehr niedrige U-Werte vor. Bei Wohngebäuden liegt dieser Wert bei maximal 0,24 W/ (m²K). Mit der monolithischen Bauweise sind diese Werte heute leicht zu erreichen und sogar zu unterschreiten. So erzielt man mit einem Porenbetonstein mit einer Leitfähigkeit von 0,07 W/ mK bei einer Dicke von 49,5 cm bereits einen U-Wert von 0,15 WW/ (m²K).

Vorzüge und Nachteile der monolithischen Bauweise
Die monolithische Bauweise, bei der Wände und Decken aus einem Material ohne zusätzliche Dämmschichten gefertigt werden, gewinnt zunehmend an Popularität. Doch was macht diese Bauweise so besonders? Welche Vorteile bietet sie und wo liegen die potenziellen Nachteile?
Die einschalige Bauweise von Außenwänden bietet insbesondere einen Vorteil hinsichtlich der Bauzeit. Da auf zusätzliche Dämmschichten verzichtet werden kann, lassen sich die Außenwände in einem Zug erstellen; lediglich eine äußere Putzschicht ist noch erforderlich, um die Fassade fertigzustellen. Ein weiterer Vorzug ist die Diffusionsoffenheit der Wände, die für ein gutes Raumklima sorgt und das Schimmelrisiko reduziert. Die gute Speicherfähigkeit sorgt für einen idealen sommerlichen Wärmeschutz, die Wände nehmen die Wärme des Tages auf und geben sie in den kühlen Nachtstunden wieder ab. Die Fähigkeit, Wärme zu speichern in Kombination mit der hohen Wandstärke macht monolithische Außenwände auch zum idealen Träger für Wandheizungen, zum Beispiel in Kombination mit einer Wärmepumpe.

Nachteile gibt es allerdings auch: Das Risiko von Wärmebrücken ist höher als bei einer Dämmung mit WDVS. Die erforderlichen Wandstärken können bei beengten Grundstücken die Wohnfläche verringern. Die höheren Investitionskosten für die Wandbaustoffe gleichen sich durch verkürzte Bauzeiten und den geringen Wartungsaufwand wieder aus.
Wärmebrücken bei der monolithischen Bauweise
Verschiedene Studien, zum Beispiel von der TU Kaiserslautern, Fachbereich Bauingenieurwesen, haben ergeben, dass es bei der monolithischen Bauweise im Vergleich zu Außenwänden mit Wärmedämmverbundsystem ein erhöhtes Wärmebrückenrisiko gibt. Umso wichtiger ist es, dass gerade diese Details besonders sorgfältig und mängelfrei ausgeführt werden. Durch die Verwendung von Formsteinen wie Deckenrandschalen, Wärmedämmstürze oder Laibungs- und Eckziegel lässt sich das Wärmebrückenrisiko zusätzlich verringern.

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