Flurkarte: Wofür sie benötigt wird und wie sie zu bekommen ist

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Eine Flurkarte ist für Besitzer von Grundstücken und Bauherren ein wichtiges Dokument. Erfahre in diesem Artikel, was eine Flurkarte genau ist, zu welchem Zweck sie verwendet wird und wo du die Flurkarte erhältst.

Die Flurkarte zeigt die Lage von Grundstücken zueinander in einer kartografischen Darstellung © DifferR, stock.adobe.com
Die Flurkarte zeigt die Lage von Grundstücken zueinander in einer kartografischen Darstellung © DifferR, stock.adobe.com
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Wer ein Grundstück erwerben möchte oder ein Haus bauen will, wird früher oder später über das Wort Flurkarte stolpern. Denn die Flurkarte ist sowohl bei der Ausweisung von Grundstücksflächen als auch bei der Bebauung unverzichtbar. Die folgende Übersicht erklärt, was unter einer Flurkarte zu verstehen ist, in welchen Fällen sie benötigt wird und welche Anlaufstellen es gibt, um an die Flurkarte zu kommen.

Was ist eine Flurkarte?

Die Flurkarte ist unter verschiedenen weiteren Bezeichnungen bekannt. So wird auch von der Liegenschaftskarte, Katasterkarte oder Grundstückskarte gesprochen. In jedem Fall handelt es sich um eine detaillierte und maßstäbliche Darstellung eines bestimmten Gebietes. Diese kartografische Ansicht zeigt die Grenzen von Grundstücken und Gebäuden und ihre Lage zueinander.

Diese Angaben müssen in Liegenschaftskarten und Lageplänen enthalten sein
Diese Angaben müssen in Liegenschaftskarten und Lageplänen enthalten sein

Die Flurkarte ist in sogenannte Flurstücke unterteilt und nummeriert. Zur Nummerierung gehören die Gemarkungsnummer, die Flurnummer und die Flurstücknummer. Anhand dieser Werte können die verzeichneten Grundstücke von den zuständigen Ämtern und Behörden exakt zugeordnet und verwaltet werden.

Neben der Darstellung von Grundstücken sind auf der Flurkarte auch die Lage und die Grundrisse von Gebäuden und weiteren baulichen Anlagen wie etwa Garagen oder ein Gartenhaus einsehbar. Da es sich um eine kartografische Darstellung der Grundstücke innerhalb einer Region handelt, sind auch angrenzende Straßen, Wege, Flüsse oder Wälder auf der Flurkarte zu finden.

Der Bebauungsplan enthält genaue Vorgaben, die künftige Bauherren bei ihrer Immobilie einhalten müssen © U. J. Alexander, stock.adobe.com
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Üblicherweise zeigen die Abbildungen auf der Flurkarte einen deutlich kleineren Maßstab wie 1:500 oder 1:1000, damit sie handlich und transportabel sind. Dennoch muss gewährleistet sein, dass die Größenverhältnisse von Grundstücken und Gebäuden auf der Flurkarte genau stimmen, damit diese für die verschiedenen Zwecke verwendbar ist.

Anhand der Flurkarte lässt sich in Verbindung mit dem Grundbuch auch nachvollziehen, welche Eigentumsverhältnisse, Nutzungsrechte und Lasten für ein Grundstück bestehen.

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Wofür benötige ich eine Flurkarte?

Städte und Gemeinden nutzen Flurkarten für die Planung und Entwicklung von Infrastrukturen, Straßen und öffentlichen Einrichtungen. Sie helfen bei der Erstellung von Bebauungsplänen. Aber auch für Bauherren ist die Flurkarte von großer Bedeutung. Schon während des Grundstückskaufs sowie im folgenden Bauprozess bei der Errichtung eines Gebäudes werden sie immer wieder mit der Flurkarte in Berührung kommen.

Beispiele für Bebauungsplan-Vorgaben
Beispiele für Bebauungsplan-Vorgaben

So liefert die Flurkarte zunächst wichtige Informationen, um ein Grundstück bewerten zu können. Anhand seiner Größe und der Lage des Grundstücks gegenüber den angrenzenden Gebieten lässt sich der Wert des Grundstücks mithilfe der Flurkarte schon im Vorfeld relativ gut schätzen.

Es ist deshalb empfehlenswert, die Flurkarte schon vor dem Kauf eines Grundstücks einzusehen und am besten gemeinsam mit einem Experten, wie etwa einem Baugutachter, zu analysieren. Damit lässt sich oftmals deutlich besser beurteilen, ob der aufgerufene Preis für ein Grundstück angemessen ist. Ist der Schnitt des Grundstücks oder die Lage der angrenzenden Grundstücke eher ungünstig, lässt sich dies anhand der Flurkarte frühzeitig erkennen, bevor vielleicht eine falsche Entscheidung beim Kauf getroffen wird.

Nach dem Erwerb des Grundstücks wird die Flurkarte für Bauvorhaben und Bauanträge benötigt, um die genaue Lage des Baugrundstücks bei den Behörden nachzuweisen. Architekten und Bauplaner, mit denen Bauherren zusammenarbeiten, verwenden die Flurkarten, um Baupläne zu erstellen und sicherzustellen, dass alle baurechtlichen Vorschriften eingehalten werden.

Auch bei Eintragungen im Grundbuch ist die Flurkarte unverzichtbar. Möchte man sich beim Notar als Käufer des Grundstücks eintragen lassen, Eigentumsübertragungen vornehmen oder Hypotheken auf dem Grundstück verzeichnen, dient die Flurkarte als Nachweis für Lage und Grenzen des Grundstücks.

Der Grundbucheintrag: Aufbau & Inhalt
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Kommt es zu Streitigkeiten über Grundstücksgrenzen mit Nachbarn oder müssen Eigentumsrechte geklärt werden, können Flurkarten als Beweismittel eingesetzt werden. Sie sind insbesondere hilfreich, um solche Verfahren vor Gericht schnell klären zu können.

Bei Erbschaften und Schenkungen wird ebenso gerne auf die Flurkarte zurückgegriffen. Sie ist in diesem Fall hilfreich, um die genauen Abmessungen und die Lage des Erbes oder der Schenkung zu dokumentieren.

Weiterhin können Banken und Versicherer Flurkarten von Grundstücksbesitzern verlangen, um den genauen Standort und die Größe eines gekauften bzw. versicherten Grundstücks oder Gebäudes zu bestimmen.

Bei Streitigkeiten mit dem Nachbarn über die Grundstücksgrenzen kann ein Blick in die Flurkarte helfen © JackF, stock.adobe.com
Bei Streitigkeiten mit dem Nachbarn über die Grundstücksgrenzen kann ein Blick in die Flurkarte helfen © JackF, stock.adobe.com

Wie kann ich eine Flurkarte bekommen?

Um eine Flurkarte zu erhalten oder einzusehen, können sich Grundstücksinteressenten, -besitzer oder Bauherren an das zuständige Katasteramt oder das Vermessungsamt wenden, die die Flurkarten verwalten.

Neben einem Besuch vor Ort ist oftmals auch eine digitale Kontaktaufnahme möglich. Denn immer mehr Katasterämter bieten inzwischen Online-Portale, über die Flurkarten direkt bestellt oder eingesehen werden können. Beispiele sind die Geoportale der Länder oder das Liegenschaftskatasterportal. Hier lassen sich die gewünschten Karten auswählen und in digitaler oder gedruckter Form bestellen.

Allerdings ist nicht jedes Amt bereits digital erreichbar. In diesem Fall kann ein schriftlicher Antrag beim zuständigen Katasteramt gestellt werden. Dieser Antrag sollte Informationen wie die genaue Lage des Grundstücks (Adresse, Flurstücknummer, Gemarkung) enthalten, damit der Antrag eindeutig zugeordnet werden kann und die richtigen Informationen zugesendet werden. Die genaue Vorgehensweise sollte im Vorfeld am besten direkt persönlich oder telefonisch geklärt werden, um sich unnötigen Aufwand zu ersparen.

Grundbuch und Flurkarte: Wichtige Infos für den Käufer
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Welche Kosten fallen für die Flurkarte an?

Die Gebühren für eine Flurkarte können je nach Bundesland, in dem sich das zuständige Kataster- oder Vermessungsamt befindet, variieren. Da die Verwaltung Sache der Länder ist, gibt es keinen bundesweit gültigen Kostenrahmen für die Flurkarten. Teilweise werden von den Behörden zusätzliche Auslagen für Material und Versandkosten erhoben. Meist liegen die Gesamtkosten in einer Spanne von 15 bis 30 EUR.

Preisunterschiede kann es zudem zwischen digital erhältlichen und gedruckten Flurkarten geben. Bietet eines der zuständigen Ämter den Digitalversand an, ist dies häufig günstiger, da keine Kosten für Papier, Druck und Porto anfallen. Manche Ämter bieten sogar den kostenlosen Einblick in die Flurkarte über das jeweilige Online-Portal an. Dies kann dann vom Nutzer selbst ausgedruckt werden.

Die Flurkarte ist nicht nur während der Bauphase erforderlich, sondern auch hilfreich bei der Klärung von Eigentumsfragen © Marcel, stock.adobe.com
Die Flurkarte ist nicht nur während der Bauphase erforderlich, sondern auch hilfreich bei der Klärung von Eigentumsfragen © Marcel, stock.adobe.com

Wer sich momentan in der Vorbereitung eines Bauvorhabens befindet, sollte sich jedoch am besten zunächst an seinen zuständigen Architekten oder das Planungsbüro wenden. Diese wissen in der Regel sofort, wo die benötigten Flurkarten zu bekommen sind und können sich gegebenenfalls im Auftrag der Bauherren selbst darum kümmern. Auch Immobilienmakler und Notare können eine gut informierte Anlaufstelle mit entsprechenden Kontakten zu den Ämtern sein.

Die Übersicht zeigt, dass eine Flurkarte für angehende Grundstückseigentümer und Bauherren unverzichtbar ist. Die Karte ist nicht nur während der Bauphase erforderlich, sondern auch bei der Klärung von Eigentumsfragen zu einem späteren Zeitpunkt sehr hilfreich.

Auf einer Flurkarte sind Flurstücke verzeichnet. Anhand der Flurnummer können sie den verschiedenen Eigentümern zugewiesen werden © maho, stock.adobe.com
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